Beiträge von zwaengo

    Video ist dann für viele cooler und man muss nicht lesen (Rechtschreibung, Ihr wisst schon).


    Das ist ein ganz wichtiger Aspekt!


    Videos haben in vielerlei Hinsicht Vorteile, wo eben die Schriftsprache nur eingeschränkt beschreiben und darstellen kann.
    Ich denke da nur an die Demonstration bestimmter Schlagtechniken: Da ist YouTube garantiert unserem Forum überlegen, denn man kann - im positiven Fall - genau sehen und anschaulich verstehen, was der Drummer im Video da genau macht und es einfach nachmachen. Wenn man versucht, Schlagtechniken über Text zu vermitteln, wird man definitiv ein größeres Problem haben.


    Immerhin können wir Videos in unsere Foren-Beiträge einbinden, was ja auch umfangreich genutzt wird - auch wenn es dabei immer mal wieder zu Problemen kommt ;)

    Hier mal ein kleines Werbevideo von Toontrack zu Superior Drummer 3, das recht gut tönt und in meinen Augen die Fähigkeiten von SD3 ganz anschaulich verdeutlicht:


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    Mit den Beiden ist hier einiges an Inhalt gegangen.


    ... und auch mit "matzdrums" - immer noch auf dem ewigen ersten Platz der quantitativen "Bestenliste", aber eben auch qualitativ immer wieder toll seine Beiträge - und oft auch kleine Lehr- und Anschauungsvideos.


    Diese Intensität und Mühe der Beiträge vermisse ich manchmal schon. Schön, dass u.a. Gerald (=Drumstudio1") hier seit Jahren immer noch die Fahne aufrecht hält ;) (Danke an dieser Stelle!)



    Es stimmt aber, dass auf der anderen Seite die Fülle an Informationen der "Foren-Datenbank" sehr, sehr umfangreich geworden ist und darin ein unendlicher Fundus an Antworten auf sich für viele Drummer stellende Fragen bereit steht. Aber auch dieser Fundus will erst einmal verstanden sein und ist mit der gegebenen Foren-Software eher suboptimal zugänglich (ich suche z.B. lieber über Google Site-Suche, als über die Foren-Suche, weil die Treffer übersichtlicher angezeigt werden).


    Das Drummerforum ist aber inzwischen das einzige Forum, in dem ich noch gerne verkehre: In anderen Foren (Gitarren-, Recording-, Software-Foren) ist mir teilweise der Umgang zu heftig geworden - national, wie international.


    Vielleicht liegt es auch daran, dass der Drummer - im Mittel - ein eher besonnenerer Zeitgenosse ist - im Gegensatz zu Sängern und Gitarristen, wo das oft sehr ausgeprägte Ego mit entsprechenden Allüren auch gerne mal etwas schwierig im Kommunikationsverhalten zum Tragen kommt.


    Im Vergleich dazu geht es hier im Forum recht gesittet und ruhig zu (von einigen Ausrutschern mal abgesehen). Grundsätzlich habe ich in meinem inzwischen 6. Lebensjahrzehnt nicht mehr soviel Laune, mir Hahnenkämpfe anzusehen oder Testosteron-geschwängerte, fachliche (oder auch weniger fachliche) "Schwanzvergleiche". Das ist in anderen Foren durchaus viel ausgeprägter.


    Das Drummerforum ist immer noch eine positive Ausnahme und ich erlebe hier immer noch eine überwiegende Grundhaltung des Helfen-Wollens - mehr als das der Selbstdarstellung. Das ist ein Wert an sich.


    Schade finde ich trotzdem, dass gerade Anfänger oft gleich wieder verschwinden, weil sie in ihrer "Unwissenheit" manchmal eben doch recht schroff belehrt werden. Das steckt nicht jeder in der Weise weg, dass er dann Lust hat, nochmals zu fragen, geschweige denn selbst aktiv helfen zu wollen.


    Man ist als Anfänger ja auch gerne mal grundsätzlich verunsicherter und würde doch vielleicht lieber ermutigt werden. DAS passiert hier aber auch immer wieder - zum Glück!


    Ich lese inzwischen keinerlei Drum-Zeitungen mehr, weil sie sich in meiner Wahrnehmung immer im Kreise drehen. Hier gibt es aber für mich doch immer wieder schöne, neue, überraschende Threads, die manchmal einfach nur Spaß beim Lesen machen. Und ganz wichtig ist mir: Ich weiß, dass ich jederzeit eine Frage stellen kann und sie qualitativ hochwertig beantwortet bekommen würde, wenn ich denn mal wieder eine hätte (passiert natürlich immer seltener, je länger man sich mit einem Thema beschäftigt.


    Fazit: Weiter machen! ;)



    Das ist die einzige "Quelle" im Netz, die das schreibt. Diese Online-Zeitung ist alles andere als seriös und bringt generell Pop/Rock-Stars gerne mit Drogen in Verbindung. Die haben das offizielle Statement der Pantera-Seite einfach mal eben um den Satz mit den Drogen ergänzt, damit es alles etwas Sensations-lüsterner wird.


    Mal ab davon, dass es trotzdem sein kann, dass Vinnie Paul an einem Drogen-Cocktail gestorben ist, ist das definitiv kein seriöser Journalismus. Schaut Euch einfach mal die Charakteristik der Artikel an, die sie sonst noch so veröffentlichen...


    P.S.: In anderen Quellen steht z.B. auch "major heart attack" und "died in his sleep": http://loudwire.com/report-vin…ied-massive-heart-attack/ - Seriös ist wohl nur, die Ergebnisse der Gerichtsmedizin abzuwarten.

    Ich finde den auch nicht so ungroovig. Sehr sauber gespielt!


    Und was die Anwendung betrifft: Ich bin ein Freund von "farbigem" Drumming, was meint, dass es gerne komplex sein darf, aber dabei trotzdem die Musik unterstützen sollte. Das ist sicher nichts für AC/DC, aber hat absolut seinen Platz in der Musik und macht´s für mich manchmal spannender, weil auch beim 10. Hören noch scheinbar Neues auftaucht.


    Gavin Harrison ist so ein Schlagzeuger, der mir immer wieder in den Sinn kommt, wenn ich Deine Videos sehe. Den schätze ich sehr für sein "farbiges" Drumming.


    Bitte gerne mehr davon. Ich sehe die Videos auch eher als Inspirationsquelle, denn als 1:1-Übungsvorgabe - daran würde ich kläglich scheitern!

    Also ich fürchte, ohne Gesang in einem separaten Raum, oder ohne später aufgenommenen Gesang, wird das leider nichts.


    Es geht hier ja wohl um Verbesserungen in der Praxis und nicht um die theoretische, reine Lehre. Die Welt ist voll von Bands mit singenden Schlagzeugern, die selbstverständlich auch praktikable Lösungen gefunden haben, die funktionieren, aber natürlich nicht dem theoretischen Ideal entsprechen. Man muss Kompromisse eingehen, und der Umgebungsschall des Schlagzeugs lässt sich nicht komplett eliminieren, aber es lassen sich gegenüber dem für diese Zwecke wirklich schlimmen SM58 (in meinen Augen generell ein völlig überbewertetes Gesangsmikrofon in der heutigen Zeit: Das Ding ist über 50 Jahre alt und seine Bedeutung lässt sich sicher nur aus der Angebotssituation der letzten Jahrzehnte erklären) doch deutlich bessere Mikrofone finden, die die Problematik schon derart massiv entschärfen, dass das Singen beim Schlagzeugspielen weitgehend unkritisch funktioniert.

    da ja niemand auf die Messe geht, haben es (fast) alle verpasst, hier zum Nachgucken:


    Uff, das ist ja fast unfreiwillig komisch: Mächtiges Badabum aussen herum, aber zum eigentlichen Produkt irgendwie so gar nichts.... und wieder der EINE übliche Verdächtige, der ein wenig auf dem Kit holzen darf, ohne auch nur Ansatzweise durch seine Spielweise zu zeigen, was mit dem Teil geht und was eben nicht...


    Beyond understanding...



    P.S.: Warum beschleicht mit bei dem G9 immer dieses "Flasche leer"-Gefühl? Ich hoffe sehr, dass ich mich irre und wir alle bald aus dem Staunen nicht mehr rauskommen...

    und hört sich auch gut an..


    Hm, solchen Werbefilmchen traue ich immer keinen Zentimeter über den Weg. Da klingt immer alles fett und wuchtig. Wenn man dann selbst hinter dem Set sitzt und in großen Dynamikbereichen testet, dazu noch in verschiedenen Bereichen des "Fells" (soll ja Positional Sensing bieten), dann mag sich das alles wieder ganz anders anhören und vor allem anFÜHLEN, denn letztlich geht es ja darum, dass die eigene Spielweise annähernd und adäquat in entsprechende Sounds umgesetzt wird. DAS zeigen diese Videos nahezu nie und können es auch nur eingeschränkt. Ich erinnere diesbezüglich in erster Linie welche, die versuchen, das ganze Dynamikspektrum von "zart gestreichelt" bis "brachial gezimmert" abzudecken, so dass man einen RELATIVEN Eindruck bekommt...


    Das, was Gerald hier geschildert hat, mag tatsächlich an der Konfiguration des Gerätes liegen, aber ich fürchte, dass dem nicht so ist. Selbst bei VST-Umsetzung mittels z.B. Superior Drummer muss man bei den einschlägigen Drum-Modulen bisher arg lange an den Dynamik-Einstellungen feilen, um eine einigermaßen passende Soundausgabe zur Spieltechnik und -dynamik erzielen zu können. Alle mir bekannten Module haben mit ihren internen Sounds und Einstellungsmögilchkeiten bisher weniger überzeugen können (das TD-50 kenne ich allerdings nicht aus persönlicher Anschauung).


    Ich bin sehr, sehr gespannt, was andere Kollegen hier beim Gewa-Modul im persönlichen Test empfinden.


    Vom Design her finde ich das Modul auf jeden Fall schon einmal sehr überzeugend.

    Der erste Werbefilm auf YouTube ist da - noch wenig aussagekräftig, was das Soundangebot angeht und auch das Verhalten in verschiedenen Dynamikstufen:


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    Um die Quincy Jones-Story nochmal zu konkretisieren:
    Er hat nirgends gesagt, dass Ringo bei Beatles-Sessions ersetzt wurde! Quincy Jones hat schlicht mit den Beatles-Recordings-Sessions nichts zu tun gehabt.


    Er hat in einem Interview (das oft nur unvollständig zitiert wurde) gesagt, dass er die Beatles für die schlechtesten Musiker der Welt halte und sich insbesondere auf Ringo bezogen und dabei auf die Aufnahmen an dessen Solo-Album "Sentimental Journey". Während dieser Recording-Session sei bei einem Titel ("Love Is a Many Splendoured Thing“) Session-Drummer Ronnie Verrell ins Studio geholt worden, der den Drum-Part eingespielt habe, mit dem Ringo offenbar Schwierigkeiten hatte.


    Das nur als Ergänzung zur Diskussion.

    ...was mich etwas verwirrt, daß von Ringo nichts kommt auf Purdies Auslassungen.


    Er ist in einem Interview mal darauf angesprochen worden, was er zu Purdies Statement sagen würde und meinte wohl nur: "Well then, what was I doing in the studio? I've heard that rubbish before."


    Es ist auch kaum etwas derart akribisch bis in die kleinsten Details dokumentiert, wie die Recording-Sessions der Beatles: Nahezu jeder Beteiligte hat dazu ein Buch geschrieben oder sich in Interviews geäussert.
    Bis auf den Umstand, dass es von der ersten Single "Love Me Do" drei Versionen gab - eine mit Pete Best am Schlagzeug, eine mit Session-Drummer Andy White und eine mit Ringo -, sind die einzigen Beatles-Songs, bei denen nicht Ringo Schlagzeug spielt, die Titel, auf denen die Drums von Paul McCartney gespielt werden: Das war während der Sessions zum "White Album", als Ringo kurzzeitig ausgestiegen war. Hier wurden die McCartney-Spuren belassen und nicht noch einmal von Ringo neu eingespielt. Hier handelt es sich um die Songs "The Ballad Of John And Yoko", "Back In The USSR", "Dear Prudence" und "Martha My Dear"


    Man sollte sich auch immer vergegenwärtigen, WIE damals aufgenommen wurde: Das ganze Album "Please Please Me" z.B. wurde live auf Stereo-Band an EINEM TAG aufgenommen. Da waren alle in einem Raum und haben gemeinsam das ganze Album live eingespielt. Nix mit Overdubs. Das kam erst später mit den ersten 4-Spur-Maschinen. Entsprechend konnte man da nicht einfach einen anderen Drummer drüber spielen lassen, denn die Instrumente waren ja nicht zu trennen.

    Und weil Ringo das alles nicht selbst gespielt hat, haben doch einige Top-Drummer ein paar Sätze zu ihm zu sagen:


    [video]

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    [/video]

    Die ganze Diskussion bzgl. Ringo vs. Purdie ist ja schon älter und nur im Zuge der Veröffentlichung des Buchs von Purdie nochmal so richtig hochgekocht.


    Meine Auffassung dazu: Purdie ist schon auch ein etwas selbstverliebter Gockel, der auch weiß, wie man sich im Gespräch hält und so richtig auf die Kacke haut.


    Wie im Video dargelegt, halte ich es ebenfalls für am wahrscheinlichsten, dass er die Drum-Overdubs zu den alten Sheridan/Beat Boys-Songs gemacht hat und damit Pete Best "ersetzt" hat.


    Das, was man Ringo ja gemeinhin vorwirft, ist ja gerade seine etwas schlampige Spielweise, die - eben durchaus sehr, sehr Song-dienlich - so eigen ist, dass ich sie für die meisten Beatles-Songs für eindeutig identifizierbar halte.


    Daneben gibt es ohne Ende Live-Material, wo man die exakt gleiche technische "Schlampigkeit" (aber eben auch Einzigartigkeit) von Ringo hören kann, wie sie auf den Studio-Aufnahmen zu hören ist.


    Und alleine der Satz "There are four drummers on the Beatles - and Ringo is not one of them" disqualifiziert Purdie ganz eindeutig, denn er müsste dazu immer und überall dabei gewesen sein, um sicher zu sein, dass Ringo nie auf einer Aufnahme gespielt hat. DAS ist in meinen Augen großer Käse, der aber in jedem Interview - respektive in seinem Buch - natürlich mächtiges Badabum macht... und die Presse stürzt sich verlässlich darauf, denn man liebt es ja, wenn die großen Helden entthront werden.


    Die Story an sich ist wirklich schon sehr staubig, aber mich wundert doch immer wieder, dass sie scheinbar in jedem Jahrzehnt nochmal ausgegraben wird.



    Der eigentliche Witz ist, dass Ringo SO eigenwillig spielt, dass er schlicht nicht kopierbar ist. Technisch im Prinzip unter aller Sau, aber eben mit einem Fingerabdruck, den die ganzen Profi-Drummer, die ihm zu Ehren bisweilen Beatles-Songs zum Besten gegeben haben, nicht im Ansatz einfangen konnten, weil bestimmte Eigenarten einfach so an die Person/Persönlichkeit selbst geknüpft sind, dass sie mit technischen Fähigkeiten allein nicht kopierbar sind. Ähnlich gibt es wohl auch niemanden, der einen Phil Rudd, Charlie Watts oder Keith Moon kopieren kann, weil es eben um mehr als um Technik und Professionalität geht. Wie sagte Ringo dereinst so schön in einem Film "There´s more than meets the eye!" ;)

    Wie auch immer du darauf kommst: Ich kann mich dir nicht anschließen. Ich bin selber Linkshänder, habe aber vom ersten Tag an auf Rechts gelernt.


    Nun, früher wurden alle Linkshänder in der Schule auf rechtshändiges Schreiben umgelehrt - und natürlich haben alle auch das Schreiben gelernt. Das heisst aber eben nicht, dass die umtrainierten Linkshänder z.B. eine in Leichtigkeit erworbene gute feinmotorische Schreib-Koordination entwickeln konnten. Das war wohl vielfach nicht der Fall.


    Selbstverständlich kannst Du auch als Linkshänder am Rechtshänder-Set Schlagzeug lernen. Im Buch geht es aber darum, dass Dir dieses Lernen gegen Deine ursprüngliche Neigung Energie-Ressourcen abfordert und letztlich in Bezug auf eine Leichtigkeit im Spielen UND Fühlen (Stichwort: Groove, im Sinne der Verbindung aus Herz, Arsch und Kopf) im Wege sein kann.


    Auch in Deinem Fall sind also praktische Erwägungen die Ursache dafür gewesen, dass Du rechtshändig gelernt hast und offenbar nicht, dass es sich für Dich von Anfang an gut und richtig angefühlt hat, oder?


    Und natürlich versuchen wir immer, die von uns getroffenen Entscheidungen im Nachhinein vor uns selbst (und anderen) zu rechtfertigen, denn sonst müssten wir ja etwas verändern ;)



    Es geht im Buch gerade nicht um Dogmata, sondern u.a. auch darum, zu verstehen, wieso wir an bestimmten Punkten im Erlernen unseres Instruments auf der Stelle treten können, wie sich das erklären und ggf. auch beheben lassen könnte.
    Wenn Du Dich selbst am Rechtshänder-Set super fühlst, mit Leichtigkeit Lernfortschritte machst, einfach den Groove hast und Dich grenzenlos wunderbar beim Spielen fühlst, wirst Du ja auch keine Motivation haben, daran etwas ändern zu wollen - und dann ist es ja auch gut so für Dich. Wenn es aber irgendwo immer wieder hängt, sich die Verbindung von Kopf, Arsch und Herz nicht so recht einstellen will, könnte es sich lohnen, einmal zu schauen, ob nicht auch ein Faktor sein könnte, dass Du ursprünglich ein Linkshänder bist und quasi mit hohem Energieeinsatz gegen Deine innere Natur anspielst.


    Und nochmal generell: Natürlich ist es in meinen Augen das Ideal, dass es keine bessere und schlechtere Seite gibt und maximal unabhängiges Spielen möglich ist. Das dürfte allerdings ein sehr fortgeschrittenes Ziel sein, das sicher für die meisten hier im Forum nicht zu den Grundfertigkeiten gehören dürfte.
    Der wichtigste Faktor ist doch aber, dass wir im Lernen Spaß, Freude und Leichtigkeit brauchen und möglichst wenig Anstrenung, Kampf & Krampf.

    Da ich nun der Erste auf der Liste der "Probeleser" bin, hier jetzt meine Rezension/Besprechung des Buchs



    "Linkshänder am Schlagzeug - Ein Ratgeber für Drummer und Schlagzeuglehrer" von Thomas Bittner



    Vorweg möchte ich mich bei Thomas bedanken, dass er sein Buch für eine Kritik im Forum zur Verfügung stellt.


    Es ist sicher nicht einfach, mit einer doch sehr speziellen inhaltlichen Ausrichtung einer Buchveröffentlichung auf dem Buchmarkt Beachtung zu finden - und irgendwie muss die Zielgruppe ja davon erfahren, dass das Buch existiert. Somit wird hier hoffentlich die Aufmerksamkeit erzielt, die das Buch in meinen Augen durchaus verdient.


    Die Zielgruppe ist im Untertitel ja bereits genannt, d.h. das Buch richtet sich an linkshändige Schlagzeuger und Schlagzeuglehrer, die linkshändige Schlagzeug-Schüler unterrichten.


    Auf knapp 80 Seiten im A5-Format geht es um Problematiken, Eigenarten, Chancen und Lösungsmöglichkeiten im Zusammenhang mit der Linkshändigkeit am Drumset.
    Anders als andere Publikationen zur Linkshändigkeit, verzichtet der Autor gänzlich auf wissenschaftliche Bezüge und Belege, fokussiert sich stattdessen in erster Linie auf seinen persönlichen Erfahrungsschatz als linkshändiger Schlagzeuger UND Schlagzeuglehrer, der - so habe ich es herausgelesen - offenbar eine ganze Reihe linkshändiger Schlagzeugschüler unterrichtet und in ihrer Entwicklung begleitet hat. Insofern ist das Buch im höchsten Maße subjektiv, was ich in diesem Fall aber als Kompliment meine, denn er versteckt seine Aussagen nicht hinter zitierten wissenschaftlichen Untersuchungen, sondern beschreibt real beobachtete Phänomene und Problematiken aus dem täglichen Involviert-Sein in die Thematik.


    Ich will hier gar nicht so sehr detailliert in die einzelnen Bereiche des Buches eingehen - denn dazu sollte man es letztlich wirklich lesen -, aber ein paar in meinen Augen wesentliche Aspekte kurz benennen, die FÜR MICH während der Lektüre vor allem hängengeblieben sind:


    Der Autor vertritt die Auffassung , dass es quasi eine "Körperverletzung" sei, einen Linkshänder an einem Rechtshänder-Setup zu unterrichten, da dieser entgegen seiner inneren Veranlagung trainiert werde und somit zwangsläufig Probleme entstehen. Der Linkshänder verschwendet quasi Ressourcen, um die für ihn nicht der ursprünglichen Veranlagung gemässe Ausrichtung auf dem Set zu kompensieren.
    Dies führe nicht nur dazu, dass das Erlernen der rechtshändigen Spielweise schlicht länger und zäher werde, sondern vor allem dass der Energiefluss (im Sinne der positiven, ungehemmten Freude am Set und am Leben an sich) eine Behinderung erfährt: Es steht damit eine Hürde im Weg, die teilweise so hoch ist, dass die Entwicklung am Set gänzlich stagnieren kann.
    Hier hat der Autor auch seine eigene Entwicklung zum professionellen Drummer beispielhaft angeführt, denn er selbst hat zu einem sehr späten Zeitpunkt seiner Ausbildung zum Schlagzeuger die Spielweise von rechts- auf linkshändig umgestellt und - nach einer doch recht kurzen Zeit der Umgewöhnung - tatsächlich den erhofften Entwicklungssprung offenbar mit Leichtigkeit machen können.


    Dies wird im Buch in einer doch eher ganzheitlichen Sichtweise vermittelt: Es geht nicht einfach nur um die Technik an sich, sondern um die Vermittlung der Überzeugung, dass Energie nicht ungehindert fliessen kann und damit Entwicklungsmöglichkeiten in allen Lebensbereichen, bis hin zum ganz grundsätzlichen Anschluss an die eigene Lebensenergie und damit auch Lebensfreude behindert werden können. Es geht im Grunde um Leichtigkeit.
    Das alles wird an vielen Beispielen spieltechnischer Aspekte beleuchtet, aber immer auch der Bezug zum größeren Ganzen genommen. Letztlich geht es darum, im Einklang mit sich selbst spielen und leben zu können - und das gar nicht mal esoterisch verbrämt, wie es sich hier in der Kürze vielleicht anhören mag.


    Die Linkshänder unter Euch, wie auch Schlagzeuglehrer, die mit linkshändigen Schülern bestimmte Thematiken wiederkehrend erleben, werden mit Sicherheit wertvolle Anregungen aus dem Buch ziehen können - und sei es nur, um einfach einmal die Betrachtungsperspektive zu verändern und so einen neuen und frischen Blick auf sich selbst oder den linkshändigen Schüler zu bekommen.



    Damit ich hier nicht nur etwas nüchtern und distanziert berichte, zum Abschluss vielleicht der für mich wichtigste Aspekt:


    Ich bin selbst Linkshänder und habe mich sehr früh entschlossen, nicht rechtshändig zu lernen, sondern open-handed auf einem Rechtshänder-Setup. Ich war selbst der Überzeugung, dass ich somit zwei Vorteile miteinander verbinde: Ich kann meiner linken Führungshand offen und frei ihren Raum geben, aber gleichzeitig auf jedem x-beliebigen Rechtshänder-Set spielen, ohne umbauen zu müssen.


    Thomas Bittner beschreibt allerdings, dass auch die Open-Handed-Spielweise keine gute Lösung sein kann: Mein Unterkörper ist für mich als Linkshänder immer noch "verkehrt", da ich die Bass-Drum - wie ein Rechtshänder - mit rechts trete und die Hi-Hat mit links (dazu werden im Buch eine ganze Reihe von Aspekten bzgl. der Hirn-Hemisphären-Spezialisierung benannt). Entsprechend hat mich das Buch hier voll erwischt: Ich habe beim Lesen plötzlich das Gefühl bekommen, dass ich einen faulen Kompromiss gewählt habe, der aber auch eine Form von Behinderung darstellt. Bei aller Angst, dass ich bei einem Umlernen auf ein klares Linkshänder-Setup vielleicht eine längere Zeit kaum ansprechend spielen können werde, so hat es mich jetzt doch so gepackt, dass ich es einfach mal probieren möchte, mein Setup und meine Spielweise konsequent meiner Händigkeit anzupassen, um zu schauen, wie ich die Veränderungen empfinde.
    Der Autor selbst hat für diese Umstellung kaum ein halbes Jahr gebraucht, um sich dann offenbar deutlich befreiter weiterentwickeln zu können.


    Fazit: Was kann ein Buch mehr leisten, als einen "Betroffenen" deutlich zu erreichen und eine Ahnung davon zu vermitteln, WAS möglich wäre, wenn ich die künstlichen Blockaden einfach entferne und mich auf das Umlernen einlasse.
    In diesem Sinne hat das Buch für mich eine Art Katalysator-Funktion - und das kann ich gar nicht genug schätzen.


    Und gibt es auch Kritik?
    Nun, die äussere Form ist arg von Schrift geprägt: Man "arbeitet" sich etwas durch endlose Buchstabenzeilen, weil es keine auflockernden Bilder, Grafiken, Übrungen, Absätze gibt. Wenn ich also eine Anregung hätte, dann die, hier und da auch mal das Auge anzusprechen. Der eine oder andere inhaltliche Aspekt mag sich sicher auch visuell darstellen bzw. verdeutlichen lassen.


    Ansonsten bleibt mir nur eine klare Empfehlung auszusprechen, WENN man selbst auf irgendeine Weise mit der Linkshändigkeit am Drum-Set konfrontiert ist.

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    top!


    Yupp!!! SEHR klasse!!! Das ist mal schön musikalisch und nicht einfach nur Technikgeknüppel.


    BTW: Toller Sound!



    P.S.: Edit: fehlendes Wort