Nach meinem Test der Glyn Johns Methode vor längerer Zeit stand immer noch aus, die Methode auch im Kontext mit der probenden Band zu testen - das konnte ich am Montag nachholen und ich möchte euch die bisherigen Ergebnisse nicht vorenthalten:
Folgendes Setup kam zum Einsatz:
Schlagzeug (wie vorher auch schon mein Pearl MLX) mikrofoniert mit...
BD: EV RE27N/D
SN: SM57LC
Als Hauptmikrofone für die Glyn-Johns-Technik kamen die AKG C414B-ULS zum Einsatz - in der gleichen Aufstellung wie letztes mal beim Test (s.o.)
Soweit war also alles bis auf das Kick-Mikro identisch - aber...
Die Mikros gingen in die Preamps eines Soundcraft Spirit4 Pultes und von da völlig flat auf 4 getrennte Spuren des Alesis HD24XR (44,1kHz, 24 Bit).
Die weitere Bearbeitung erfolgte dann via ADAT Lightpipe über das Tascam DM24 nach Samplitude.
Bei allen Samples spielt die Band komplett - d.h. in unserem Übungsraum stehen die Boxen direkt hinter dem Drumset (Vocals), die Box des Bassisten steht direkt ca. 50cm neben der HH in meine Richtung zeigend und von vorne kommt Gitarre und Keyboard aus jeweils eigenen Amps - das Übersprechen auf die Drummics war eigentlich der Part, der mich mit am meisten interessierte...
Hier kommen die Samples mit kurzer Erklärung des zu hörenden Inhalts:
Snaredrum solo - erst flat, dann mit EQ, dann zusätzlich mit Compressor
BD solo, erst flat, dann mit EQ, dann EQ+Compressor, dann mit Snare zusammen
Overheads in Glyn Johns-Technik, erst flat, dann mit EQ, nochmal flat, nochmal mit EQ, dann mit EQ+Compression, dann zusätzlich mit den Stützmikros von BD+SN
Submix der Drums (alles mit EQ+Comp.), plus Effekte (Hall)
Submix der Drums (alles mit EQ+Comp.), plus Effekte (Hall) + Multibandkompression
Ausschnitt aus dem kompletten Mix
Ich bin etwas hin- und hergerissen über die Ergebnisse - auf der einen Seite war das eine echt schnelle Sache (Aufbauzeit des Recording-Equipments ca. 1h) und der Sound der Drums ist zumindest gut brauchbar, auch im Mix mit der Band. Andererseits sind die Eingriffsmöglichkeiten doch sehr eingeschränkt - ich hätte z.B. gerne eine bessere Kontrolle über die Toms und die HH gehabt... also geht es in die nächste Runde mit Stützen eben für diese Instrumente - Spuren sind ja genug da... to be continued...
Edit: mir fällt auch auf, dass manch andere Aufnahmen hier unbearbeitet viel besser klingen als meine (z.B. BuddyPoor)- hier schlägt dann unser relativ toter Noppenschaum-Raum durch, der zwar angenehm zu beproben ist, aber nicht wirklich zum Aufnehmen von Drums taugt... vorsichtig gesagt... also muss ich das auch nochmal in einem guten Raum testen... bitte ein Paket Zeit! 