Ich bin froh, dass es mittlerweile in quasi jedem Preisbereich Musikinstrumente gibt. Wenn man sich daran erinnert, dass die Anforderungen an das Material sehr weit gestreut sind, kann man auch wunderbar akzeptieren, dass das meiste seine Daseinsberechtigung hat.
Ich persönlich finde auch nicht, dass man generell, und Einsteiger insbesondere, immer das Maximum aus der Anschaffung rausholen muss. Es wird immer etwas mit besserem Preis-Leistungs-Verhältnis geben und etwas, das in irgendeiner Konstellation deutlich sinnvoller erscheint. Außerdem finde ich es auch nicht schlimm, wenn ein günstiges Schlagzeug nach einiger Zeit seine Schwächen offenbart. Damit umzugehen ist doch ein schöner Lernprozess und die gesammelte Erfahrung hilft doch bei zukünftigen Entscheidungen.
Manchmal habe ich das Gefühl, dass die Ansprüche an Anfängersets schon extrem sind: Jeder soll mit einem road- und studiotauglichen Schlagzeug , mindestens Mittelklasse, besser Oberklasse, neuwertig bis neu, einsteigen, damit es alle künftigen Herausforderungen meistert und man für den Rest seines Lebens damit zufrieden ist. Tatsächlich ist das aber ja an der Realität der meisten vorbei empfohlen. Gutes Equipment macht immer mehr Spaß. Aber wenn das Voraussetzung zum Lernen des Instruments wäre, hätte es in den 70ern und 80ern düster ausgesehen. Hier schreiben auch so viele, dass sie auf Omo-Packungen angefangen haben. Das hätte das Forum sicher auch nicht empfohlen.
Ich breche keine Lanze für Billigschrott. Die Sachen müssen funktionieren. Aber es ist auch nicht alles Schrott, was billig ist. Und vor allem muss man bei der Beurteilung die Anforderungen berücksichtigen. Und die sind bei einem Kind, das unterrichtsbegleitend zu Hause mit Gehörschutz trommeln möchte beispielsweise anders als bei einem gut gebuchten Top40-Band-Trommler. Unsere Nerd-Blase wurde ja schon erwähnt.
Um auf den ersten Satz zurück zu kommen: Früher hat man einfach genommen, was man kriegen konnte, losgelegt und Erfahrungen gesammelt. Da es jetzt Material in jedem Preisbereich gibt, ist es für jeden leichter geworden, an Kram zu kommen, um einfach loszulegen. Und wer sich bei mies klingenden Becken oder einer wackeligen Fußmaschine nicht auf Lösungssuche begibt und stattdessen die Lust verliert, dem stehen doch noch so viele tolle Hobbies offen. 
Ich habe mit Millenium und Fame sehr gute und auch schlechte Erfahrungen gemacht. Genau wie mit Behringer. Pauschal abraten würde ich von den Marken deshalb nicht.