Eine andere Art ein Becken zu "reparieren"

  • Hi!
    Sieht mal ganz gut aus. Ich hab auch öfters mal daran gedacht, kaputte Becken zu löten. Hat sich aber damals mit den billigen B8Pro nicht rentiert! Da wars an der Zeit neue zu kaufen! Wenn dein Experiment läger als 6 Monate hällt, mach bitte ein großes Posting!!! Und wenn es nicht gehalten hat wird man es dann hoffentlich auch erfahren :D. Obwohl ich mal davon ausgehe, dass es nicht lange hällt, wenn ich mal daran denke wie lange ein gelötetes Kabel hällt.....und das wird nicht geschlagen (geh ich mal davon aus ;) ) Aber klasse Idee! Daumen hoch und Hut Ab!
    Bis dann!


    K

  • Das Löten hab ich auch schon mal probiert, hat bei mir nicht lang gehalten.


    Aber: Ich hatte in meinem A Custom einen 2cm-Riss am Rand. Habs mit einer improvisierten Einspannvorrichtung am heimischen Schleifbock rundherum (fast) gleichmäßig abgeschliffen. Hält wunderbar und klingt etwas anders (wahrscheinlich, weil das Material im Verhältnis zum Durchmesser stärker ist), aber genauso gut! Das ist jetzt 7 Jahre her und ich nehms immer noch her. :] Und wer hat schon ein 15,1" A Custom-Crash? 8) Übrigens passt es jetzt optimal zum A Custom Projection-Crash, hab beide im Studio benutzt.


    Wieder Aber: Meine damaligen Meinl-Becken (92-8-Legierungen) habens nach dem Abschleifen nicht lang gemacht.


    Ich würd sagen, Glücksache!
    1. Natürlich von der Legierung und Herstellung abhängig
    2. kommts drauf an, ob der Riss von einer Schwachstelle im Material herrührt oder das Material komplett ermüdet ist, dann gibts kein halten mehr.


    VG webseppe

  • ;(


    ja, ich weiß, ja ja... ihr habt's alle gewusst... Heute Abend ist es passiert 8o


    Das Becken ist an der Lötstelle aufgerissen...
    Hat also 1 Monat und 5 Tage überlebt... Hab in der Zeit auch nicht wenig gespielt.


    Aber!! :D 1 Monat reicht mir, denn ich hab die Lötstelle wieder dicht gemacht (hat ja ganze 20 Sekunden gedauert) und werde auch die Oberseite (wenn ich's schön mache wird's schon nicht so schlimm aussehen) zulöten, vielleicht hälts dann 2 Monate ?( weil doppelte Naht = doppelter Halt?


    Auf jeden Fall, stört's mich nicht weiter wenn ich alle Monate kurz zulöte und ich dann wieder nen schönen Klang habe... An den Bohrungen ist auch nicht weiter aufgerissen, wird also noch n Weilchen seinen Dienst tun...


    So viel von mir und jetzt könnt ihr über mich herfallen.... :rolleyes:

  • Moin,
    habe vor ca. 3 jahren einen riss, ca. 3cm lang, in meinem alten 18´´ zildjan k
    entdeckt und war zu tiefst erschüttert.
    ein freund von mir ist schlossermeister, dem ich von meinem problem erzählte.
    dieser wiederum hat einen vater, der wie ich heute sagen kann der absolute metallkrack ist.
    ich fuhr also mit meinem becken in seine werkstatt und mein freund begutachtete den schaden, machte mir wenig hoffnung. dann kam sein vater.
    dieser sagte nur: "geht nicht, giebts nicht".
    er fragte mich ob ich nicht ein altes becken habe welches er zur reparatur zerstören könne. ich hatte noch ein altes ufip splash.
    das hat er genommen und hat den riss im zildjan mit der bronce des ufip repariert.
    die ganze sache war sehr zeitaufwendig. aber er hat es wirklich so geschafft das man nichts, aber auch garnichts mehr von der beschädigung des zildjans sieht. fragt mich jetzt nicht wie er es genau gemacht hat aber es hatte viel mit den temperaturen und dem abkühlen zu tun. das becken klingt jetzt etwas härter, es hat nicht mehr ganz so viel sustain, aber immer noch einen sehr sehr guten klang und es hält jetzt schon seit 3 jahren.
    Mir hat das gezeigt das ein guter erfahrener handwerker mit entsprechendem wissen einiges schaffen kann.

  • trigon: geh' doch mal mit Deinem Kumpel und dessen Vater ein Bier trinken und lass Dir erklären, was er da genau gemacht hat. Ich vermute, er hat das UFIP eingeschmolzen und damit den Riss vergossen. Würde mich brennend interessieren.


    Gruß


    Alex

    "Ich verlor bisher Filze, Sticks und einen Bassisten. Weiß der Geier was man damit will."
    Barumo, 2008

  • Ich müsste mich da spontan noch mal etwas tiefer in die Materie einlesen, aber mit der Temperatur und dem Material ist es ungefähr so: durch das Walzen der Beckenrohlinge, das Einpressen der Kuppe und das Hämmern entstehen im Material innere Spannungen. Erhitzt man das Becken über eine gewisse Temperatur hinaus (die jedoch unter der Schmelztemperatur liegt), können sich diese Spannungen wieder lösen, das Material entspannt sich sozusagen und wird weicher. Dadurch verändert sich der Klang. Eine andere Sache ist das mit dem Abkühlen. Je nachdem, ob man ein heisses Becken abschreckt oder langsam auskühlen lässt, bestimmt man die letztendliche Härte, wobei ich mir nicht sicher bin, ob das auch wieder was mit inneren Spannungen oder der Gefügestruktur zu tun hat. Das Ganze wird ein fitter Maschinenbauer, der sich ein wenig mit Metallurgie auskennt, sicherlich besser erklären können, je nachdem, wie tief man da einsteigen will, ist das eine Wissenschaft für sich.


    Wenn es so ist, wie ich vermute, hat das Metallcrack das K gleichmässig auf eine gewisse Grundtemperatur gebracht, mit dem eingeschmolzenen Ufip den Riss vergossen und das Ganze dann kontrolliert langsam abkühlen lassen, um abschliessend die Oberfläche anzugleichen. Aber wie schon gesagt, ich würds gerne genau wissen...

    "Ich verlor bisher Filze, Sticks und einen Bassisten. Weiß der Geier was man damit will."
    Barumo, 2008

  • Das sollte eigentlich jeder können, der mal eine vernünftige Vorlesung über Werkstoffkunde gehört hat, nicht nur Maschbauer.


    Es hat was mit ganz leichten Verschiebungen im Molekülgitter zu tun hat, da beim schnellen Abkühlen die gegenwärtige Form des Gitters beständig bleibt. Da Moleküle ja bekanntlich schneller schwingen, wenn sie mehr Energie besitzen, kann es sein dass sich zum Zeitpunkt des Abkühlens eine Auslenkung aus der energetisch neidrigsten Lage ergibt. Das plötzliche Verfestigen ermöglicht dann kein Rückschwingen mehr, wodurch Schubspannungen im Metall auftreten.

    "I'd rather eat my own shit than do a duet with James Blunt" (Paul Weller)

  • Tja,
    ich habe ihn nochmal gefragt, und das ganze ist wohl doch eher kompliziert.
    der vater meines kumpels sagte mir das nicht nur der abkühlvotgang sehr wichtig ist sondern auch das erhitzen. genaue temperatur angaben kann er nicht machen. "das muß man halt sehen und im gefühl haben" sagte er mit einem grinsen.
    aber es ist so das man beim erhitzen wohl die eingewalzte und gehämmerte spannung aus dem becken nimmt und sie mit dem abkühlvorgang wieder aufbauen kann, wobei aber wohl doch andere gefügestrukturen entstehen, weshalb das becken auch etwas anders klingt. er sagte man könne eventuell durch hämmern da noch ein bischen was raußholen, aber wenn man das becken vorher kannte fällt es nur jemand auf der es tag täglich gespielt hat.
    bei dem vater meines freundes ist wohl auch jetzt wieder der ergeitz erwacht denn er machte mir den vorschlag ihm das becken mochmal zu geben. ich weiß aber nicht ob ich das mache. er hat übrigens material des ufip beckens eingeschmolzen, wobei er auch noch sagte das es wohl nicht die gleiche legierung war. er hat dann eine teilform des beckens aus stahl gefeilt so das er das becken denau auflegen konnte und es dann an der risstelle soweit erhitzt das er das material des ufip beckens irgendwie eischmieden konnte. aber wie er das genau gemacht hat ist wohl sein geheimniss, wie gesagt er hat mich angelächelt als er es mir erklährt hat.

  • Ist auf jeden Fall ne gute Idee, wenn man denn einen Freund als Meister hat ;)


    Muss mich mal umhören ob das in meiner Gegend jemand macht oder Ahnung davon hat, zum Selbermachen als "nichtgelernter" wohl unmöglich... auch weil man die Ausstattung das ganze zu machen braucht. Danke für deinen Beitrag!


    Grüße

  • chesterhead: Dann gibt's in meinem Fall genau zwei Möglichkeiten: a) Da Werkstoffkunde Montags um 8:00 gelesen wurde, bin ich regelmässig eingeschlafen. Dabei wird mir das wohl entgangen sein... b) Die Vorlesung war einfach nicht vernünftig...


    However: irgendwo habe ich mal gelesen, dass bei Bronze das Abschrecken den gegenteiligen Effekt hat wie bei Stahl. So wie Du das schilderst, was mir durchaus einleuchtend erscheint, ist das dann wohl Humbug.

    "Ich verlor bisher Filze, Sticks und einen Bassisten. Weiß der Geier was man damit will."
    Barumo, 2008

  • Zitat

    Original von zorschl
    chesterhead: Dann gibt's in meinem Fall genau zwei Möglichkeiten: a) Da Werkstoffkunde Montags um 8:00 gelesen wurde, bin ich regelmässig eingeschlafen. Dabei wird mir das wohl entgangen sein... b) Die Vorlesung war einfach nicht vernünftig...


    Aber immerhin warst du um die Uhrzeit da - Respekt.


    Was verhält sich bei Bronze anderes herum? Verstehe ich nicht,

    "I'd rather eat my own shit than do a duet with James Blunt" (Paul Weller)

  • Naja, im Grundstudium hatte man halt noch Angst, was zu verpassen... :D


    Ich meinte das Härten: schrecke ich heißen Stahl ab, wird er härter als bei langsamer Auskühlung. Bei Bronze soll es angeblich umgekehrt sein, bedeutet: sie wird bei langsamer Abkühlung härter als durch Abschrecken... das wäre allerdings nicht konsistent mit Deiner Erklärung.


    trigon: Danke, dass Du nochmal nachgefragt hast! Ich hätte beim nachträglichen Hämmern auch Bauchschmerzen. Wenn das Becken okay klingt, lass es sein. Wenn man das nicht drauf hat, klingt es hinterher wie ein Topfdeckel - oder noch schlimmer!

    "Ich verlor bisher Filze, Sticks und einen Bassisten. Weiß der Geier was man damit will."
    Barumo, 2008

  • Mystisch...Wird wohl was mit der Tatsache zu tun habe, dass das Molekülgitter aus verschiedenen Atomen besteht...Kennt irgendwer eine fundierte Quelle?

    "I'd rather eat my own shit than do a duet with James Blunt" (Paul Weller)

  • Glücklicherweise arbeite ich in einem Unternehmen der Hütten- und Walzwerkindustrie... ich muss nur noch herausfinden, wer bei uns der NE-Metall-Papst unter den Metallurgen ist...

    "Ich verlor bisher Filze, Sticks und einen Bassisten. Weiß der Geier was man damit will."
    Barumo, 2008

  • Ich habe vor 1/2 Jahr zwei Dixie Becken zusammen ersteigert. Das 16er Crash war intakt und das 18er Chrash Ride sah grausam aus.


    Es hatte mehrere sternförmig verlaufende, gelötete Risse in der Kuppe. Das heile 16er habe ich verschenkt. Das 18er ist jetzt mein Lieblingsbecken. Es hat als Ride einen sanftes Rauschen und kann sogar auf der zwerfetzten Glocke noch einen Ping rausholen. Als Crash springt es spontan an und ist einfach nur super!


    Ich weiß leider nicht, wer diese Reperatur durchgeführt hat. Es hat sich aber gelohnt.


    Mein kleines Ensemble besteht sonst noch aus:


    --> Paiste Formula Full Crash 16"
    --> Paiste Alpha medium HiHats 14"
    --> Paiste Dimensions Splash 9"
    --> Paiste Signature Dark Crisp Ride 20" (wird wohl bald einerm heller klingenden Teller weichen)

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!