Bitte mal um eure Hilfe... Anordung Proberaum

  • Hallo zusammen!


    Ich bin schon stiller täglicher Mitleser seid ein paar Monaten! Tolles Forum mit vielen Tipps und Anregungen!
    Dies ist mein erster Post und der ist für euch warscheinlich schon wieder provozierend, da die Frage schon oft
    gestellt wurde. Habe natürlich auch die Suche bemüht und auch viel gefunden. Allerdings passt das alles nicht so
    auf "unsere" Proberaum Situation. Jeder hört nur sich gut und die anderen sehr schlecht! Ich als drummer höre von
    allem nur matsch"



    Der Raum ist ca. 4,5 x 4,5m von den Maßen. So wie es ist ist der Sound ähnlich einer Klospülung. Klingt garnicht
    gut. Wir wollen heute Abend mal die Beschallung neu Ausrichten. Es ist ein "Holzraum" Die Wände sind komplett mir
    Akkustik Noppenschaum beklebt. Auf dem Boden liegen Teppiche und die Decke ist nicht gedämmt, es sind also die
    puren Holzpaneelen.


    Da ich natürlich schon gesucht habe hab ich folgendes erfahren:
    - Bassamp, (generell Amps ?!) nicht in die Ecke stellen, da sonst dieser verstärkt wird.


    Ich hoffe ich werde nun nicht zerfleischt und ich werde nicht gekonnt ignoriert. Über Anregungen freue ich mich sehr!
    Vielen Dank schonmal für eure Mühen!


    Grüße Sven

  • Moin Sven,
    so hörst du von Gitarre 1 nichts und wirst vom Bass völlig zu gedröhnt.
    War bei uns mal so ähnlich. Der Bass hat auch mein ganzes Set in Schwingung versetzt und besonders das Schlagfell der Bassdrum gestört.
    Die Gitarre 1 würde ich leicht nach unten drehen oder neben die Gitarre 2 und den Bass 30° nach oben.
    Habt ihr die Boxen alle am Boden stehen?

    ... und das Atmen nicht vergessen!

  • Vorausgesetzt es passt, würde ich die 3 Amps (Gitt & Bass) zwischen den PAs aufbauen.
    Wenn jetzt die Saitenzupfer mit dem Rücken zu Dir (der Basser vllt neben Dir) stehen habt ihr (natürlich bis auf die Drums) eine Bühne vor euch.

    Grüße aus dem schönen Westerwald :)
    ...Ninetynine

  • Danke mal für die schnelle Hilfe / Rat!


    Wir haben auch schon hin und her überlegt! Habe gerade telefoniert und der Gitarrist bringt noch 2 Monitorboxen mit.
    Die Aufstellung die ich mir mal so gedacht habe ist folgende:


    Der Gesang läuft momentan nur über die PA boxen und soll nun auch noch zusätzlich über die Monitorboxen kommen.
    Ist denke ich so wie du (ninetynine) gemeint hast!


    Ist das so Sinnvoll?

  • Ich bezweifel, daß ihr bei dem Setup die Monitore noch braucht, könnte eher Schwierigkeiten mit Feedbacks geben, weil Du dann noch 2 Quellen mehr hast die "gefährlich" für die Mics sind.
    Generell sieht das für mich gut aus. Probiert halt, ob die Montiore hilfreich/nötig sind.

    Grüße aus dem schönen Westerwald :)
    ...Ninetynine

  • Unser Bandraum sieht folgendermaßen aus:


    Schlagzeug an der Wand aber mittig.
    Gitarren Amps und Boxen inkl PA Boxen sind jeweils links und rechts daneben. Bassamp+Box bei Gitarre 2. Mixer steht da wo Platz ist und die Kabel gut hinreichen ;) Die PA Boxen sind allerdings an der Decke aufgehängt. 3 Haken in die Wand und Box und guad is - Hilti machts möglich. Alle Boxen sind abschließend zur vorderen Front den Schlagzeugs - stehen also guten Meter von der Wand weg.


    Da ich eh mit Kopfhörer und Monitoring spiele brauch ich den Sound nicht direkt von Amps sondern reicht ein passabel abgemischter Stereomix (Stichwort Aux Send) aus dem Mischpult.


    Mit dem Setup ist das ne schöne Wand und es hat sich Platz für noch ne Couch ergeben.


    Und je nach Geld und Bandraum würd zumindest vors Schalgzeug ne Plexiglas Wand bauen - erspart euch das Tragen von Ohrstöpseln.


    Hab grad kein Bild vom bandraum da aber wenn du den Post nicht raffst, such ich mal eins ;)

    Die akustische Verständlichkeit der Lyrics sinkt direkt proportional mit der Leserlichkeit der Bandlogos.

  • hmm... also so ne Plexi wand will ich nicht unbedingt vor mein Set bauen. Da ich nicht mit Monitoring spiele
    stelle ich es mir eher suboptimal vor wenn ich die Boxen alle neben mir habe. Ich stell mir das eh etwas
    platzverschwenderisch vor, wenn die Boxen mitten im Raum stehen!


    Oder die PA boxen neben mich an die Wand und die 3 Amps an die Gegenüberliegende Wand? Wäre das
    Sinnvoll?


    Grüße und vielen Dank für eure Hilfe!!!!

  • Mal ein Gedanke, der mir in verschiedenen Bandsituationen schon erstaunlich weiter geholfen hat.


    Nach meiner Erfahrung ist für einen matschigen Sound häufig ein oft unterschätzter Aspekt verantwortlich: die Gesamtlautstärke.
    Vor allem Gitarristen aus dem Amateurlager neigen dazu, relativ laut spielen zu wollen, weil sie einersteits glauben, sich sonst nicht zu hören. Andererseits gibt es auch gewisse technische Gründe, weil (v.a. bei verzerrten Sounds) der Amp besser klingt, wenn er laut eingestellt ist, zumindest empfinden das viele Rockgitarristen so.


    Ich habe solche Situationen schon oft erlebt, und dann ist mein Standard-Kommentar: "Dreht Euch leiser, dann hört Ihr Euch besser." Klingt erst mal paradox, ist aber tatsächlich so.
    In einem kleinen geschlossenen Raum verschwindet der Schall ja nicht, sondern wird an den Wänden reflektiert, was vor allem im Baß- / Grundtonbereich dazu führt, dass sich die Frequenzen ganz schön aufschaukeln können. Da hilft auch Noppenschaum o.Ä. nichts, weil der nur bei mittleren und v.a. hohen Frequenzen greift, also im Bereich der Oberschwingungen höherer Ordnung.


    Wenn der Baß also schon schiebt und laute Gitarren den Grundton noch ordentlich "ergänzen", fängt es an zu matschen und zu dröhnen. Leisere Gitarren verlieren zwar die Frequenzen nicht, aber die Amplitude ist natürlich viel viel geringer, und daher summiert sich das mit der Amplitude des Basses auch nicht bis zum Exzess auf. Der Effekt ist, dass sich alles klarer anhört und man plötzilch die Nuancen wahrnimmt.


    Und hört mal alle möglichen Produktionen auf CD an und vergleicht mal die Levels von Bass/Drums mit den Gitarren und Tasten. Die sind (fast) immer ziemlich zurückgenommen, damit der Beat einerseits und die Stimme(n) andererseits klar definiert bleiben. Etwas OT ist es manchmal auch hilfreich, mal andere Lagen oder Voicings zu verwenden, die nicht konkurrieren, sondern sich ergänzen.

  • Okay Trommla, das habe ich mir auch schon gedacht. Bei uns ist es wirklich das Problem das sich die Zupfer immer zu überbieten versuchen. Manchmal ist der Sound ganz okay, manchmal auch wieder nicht!
    Klar, das mag echt viel mit der Lauststärke im Allgemeinen zu tun. Klar leiderdrehen ist eine Möglichkeit die wir schon oft versucht haben. Aber das Gesamtsoundabbild ist halt nicht gut. Deßhalb auch dieser
    Thread.


    Ich denke mir halt, wenn hier jemand gleich sieht das die anordnung so wie sie momentan ist nicht funktionieren kann und nur Matsch produziert, dann ändern wir das, bzw. versuchen es mal mit euren Tipps!
    Und dann kommt das Finetuning. Ist denke ich am Sinnvollsten.
    Oder sehe ich das Flasch?


    Danke für deinen Tipp!
    Grüße

  • Das ist glaube ich auch eine Frage der Grundeinstellung zur Probenarbeit. Wenn ich z.B. probiere, dann möchte ich in erster Linie die Feinheiten hören, um Unzulänglichkeiten im Arrangement oder der Spielweise zu erkennen. Da geht es dann nicht um Spaß, sondern es ist bitterböser ERNST :D Nein, aber auf die nicht ganz so fett klingenden Sounds kann ich in dem Moment ganz gut verzichten, die habe ich ja dann wieder auf der Bühne.


    Aber du hattest ja gefragt, was mir am Aufbau auffällt.


    Zumindest in deiner Skizze bläst die PA frontal in die Mic's. Immer schlecht wegen Feedbackgefahr. Manchmal sind es auch nur "Fast-Feedbacks", die konstant z.B. beim Anschlagen der Snare mitklingen. Warum nicht die Monis weglassen und an dieser Stelle die FOH-Speaker stellen?


    a) das Feedback-Risiko wird viel geringer
    b) der Gesamtpegel wird nicht angehoben wie durch eine Verdoppelung der LS und damit der Membranfläche
    c) nicht alle verstärkten Signale kommen aus der gleichen Ecke, durch bessere Verteilung im Raum könnte es dadurch transparenter werden
    d) die Vocals sind immer noch von allen Spielpositionen gut hörbar


    Im übrigen würde ich NICHT alle Amps und Boxen an eine Wand stellen, weil die Proberaumsituation eben NICHT die Livesituation abbilden, sondern ein konzentriertes, effektives Erarbeiten des Songmaterials ermöglichen soll. Mein erster Versuch wäre:


    1) PA wie oben beschrieben
    2) Bass bleibt an der Wand, wo vorher die PA stand
    3) Gitarren je einen Amp rechts und links an die Wand, wo vorher die PA stand. Vielleicht etwas aus den Ecken raus Richtung Drumset, auf jedenfall zur Raummitte eingewinkelt und entweder nach hinten gekippt oder hoch gestellt (na ja nur wenn es keine riesigen Marshall-Stacks sind)


    Also eher Surround-Sound :rolleyes:


    Ich hoffe, ich hab dir ein bischen helfen können,


    Grüße
    Jan

  • Exakt !!!


    Ob das dann funzt, muß man natürlich vor Ort testen. Behalt aber mal meine Gedanken zur Lautstärke bzw. Lautstärkeverhältnisse im Hinterkopf. Ich glaube - und deine Rückmeldung bestätigt das - dass da der eigentliche Hund begraben liegt.


    Ich weiß aber natürlich, dass man bei Gitarristen da Überzeugungsarbeit leisten muß.


    Schade, dass ihr keinen "Nur-Sänger" habt, der wäre ein guter Verbündeter, weil er froh sein würde über die Aussicht, nicht so brüllen zu müssen ;)

  • Ich werd das dann heute abend mal versuchen. Mal schauen ob der Sound etwas definierbarer und klarer wird.
    Danke!


    Werd dann morgen ma rückmeldung machen was dabei raus kam!
    Grüße

  • So in etwa siehts bei uns auch aus. Da aber unser Raum noch en bischen kleiner ist, habe ich das Problem, dass die PA-Boxen in die Overheadmics brüllen.
    War aber bei uns bis jetzt die beste Lösung. ;)

    ... und das Atmen nicht vergessen!

  • Hi!


    Wir hatten ähnliche Probleme (und exakt dasselbe Proberaum-Layout) und haben dann angefangen, mit Kopfhörer zu spielen. Die Mikros und der Mischer waren eh schon da, also wurde noch ein Kopfhörer-Amp gekauft und das Problem war gelöst. Bin damit auch immer noch sehr zufrieden.
    Je nach Mischpult und Kopfhörer-Amp kannst du dir dann ja auch natürlich noch verschiedene "Mixes" erstellen. Die Kopfhörer-Kabel wurden dann an der Decke verlegt so dass es auch keine großes Kabel-Chaos gab.

  • Was hier lustig unter den Teppich gekehrt wird sind die 4,5m x 4,5m Raumdimension.
    Quadratische Räume haben IMMER sehr starke Resonanzen und Auslöschungen im Klang.


    Da kann man sich in die Mitte stellen und sehr schnell mit Summen herausfinden welche Frequenzen das sind.
    Einfach Drums so stimmen, dass sie möglichst nicht auf diese Frequenzen fallen.
    Das behebt natürlich nicht das Problem, dass die Saiten Instrumente immer wieder genau auf diesen Frequenzen landen.

    "Man muss das Grundgesetz vor seinen Vätern schützen und die Verfassung vor ihren Schützern."
    "Der Faschismus ist eine Spielart der freien Marktwirtschaft."
    Wolfgang Neuss

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