Votings? - Ich will nicht mehr...!!!

  • Für ein Festival im August im Alberner Hafen, Wien, habe ich soeben unsere Bewerbung für John Dellroy & Band zurückgezogen, da dort als "Neuerung" dieses Jahr ein Zuschauer-Voting angesetzt wird.


    Momentan sieht es so aus, dass man auf Festivals nur noch über Votings kommt und wir sind der Meinung, dass die Votingmethode mittlerweile eine Zumutung für Bands und auch insbesondere für die Fans darstellt, die sich zunehmend genervt fühlen, jeden Tag von ihren Bands zum voten aufgefordert zu werden.


    Das sagen wir nicht als enttäuschte, aussichtlose Kandidaten.


    Als Beleg für unsere Meinung führe ich mal die Festivals an, an denen wir uns beteiligen:


    - Beim Donauinselfest sind wir für die Ö3-Festbühne auf (noch) aussichtsreichem Platz.


    - Für das Festival in Antalya sind wir nach menschlichem Ermessen so gut wie qualifiziert.


    Und wir sind - realistisch gesehen - eine unbekannte Größe in Österreich.


    Wenn Ihr Euch dann aber mal die Teilnehmerlisten für die anstehenden Festivals ( Frequency, Nova Rock, Donauinsel ) insgesamt anseht, kann man feststellen, dass sich einige Bands und Einzelkünstler beworben haben, die schon zahlreiche Erfolge und Preise vorweisen können und sich trotzdem abgeschlagen auf den hinteren Plätzen wieder finden.


    So werden auf Dauer Bands „verbrannt“, weil die Fans überfordert werden.


    Veranstalter haben die Möglichkeit und vor allem die Verantwortung für ihre Festivals, dass sie allein die Bands und Künstler aus ihrer Teilnehmerliste bestimmen, die sie haben wollen, um ihrem Festival ihren Stempel aufzudrücken und nicht einem Trend zu folgen, der mal von irgendwelchen hirnrissigen Verwaltungsfachangestellten ohne musikalische Fachkompetenz verbrochen wurde.


    Was meint Ihr?


    .

    Schöne Grüße - Rainer K. aus B. an der W.

  • Korrigier mich, wenn ich Dein Anliegen falsch verstanden habe, ich kenn das mit diesen Votinggeschichten aus wesentlich kleinerem Rahmen, als das bei Dir der Fall ist, aber imho ne reine Masche um viele Zuschauer (= Eintrittsgelder oder wie auch immer) zu locken, da ja die meisten eigentlich nur für "Ihre" Band voten. Allerdings gibts da auch Ausnahmen... hatten letztens nen Auftritt innerhalb eines Wettbewerbes... KEINER von uns war da und doch 4. von 8 geworden... hat gereicht.


    Sorry fürs Abschweifen... imho nur "Abzocke"... aber gut, vielleicht ist so eine "kleiner Wettberwerb" wie wir ihn bestreiten auch nicht vergleichbar mit Deinem Anliegen...

    Wer beim Üben gut klingt, wird nicht besser. - Sinngemäß nach Jojo Mayer



    Meine Spielsachen

  • Bei dir Andy war das das abstimmen nach dem Spielen, da gehts ums abstimmen fürs Spielen.



    Oh, das is ja noch perverser... D.h. da entscheidet das Publikum über Bands, die es gar nicht gehört hat???


    Ah, ich glaube jetzt hab ich das kapiert, ok... Ne, also das is dennoch imho Marketing:


    Man "bedient" die Zuschauer mit dem was sie wollen, sprich: Man richtet sich nach der Nachfrage, weil man sich noch mehr Zuschauer verspricht... So kommt das bei mir an. Eigentlich sollte es so sein, dass "Fachleute" sich für bands entscheiden, die was draufhaben, aber klar, fragt man lieber die Leute, wofür sie mehr bezahlen wollen. Marketingmässig richtig, musikalisch gesehen nicht.. imho!

    Wer beim Üben gut klingt, wird nicht besser. - Sinngemäß nach Jojo Mayer



    Meine Spielsachen

  • Man "bedient" die Zuschauer mit dem was sie wollen, sprich: Man richtet sich nach der Nachfrage, weil man sich noch mehr Zuschauer verspricht... So kommt das bei mir an. Eigentlich sollte es so sein, dass "Fachleute" sich für bands entscheiden, die was draufhaben, aber klar, fragt man lieber die Leute, wofür sie mehr bezahlen wollen.


    Das ist genau der Punkt.
    Unter dem Deckmantel einer "demokratischen" Wahl sollen Zuschauerzahlen kurzfristig erhöht werden. Qualität ist da Nebensache.


    .

    Schöne Grüße - Rainer K. aus B. an der W.

  • Man könnte jetzt meinen:
    Was will der HOHK?
    Er liegt doch ganz gut im Rennen bei den Votings....


    Ich will unsere Fans gern weiterhin normal bewerben, sprich: anstehende Konzerte ankündigen und nicht durch penetrante Appelle vergrätzen.


    Meine Sorge ist einfach, dass uns die ohnehin nicht zu vielen Fans uns auf Dauer meiden und die Straßenseite wechseln, wenn sie mich von weitem sehen, weil sie denken, dass ich sie mal wieder zum voten nötigen will....


    Dass ich nicht allein davon betroffen bin, sehe ich auf meiner facebook-Seite, auf der ich die täglichen „Ermunterungen“ und ähnliche Durchhalteparolen anderer Kandidaten sehe.


    .

    Schöne Grüße - Rainer K. aus B. an der W.

  • die Situation kenn ich von meiner alten (Metal-)Band. Festivals, oder sogar nur kleiner Supportkram, gibts fast nur noch über "Wahl". Alternative: dem Veranstalter 20, 30 Karten abkaufen. Nach dem Motto "Band XY verpflichtet sich 20 Karten zu XY € zu verkaufen".


    Wirklich zum Kotzen (auch wenn wir immer recht erfolgreich bei den Votings waren).
    Deshalb haben wir auch gerne alles von Location bis Bands selber organisiert. In unserem bescheidenen Rahmen auch noch gut machbar (2-300 Leute).


    Traurig, so eine Entwicklung.




    Der Mensch ist das Problem...



  • Ich denke auch, daß sich da irgendwelche kleinkarierten Angestellten ohne musikalische Kompetenz aus der Verantwortung stehlen wollen, ohne auf ihren Lohn verzichten zu müssen. Früher hat man die Bands halt ausgewählt, und wenn man den Publikumsgeschmack getroffen hat, war's ein großes Ereignis. Und wenn nicht, hat man den Bands dennoch eine Plattform für die weitere Entwicklung gegeben. Gut, kommerziell gesehen war das dann ein Flop, aber ....


    Hier trifft einfach wieder Kommerz auf Kunst, das ist bisher in den seltensten Fällen gut gegangen :(


    Ich ärgere mich mit Dir, HOHK

  • soweit ich weiss ist das hafen open air - leider- eine sache die nix wirklich einbringt...
    die sind voriges jahr fest abgesoffen- nicht nur wettertechnisch- trotz "guter" hauptacts.....
    ich kenn den verleiher recht gut- irgendwann - wenn sich sowas nicht mehr durch gäste (und deren konsumation) rechnet gibts halt das voting spiel...
    das ganze hafenopen air war mal als möglichkeit gedacht öffentlich mit gutem equipment einen "professionelen" auftritt abzuliefern und newcomern eine chance zu geben...


    aber wer sagt welche band gut oder "befähigt" ist, jury´s wohl kaum, votings sind- leider nicht objektiv genug....


    ich hab mit meiner rockband vor jahrzenten im rockhaus/planet wien auch noch um fixgagen (und catering usw) gespielt-
    wie der votingkäse bzw fans mitnehmenkartenselberverkaufsquatsch los ging haben wir es auch sein lassen -
    ich muss doch niemand auffordern für mich bzw meine band zu voten oder karten zu kaufen um uns zu hören...


    seit fast 10 jahren mach ich kommerz (oder so...) da wird wenigstens noch ordentlich bezahlt fürs spielen...
    klar das ist was anderes als mit eigener musik aufzutreten...


    und das schlimmste ist von einer "schlechten" band mit viel freundeskreis im voting abzustinken...


    es wird leider nicht leichter eigenes an den mann (frau) zu bringen... aber wie gesagt da bin ich prinzipiell bei rainers meinung...

  • Musik ist für mich kein Wettbewerb, deswegen bin ich eh kein Freund von Bandcontest jeglicher Art.

    2077 wurde eine neue Version der Nuka-Cola, die Nuka-Cola Quantum, eingeführt. Der Werbung nach hatte sie das doppelte an Kalorien, Kohlenhydraten, Koffein und Geschmack.

  • Ähnlich läuft es beim Regierungsfestival:
    Die zahlenden Zuschauer voten gegen Atomkraft, also dürfen die Grünen auftreten. Die Konservativen ändern schnell ihr Programm, um nächstesmal wieder auf allen Bühnen mitspielen zu dürfen. Am Ende kommt da ein Mittelmaß-Pop-Konzert bei heraus, bei dem wirklich Politik-Interessierte auf der Strecke bleiben.


    Als Band Wahlkampf führen zu müssen, lenkt doch ebenso nur von der Kunst ab.

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    Gesendet von meinen Babyphone mit Papatalk

  • also ich find des mit dem voten ziemlich kake denn wenn ich mich als band bewerbe möchte ich als band und als resultat meine leistungen auftreten dürfen und nicht weil ich 5 menschen ne packung haribo in die hand gedrückt habe


    Zitat von »pbu«
    Ähnlich läuft es beim Regierungsfestival:
    Die zahlenden Zuschauer voten gegen Atomkraft, also dürfen die Grünen auftreten. Die Konservativen ändern schnell ihr Programm, um nächstesmal wieder auf allen Bühnen mitspielen zu dürfen. Am Ende kommt da ein Mittelmaß-Pop-Konzert bei heraus, bei dem wirklich Politik-Interessierte auf der Strecke bleiben.


    da bin ich ganz deiner meinung z.b. der mappus bei uns in bw der größte befürworter von atomkraft dann die sachen in fukushima und dann ist er plötzlich auch fürs abschalten... in 3 monaten sieht des eh alles wieder ganz anderst aus


    aber zurück zum thema
    mir wär des eh zu blöd ich gehe auf ein konzert um meine band zu sehen wenn ich für meine band voten müsste ich würde es lassen

  • ich finde nur, dass es inzwischen auch schon längst kein Mittelmaß mehr ist, was die Flachpfeifen da so abliefern. :thumbdown:


    Mit Pop-Mittelmaß meine ich den den Votern im Schnitt möglicherweise noch gefallenden, opportunistisch chartmäßig ausgewerteten, nichtssagenden, profillosen, austauschbaren Einheitsbrei, der dann dabei herauskommt.

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    Gesendet von meinen Babyphone mit Papatalk


  • Stimmt, das geht einem mit der Zeit derbst auf die Nerven, wenn man ständig irgendwelche "Vote 4 Us"-Anfragen bekommt. Stimme dir da voll und ganz zu. Ein Line-Up sollte nicht per Massenwahl erstellt werden, sondern vom Veranstalter selbst.



  • Ach Jungs, ich fühl mich schon viel besser - ich dachte schon, ich sei kleinlich...:D



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    Schöne Grüße - Rainer K. aus B. an der W.

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