Beiträge von Nick74

    Den Vorteil von unterschiedlichen Sounds auf beiden Seiten seh ich tatsächlich auch nicht ... das geht ja am A-Set auch.


    Das habe ich ja auch nicht gemeint: klar kann ich zwei Akustik-Hihats spielen und sie räumlich gegenteilig positionieren.
    Ich habe lediglich festgestellt, daß zwei Hat-Sounds im Song unterschiedlich ge-pan-t sind. Der Vorteil von E-Drums kommt unter anderem wie gesagt erst, wenn beide Sounds open+closed spielen sollen (aber auch da dann egal, wie sie im Stereobild liegen). Der Vorteil ist nicht das Panning. ;)

    Ein weiteres SD2-Phänomen, was in diesem Zusammenhang erwähnt werden sollte, ist die Entfernbarkeit von weit offenen Open-Closed-Stage (beispielsweise Open5, Open4, (Open3)) durch Sample-Unload (Layer Limits Setting "0") für die variable Hihat-Articulation.


    Bei einigen EZX- bzw. SDX-Libraries geht das so, daß die unloaded Stages durch die Stufe dadrunter quasi ersetzt werden - und man bei vollständig geöffnetem Controller-Pedal eben die Stufe unter der Enfernten hört - bei anderen Libraries jedoch gibt es Stille durch den Unload. Da kann man dann nur wieder durch Midi-Verbiegungen (z.B. Cubase "Transformer"), also Transformierung von diversen CC4-Ranges, Abhilfe schaffen.


    Warum das so ist, daß diverse Libs da anders tun als andere, weiß der Geier bzw. vielleicht Herr Toontrack, aber ich glaub's noch nichtmal. Also am besten gleich bei dieser Frage an den Geier wenden. :D Mir kanns auch egal sein: ich kriegs auf jeden Fall hin mit meinen Workarounds und biete mein Wissen als Hilfe an. :)

    Glaub mir, es geht voll nicht um den Typen damals im Fernsehn (ich hab halt kein reines Audio-only-Beispiel auf der Tube gefunden...) , sondern um die Idee der Umsetzumg des im Studio gebastelten Tracks auf Schlagzeugspiel. Es geht auch nicht um irgendwelche Bühnen oder was man auf ihnen braucht, sondern nur um geniale Ideen. Für die, die die Stelle(n) mit den zwei Open-Sounds (und überhaupt die links-rechts ge-pan-te ansonstene Hihat-Line) nicht raushören und/oder durchschauen, mache ich ein Video... Fortsetzung folgt.

    Eine super Möglichkeit der Hihat-Klangerzeugung ist die "Keep It Unreal"-Methode bei Software-Drumming mit SuperiorDrummer2 oder BFD2/3 und ähnlichen Tools mit dahingehend gleichwertigen Features. :)


    Kurz zur Modulklangerzeugung (worum es hier eigentlich nicht geht, weil nicht jeder sich ein Roland-Flagschiff leisten kann und weil Software-Drumming vielseitiger ist, wesentlich besser klingt und zumindest für mich einfach geiler ist): Natürlich geht da auch teilweise was mit TD-30/-50 und ähnlichen Modulen, jedoch nicht "Grades" dadrunter, z.B. TD-11-/15/-9. Bei solchen bei weitem Nicht-Flaggschiff-Modellen sind die Hihat-Möglichkeiten in Sachen Modulklangerzeugung einfach völlig unzureichend: ein wesentlicher Punkt ist da beispielsweise die Lautstärke des Pedal-"Chick"-Sounds, welcher einfach nicht separat einstellbar ist und mega dünn daherkommt.



    Ich möchte hier mal SD2 beleuchten, da es mit SDX- und EZX-Erweiterungen viele gutklingende und unterschiedliche Hihats gibt.
    Der Hauptgrund für mich für "Keep It Unreal" ist mein Geschmack und meine Klangästhetik und die musikalische Anwendung. So gibt es eigentlich fast immer Situationen bei denen ich einzelne Articulations der Open-Closed-Stages in der Lautstärke ändern möchte, oder einzelne gefallen mir nicht oder zischeln komisch und unecht aufgrund der Sample-Wechsel bei Open-Closed-Stages-Wechseln zu sehr, und ich möchte sie rausschmeißen. Oder natürlich der Pedal-"Chick"-Klang: kann durchaus sein, daß er mir bei einer ansonsten gewollten Hihat nicht gefällt oder klanglich unzureichend ist. Da muß dann ein anderer her, und generell kann es durchaus cool sein daß der "Chick" von einem ganz anderen Modell kommt. Genauso evtl. bei "Bow" versus "Edge"-Klängen. Mit SD2-Möglichkeiten gibt es da keine Grenzen.


    Z.B. ist auch eine Offenbarung der "Keep It Unreal"-Methode der Open-Closed-Einsatz von zwei verschiedenen Hihatmodellen, was ich an einem Musikbeispiel entdeckt habe. Das will ich jetzt nochmal nehmen um auch eventuelle Keep It Unreal-Workarounds für SuperiorDrummer aufzuzeigen, bzw. ein Beispiel dafür, denn da ist dann leider auch Handlungsbedarf und nicht alles perfekt. Somit geht das auch an die Adresse von Toontrack*. Das ganze Dargestellte bezieht sich bei mir auf ein TD-9-Modul (mit CC4-Controller-Werte-Range 0 - 127) und SD2 ohne irgendweiche HH-Curve-Settings mit einer EZXMetalMachine-Hihat als zweite Hihat und CubaseArtist als Sequencer.


    Die zweite Hihat, die im Song jeweils erstmals auf Sechzehntel-Offbeat öffnet und schließt, soll in meinem Setup (superiordrummer-mäßig) sehr "unreal" sein: Sie soll keinen "Chick" triggern, der von einem ganz anderen, dritten Hihat-Sound kommt, und ich möchte, daß sie nur aus zwei Articulations besteht (nämlich Tip-TightClosed und -Open4, also den beiden Extremen der Range bei dieser EZX-Hihat). Trotzdem möchte ich sie mit nur ein und derselben Midi-Note triggern, weil ich erstens an meinen Modul-Notennummern-Settings nichts verändern möchte und dort alles für "variable Hihat-Articulation" eingestellt ist, und viel wichtiger zweitens, ich eine Fuß-Pedalweg-Range für den TightClosed-Sound für mich softwareseitig definieren möchte. Also muß ich SD2 "Hihat-TipTrig" mappen. Damit ich es gar nicht erst mit irgendwelchen anderen, zwischenliegenden und ungewollten Articulations der Open-Closed-Stages zu tun bekomme, unloade ich deren Samples. Wenn ich jetzt den HH-Controller halb öffne, herrscht Stille bei Pad-Anschlägen.


    Jetzt soll das Ganze eben, wie gesagt, noch so reagieren, daß nicht ausschließlich das maximale Schließen des Controller-Pedals (CC4-Wert 127) den TightClosed-Klang triggert (mit dem SD2-Controller-Curve-Setting von Bild "a" wäre das so), nein, ich möchte eine kleine Pedalweg-Range (einige Millimeter) für TightClosed behalten, da ansonsten bei der kleinsten Fußbewegung oder Unruhe des Fußes der Wechsel käme (bei CC4-Wert 127 = Tight Closed und 0-126 = Open4). Ich möchte, daß der Wechsel z.B. bei CC4-Wert 117 stattfindet. Da leider für den Fall die Controller-Curve-Einstellbarkeit von SD2 versagt (!), arbeite ich mit Midi-Verbiegungen durch das Cubase Midi-Plugin "Transformer", d.h. ich transformiere die vom Modul gesendete Werte-Range 117-126 in den Wert 127 und stelle die SD2-Controller-Curve so ein wie auf Bild "b". Hätte ich nicht die Möglichkeit der kleinen CC4-Werte-Range-Transformierung, würden in dem kleinen Bereich des starken Anstiegs der SD2-Controller-Curve die zwischenliegenden Articulations der Open-Closed-Stages getriggert, was eben ungewollt ist, und sie, wenn "unloaded", Stille erzeugen. Die SD2-Einstellbarkeit ist da leider unzureichend: ich kann die Anfasser in der X-Achse nicht bewegen.


    Das Ganze ist in Bild "c" nochmal für den Articulation-Wechselpunkt bei CC4-Wert 99 dargestellt. Cubase Transformer verbiegt dann die Range 99 - 126. Dadurch hat man nochmal mehr Platz, mehr Pedalweg-Range für den TightClosed-Sound.


    Man sieht, daß Ganze ist ein wenig tricky - die Ergebnisse sind es aber wert. Wenn einer das nachbauen möchte, wünsche ich viel Spaß und Erkenntnisse beim Tunen, und für Hilfe kann man mich kontaktieren.


    *Featurerequest an Toontrack: Ich meine mich zu erinnern, daß in früheren SD2-Versionen die Velocity-Curve-Settings der einzelnen separaten Hihat-Articulations für die gemappte variable Articulation ("Hats Trig" , "Hats Tip-Trig") gegriffen hat und die bei "Hats Trig" und "Hats Tip-Trig" eingestellten Vel-Kurven keinerlei Wirkung hatten. Heute ist es mit aktuellen Versionen jedenfalls genau umgekehrt. Auch wenn ich mich täusche (ob es früher so war), im Sinne von "Keep It Unreal" bitte ich Toontrack dahingehend eine Option wählen zu können, also auch die Möglichkeit zu haben z.B. die Vel-Curve einer einzelnen Closed-Articulation anders gestalten zu können als die Vel-Curve von anderen Open-Closed-Stages.



    EDIT: Bild b war nicht ganz korrekt und muß beim Input X-Achsen-Wert 86 statt 80 haben! Ist nun korrigiert.

    die Ideen ausgehen


    Das Ganze hat doch gar nichts damit zu tun, daß einem die Ideen ausgehen würden.


    Bleib viel lieber mal konkret bei der thematisierten Sache mit den zwei Open-Hihat Sound-Farben im genannten Beispiel-Song. Es gibt da normalerweise für A keine Möglichkeit mit zwei Füßen oder hat jemand drei!?


    Das bodenlose Fass des Ausstechens von E gegen A oder umgekehrt ist nun wirklich nicht die Absicht des Threads. ;)

    Ich denke, man sollte E-Drums eher als eigenständiges Instrument ansehen, mit seinen ganz eigenen Grenzen und Möglichkeiten. Denkt man's nur als Ersatz für oder als Abbild von einem akustischen Set, ist der Weg zur Enttäuschung meistens nicht weit ...


    So denke ich auch, aber ich sehe viele viele abgefahrene Möglichkeiten von Klangerzeugung und Klang-Settings: da ist der Weg zur Wertschätzung eben auch nicht weit... ;)

    Einer der Vorteile von virtuellen Drums ist zweifelsohne, daß man das machen kann, was in Natura unmöglich ist! :)


    So z.B. zwei verschiedene Hihat-Sounds open-closed-mäßig mit einem Fuß zu kontrollieren.


    Ein tolles Beispiel dafür ist der NDW-Hit "Hubert Kah - Wenn der Mond die Sonne berührt ".
    Da sind die Hats auch unterschiedlich "ge-pan-t": die Achtel-Line mit Sound A links und der Schechzehntel Offbeat mit Sound B rechts. Ein superbes OpenHH-Spiel mit beiden Sounds umrahmt dann die "Eins" bei Abschnitt-Wechseln (z.B. Übergang von Verse in Chorus). Der A-Sound wird auf 4+ für ein Achtel geöffnet; der B-Sound wird auf Offbeat 1e auch für ein Achtel geöffnet, schließt dann vor der 2, und auf 2 (und dem Sechnzehntel vor der 3) kann man mit ihm für eine Sechzehntel-Länge wieder Open spielen. Habe natürlich nur einen Pedal-Chick-Sound mit Software-Drumming gesetupt und das Setup der B-Hihat war für das gewünschte Soundverhalten in SuperiorDrummer2 auch ein wenig tricky. Dazu mach ich aber nochmal einen gesonderten Thread/Post. Jedenfalls meineserachtens sensationell. Habe es probiert und finde es übergeil. :thumbup: Und nur E-drums machen das möglich!


    EDIT: hier der gesonderte Thread. :)

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    So ist es! Du sagst es.;) Wer das nicht verstanden hat, daß man einen 400 Euro Phone-Amp (den man ja auch hat, weil man überhaupt keinen Plan von Klang hat :D ) nicht noch nachträglich in die Billig-Buchse steckt, dem ist meineserachten nicht mehr zu helfen. Aber vielen Dank für die Blumen Herr stets-sich-angegriffen-gefühlter-gwmatthias :P

    Aus meiner Sicht würde ich den KHV mit 2 Kabeln ( XLR -> Klinke ) an den Masteroutput anschließen. Der Verkäufer rät mir allerdings über den Kopfhörerausgang zu gehen.


    Verkäufer haben des öfteren leider wenig Plan. Du hast einen richtig guten Phone-Amp mit symmetrischem Line Input. Da empfiehlt es sich natürlich die symmetrischen Outs des Moduls zu nehmen (Klinke, symm. auf XLR).


    Für guten Klang würde ich natürlich auch niemals den LakePeople ins Modul loopbacken, der wird nämlich dadurch klanglich so einige Euronen billiger, was er nicht verdient hat... ;)

    Oberste Priorität hat bei mir das Spielgefühl. Ein gutes Modul bzw. die Sounds wären ein guter Bonus.


    Gutes Spielgefühl kriegst Du auch mit wesentlich günstigeren DIY-Pads hin. DrumTec-RealFeel oder -Design Mesh-Felle auf eine Umbau-Trommel. Ich würde mir auch überlegen, ob mir die Modulklänge nicht vielleicht schnell auf die Nerven gehen könnten und in dem Fall die Option Software-Drumming anchecken.

    Wenn Du den Klang wieder und wieder und wieder und wieder hörst .. klingt er dann noch gut in Deinen Ohren? (Saß neulich vor einem E-Drum, das als Becken peitschartige Geräusche mit Hall von sich gab - schön für Techno oder so, aber für meine Musikrichtung uaahhaha ...) Inspiriert Dich der Klang zu einem bestimmten Rhythmus? Wie klingen die anderne Sets?


    Eieiei, TD4 und guter Klang... Du hast einen Midi-Out für z.B. evtl. gutklingendes Software-Drumming (Klang kommt in dem Fall vom einem Computer); insofern laß Dich nicht abhalten, auch wenn Dich der Modul-Klang nicht zu einem bestimmten Rhythmus inspiriert und die anderen Sets auch besch...eiden klingen. ;)