Rezension Stefan Schütz- Fundamentale Konzepte für Schlagzeuger

  • Hi!


    Da schon ein paar Leute mal Interesse an diesem Werk von Stefan Schütz geäussert haben, habe ich mich mal an einer kleinen Buchbesprechung versucht- allerdings zum ersten mal in meinem Leben (also seid gnädig ;) ). Hoffe, es gibt einen kleinen Einblick in ein wirklich gutes Buch.


    Buchbesprechung Stefan Schütz



    Ich möchte hier das Buch von Stefan Schütz „ Fundamentale Konzepte für Schlagzeuger- ein Lesebuch“ vorstellen. Und das macht man ja am besten, indem man seine eigenen Eindrücke beim Lesen wieder gibt und näher erläutert.


    Das 128 Seiten starke Buch trägt seinen Namen völlig zu recht, denn es behandelt wirklich die fundamentalen Konzepte des Schlagzeugspielens, die auf gut verständliche Art erläutert und besprochen werden. Noch besser allerdings finde ich, dass der Untertitel- „Ein Lesebuch“- wirklich konsequent durchgezogen wird. In diesem Buch findet sich in der Tat nicht eine einzige Note! Trotzdem ist es ein informatives Werk, das einem auch beim täglichen Üben weiterbringen wird.


    Wie soll das gehen?


    Indem Herr Schütz hier viele Anleitungen zu Übungen gibt, die man nicht in Noten aufschreiben muss oder sogar kann, die aber nichtsdestotrotz die eigene Übungsroutine verändern und bereichern können – und noch dazu Spaß machen!


    Ich schicke mal vorweg, dass der Autor nicht den Anspruch erhebt, dass sein Buch einen kompetenten Lehrer ersetzen kann. Stefan Schütz teilt sein Buch in 5 Unterkapitel, die wiederum in kleinere Einzelkapitel eingeteilt sind (jetzt zu jedem dieser Einzelkapitel was zu schreiben, würde natürlich den Rahmen einer vernünftigen Buchbesprechung sprengen). Die 5 Bereiche sind die Einführung, Technik, Rhythmik, Stilistik und Sonstiges. In diesen Kapiteln behandelt er viele Dinge, die man so als „Allgemeinplätze“ beschreiben könnte(Sitzposition, Aufbau des Sets, Bassdrumspiel, Spielen mit Click etc.); Themen, bei denen man sich sagt: „Das habe ich ja schon immer gewusst!“- aber auch viele Theorien, an denen man sich reiben kann- sei es, weil man darüber noch nicht nachgedacht hat oder weil man den Sachverhalt eigentlich genau konträr zum Autor sieht.


    Als Beispiel greife ich mal Stefan Schütz‘ Einstellung zu den Parallelbewegungen heraus, die „für den Anfang durchaus zu rechtfertigen und auch nicht zu verhindern“ sind, aber im Laufe der Zeit „abgestellt“ werden müssen, da sonst ein Groove niemals so richtig „auf die Zwölf“ klingt. Und genau diese Ausführungen sind mir beim ersten Durchlesen ganz furchtbar „aufgestoßen“, ich saß auf meinem Sofa und dachte: „Was schreibt der denn da für einen Blödsinn!. Wie soll man den einen normalen Rockgroove mit Achtel-Hihat ohne Parallelbewegungen spielen? Das Buch kannste in die Tone kloppen!“


    Kann man aber dann leider doch nicht, den im folgenden beschreibt Stefan Schütz, was er genau damit meint und was er zu erreichen hofft, setzt das Ganze in Bezug zum Grundpuls (für ihn heißt das, dass jedes Gliedmaß für sich zum Grundpuls spielt, quasi unabhänigig voneinander) und schließt seine Beweiskette damit so gut ab, dass man keinen Angriffspunkt mehr finden kann.


    Allerdings muss man sich dabei ganz auf seine Argumentation einlassen, etwas, das mir erst beim zweiten Mal lesen gelungen ist. Ja richtig, ich habe es schon mehrmals gelesen und bei jedem Durchgang gefällt es mir immer besser. Das einzige, was man Stefan Schütz vorwerfen könnte, ist seine ungemein selbstsichere Art, mit der er seine Statements geradezu in Stein meißelt. Aber auf der anderen Seite kann man so ein Buch auch nur schreiben, wenn man selber zu 100 % von der Richtigkeit seiner Thesen überzeugt ist.


    Das Buch von Stefan Schütz lässt sich sehr gut lesen, steckt voller Überraschungen und schafft es immer wieder, beim Leser einen Aha-Effekt auszulösen. Es regt zum Nachdenken und Auseinandersetzen an, etwas, dass nur wirklich gute Literatur zu leisten im Stande ist- und um diese handelt es sich (rein auf das Schlagzeug bezogen!). Ein Werk, das in keiner guten Drummerbibliothek fehlen sollte.


    so, und nun: Feuer frei (auch gerne Fragen)!


    LG


    Edith bearbeitet Titel

  • Hi Nils!


    Nee, das habe ich nämlich im ersten Moment genauso verstanden. Aber was er eigentlich meint, ist folgendes:


    Es geht niemals darum, z.B. das rechte Bein parallel zur rechten Hand zu bewegen- also Bass auf die Eins parallel zur rechten Hand auf der Hihat- sondern man spielt "unabhängig" voneinander die rechte Hand und das rechte Bein auf die Eins des Grundpulses. Das macht dann zwar nicht so einen Unterschied im eigentlichen Klang- aber im Denken. Das Wichtige ist halt, alle Parallelbewegungen "abzuschaffen", denn nur, wenn ich die Gliedmassen "unabhängig" voneinander bewegen kann, wird es mir möglich sein, komplexere Rhythmen punktgenau und tight zu spielen.


    Hoffe, es wird dadurch ein bisschen klarer- sonst schmöckere ich das noch mal genau durch- hab das Buch gerade nicht zur Hand ;) .


    LG

  • also, ich habe ja am freitag abend in dem bücher thread gefragt, was denn für ein buch ist und endlich kommt da mal ne antwort, aber auch zu spät, weil ich es morgen schon haben werde, haha. habe es nämlich in meinem musikladen bestellt. mal schauen was das bringt.


    danke!!!

    i´ll sleep when you are dead!

  • Ja, ist ein gutes buch. aber nicht wirklich fertig, find ich.


    an ein paar stellen habe ich gedacht, okay, erzähl doch mal da weiter, aber dann kam nichts mehr. die letzeren kapitel sind so.
    ich fand es etwas "Lieblos".


    trotzdem, es bringt einen weiter. oder es macht einem sachen klar die man schon kann, aber nicht weiß warum.


    auf jeden fall, sind die sachen alle schon dagewesen, nur ist das für mich so etwas wie eine emotionale theorie dahinter. und ich finde so etwas bringt einem mehr als nur im proberaum abzuhängen und krams zu üben. sich geistig mit dem schlagzeug auseinander zu setzen machen viele ja nicht. sondern kommt es mir vor, als würden die nur handsätze üben und den auf speed bringen um dann auf einer session zu zeigen was sie für ein geiles lick draufhaben, aber "SPielen" tut man nicht.
    das buch gibt jetzt keinem eine "spielanleitung" sondern eher den geistigen hintergrund dazu.


    was mich aber gestört hat, war aber die schreibweise, die ist so "von oben herab", also ich meine zum teil arrogant, wie auch, als würde er zu nem totalen vollidioten sprechen,


    so, ich schreibe hier nicht mehr weiter, weil ich mich verzettelle in kacke.

    i´ll sleep when you are dead!

  • Hi cancer!


    Wenn Du sagst, Du empfindest das Buch als nicht fertig, würde mich interessieren, woran Du das festmachst.


    Welche Sachen hättest Du gerne ausführlicher gehabt? Hat es Deinen Erwartungen entsprochen?


    Das mit dem "Ton" kann man auch anders sehen. Ich würde ihn nicht arrogant nennen, sondern selbstsicher- aber kommt halt auch bei verschiedenen Leuten unterschiedlich an.


    LG

  • Habe vor ein paar Tagen diesen Thread entdeckt und mir umgehend das Buch besorgt.


    Ist heute angekommen und ich habe es mir mal angeschaut und ich kann Reed in Seinen Aussagen voll unterstützen.
    Leider gab es mir auch zu denken, denn anscheinend ist mein derzeitiger Lehrer garnicht für mich geeignet.
    Natürlich hatte ich noch keine grosse Gelegenheit die Übungen (Methoden) so zu trainieren, aber sie scheinen Sinn zu machen.


    Erstaunlich wirklich, das es wirklich konsequent ein Lesebuch ist, was mich trotzdem dazu verleitet hat, mich sofort an das Set zu setzten.


    Ohne zu wissen ob das Übungskonzept funktioniert und vorallem ob es auch mir als relativen Anfänger gute Dienste leisten wird, kann ich zumindest sagen das es sehr interessant ist und das man es schnell in einem Rutsch durchlesen kann und wird.


    Der Preis von 16,90 € ohne versandkosten bei amazon, finde ich einen kleinen Tick zuviel ob der "nur" 128 Seiten. Sollte es mich aber zu einem Übertrommler machen, wäre der Preis gerechtfertigt. ( Obwohl, genau diesen Übertrommler will er kann nicht hervorbringen. Man merkt, das er viele Ansichten von unter anderm Jojo Mayer übernommen hat, der auch erwähnt wird).


    Also kurz und gut, mir hat es gefallen....


    PS: Ein Unterforum mit Besprechungen von Büchern, DVD und Lernmitteln fände ich prima.
    Mit Ausagekräftigen und einheitlichen Titelaufbau (wie in diesem Thread z.B.). Vielleicht mit einer Top 10 auf der Hauptseite oder so. Kann ja mal ausdikutiert werden (juhu...ich mach uns einen Fencheltee....irgendjemand Ingwergebäck)


    :D

    Brian: Ihr seid lauter Individuen.


    Menge: Ja, wir sind lauter Individuen.


    Brian: Ihr seid alle verschieden.


    Menge: Ja, wir sind alle verschieden.


    Dennis: Ich nicht.


    ALLES NEU, Guckst DU!

  • Die Idee mit dem Buchbesprechungs-Thread finde ich super. Zumal es auf dem Markt wirklich gutes, durchdachtes Material für alle Bereiche gibt, aber auch ein Haufen "zusammenkopierter", konzeptfreier Bücher.
    Und so ein Fred hilft auch den Lesern mehr als diese
    Frage: Sag mal nen gutes Buch für Latin
    Antwort: ..... Threads


    Ich schreib die Tage mal eine Vorstellung zu dem Rudimental Primer Buch von M. Peters


    Grüße


    Christoph

  • Moin!


    Slartis Anregung bezog sich allerdings auf ein neues Unterforum, dass nur aus Buchbesprechungen bestehen soll. Obwohl ich diese Idee auch gut fänd, ist sie wieder mit viel Aufwand verbunden. Wer soll denn da z.B. moderieren?


    Da finde ich es besser, halt pro Buch einen Thread aufzumachen und den auch immer mit Buchbesprechung zu "überschreiben"- so kämen die bei einer Suche auch schön gebündelt heraus.
    Das dieser Fred da als Anregung zu dient, war auch so im Stillen meine Hoffnung.


    Werde deshalb auch noch mal mit gutem Beispiel vorangehen und noch etwas zu New Breed von Gary Chester schreiben in den nächsten Tagen.


    LG



  • ich lese das nochmal und schreibe die stellen raus wo ich das so "gefühlt" habe.


    hatte in letzer zeit etwas streß, dir da genaueres zu sagen. man kann ja immer blabbern, aber fundiert antworten ist da schon besser.


    schönen tag noch

    i´ll sleep when you are dead!

  • also.
    ich habe da nocheinmal reingeschaut und finde das alles was der herr dort erzählt ja richtig.
    nur frage ich mich ob das alles ist?


    wenn er über flussübungen redet, hand und fusskombinationen oder was weiß ich nicht noch alles, ist das ja richtig.


    aber es fehlt mir mehr, ähm tiefgang. es kann ja nicht sein, dass es nur beim schlagzeug spielen darum geht, dass man ein sichere innere uhr bekommt oder seine "parrallelität" abstellt.


    es fehlt mir einfach ein bisschen die schönheit, die mystik, wenn man es so nennen will.


    es sind ja wirklich nur die technischen sachen bequatscht worden, und wenig darüber wie man sich "emotional" mit seinem eigenen spiel auseinander setzt.




    aber, dabei weiß ich nicht ob, dass in solch ein buch gehört oder nicht.

    i´ll sleep when you are dead!

  • Hi cancer!


    Weiss jetzt nicht, ob ich Dich richtig verstanden habe- versuche aber mal zu antworten:


    Das mit dem Tiefgang kann ich z.B. nur in Ansätzen nachvollziehen! Klar gibt es Stellen, wo der Herr Schütz vielleicht noch etwas mehr hätte schreiben können- aber das hätte dann auch den Rahmen des Buches gesprengt. Nicht umsonst verweist er darauf, dass ein guter Lehrer unabdingbar ist.


    Zitat

    es kann ja nicht sein, dass es nur beim schlagzeug spielen darum geht, dass man ein sichere innere uhr bekommt oder seine "parrallelität" abstellt.


    Stimmt, aber das sagt er ja auch nicht. Schlagzeugspielen beinhaltet in seinen Augen noch viel mehr Dinge, von denen eins der wichtigsten wahrscheinlich das Zuhören ist- und zwar auch das "Sich-Selbst- Zuhören".


    Oder dass es nicht darum gehen sollte, wie virtuos ich eine Figur spielen kann, sondern wie virtuos ich sie im musikalischen Zusammenhang interpretieren kann!


    Das sind nur zwei Beispiele, die imho, wenn man sich gedanklich damit mal länger auseinandersetzt, sehr in die Tiefe gehen.


    Was die mystische Seite des Schlagzeug spielens betrifft, steh ich gerade ein bisschen auf dem Schlauch.?( Kannst Du das mal noch näher erläutern?


    Zum Thema der emotionalen Auseinandersetzung mit dem eigenen Spiel verweise ich noch mal auf seine Ausführungen zum Schlagzeugsolo (als ein Beispiel von vielen).


    Davon abgesehen ist es ja auch immer so, dass unterschiedliche Leute einen Text auch immer unterschiedlich verstehen können. Von daher gibt natürlich auch kein richtig und kein falsch! :)


    LG

  • [quote]Original von cancer


    es fehlt mir einfach ein bisschen die schönheit, die mystik, wenn man es so nennen will.


    es sind ja wirklich nur die technischen sachen bequatscht worden, und wenig darüber wie man sich "emotional" mit seinem eigenen spiel auseinander setzt.


    Hi cancer,


    ein guter und berechtigter Hinweis von dir, wie ich finde.


    Ich nehme an, dass Stefan Schütz dieses Thema in seinem Unterricht vielleicht auch eher ausklammert. Obwohl er vielleicht als theologisch interessierter Mensch da evtl. auch ein Wörtchen mitreden könnte ...


    Wer das z.B. ganz gerne macht ist übrigens Peter Erskine. Wenn du kannst (vielleicht kennst du's schon), besorg dir die Drumset Essentials Serie von ihm. Er hat da einen ganz anderen Ansatz, der mehr in die gewünschte "emotionale, mystische" Richtung geht.


    Zum Beispiel:
    Oft hört man ja auch den Satz: Du spielst so wie du bist! D.h., deine Persönlichkeit ist entscheidender Teil deines Spiels. Bist du ein Typ Fleischermeister wirst du wahrscheinlich auch so klingen (jetzt mal ohne Vorurteile ;-)) (Peter Erskine ist übrigens wohl eher ein feinsinniger, sensibler Typ und ist daher wohl auch kein Rocker geworden ;)


    Was Stefan in seinem Buch auf jedenfall auch bringt - und das finde ich auch sehr wichtig und gut - ist, das Musik eine Sprache ist (und zwar eine ganz besondere, wie ich hinzufügen möchte)


    Grad fällt mir noch Steve Smith ein, der auch ganz gerne in die leicht esoterische Schiene abdriftet.


    edit: habe gerade noch mal die ersten Seiten gelesen (das letzte mal wo ich es gelesen habe lag schon länger zurück) und stelle fest, dass er sehr wohl auf den pädagogischen Wert eines persönlichen, emotionalen Ausdrucks am Instrument Wert legt. Von daher ist deine Kritik vielleicht doch nicht so berechtigt.
    Er benutzt halt eine recht nüchterne und klare Sprache, was eben insgesamt mehr "technisch" rüberkommt. Aber seine Aussagen dazu sind eindeutig ...
    in diesem Sinne


    groove it,
    jo

    "Die Sprache ist natürlich im ersten Moment immer ein Hindernis für die Verständigung."



    Marcel Marceau (*1923), französischer Pantomime

    Einmal editiert, zuletzt von rhythm memory ()

  • tach, :D
    also es sollte jetz nicht so klingen als würde der herr diese ganze sachen nicht beschreiben, er tut es eben wie "herr rhythm memory" sagt, nüchtern und ich find das zu nüchtern.
    in irgendeiner stelle sagt er auch, dass man seine emotionalität bei seite stellen muss und sich selbst unter kontrolle hat. das fand ich unangenehm, wenn ich letzens noch einen jojo mayer spielen habe sehen, und er der mayer dann sagt, dass er nicht hören will was er gut oder falsch gespielt hat sondern, dass er sich den arsch abgespielt hat und das die leute das mitbekommen haben, dann find ich schon, dass die emotion nicht unterdrückt werden soll.
    ich weiß was er meint. nicht übertreiben, wenn man sich einigermassen unter kontrolle hat, dann spielt man so, dass man am ende des abends noch stehen kann und hat sich trotzdem den arsch abgespielt. ohne das man einen neuen arm braucht.
    aber das ist nur die technik. was heißt denn bei ihm, dann nüchtern spielen?
    langweilig? ohne "herz"? ich habe in letzer zeit so viele musiker gehört, die meiner bescheidenen meinung nach ohne herz gespielt haben, aaaaallglatten jazz, das war sehr langweilig. weil runtergeduddelt, das ist doch für einen musiker nicht interessant, sowie für einen "rezipienten" haha.
    ich sag jetzt nicht, dass man heulen soll, wenn man eine ballade spielt, aber wenn man eine ballade spielt dann sollte man sich doch reinfühlen können, keine ahnung in was für eine situation.
    ansonsten ist es doch nur "das gespielte Irgendetwas, dass nach irgendwas klingt"


    ich finde, man merkt, den unterschied zu "uns" und den großen, die etwas zu erzählen haben. wenn die bumm schack spielen, dann kommt da etwas bei rum.
    das gefühl hatte, und habe ich stark beim jojo gehabt als der in bochum war. der spielt billie jean(er hat nur den groove gespielt und ohne musik, weil jemand ihn gefragt hat was er unter groove versteht), und ich hab den song gehört.


    das ist was ich meine.
    wenn man einen groove spielt, muss man was reinlegen.
    und das finde ich kommt, bei ihm rüber, aber sehr nüchtern. und ich glaube der klingt auch so.


    ich finde, in ein lesebuch gehört, auch so etwas wie offene fragen, die man für sich selbst klären muss, aber ich hatte nach dem lesen nicht das gefühl, was ich im bauch habe, wenn ich einen guten film gesehen habe oder einen guten song.


    ich weiß jetzt was ich noch üben muss und was ich schon kann.
    was weiß ich schon. das sind meine gedanken dazu.


    schönen gruß euch allen!

    i´ll sleep when you are dead!

  • Zitat

    Original von cancer
    ...
    in irgendeiner stelle sagt er auch, dass man seine emotionalität bei seite stellen muss und sich selbst unter kontrolle hat. das fand ich unangenehm...


    Hallo cancer,


    über diese Stelle bin ich auch gestolpert. Und Stefan Schütz hat damit was Wichtiges erreicht: Man denkt drüber nach, man diskutiert darüber. Gefühl und Kontrolle sind für mich keine unvereinbaren Gegensätze. Ein Beispiel: Steve Gadd spielt für meine Begriffe oft sehr gefühlvoll und trotzdem kontrolliert. Er hört zu, reagiert und agiert auf eine musikdienliche Weise. Und das, was er tut hat er unter Kontrolle - "er weiß, was er tut" - hier besser: er erfühlt es. Dies aber bestimmt nicht im Sinne eines exakten im Vorhinein geplanten Abrufens vorgefertigter Parts, sondern spontan aus der Situation heraus. Jetzt kommen wir zur Technik. Damit das alles funktioniert, braucht man eine profunde Technik. Je besser, desto besser :) Mit einer überragenden Technik ist's wie mit Beton: Es kommt darauf an, was man daraus macht (die Negativbeispiele seelenloser Technikmonster kennen wir alle). Man kann sich den "Luxus" des emotionlaen Spiels erst erlauben, wenn man sein Handwerkszeug zusammnen hat. Wenn man nur selbstverliebt sein Handwerk anwendet, bleibt man Handwerker. Man wird nie Künstler werden. Insofern gibt es für mich ein produktives Miteinander von Gefühl und Kontrolle.


    In engem Zusammenhang stehen für mich hier die Aussagen des Buches zum gleichzeitggen Spielen und Zuhören - vielleicht der wichtigste Aspekt des Buches.


    Ja, das ist ein tolles Buch, über das man noch viel schreiben kann :)


    Keep On Groovin'
    fwdrums

    nontoxic: kurze lange CD-Pause

  • Moin!


    fwdrums:


    Danke, besser hätte ich es auch nicht ausdrücken können!


    LG


    Edith möchte noch gerade das folgende wiedergefundene Zitat von S. 14 einfügen:


    "Daher ist für uns als Musiker der emotionale Anteil der entscheidende. Die reine Artistik hat das nicht, und wird es auch nicht haben können. Das liegt in der Natur der Sache."


    Er widerspricht Jojo Mayer, dessen Workshop ich selber sehr genossen habe, also keineswegs,, sondern stösst in dasselbe Horn.

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