Anglizismen, Patrioten und Schreihälse (RICOLA!)

  • Zitat

    Ideologisch bin ich Anarchist.


    Was immer Du bist: Hauptsache, Du bist was. Enorm individuell. Wo hört' ich das noch gleich?


    Zitat

    Mit eurem "Ach er hat eine pupertäre Phase" macht ihr euch selbst lächerlich.


    Der einzige, der sich lächerlich macht, bist Du - und zwar mit unfundierten Krakelereien, die auf brüchigem Fundamente fußen. Kein Problem, bist ja noch jung. Aber dann sei ein bisschen demütig und reiss' den Mund nicht so weit auf. Wer am lautesten schreit, hat selten recht. Glaub' mir, das kann ich beurteilen . . . :)

    Irgendeiner wartet immer.

  • Zitat

    Wenn Du das so auffasst, tut mir das ehrlich leid, da ich das sicher nicht will. Nach nochmaligem Überdenken meines Standpunktes muss ich allerdings sagen, dass ich nicht mit Dir überein stimme.


    ich fasse das nicht so auf. ich mache mir gedanken darüber, wie ein nicht ausreichend gebildeter mensch das auffassen kann. deshalb überlege ich mir bei dem was ich schreibe, wer der potentielle leser ist und wäge, bei einem solchen thema, meine thesen möglichst sorgsam ab. es wird so elendig viel halbwissen verbreitet, dessen mehrung ich nicht dienen möchte.
    nicht die sache ist nicht in ordnung, der rahmen stimmt einfach nicht. diese thematik lässt sich nicht durch ein zwanzigzeilenstatement be- oder abhandeln.
    das hat nichts mit verschweigen zu tun, es geht hierbei lediglich um die kompetenz deines potentiellen gegenübers.

    Satellite of Love

  • Zitat

    Original von JonJon
    Allerdings kann ich mich mit der Theorie anfreunden, dass die Anarchie aus dem Kommunismus heraus entstehen kann. Dass Kommunismus funktioniert, davon bin ich hingegen überzeugt.


    Womit du mal wieder zeigst, dass du nur die Hälfte verstanden hast. Nach dem historischen Materialismus ist der Kommunismus die höchste, zu erreichende Gesellschaftsordnung. Aus dieser kann sich nichts mehr entwickeln, da jede andere Art des Zusammenlebens der Theorie nach ein Rückschritt wäre, die Idee des Kommunismus diesen aber genau ausschließt.


    Zitat


    So macht man sichs einfach. Ausserdem wollt ihr gar nicht wissen, dass ich mit 17 Abi, bzw Matur mache, und damit der jüngste Maturand in unserm Kanton bin.


    Scheiße, jetzt wissen wir es doch.

    "I'd rather eat my own shit than do a duet with James Blunt" (Paul Weller)

    Einmal editiert, zuletzt von chesterhead ()

  • seppel! I love you!!!!! :D :D :D



    dankedankedankedankedankedanke....usw. den rest kannst du dir denken :P


    das gleiche an cata! deine ausführungen haben hier wirklich getroffen!


    dd


    der holocaust/dritte-welt-vergleich ist meiner meinung nach auch nicht haltbar, warum muss ich mir allerdings evtl. nochmal durch den kopf gehen lassen...

    Wo ein Wille ist, ist ein Gebüsch.

  • Zitat

    Original von JonJon
    rein ideologisch, bin ich Anarchist. Da hab ich aber das Bücherlesen aufgrund zu vieler Fremdwörter (...) aufgegeben. Es gibt ja auch nicht wirklich Anarchistische Theoretiker.


    Das mit den Theoretikern ist natürlich nicht richtig. Selbstverständlich gibt es auch zum Anarchismus eine Reihe von Leuten, die sich ausführliche Gedanken über mögliche Gesellschaftsformen gemacht haben und eine davon ist eben der Anarchismus. Elisee Reclus ist einer der bekannteren.


    http://www.anarchismus.at/theoretiker.htm


    Und genau wie die '68er (wie dein Dad) natürlich nicht einfach drauf los demonstriert haben, sondern einen hochinteressanten politischen Diskurs führten, in dem es um Reste braunen Gedankenguts an den Hochschulen und um zukünftige Gesellschaftsformen ging, solltest Du Dir ein paar Gedenken machen, was man eigentlich meint, wenn man sich selber als Anarchist bezeichnet.


    Bis dato hat es eher was von einem Chaoten, was Du hier in puncto Anarchismus von Dir gibst.


    Schau mal hier, habe ich per Zufall gefunden:
    http://www.grueneliga.de/service/archiv2/1100.htm


    Holle

    ...und keine Eier!

    5 Mal editiert, zuletzt von Holle ()

  • JonJon...
    ich hab leider einiges zu tun, deshalb folgt eine ausführlichere antwort auf deine schwachsinnigen post erst heute abend....
    aber lass dir eins gesagt:

    Zitat

    Achja catastrophy: Wenn du Ironie nicht verstehst: Ich zeig dir die Türe.


    1. Du nicht bürschchen, du nicht!
    2. Du solltest mal die bedeutung des wortes "ironie" begreifen bevor du es einsetzt. außerdem ist ironie ein mittel, dessen einsatz sehr viel vorsicht und fingerspitzengefühl erfordert, dinge die dir anscheinend vollkommen fremd sind. bei solchen themen ist ironie im allgemeinen zu vermeiden (ich meine den holocaust)!

    per i tuoi larghi occhi, per i tuoi larghi occhi chiari...

  • Zitat

    MG: Ich dachte "Eat The Rich"


    Das ist Rock'n Roll. Frag mal den Che Guevara Wolfwils, JonJon BonBon (Kampfname: Roter Dackel), wie man in führenden Anarcho- und Kommi-Kreisen adäquat mit der herrschenden Klasse und den Kapitalisten zu verfahren gedenkt.

    Irgendeiner wartet immer.

  • @ JonJon


    Moin,
    Kommunismus kann nicht funktionieren. Du hast nämlich immer einen morschen Ast dabei : den Menschen !


    Kommunismus hieße, dass die meisten Menschen sich zurücknehmen müssten, ihre Ansprüche herunterschrauben müssten.


    Leider leben wir mittlerweile so sehr in einer Gesellschaft, die nach dem "Das-ist-mein-Recht-Motto" verfährt, dass so langsam aber sicher die Bremsen ausgefallen sind.


    das ist zu einem Riesenproblem geworden, denn kaum noch jemand fängt bei sich selbst an zu kritisieren oder zu sparen. Warum auch, hat es sich doch jahrelang bewährt, auf sein Recht zu pochen und die anderen immer Schuld sein zu lassen.


    Kommunismus klingt ja als Formel noch recht geniessbar, ist aber nicht praktikabel.


    Ich sehne mich auch nicht danach.


    Man erlebt jeden Tag wieder und wieder, wie die Menschen wenig in die eigenen Hände nehmen, weil es so schön einfach ist, andere verantwortlich zu machen ("Ich würde ja gerne, aber ich kann/darf ja nicht").


    Gruss, Frank

  • Zitat

    viele dieser theoretiker haben sich zu praktischen problemen gedanken gemacht. verstehste? jedenfalls was ich angelesen hab war ziemlich praktisch ausgelegt.


    Genau das ist der Punkt, praktische Probleme vor 80-150 Jahren. Wir leben aber im Jahre 2003. Schau dir Utopisten wir Orwell an, wie sicher die, trotz ihrer intelligenten Analyse, daneben lagen. 1984 ist fast 20 Jahre her und fast nichts davon ist real. Wir haben auch keine Industriegesellschaft mehr, in der das Kapital das Proletariat ausbeutet.


    Die Gewerkschaften sind mittlerweile bald mächtiger, als Unternehmensbosse. Die Bosse sind keine Kapitalisten mehr, sondern Angestellte. Jeder kann Kapitalist sein und Aktien kaufen. Davon ab, meinst Du, Deine Bedürfnisse lassen sich ohne den Allokationsmechanismus freier Markt befriedigen. Dein Schlagzeug gehört doch auch dir und Dein PC ... bitte, meinst Du, dass es ohne Privateigentum geht oder gehen soll. Das entspricht nicht der Natur des Menschen, auch nicht die Gleichmacherei. Diese linksextremen Utopien sind alle absolut realitätsfremd. Die natürlichste Form des Zusammenlebens ist ein liberales System und da das zu Sozialdarwinismus führt und wir schlau genug sind, das aus moralischen Gründen nicht zu wollen, darum regulieren wir es zu einer Art sozialer Marktwirtschaft. Eine bessere und praktikablere Lösung fällt mir nicht ein. Der Rest sind keine grundsätzlichen Probleme, sondern Details der Ausgestaltung. Für mich führt Anarchismus zu Faustrecht und Kommunismus zu Gleichmacherei und Unterdrückung. Das liegt natürlich am Menschen, aber den Faktor Mensch muss ich bei einer Utopie nunmal mit einbeziehen, sonst ist sie wertlos. Marx als ökonomischer Klassiker in allen Ehren, aber er lag in vielem falsch. Das ist halt auch ein Fakt, genau wie Newton in der Physik teilweise falsch lag, auch wenn er ein dogmenhistorischer Klassiker ist.

  • Zitat

    Soll ich das ernstnehmen? Eher weniger.


    Oh doch. Die großen Unternehmer wie die Rockefellers, Fords und Krupps gibt's doch schon seit Jahrzehnten nicht mehr. Wie kann man anderer Auffassung sein? Selbst Bill Gates ist nur ein Angestellter, wenn auch ein gut bezahlter.


    Zitat

    Wieso hat dann sogar die Anarchie 1937 in Spanien VÖLLIG funktioniert.


    Ob es da funktioniert hat oder nicht, ob der Sozialismus in der Sowiet Union ein paar Jahre funktioniert hat oder nicht, ob einige - traditionelle - Monarchien gute Jahre hatten oder ob sogar der Nationalsozialismus kurzfristig positive (wirtschafts-) politische Akzente gesetzt hat: Letztlich ist jede Staatsform zum Scheitern verurteilt, so oder so. Die Demokratie, oder das, was wir dafür halten, ist das kleinste aller erdenklichen Übel, da - jedenfalls theoretisch - die meisten Absicherungen vorhanden sind; selbst wenn die Demokratie trotzdem beileibe eine katastrophale Regierungsform ist.

    Irgendeiner wartet immer.

  • Selbst wenn das Anfang des 20. Jahrhunderts mal in Spanien mal für eine Weile funktioniert haben sollte, erstens ist auch das schon wieder 70 Jahre her, zweitens glich Spanien von seiner industriellen Entwicklung damals nach heutigen Maßstäben einem Entwicklungsland.


    Das Problem besteht doch darin eine hoch arbeitsteilige Gesellschaft, die zudem noch aus sehr vielen Menschen auf realativ engem Raum besteht, zu organisieren. Anarchistische Konzepte funktionieren immer nur in relativ kleinen Gruppen (Stammeskulturen, Dörfern), die sich ohne institutionalisierte Autoritäten quasi selbst organisieren.


    Zum einen entstehen natürlich auch in solchen (Sub-)kulturen ganz schnell Strukturen. Ganz lehrreich ist es da, sich ein wenig mit Sozialpsychologie zu beschäftigen, denn wenn Institutionen fehlen steuert sich die (Sub-)kultur ja über soziale Normen, Rollenstereotypen und daraus entstehen Anreizmechanismen im Sinne von Belohnung und Bestrafung. Das gilt auch für ne Horde saufender Punks, auch da ist einer der Max und einer der Clown und einer das Arschloch und einer der Depp etc. Ob das wirklich zu mehr Freiheit führt. Wer dort gegen die informellen Regeln verstößt wird genauso abgestraft.


    Zum anderen ist unsere Gesellschaft zu komplex für solche Faxen. Ich kann mir das vorstellen in einem kleinen Dorf, wo einer der Bäcker ist, einer der Schreiner, der Schuhmacher ... Wie bitte willst Du eine funktionierende Gesellschaft auf unserem Niveau an Arbeitsteilung, Technisierung, Wohlstand, Gleichstellung aller, Ansprüchen an das Leben (Selbstentfaltung, Freizeit etc.), bestehend aus Millionen von Menschen so organisieren, dass keine organisierte staatliche Macht, die über Wahlen legitimiert ist, für alle gültige Gesetze beschließt und durchsetzt, das Gewaltmonopol hat etc. und so einen Rahmen in dem sich der Einzelne bewegt, konstitutiert?


    In einer Anarchie hat nicht jeder die gleichen Rechte, er hat gar keine Rechte und daher kann er nur hoffen, dass alles entspannt und locher abläuft, sonst ist er in den Arsch gekniffen.


    Privateigentum muss doch nicht zwangsläufig zu Raffgier führen, das ist doch nur eine übersteigerte Ausprägung davon, das ist sozusagen die pathologische Variante des Wunsches nach Eigentum.


    Ron Sommer, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Telekom (die ist wirklich groß), ist auch entlassen worden, weil die Unternehmensdaten nicht stimmten. Na klar war der Angestellter, nur eben ein sehr gut bezahlter. Wer jetzt findet, dass diese Leute zuviel verdienen, der mag versuchen durchzusetzten, dass sie niedrigere Gehälter verdienen, aber das ist doch kein grundsätzliches Problem des Systems. Genauso, wenn die Politiker keine Sozialreform hinbekommen. In der Anarchie hätten wir nicht mal ne Sozial Absicherung, nur die Hoffnung, dass einen die Gemeinschaft schon nicht hängen lässt. Da ist mir ein Rechtsanspruch lieber.


    Allein, dass Du von Bonzen sprichst ist sowas von unsachlich. Was bitte ist falsch daran, Erfolg zu haben und mit etwas viel Geld zu verdienen? Die haben es im Beruf als Manager (der waren sie ja nicht immer), andere im Sport, wieder andere als Musiker oder Schauspieler. Welches Problem hast Du damit? Davon ab, die Arschlochquote ist dort auch nicht höher, als bei Leuten mit weniger Erfolg und man muss auch kein Arschloch sein, um in dieser Gesellschaft zu überleben. Sowas sagen nur ein paar dumme Sozialfuzzies oder die Prinzen.


    Viele von den erfolgreichen Leuten sind ganz vernünftige Menschen, die sich zudem noch sozial engagieren und einen Teil ihres Geldes in Stiftungen wieder raushauen. Das hat übrigens selbst der alte Kapitalist Krupp getan. Der hat hier in Essen das beste Krankenhaus hingesetzt, dazu einige klasse Wohnsiedlungen und als er starb hat er das ganz Vermögen nicht seinem Sohn vererbt, sondern es in eine Stiftung überführt, die Stipendien vergibt, Stiftungslehrstühle an Universitäten unterhält, Kulturförderung betreibt und soziale Einrichtungen unterhält. Dieses Verhalten war moralisch gesehen einwandfrei.


    Das in unserer Gesellschaft einiges im Argen ist, bestreitet niemand, nur das dies ein Systemproblem ist. Es liegt an Verfehlungen einiger Leute und an Ausgestaltungsdetails des Systems, nicht daran, dass es Privateigentum gibt und einen Rechtsrahmen, inklusive des Apparates zu seiner Schaffung und Durchsetzung.


    Sprich mal mit Deinem Vater über Deine wirren Gedanken.

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