Beiträge von nils

    Wähernd "weiße" Musik-Wissenschaftler und - schlimmer noch - Musiker mit ihren Sinnen versuchen "schwarze" Musik zu verstehen versuchen, zögen die Farbigen einfach weiter und seien schon lange wieder mit etwas Neuem beschäftigt.

    Interessante These, die der Autor vertritt. Klingt ein wenig nach Identitätspolitik für mich - "schwarze Musik nur schwarzen Musikern". So wie bei der unseligen Diskussion, ob eine weiße Übersetzerin die Gedichte einer schwarzen Dichterin übersetzen kann/darf. Für mich ist Musik als universelle Sprache zwar in ihrer individuellen Ausprägung stark kulturell geprägt, aber insgesamt egalitär. Denk- und Spielverbote gehören nicht zu meinem Wertekanon, das Konzept der kulturellen Aneignung trennt für mich mehr, als dass es verbindet und ist aus meiner Sicht im Kern rassistisch.


    Was mich noch interessiert: wohin meint der Autor, sind die Farbigen denn weitergezogen, womit sind sie jetzt beschäftigt?

    ich finde der Canon der gelehrt wird gehört schon - erneuerert - ergänzt.

    Da stimme ich durchaus zu, meine Hauptkritik ist aber, dass es Inhalte geben sollte, die über einen Bildungskanon hinausgehen.

    Vielen Dank für eure interessanten Beiträge! Ich finde, dass die Diskussion hier sich gut entwickelt.

    Das sehe ich nämlich nicht als seine vornehmliche Aufgabe. Das Konservatorium soll die Fähigkeiten am Instrument bzw. an der Stimme vermitteln (und das, wie du selber bemerkst, auf hohem Niveau). Es liefert das technische Rüstzeug für die Weiterentwicklung. Das kann man durchaus traditionell nennen, ist aber Voraussetzung für höhere Weihen…

    Es mag durchaus sein, dass der akademische Bereich in der Musik sich so sieht und seine Aufgabe so interpretiert. Ich komme selbst aus einem MINT-Fach und dort ist der Anspruch ein ganz anderer, nämlich an der Spitze der Entwicklung zu stehen, Innovationstreiber zu sein. Deswegen irritiert mich dieser Ansatz, einen feststehenden Bildungskanon zu vermitteln, anstatt selbst innovativ zu sein und dabei die Studierenden mitzunehmen.


    Darüber hinaus nehme ich aber die angesprochenen Bereiche Klassik und Jazz als innovationsarm, ja, geradezu erstarrt wahr. Ich weiß nicht, ob das eine Folge der Akademisierung ist, oder die Akademisierung erst dann erfolgt, wenn die Erstarrung bereits eingetreten ist.

    Jazz braucht eigentlich auch eine Prise Anarchie, wenn er lebendig bleiben soll. Ein Graus für europäische Musiklehrende.

    Warum ist das so? Ist das in den bildenden Künsten ebenfalls so?

    Kreativität und akademisches Wissen sind zwei Komplexe, die höchstens zufällig miteinander eine Verbindung eingehen

    Warum nur? Wie ich schon schrieb, ist das in den MINT-Fächern ganz anders. Im Bachelor wird viel Grundwissen eingebimst, aber spätestens ab dem Master muss wissenschaftliche Arbeit geleistet werden, die zwangsläufig eine Form von Kreativität erfordert.

    Dass Pop- und Elektronische Musik mittlerweile an moderneren Unis behandelt werden ist doch cool. Musik im allgemeinen ist ja nichts festgefahrenes, sondern befindet sich stetig im Wandel. Wo genau eine "Verknöcherung" entsteht, nur weil man bestimmte Stile studieren kann, sehe ich irgendwie auch nicht (falls das auch eine deiner Aussagen war, wenn ich das nicht falsch verstanden habe).

    Ich sehe die Gefahr, dass POP und Elektro die selbe Verknöcherung droht, wie in den vorher angesprochenen Bereichen. Ich weiß auch nicht, was zuerst da ist: die Verknöcherung oder die Akademisierung.

    Zur Frage: ich denke, dass eine gewisse Konstanz die Voraussetzung dafür ist, eine Vorlesung darüber zu halten. Wenn das Wissen im nächsten Jahr schon wieder überholt ist, wird Lehre ja ineffektiv. Also ja: es kann wohl sein, dass wenn ein Genre soweit ist, gelehrt zu werden, die Innovationstreiber bereits weitergezogen sind.

    Einen Kanon an Grundwissen braucht jedes Fach. Im späteren Verlauf betritt man in naturwissenschaftlichen Studiengängen, und vermutlich auch in Geisteswissenschaften, allerdings Neuland.

    Musik ist zum aller größten Teil Handwerk.

    Konservatorium, Hochschule, etc. ist einer der Wege das Handwerk zu erlernen.

    Da unterschiedet sich Musik offenbar von anderen Fachrichtungen, wie ich oben schon schrieb.

    Zwei Beispiele:

    Eine Fahrschule soll aus dir keinen Rennfahrer machen, sondern einen sicheren Verkehrsteilnehmer.

    Ein Fußballverein vermittelt Mannschaftssport, Tore schießt der kreative Individualist.

    Stimmt, allerdings sind die genannten Bildungsträger für ich eher mit Schulen zu vergleichen, weniger mit Unis oder Hochschulen.

    Hallo zusammen,


    ich möchte hier eine These zur Diskussion stellen, die man durchaus als steil bezeichnen kann. Bitte fühlt euch provoziert, aber nicht beleidigt, sondern lasst euch dazu hinreißen, hier eine vielleicht engagierte, aber sachliche Debatte zu führen.


    "Musik, die man am Konservatorium studieren kann, ist tot, das Leben ist längst entwichen."


    Als Verlängerung von Zappas Bonmot "Jazz ist nicht tot, er stinkt nur ein bischen" stelle ich hier in den Diskussionsraum, dass Musik, die den akademischen Bereich erreicht hat, als Innvationstreiber nicht mehr taugt. Die Kunst ist längst entwichen und man pflegt nur noch das Brauchtum. Zugegebenermaßen auf hohem Niveau, technisch und instrumental sicher auf sehr viel höherem Niveau, als zu den lebendigen Tagen der jeweiligen Stilrichtung, aber eben ohne echtes Leben drin.


    Dieses Schicksal teilt aus meiner Sicht der Klassikbereich mit allen Nebenarmen - alle kennen Mozart und Beethoven, Wagner ist auch noch bekannt, die 12-Töner wie Stockhausen hat man in der Schule mal gehört, aber wer kennt schon Penderecki und andere zeitgenössische Komponisten, wie die Top 10 der von "bachtrack" ermittelten:

    1 John Williams, 2 Arvo Pärt, 3 James MacMillan, 4 Philip Glass, 5 John Adams, 6 György Kurtág, 7 Eric Whitacre, 8 John Rutter, 9 Thomas Adès, 10 Steve Reich. ? Mit Ausnahme von John Williams, der für Star wars komponiert, kenne ich keinen.

    Ja, es gibt sicher noch Vertreter, die Neues machen, aber es kommt wenig an die Oberfläche der öffentlichen Wahrnehmung, es ist halt nicht mehr populär. Dann ist der Jazz betroffen, der als Tanzmusik begonnen hat und über die Jahre so weit ins Intellektuelle abgedriftet ist, dass er an den Hochschulen ganz gut aufgehoben ist.

    Und so langsam aber sicher, und so weh es tut, geht auch der Rock und der Pop diesen Weg der Verknöcherung. Zuerst konnte man Popularmusik an privaten Einrichtrungen studieren, mittlerweile aber auch an öffentlichen. Droht dieses Schicksal auch dem elektronischen Bereich?


    So, ich bin gespannt auf eure Beiträge.


    Bitte bleibt höflich und sachlich, nicht dass die Mods hier eingreifen müssen.


    My2Cents, Nils

    Ich finde, du hast das insgesamt ordentlich getrommelt. Kann es sein, dass du die Bassdrum etwas sparsamer spielst als im Original? An ein zwei Stellen hatte ich den Eindruck, dass du etwas vor der Zeit spielst, aber alles kein Drama.

    Autodidaktisch vorzugehen geht durchaus. Es ist sicherlich nie der beste Weg ... der beste Weg ist wohl immer ein individuelles Mittelding aus Eigeninitiative, großer Begeisterung usw. und der Begleitung und Anleitung durch gute Lehrer.

    Je weiter am Anfang man steht, desto wichtiger ist ein Lehrer. Wenn man erst mal einen guten Grundstock an Fähigkeiten hat, kann man sich auch ohne Lehrer gefahrlos Neues aneignen.

    Hat man keine Möglichkeit Unterricht zu nehmen (Lebenssituation, Wohnort, Arbeitszeiten....), ist es dringend angeraten, sein Tun genauestens zu reflektieren. Am besten filmt man das eigene Spiel und gleicht es mit anerkannten Lehrvideos ab, also nicht mit ungeprüften Youtube Videos, sondern mit Lehrvideos von Jojo Mayer oder Benny Greb und anderen Leuten aus der Liga.

    Hast du auch ne neue Idee und ne Möglichkeit gefunden Keyhole auszubessern ?

    Nein, ich glaube auch dass es da keine Lösung gibt. Mit einem Fräser aufbohren evtl, aber dann wackelt das Becken sicher katastrophal auf dem Beckenständer. Ich hatte hatte auch schon Becken mit Keyholes, hat mich aber eig nie gestört.

    Es sollte ja möglich sein, das Loch erst zu vergrößern und dann eine Art Öse einzusetzen, um es wieder zu verkleinern. Evtl. ginge auch eine Hohlschraube mit einer Mutter. Sowas wie die hier:

    hohlschraube-oeleinfuellrohr-113115495.jpg

    Neben dem Preis dürften auch die derzeitigen Lieferzeiten für Unmut sorgen… Meine im April bestellte 18" Prolite Bassdrum wird mir voraussichtlich erst im Oktober geliefert. Bei den SQ2 Trommeln ist es wohl noch ne Ecke schlimmer.


    Ich denke, das dürfte bei den Topserien der anderen Hersteller nicht wesentlich anders sein… :(

    Das war früher auch nicht unbedingt schneller. Ich habe 2003 auf ein 12er Tom (Pearl BRX) 9 Monate gewartet. Das 8er und das 10er hatte ich "schon" nach 4-5 Monaten.

    Edit: erledigt, Abholung ist schon organisiert.


    Hallo zusammen,


    ich suche jemanden, der eine 24er Bassdrum aus Duisburg abholen und entweder an mich schicken könnte, oder sie nach Bremen mitbringen würde.


    Viele Grüße, Nils

    Da ich kein Achtermikrofon habe fällt bei mir erst einmal die Mid-Side Mikrofonierung so wie so aus.

    Nur, falls du das mit Bordmitteln mal ausprobieren möchtest: Man könnte die Acht mit zwei genau entgegengesetzt positionierten (Super)Nieren emulieren. bei einer muss dabei die Phase umgedreht werden und dann müssen beide auf einem Monokanal zusammengeführt werden.

    Sehr schön!

    Ich hab das vor 9 Jahren auch mal gemacht.

    Bei mir waren es die Verfahren XY, MS, ORTF, Klein AB, groß AB, Recorderman und Glyn Johns

    Damals hab ich alle Mikrofonierungen auf einmal am Schlagzeug platziert und es wurde nur einmal gespielt. So haben die Spuren maximale Vergleichbarkeit.

    Snareständer ist immer das beste - die Dinger sind super steif, da wird

    keine Schwingung übertragen und der Kessel muss ja selbst schwingen, denn die Energie

    kann ja nicht "verloren" gehen.

    Da kann ich nicht zustimmen. Abgesehen von klar sichtbaren ergonomischen Nachteilen ist der Snareständer für ein Tom so ziemlich das schlimmste, was man tun kann, wenn das Tom schwingen soll. Ist das Tom am Snareständer schön eingeklemmt, kann der Kessel kaum bis garnicht mehr schwingen, aber auch lose auf dem Snarestativ bewegt es sich kaum. In der Folge klingt es abgewürgt, kurz und attacklastig. Wenn man aus optischen Gründen das Tom unbedingt so betreiben möchte, kann man den Gauger Flex-Frame verwenden, um das Tom vom Stativ zu entkoppeln. Dann kann es auch wieder schön schwingen.


    P.S.: Wer mehr dazu wissen möchte, kann mal nach "Schwingungen und Schallabstrahlung von Trommen" von Ingolf Bork (ca. 1981) suchen. Auf S. 203 ff. beschreibt er eine Untersuchung zum Ausschwingverhalten von Trommeln in Abhängigkeit von der Einstecktiefe auf dem Halter. Die Unterschiede im Ausschwingverhalten führt er auf die veränderte mechanische Impedanz der Anordnung zurück.

    Also die Fragen, die mich dabei so bewegen, sind folgende:

    1. Braucht es überhaupt ein Zweit-Set? Das kommt natürlich auf das persönliche Budget an, und ob man sich den Luxus leisten möchte oder lieber immer auf- und abbaut!

    Klares Ja! Ich probe mit zwei verschiedenen Bands in unterschiedlichen Proberäumen, allein dafür brauche ich schon ein Zweitset, um nicht immer Trommeln transportieren zu müssen. Darüber hinaus habe ich noch diverse Sets an unterschiedlichen Orten, aus Gründen, wie man so schön sagt.

    Wenn 1. mit "ja" beantwortet:

    2. Verfolgt man beim Zweit-Set einen gänzlich anderen Ansatz bezogen auf Kessel-Größen/Footprint oder Sound und Optik (Erst-Set "moden/Zweit-Set Vintage Sound).

    Ich tue das nicht. Für mich ist eine größtmögliche Ähnlichkeit wichtig, weil ich mich nicht ständig umstellen möchte. Natürlich gibt es mal Unterschiede, ich hab z.B. an einem Set eine 26 Marching-Bassdrum als Side-Bassdrum (ähnlich wie Stanton Moore).

    3. Will man denselben Set-Aufbau zuhause und on the road, also z. B. an beiden Sets 4 Toms und dieselbe Anzahl Becken und Beckenart? Oder tuts für on the road ein kleinerer Aufbau, und für die ganz großen Gigs (ich spreche hauptsächlich vom Hobbybereich) nimmt man dann doch das Hauptset mit?

    Ich spiele meistens ähnliche Aufbauten, auch im Proberaum habe ich einen eher sparsamen Aufbau mit zwei Toms, nur gelegentlich probiere ich mal mit mehr Toms herum. Generell reicht mit eine Hihat, ein Crash oder Splash und ein Ride.

    4. Beckensätze: Reicht euch einer, den man dann für den Gig vom zuhausegebliebenen Erst-Set abschraubt oder genehmigt man sich den Luxus weiterer Becken, möglicherweise sogar genau derselben Marke/Modell. Greift man bei "Zweit-Becken" vielleicht auch eher zu "Billigmarken", weil die Becken auch backstage rumfahren oder gar von anderen Drummern (zumindest beim Soundcheck) mitgespielt werden könnten?

    Ich hab hauptsächlich alten Vintagekrempel ohne mehrfaches Vorkeommen desselben Beckens, daher sind meine Beckensätze an den verschiedenen Sets auch sehr unterschiedlich. Billigkram habe ich auch, aber eigentlich nur zu

    Mich würde der Sound interessieren.

    Mich auch

    Ich spiele schon lange mit umgebauten 16er Toms als Bassdrum, daher kann ich ein Klangbeispiel beisteuern:

    Kleinmusikverein - Dancefloor Impressions


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    Man kann die kleine Bassdrum natürlich auch dicker mixen, aber für die Art der Musik fand ich den Klang so passend.