GEMA dreht durch...

  • Moin,


    @Psycho: dann müsstest Du ja gegen Konkurrenz sein, denn ein Formular ist Dir ja schon zu viel, bei zweien will ich gar nicht wissen, was Du dann machst.


    Slainte
    Jürgen


    PS
    Mein Keller 13 ist jetzt leer, so ein Mist Na ja, so toll war der auch nicht.


  • dass sich halt das interesse von urheberrecht und dessen ausbeute beisst. komisch plädieren die für ein monopol zu gunsten der ausbeutung, im namen des urheberrechts.


    dass man dann alternativ nach selbstorganisierten und sebstbestimmenden urheberrechtslösungen sucht (welcher urheber ist hier eigentlich bei der gema?), zeigt nur, dass das ganze urheberrechts-dingsbums eine moralische farce ist (bsp. der urheber kann nicht mal selber bestimmen, was er was und wie schützen möchte), zugunsten dritten.

    Einmal editiert, zuletzt von abbot ()

  • Ich merke mal gaaaanz vorsichtig an, dass mich der Verdacht beschleicht, dass man hier für konstruktive Diskussion wirklich Ahnung haben sollte.


    Ich bin immer großer Freund von Systemkritik, aber nur, wenn sie wirklich sticht. Man sollte verstehen, wie die Musiker zur Gema stehen. Und man sollte verstehen, wie die Gema arbeitet. Und dann sollte man etwa wissen, wie die rechtliche Seite aussieht.


    Ich kenne nur - ein bisschen - die Musikerseite. Und dort sieht es momentan so aus, dass gerade die kleinen, aber geschäftigen Künstler gerne mehr Freiheiten bei der Selbstvermarktung hätten. Da höre ich viel Kritik an der Gema. Und dort scheint im Zuge der Veränderungen auch Handlungsbedarf zu bestehen. Weil den wirklich erfolgreichen Künstlern in der Gema (und das sind eher wenige) das nicht so wichtig ist, gibt es Reibereien. Die Kleinen sind nämlich auf flexible Selbstdarstellung angewiesen und müssen dafür das Netz nutzen, die Großen sind bereits etabliert. Die Kleinen wollen ihre Videos bei youtube sehen, die Großen lassen sie sperren, weil sie auch so genug verkaufen. Und weil es ihnen schadet, wenn es die Hits auf youtube gibt, wo diejenigen, denen Sound sowieso nicht so wichtig ist, sie dann umsonst runterladen und nicht mehr kaufen.


    Stimmt das so? Wie gesagt, ich kenne mich nicht wirklich aus, aber es sind die Eindrücke, die ich in den letzten Jahren so gewonnen habe.


    Als mafiöse Organisation, in der sich "Beamte" die Mitgliedsbeiträge der Künstler als "Schmiergelder" in die Tasche stopfen, hat noch kein ernst zu nehmender Kollege die Gema bisher bezeichnet.


    lg
    max

  • flexible Selbstdarstellung

    ich denke einfach, das ist mit oder ohne vielfältiger medienlandschaft, mit oder ohne "kommerziellen erfolg" einfach ein teil der urheber praxis und damit für meine begriffe auch ein teil des urheberrechts. alles andere ist für mich eine einschränkung des urheberrechts.

  • naja, ich wiederhole: der springende Punkt ist, dass mE die GEMA und die Musikindustrie gar kein Interesse haben, das Urheberrecht stärker zu schützen. Was die landläufig erzählen, ist Augenwischerei und den Leuten Sand in die Augen zu streuen: Tatsächlich erfolgt dass, wie von mir im Max-und-Moritz-Post(Post315) skizziert wurde:


    Wie schon ausgeführt, ist die GEMA nicht dazu da, das Urheberrecht zu schützen oder selber zu verwerten, sondern Fremdverwertungen zu überwachen und hierbei zu kassieren. Je mehr Fremdverwertungen, desto höher die Rendite, also umso besser. Unberechtigte Fremdverwertungen unterscheiden sich nun von genehmigten Fremdverwertungen nur durch den Kostenaufwand, den die Industrie/GEMA zum Aufspüren der unberechtigten Verwertungen benötigt.


    Aber gerade da macht die Muskindustrie/GEMA eben ein Riesen-Geschäft: Sowohl Musikindustrie, GEMA als auch eben die entsprechenden Anwälte verdienen alle bestens mit den unberechtigten Nutzungen im www. Es ist ein eigener Industriezweig geworden mit Umsatzzahlen bis zu 2 Milliarden in den letzten 8-10 Jahren. Es bestehen bereits seit längerem ernsthafte Stimmen, die der Ansicht sind, dass die Musikindustrie mit der Verfolgung unberechtigter Nutzung mehr verdient, als wenn es diese nicht gäbe.


    Ein weiteres Bonbon ist hierbei ja grade, dass Einnahmen aus Abmahnungen nicht an den Urheber weiterleitet werden müssen, jeder Euro, der da nach Abzug der Kosten übrig bleibt, ist praktisch Nettogewinn. Hauptbestandteil dieses Geschäftsgebahrens ist aber eben inbesondere der Umstand, dass die Industrie in der Regel Rechtsverfolgungskosten geltend machen, die tatsächlich niemals entstanden sind und sich die Rendite dann anschließend teilen: Man könnte sowas - wenn nachgewiesen - vorsätzlichen Betrug nennen. (Interessant ist, dass wenn man diesen Umstand im Rahmen einer gerichtlichen Auseinandersetzung geltend macht, da werden die Kinderaugen auf der Gegenseite auf einmal ganz groß).


    Diese ganze Abmahngeschichte ist desweiteren natürlich auch ein Paradebeispiel für die Ausübung von wirtschaftlicher Macht und ihrem Sieg über die Rechtsordnung: Wurden früher noch ganze Staatsanwaltschaften praktisch lahmgelegt durch hunderttausende Strafanzeigen wegen Urheberrechtsverletzungen, sind es jetzt die Landgerichte, die vor der Flut kapitulieren und in verfassungsrechtlich höchst bedenklich Art und Weise Abmahnungsanträge und die davor gelagerten Auskunftsansprüche bei den Providern zur Ermittlung der IP "durchwinken", ohne sie zu prüfen. (Die Staatsanwaltschaften hatten seinerzeit zunehmend angefangen sich zu weigern, sich zum Büttel der Industrie machen zu lassen und entsprechende Ermittlungen nicht länger aufgenommen, durch die dann die Industrie an die Providerdaten kam. Daraufhin wurde das Gesetz geändert, nun konnten die GEMA und die Industrie - zivilrechtlich - einen Auskunftsanspruch bei Gericht geltend machen, sodass dann dort die Kapazitäten seither nicht länger ausreichen: Es mussten sogar an einigen Landgerichten Sonderkammern gebildet werden,die die Flut von Anträgen bearbeitet, wobei von bearbeitet nicht gesprochen werden kann: Die Anträge werden nur noch auf Vollständigkeit überprüft und ansonsten eben "durchgewunken". Abgesehen von der verfassungsmäßigen Bedenklichkeit -hier werden schließlich Telekommunikation-Daten quasi auf bloßen Zuruf preisgegeben- kostet das alles den Steuerzahler Millionenbeträge.


    Die Umsatzzahlen mal zur Vertiefung: Rund 2 Milliarden (!) Umsatz in den letzten 10 Jahren
    2011: 218.000 Abmahnungen Gesamtwert 165 Mios.
    2010: 570.000 Abmahnugen Gesamtwert 412 Mios.
    2009: 453.000 Abmahungen Gesamtwert: 290 Mios.
    (Zitiert aus gulli.com, link s.u.)


    Und das sind nur die offiziellen Zahlen der Abmahn-Schutz-Vereinigungen aus den per-to-per-filesahring Fällen (!), die Dunkelziffer dürfte bei weitem höher liegen.


    Wüsste man es als jemand, der beruflich schon damit hinreichend zu tun gehabt hat, nicht ohnehin schon, wurde die ganze Masche für die Öffentlichkeit doch auch spätestens durch die Wiki-Leaks-Veröffentlichungen von Unterlagen der größten Ermittlungsfirma (nebst Informationen eines Anwaltes direkt aus einer großen Abmahnkanzlei) hinreichend publik. Bei derartigen Umständen wundert man sich dann aber schon sehr, dass offensichtlich unter Musikern - wie hier - die wirtschaftliche Realität so völlig verkannt wird und im Gegenteil auf Kritik an der GEMA quasi schon hochsensibel reagiert wird, als wenn man den Untergang des Abendlandes fordern würde ("Unsinn", Schwachsinn", "sachlich daneben" etc.pp).


    Fazit:
    Die Industrie überschwemmt die Menschheit mit musikalischen und anderen urheberrechtlichen Tretminen im ww; gehen die dann im Wege der Urheberrechtsverletzungen hoch, hat die Musikindustrie einen höchst lukrativen Weg gefunden,hieraus immenses Kapital zu schlagen. Bei der Vorgehensweise, wie sie sich nachfolgend darstellt, muss man zu den "Tretminen" auch eigentlich schon "Köder" sagen.
    Bei der Rechtsverfolgung werden hierzu fiktiv Schadensersatzpositionen geltend gemacht, die in dieser Höhe nicht bestehen (genau genommen wird strafrechtlich höchst bedenklich vorgegangen). Dass dieses ganze Treiben nicht von den Staatsanwaltschaften oder den Gerichten gestoppt wird, liegt einfach daran, dass die staatlichen Organe mit einer derartigen Flut von Anträgen "zugescho/i/ssen" werden, dass eine rechtsstaatliche Bearbeitung gar nicht mehr möglich ist. Die Judikative reagiert sodenn einfach darauf mit der Einschränkung verfassungsrechtlicher Rechtspositionen der Bürger. Desweiteren wird - um der Flut der Verfahren Herr zu werden - eine Menge "Anscheinsbeweise" aufgestellt, die einseitig zu Lasten des Bürgers und zu Gunsten der Industrie gehen. Viele allgemeine Rechtsgrundsätze werden hierbei im Rahmen des Urheberrechtes schlicht über den Haufen geworfen. Diese ganze Inanspruchnahme von Gerichten verschlingt im übrigen Millionen an Steuergeldern, die wir alle aufbringen müssen, damit die Musikindustrie ihren Reibach machen kann. Dass von den eingenommen Geldern dann auch noch nicht einmal (bis auf geringe Teile des eigentlichen Lizenzschadens) irgendetwas beim eigentlichen Urheber finanziell ankommt, ist dazu denn auch nur traurige aber fast schon folgerichtige Fussnote dazu.


    Die Sachlage für mich ist daher relativ klar. Wer dagegen immer noch meint, dass die Musikindustrie nette-ritterliche Menschen wäre, die eigentlich nur den Schutz des Urheberrechts und des geistigen Eigentums auf ihre Fahnen geschrieben haben, lebt mE irgendwo im Lala-land: Es geht nicht um Urheberrecht, es geht - wie immer - um Kohle. Der Schutz des Urheberrecht ist da nur der Anlass und mittelbares Reflexziel. Und das Entscheidende: Es geht nicht einmal um die Kohle des Urhebers selbst, sondern um Kohle der Industrie und Handlungsgehilfen. Und das Ganze auch noch zu Lasten des Steuerzahler.


    Wenn man radikal formulieren und denken würde: Die Musikindustrie ködert im www Urheberrechtsverletzungen, deren anschließende Verfolgung unter betrügerischem Vorgehen - subventioniert durch den Steuerzahler - Millionen einspielt, Gelder, die sie durch berechtigte Nutzungen niemals eingespielt hätte.


    Ich halte dies für eine unzulässige Verknappung und Verkürzung, dem Treiben aber durch zustimmendes Kopfnicken zu salutieren und nicht zumindest zuzugeben, dass auf diesem Gebiet dringender Klärungs- und Änderungsbedarf besteht, kann ich nicht nachvollziehen.


    See


    twmc:
    http://www.lawblog.de/index.ph…ofortzahler-liegt-bei-25/


    http://www.internet-law.de/200…-juristische-analyse.html


    http://www.gulli.com/news/1813…mahnungen-2011-2012-02-14

    "Pommes/currywurst hat einfach seine eigenen Gesetze."
    (c) by frint / 2008


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    8 Mal editiert, zuletzt von Seelanne ()

  • Wie war das mit der Henne und dem Ei?
    Hier wird klassisch das Pferd vom falschen Ende aufgeknüpft.
    Das Abmahnwesen hat mit dem eigentlichen Thema Uheberrecht bzw. dem Thema illegalen Download nur insofern etwas zu tun, dass es zunächst ein Fehlverhalten geben muss, dass man abmahnen kann.
    Das andere Thema ist die Rechtslage, die die Geschäftstätigkeit der Anwälte erst ermöglicht.
    Es ist bekannt, dass es Anwaltskanzleien gibt, die sich dieses Geschäftsfeld selbst gesucht haben.
    Dies jetzt als originäre Idee oder Geschäftszweig der gEMA oder der Plattenfirmen zu verkaufen, ist absolut lächerlich.
    Hast du schon mal eine Plattenfirma von innen gesehen? Hast du persönlich mit Leuten dort zu tun gehabt?
    Mir ist keine gesonderte Abteilung bei Plattenlabels bekannt, die sich auf Abmahnung als Geschäftskonzept zur Steigerung der gewinne einer Plattenfirma spezialisiert hätte.
    Auch die GEMA hat keine Abteilung zur Erzielung von Einnahmen für die Mitglieder via Abmahnungen.
    Das Thema Abmahnungen hat sich in D aus der existierenden Rechtslage und der Erkenntnis so mancher zwielichtiger Person sowohl auf der Seite von Contenterschaffern als auch auf der Seite von Anwälten ergeben.
    Aber wie gesagt, Huhn und Ei sollte man nicht aus dem Auge verlieren.
    Das Thema Abmahnwirtschaft ist ein gesondertes und bedürfte einfach einer Regleung durch den Gesetzgeber, dass es nicht mehr ein so lukratives Geschäft für die Abmahnkanzleien ist.
    Und fertig ist die Geschichte.
    Und sowohl Musiker als auch Plattenfirmen als auch die GEMA bevorzugen es, ihre Einnahmen durch Vermarktung ihrer Produkte als auch durch die Erhebung der entsprechenden Verwertungsgebühren zu erzielen.
    Alles andere ist Unsinn!
    Der Schaden bzw. die zurück gehenden Umsätze in der MI sind jedenfalls deutlich höher als die von dir genannten Zahlen, was so abgemahnt wurde, sofern diese Zahlen wirklich stimmen und eben noch nicht mal klar ist, wieviel dieses Geldes bei den Rechteverwertern ankam. Die armen Anwälte verdienen da ja auch noch dran und zwar nicht zu knapp.


    Gegen ausuferndes Abmahnwesen muss die Forderung lauten, die Gesetze bzgl. Abmahnwesen zu ändern.
    Mit derGEMA, den Plattenfirmen, den Ureberrechtsverletzungen und Filesharing hat das nur im 2. Schritt zu tun.
    Henne und Ei eben...


    Mal abgesehen davon wundert mich dann, dass keine meiner Vertragspartner bzw. Firmen, auf denen ich veröffentlich habe, trotz Kenntnis von illegalen Downloadquellen diesbezüglich die angeblich so übliche und lukrative Abmahnlösung gewählt haben. Die meisten haben keinen Bock da drauf.
    Erst letztes Jahr wieder. Platte released. Einen Tag später haben wir "aus Spass" mit der Band im Netz geschaut, wie viele seeds wir finden.
    Es waren schon 5 nach 24h.
    Haben wir die Abmahnanwälte losgeschickt? Nein!
    Hat unsere Plattenfirma bzw. der Vertrieb Sony Music dies getan, obwohl die auch davon Kenntnis erlangt haben? Nein!
    Es ist nun mal kein alternatives Geschäftskonzept das gängige Praxis wäre, um niedrige Verkaufszahlen zu kompensieren!
    Geben tut es das, aber man kann jetzt nicht plötzlich krude Verschwörungstheorien daraus entwickeln.

    Einmal editiert, zuletzt von drumdidi ()

  • @ Seelanne:


    Mein Eindruck ist, dass Änderungsbedarf allseits erkannt wird.
    Den Bogen von der Gema zu betrügerischen Abmahnungen kriege ich nicht hin.
    Was hältst du denn von Wettbewerb unter den Verwertungsgesellschaften?

    -
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  • Wie war das mit der Henne und dem Ei?
    .........................
    Das Thema Abmahnwirtschaft ist ein gesondertes und bedürfte einfach einer Regleung durch den Gesetzgeber, dass es nicht mehr ein so lukratives Geschäft für die Abmahnkanzleien ist.
    Und fertig ist die Geschichte.
    ....................

    ???????


    Wer schützt denn dann deiner Meinung nach noch das Urheberrecht, wer bezahlt die Schützenden und wer lässt sich denn dann noch abschrecken ???????????


    See


    PS: Ich mag Titulierungen wie "absolut lächerlich", "Unsinn" und dergleichen nicht wirklich. Du bist mit derlei Begriffen relativ leicht bei der Hand.

    "Pommes/currywurst hat einfach seine eigenen Gesetze."
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  • @ Seelanne:


    Mein Eindruck ist, dass Änderungsbedarf allseits erkannt wird.
    Den Bogen von der Gema zu betrügerischen Abmahnungen kriege ich nicht hin.
    Was hältst du denn von Wettbewerb unter den Verwertungsgesellschaften?

    dass das allseits erkannt wurde, mag sein, aber es wollen zu wenige ändern, da zu gut dran verdient wird.


    Zum Wettbewerb: Habe ich mir auch schon den Kopf drüber zerbrochen, aber letztlich befürchte ich nur eine Mulitplizierung der bestehenden Verhältnisse. Ein schlechter Zustand wird ja nicht dadurch besser, dass man ihn erstmal theoretisch verzweifacht. Sicherlich würde Wettbewerb eine Entzerrung der wirtschaftlichen Macht bedeuten, aber - wie gesagt - ob nun 1 oder 5 "Verwertungsgesellschaften" die Bevölkerung mit Abmahnungen überziehen, macht im Ergebnis keinen Unterschied, wenn nicht gleichzeitig etwas am System selbst geändert wird. Immerhin - das sei zugegeben - könnten so Verwertungsgesellschaften entstehen, die die Beteiligung der Urheber an den Schadensersatzforderungen unterstreichen und die Gewinnmargen kleiner ausfallen läßt.


    See

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  • "Verwertungsgesellschaften" die Bevölkerung mit Abmahnungen überziehen

    Wirfst du da nicht etwas durcheinander? Edit: Ich drücke es unverfänglicher aus: Vermischst du da nicht etwas?


    Was hältst du von Leutis Gesetz zur endgültigen Gebührenbegrenzung für die 1. Abmahnung?

    -
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  • Wirfst du da nicht etwas durcheinander? Edit: Ich drücke es unverfänglicher aus: Vermischst du da nicht etwas?


    Was hältst du von Leutis Gesetz zur endgültigen Gebührenbegrenzung für die 1. Abmahnung?

    § 97 a II UrhG ??


    Absolute Zustimmung, geht in die richtige Richtung:


    In der Praxis hat sich das Ding aber noch nicht bewährt: Kernpunkt der Schwäche ist einfach, dass gerade bei den File-Sharing-Fällen § 97 a II UrhG von den Gerichten zumeist nicht angewandt wird.

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  • § 97 a II UrhG ??


    Absolute Zustimmung, geht in die richtige Richtung:


    In der Praxis hat sich das Ding aber noch nicht bewährt: Kernpunkt der Schwäche ist einfach, dass gerade bei den File-Sharing-Fällen § 97 a II UrhG von den Gerichten zumeist nicht angewandt wird.


    insgesamt wäre es aber schön, wenn der gesetzesentwurf zu den streitwerten tatsächlich kommt. das wäre ziemlich ein durchbruch.

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  • Ja, ich meinte nicht den 97a II (Zustand wie neu, unbenutzt), sondern das neue Vorhaben:


    http://www.verbraucher-papst.d…r-laesst-auf-sich-warten/

    ist das schon wieder was neue ?


    Ich wusste jetzt nur von der Glattbügelung von Streitwerten bei Urheberrechtsverletzungen im www auf 500,00 € durch Änderung des GKG.


    mal rechnen (1,3 + AuslP + 19 % ................. ) jau, ist wohl genau das gleiche.


    DAS wäre - wenn es kommt - ein echter Durchbruch. Fürchte aber, sowas kommt nicht. Das wäre ja geradezu radikal: Das werden die Lobbyisten schon verhindern.

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  • PS: Ich mag Titulierungen wie "absolut lächerlich", "Unsinn" und dergleichen nicht wirklich. Du bist mit derlei Begriffen relativ leicht bei der Hand.


    Nö. so leicht bin ich nicht bei der Hand. Nur qwenn immer wieder irgendein neue Chimere aus der Büchse der Pandora gezückt wird, die instrumentalisiert ins Felde geführt wird, aber der Sache gar nicht dienlich noch gerecht wird, kommen von mir solche Aussagen. Das hat auch mit gewissen Abnutzungserscheinungen zu tun, wenn man immer wieder mit den gleichen Mechanismen zugeschmissen wird, die gar nichts mit dem eigentlichen Thema zu tun haben

    Was hältst du von Leutis Gesetz zur endgültigen Gebührenbegrenzung für die 1. Abmahnung?


    Genau das meine ich!
    Und schon ist diese ganze Sache vom Tisch.
    Und ich bleibe auch dabei, dass diese Behauptung, dass sei ein lukratives neues und erwünschtes Geschäftsfeld der MI und der Rechteverwerter und in ihrem Sinne Unsinn ist.
    Wie ich schrieb, kann so etwas nur von Leuten kommen, die ihren Fuß noch nie wirklich in die Tür dieser Branche gesetzt haben.
    Vielleicht sprechen da auch eher die Denkweisen eines Anwaltes als die Denkweisen von Musikern, Producern, Verlagsleuten und Verwertern.
    Die denken nämlich normalerweise an ihren "normalen" Geschäftsmodelle und versuchen DIESE zu verteidigen!

  • Zitat von »seelanne«




    PS: Ich mag Titulierungen wie "absolut lächerlich", "Unsinn" und dergleichen nicht wirklich. Du bist mit derlei Begriffen relativ leicht bei der Hand.

    Nö. so leicht bin ich nicht bei der Hand. Nur qwenn immer wieder irgendein neue Chimere aus der Büchse der Pandora gezückt wird, die instrumentalisiert ins Felde geführt wird, aber der Sache gar nicht dienlich noch gerecht wird, kommen von mir solche Aussagen. Das hat auch mit gewissen Abnutzungserscheinungen zu tun, wenn man immer wieder mit den gleichen Mechanismen zugeschmissen wird, die gar nichts mit dem eigentlichen Thema zu tun haben

    1. Neu ist die Chimäre nicht: ich vertrete diese Ansicht seit Beginn meiner Posts hier.
    2. Chimäre sind Trugbilder: ich hatte die Umsatzzahlen und den Werdegang von Abmahnverfahren im großen Stil detailliert dargelegt. Wüßte jetzt nicht, was daran trügersich sein sollte.
    3: Büchse der Pandora versteh ich nicht: Die einzige Büchse der Pandora im hiesigen Zusammenhang ist das www., nicht meine Beiträge.
    4. Thema des Posts ist seit geraumen Seiten der Schutz des Urheberrechts im www und wie er sich in der Realität darstellt. Warum meine Ausführungen jetzt nicht dienlich sein sollten, will mir nicht einleuchten, dass sie dir nicht schmecken, schon.

    Zitat von »pbu«




    Was hältst du von Leutis Gesetz zur endgültigen Gebührenbegrenzung für die 1. Abmahnung?

    1. Genau das meine ich!
    Und schon ist diese ganze Sache vom Tisch.
    2. Und ich bleibe auch dabei, dass diese Behauptung, dass sei ein lukratives neues und erwünschtes Geschäftsfeld der MI und der Rechteverwerter und in ihrem Sinne Unsinn ist.
    3. Wie ich schrieb, kann so etwas nur von Leuten kommen, die ihren Fuß noch nie wirklich in die Tür dieser Branche gesetzt haben.
    4. Vielleicht sprechen da auch eher die Denkweisen eines Anwaltes als die Denkweisen von Musikern, Producern, Verlagsleuten und Verwertern.
    Die denken nämlich normalerweise an ihren "normalen" Geschäftsmodelle und versuchen DIESE zu verteidigen!

    1. Super, als wenn das von dir als Vorschlag gekommen wäre. Im übrigen: Wenns so einfach wäre: toll, Fürchte nur, diese Regelung kommt nicht, wollen wir wetten ? (s.u.)
    (Man muss im übrigen dazu sagen: Mit der Regelung wäre noch nix gewonnen, da der Schadensersatzanspruch über die Lizenanalogie immer noch greift und die gerichtlichen gebühren ja dann immer noch höher sein können wie gehabt).


    2. Thema Unsinn: Sieh dir doch die Zahlen an und dann erzähl mir, was daran Unsinn ist.
    3. Solche Sachen kann nur von Leuten kommen, die sich (fast) jeden Tag mit sowas beschäftigen.
    4. Die Sache ist die: kein Anwalt wird von alleine tätig, der malt sich seine Aufträge nicht selbst, er wird beauftragt, von wem wohl ?? ;)


    Schließen wir es ab:
    Ich mach mit Dir ne Wette. Sollte das Gesetz der Begrenzung der Streitwerte auf 500,00 € für Urheberrechtsverletzungen im www bis Ende 2013 erlassen worden sein, so wie es jetzt geplant ist, zahle ich 100,00 € an den DrummerForum-Freundeskreis. Wenn nicht, zahlst du die 100,00. Einverstanden ?



    See

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  • Hallo,


    Rechtsverfolgungskosten geltend machen, die tatsächlich niemals entstanden sind und sich die Rendite dann anschließend teilen: Man könnte sowas - wenn nachgewiesen - vorsätzlichen Betrug nennen. (Interessant ist, dass wenn man diesen Umstand im Rahmen einer gerichtlichen Auseinandersetzung geltend macht, da werden die Kinderaugen auf der Gegenseite auf einmal ganz groß).


    Das ist ja ein Phänomen, was man auch in anderen Verfahren findet, wo Schadensersatz Thema ist.


    Den Bogen von der Gema zu betrügerischen Abmahnungen kriege ich nicht hin.


    Der fällt mir allerdings auch sehr schwer. In der Tat gibt es verschiedene Bereiche, verschiedene Interessen und auch verschiedene Auswüchse, aber der Zweig der Fließband-Abmahnkanzleien ist doch schon sehr speziell und an der Spitze rollt auch mal ein Kopf, wenn mich meine nebulöse Erinnerung nicht täuscht.


    Kann mal ein Mod diesen MixMax Account von Abbot still legen?


    Ach was, das ist der kleine Bruder, der wollte auch mal was sagen.


    Grüße
    Jürgen

  • 1. Super, als wenn das von dir als Vorschlag gekommen wäre.


    Mein Herr, davon hab ich schon mal im ACTA Thread gesprochen.
    Ich kann und will nicht immer alles hundertmal runterkauen. Dazu ist mir meine Lebenszeit zu kostbar.


    2. Ich habe keinen persönlichen Wettbewerb mit dir. Wetten kannst du mit anderen Leuten. Mir geht es auch nicht um Recht haben sondern um eine sachliche und korrekte Beschäftigung mit dem Thema, wobei es schon ein Witz ist, das sich Urheber/Musiker ständig für ihre Tätigkeit und die paar Kröten, die man da verdient, rechtfertigen sollen...


    3. Thema Unsinn: Ich habe nicht gesagt, dass die Zahlen Unsinn sind, sondern deine seltsamen Rückschlüsse, dass dahinter ein neues Geschäftskonzept stünde, dass im Interesse der Musikindustrie und der Verwerter wäre.
    Im Interesse der Musiker ist es schon gar nicht. Ich habe nur diese Behauptung als Unsinn tituliert und dabei bleibe ich.
    Das Abmahnwesen hat sich als Krebsgeschwür als Folge der Einbrüche durch illegale Vervielfältigung und Verbreitung entwickelt, ist aber keine originäre Erfindung der MI oder ein neues Gewinnerzielungsmodel.

  • 1.Entschuldige, dass - bevor ich hier diskutiere - nicht alle deine Post in allen Freds hier im Forum vorher durchgelesen habe. Gelobe Besserung, wird nicht wieder vorkommen.


    2.Du scheinst dafür aber noch nicht mal die Posts zu lesen, die in diesem Fred gemacht werden: ich habe an keiner Stelle behauptet, Musiker müssten sich rechtfertigen, im Gegenteil: Wenn du meine Posts aufmerksam gelesen hättest, wäre dir aufgefallen, dass ich grade bemängelt habe, dass der Urheber selber gar nichts an dieser ganzen Abmahngeschichte verdient und nur dort die Kassen voll gemacht werden, wo sie eigentlich gar nicht hingehört, von daher deine Kritik vollkommen fehl geht. Aber ich sehe schon: daher weht der Wind: Das finanzielle Selbstverständnis als Musiker. Okay, dagegen lässt sich nicht argumentieren ................ aber eigentlich auch nicht mit.


    3. Welchen Rückschluss soll man denn bei den Zahlen sonst ziehen ? Das würde dann doch mal interessieren. Und ob das nun eine originäre Erfindung ist (btw: das ist ein weißer Schimmel, Erfindungen sind immer originär), ist doch völlig wuppe. Ich wüßte aber zumindest keinen Wirtschaftszweig, bei dem das Abmahnwesen derart exorbitante Kohle einspielt, wie in der MI (die Filmbranche vielleicht noch).


    Gut, aber dann ist ja alles in bester Ordnung in Sachen Urheberrechtsschutz. Weitermachen .................

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    "Es macht so viel Spaß, ein Mann zu sein, das können sich Frauen gar nicht
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    Einmal editiert, zuletzt von Seelanne ()

  • Schaltet doch bitte einen Gang runter, so weit seid ihr doch gar nicht von einander entfernt.


    Ich bin überzeugt, dass es Drumdidi - als unmittelbar weder von Gema, noch von Abmahnungen Profitierendem - um die schwindende Wertschätzung seiner Arbeit geht, die durch die parolenmäßige Ablehnung von allem, was mit Urheberrecht zu tun hat, entsteht. Die Deckelung der Abmahngebühren hatten wir schon im Acta-Thread thematisiert.


    Auch verstehe ich Seelanne, wenn er mit einer schwindenden Wertschätzung des Anwaltsberufs, die durch Zusammenwirken unseriöser Kollegen mit Vertretern der MI entsteht - und ja ebenfalls schon in diesem Thread angeklungen ist - nicht einverstanden ist, womit die Gema allerdings systematisch wenig zu tun hat.


    Peace! :P

    -
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