Drums in unterschiedlichen Räumen klingen lassen

  • Das ist echt ein leidiges Thema mit den verschiedenen Räumen.


    Meine Erfahrung ist, dass je nach Raum immer eine Tom überhauptnicht so will, wie man selber... In meinem Proberaum ist es z.b. unmöglich, die 16er vernünftig zu stimmen, die klingt immer nach nassem Furz ohne Druck. Wenn ich mein Kit ins Studio stelle klingt die 16er auf einmal voluminös und fett, ohne dass man umgestimmt hätte.


    Es gibt in jedem unbehandelten Raum der jetzt nicht riesen gross ist 1-2 Frequenzen im Bassbereich die entweder völlig überhöht oder quasi nicht existent sind. (stehende Wellen mit den dazugehörigen Auslöschungen) Meistens fällt eine der Toms da frequenzmässig rein, manchmal kann man da "drumrumstimmen", meistens bringts aber nix.


    Es bleibt also immer ein Kompromiss, ich stelle daher meine BD gerne so hin, dass eine stehende Welle ausgenutzt wird um den Bumms davon zu verstärken, am besten dorthin, wo andere Mitmusiker stehen. Der Rest ist dann ein Kompromiss, so ist das leider.

    sieg natur.

  • Ich habs gern, wenn ich reinhauen (nicht prügeln) bzw. mit Schmackes spielen kann und die anderen trotzdem noch gut hör. Dementsprechend mag ich nen lauten Proberaumsound und laute Monitormixe, natürlich alles mit moderatem Gehörschutz (ganz sachter Dämpfung). Aber auch dabei sind die Übergänge teilweise fließend und man muss genau hinhören, wo der richtige Mittelweg liegt. Mit anderen Worten: Da kanns auch schnell mal passieren, dass die anderen zu laut sind und man selbst keine Ghostnotes und keine Ridebecken Patterns mehr raushört ... genau dann stimmt etwas nicht, siehe oben. :D


    Generell hat man auf Auftritten eher das Problem zu wenig von den anderen zu hören, wenn kein oder nur ein kleiner Monitor vorhanden ist.
    Selbst wenn auf Auftritten die anderen noch so laut gedreht sind sollte das prinzipiell noch so sein, weil eben die Verstärker Richtung FOH strahlen und in den meisten Fällen noch vor dem Schlagzeug stehen. Von Gesang und anderen nicht auf der Bühne vorverstärkten Instrumenten (z.B. Akustikgitarre, Blasinstrumente, Keyboard) ganz zu schweigen ...

  • Die Diskussion hatten wir schon mal an anderer Stelle. Wir verfolgen glaube ich andere Ansätze bzw. machen andere Musik. Dein Ansatz ist tendenziell der, über den befreundete Tontechniker eher mal stöhnen ;)
    Aber wie gesagt, anderes Thema, lass uns doch wieder zum Threadtitel zurück kommen. (zu dem ich allerdings im Moment nichts neues beizutragen habe)


  • weil eben die Verstärker Richtung FOH strahlen und in den meisten Fällen noch vor dem Schlagzeug stehen.



    das versuche ich bei entsprechender PA immer zu vermeiden. Es bringt allen mehr, wenn man die Amps seitlich aufstellt, also so dass Sie die Musiker unter sich befeuern, und möglichst wenig von der Bühne Richtung Publikum geht. Dafür hat man ja ne PA....


    Dass das aber viele Bands nicht so machen liegt wohl auch daran, dass man dem Mischer erstmal nicht vertraut, und so ist wenigstens ein Minimum von allen Instrumenten hörbar für den Zuschauer. Wenn man aber einen vernünftigen Mischer mit vernünftiger PA hat, dann nervts wenn die Amps Richtung Publikum strahlen. Die typischen 4x10, 4x12, 8x10 etc. Cabs die man so als Saitenzupfer hat, strahlen nämlich alle nicht sonderlich breit ab, und dann föhnts n paar Leuten die Vorne stehen das Gesicht vom Schädel, und ein Meter weiter rechts hört man nichts mehr. Das nervt mich als Mischer immer...

    sieg natur.

  • muss ich gestehen, dieses auch zu benutzen.
    Habe bei einem gewissen Herrn Simon P. aber noch niemals davon gehört, oder gelesen, daß er sein Set (ähnlich wie manche Kollegen hier) mit Hilfsmitteln bearbeitet. Seine Kiste ist immer gut gestimmt, nur an den BDs gedämpft und an sonsten nix.
    Ich mag seinen Sound sehr und er ist nahezu fast immer gleich(toll).


    Und nu? Liegts am Tontechniker oder am Raum?

  • In welchem Newsticker erwartest du denn eine Eilmeldung "Simon Philips benutzte beim gestrigen Konzert ein Moongel auf dem mittleren Tom"?
    Er wird schon auch in Situationen kommen, bei denen etwas Dämpfung erforderlich ist, falls er noch gelegentlich in Clubs und kleinen Hallen auftritt. Und er ist berühmt genug, dass er noch nicht einmal die Drummer-Polizei fürchten muss, wenn er so etwas (tststs...) mal machen sollte.

  • In welchem Newsticker erwartest du denn eine Eilmeldung "Simon Philips benutzte beim gestrigen Konzert ein Moongel auf dem mittleren Tom"?
    Er wird schon auch in Situationen kommen, bei denen etwas Dämpfung erforderlich ist, falls er noch gelegentlich in Clubs und kleinen Hallen auftritt. Und er ist berühmt genug, dass er noch nicht einmal die Drummer-Polizei fürchten muss, wenn er so etwas (tststs...) mal machen sollte.


    Ich hab den Herrn schon ziemlich oft und auch in kleinen Locations und Clubs erleben dürfen.
    Immer ohne zusätzliche Dämpfung.
    Und nun?
    Simon ist auch ein klasse Tontechniker und er weiss auch wie es an den Knöpfen geht.

  • Verstehe trotzdem noch nicht ganz, was du uns mitteilen möchtest. Dass S.P. sowohl ein guter Trommler als auch Tontechniker ist, wissen die meisten. Wenn du mit ihm regelmäßig persönlich um die Häuser ziehst, freuen wir uns über Insiderinformationen. Wenn nicht, bekommst du doch vermutlich auch nicht mit, was vor dem Soundcheck so passiert, oder?

  • Ich kenne seinen Tourtech und der hats mir erzählt.
    Noch Fragen?
    Mein Fazit:
    Erlaubt ist was gefällt und was die Mitmusiker/ Tontechniker ertragen oder möglich machen können.
    Wenns dem geneigten Publikum dann auch noch gefällt: alles richtig gemacht, egal wie!!!
    Und wenn das Set auf der Bühne auch noch für mich gut klingt, fühle ich mich wohl und habe ganz anderen Spass am Gig.

  • Wenn man Profi ist und sich genug Zeit widmet (mag nicht jeder so machen), eh immer die gleichen Fellserie spielt, dann ist es auch selbstverständlich, daß man irgendwann den Clou raus hat wie man ohne Dämpfung einen Supersound hinbekommt. Und er macht das ja auch schon ein paar Jährchen. Finde also nichts besonderes daran, gehört doch irgendwie auch zu seinem Job.

  • Ralli Son
    Sorry, ich finde, wenn jemand Tipps und Austausch sucht, wie man mit solchen Live-Situationen umgehen kann, hat er bessere Statements verdient als solche Plattitüden, dargeboten in einem nach meinem Empfinden ziemlich arroganten etwas zu saloppenTonfall.
    Mag sein dass Herr Philips das so beeindruckend im Griff hat, aber es ging doch tatsächlich eher um praktische Hinweise aus erster Hand, wie der TS selbst live damit umgehen könnte. Also gib dir nen Ruck ;)

  • das können hier einige Forumsmitglieder bestätigen, ich komme vom Niederrhein, da sind wir etwas direkter und packen nicht gern ein Läppken drum.
    Ich habe erklärt, daß ich seit kurzem Moongel benutze und es aber auch mindestens einen Herren gibt, der sowas nicht braucht.
    Ein gewisser Herr Paice tut auf seiner DVD auch kund, daß neben dem Trommler, der dafür zu sorgen hat, das sein Set gut (das ist ein subjektiver Eindruck von jedem persönlich) klingt, der Soundmensch dafür zuständig ist, das auch so nach vorne zu transportieren und auch damit umgehen können sollte, wenn etwas mal mitdröhnt oder rasselt. Es ist der Job des FOH die Band incl. Drummer gut (wieder ein subjektiver Eindruck) klingen zu lassen Ein mir befreundeter Soundmensch hat das aufn Punkt gebracht: Shit in- Shit out!
    Unverstärkte Gigs setzen voraus, daß man als Trommler sich auf die Location einstellt und gegebenenfalls leiser spielt.
    Ich persönlich stehe auf dem Standpunkt, daß JEDER Trommler seinen eigenen Sound fahren sollte, wird dieser nun als gut oder schlecht empfunden, ist wieder subjektiv, ist aber ein Teil von uns und macht uns unterschiedlich, gegebenenfalls einzigartig!
    Deswegen tune ich mein Kit auch nicht grossartig um, sondern höchstens etwas nach/ benutze Moongel oder einen Ring auf der Snare, ich will mich auf einem Gig wohlfühlen, deshalb spiele ich ungern auf anderen Sets und MEIN SOUND trägt für mich dazu bei!


    Wenn der TS alles gelesen hat, wird er feststellen, daß es viele Möglichkeiten gibt und die für sich passende immer davon abhängt, wie weit er sich verbiegen oder bevormunden lässt.

  • Hallo,


    ich würde mich nicht verunsichern lassen und erst mal mich an neue Räume gewöhnen.
    Wenn man in einer Halle auftritt, wird man Schwierigkeiten haben, den möglicherweise gewohnt trocken-toten Proberaumklang zu imitieren.
    Da werden auch die Stimmfanatiker an ihre Grenzen stoßen genauso wie die Mondgelee-Spezialisten und sogar die Handtuchwerfer (wobei die noch die besten Asse im Ärmel haben).


    Es gibt tatsächlich Kapellen und Musiker, die man an ihrem Klang erkennen kann.
    Wer stets umstimmt, wird dazu nicht gehören.
    Ich spiele auch ganz gerne auf meinem Zeug, denn auch abgenommen klingt eine Bass Drum anders als ein aufgeblasenes Standtom, da können die Kinderschlagzeugfreunde soviel erzählen, wie sie wollen. Bei Simon und Ian P. hört man das auch. Ebenso bei diesem John B.


    Grüße
    Jürgen

  • wenn das standtom flattert statt zu schwingen, wäre es idiotisch nicht den schlüssel anzusetzen.
    nur um das mal als kleinsten gemeinsamen nenner zu wählen, wenn die frage des themenstarters noch berücksichtigung finden soll.

    Satellite of Love

  • Das macht hoffentlich jeder seriöse Drummer. Die Intention des TS klang/klingt für mich allerdings eher nach Soundtüftelei auf der Livebühne, und das mache zumindest ich definitiv nicht, wenn die Zeit knapp und das Ergebnis im Gegensatz zur Studioproduktion vergänglich ist. Zumal bei den meisten Soundchecks die Zeit ja eher knapp ist. Bevor ich da komplett mit Umstimmen anfange, gehe ich lieber noch mal das Programm durch und trinke ne Apfelschorle.
    Ganz zu schweigen von den genervten Mitmusikern, die ich mir auch gerne erspare.

  • wenn das standtom flattert statt zu schwingen, wäre es idiotisch nicht den schlüssel anzusetzen.
    nur um das mal als kleinsten gemeinsamen nenner zu wählen, wenn die frage des themenstarters noch berücksichtigung finden soll.

    Ja, ist ja richtig, aber was hat das mit dem Thema zu tun? Für mich ist das generelles "Instrument zum klingen bringen" und das hat zwar mit Tuning und Tricks, aber nichts mit unterscheidlichem Raumklang zu tun. Eine flatternde Standtom flattert eigentlich nicht wegen des Resonanzverhalten des Raums. Da hört man dann nur das Flattern mehr oder weniger.


    Fassen wir zum Thema nochmal zusammen: Es gibt unterschiedliche Ansichten, unterschiedliche Kniffe und Tricks, unterschiedliche Prioritäten, wie es auch unterschiedliche Räume, Drummer und PA-Techniker gibt. Deine eigene Taktik musst du mit deiner Erfahrung letztlich selber finden.

  • Hi,
    also erstmal DANKE für die reichhaltigen Tipps - ob kryptisch oder nicht :thumbup:


    Ich bin tatsächlich auch nicht gaaanz unerfahren in all diesen Dingen, mir ging es hier vorrangig um


    a) die generelle Frage wie Forumisten mit den Klängvarianzen im Alltagsleben verfahren (z.B. Tuning, Muffling etc.)


    b) warum eine adäquate Stimmung einer z.B. Snare im Proberaum ggf. auf einer Open Air-Bühne völlig Panne klingt und man ergo


    c) sozusagen kosequent eine Trommel im Proberaum "falsch" stimmen müsste, um dann auf besagter Bühne bereits VORHER den richtigen Sound zu haben (evtl. der Luxus eines flexiblen Livekits : Proberaumschüsseln?)....


    Ich weiß, ein Thema mit etlichen einflussnehmenden Faktoren.... die Resonanz auf den Thread zeigt aber entweder, dass ihr alle nix Besseres zu tun habt oder es wirklich ein interessantes Feld darstellt :D

  • Wenn du bei Punkt C meinst, dass du die Trommel im Proberaum dann "verstimmen" würdest, damit sie genau so schlecht klingt, wie mutmaßlich auf einer Bühne (um dich an miesen Sound zu gewöhnen), dann halte ich diese Idee für Blödsinn. Dafür empfehle ich dir einfach ein billiges Schlagzeug mit schlechter Gratung und unbrauchbaren Fellen. Das klingt dann sowohl im Proberaum, als auch live so, wie man es erwarten würde - schlecht.
    Sinnvoller ist es aber, sich im Proberaum klar zu machen, wie man sich den Klang im Idealfall vorstellen würde, und dann Live zu versuchen, ebenfalls möglichst nah an den Klang ran zu kommen. Perfekt geht es nunmal nicht immer.


    Oder hab ich dich Missverstanden? Wenn du vorher schon ganz genau weißt, wie es sich im Live-Umfeld anhören wird, spricht nix dagegen, die Trommel schon vorher danach zu stimmen - zumindest theoretisch, denn praktisch dürfte die Situation so nur schwer zu finden sein. Möglicherweise, wenn du sehr häufig auf der selben Bühne spielst. Praktisch ist mir das zu abstrakt. Ich muss beim Stimmen die Trommel und den Raum gleichzeitig hören. Auf Verdacht stimmen ist verlorene Zeit.


    Ein 2. Set für Live ist toll, dann spart man sich den Abbau im Proberaum, etc... Wenn du viel Live spielst, und Geld kein Problem ist, kann ich dir auf jeden Fall dazu raten.


    Klar ist das Thema der Frage interessant - aber eigentlich ist für mich die Vielfalt der Antworten noch interessanter.

  • Ich denke man sollte als Musiker flexibel sein und ggf. auch mal zu unkonventionellen Mitteln greifen.


    Ich spiele in 2 Proberäumen und der Klang ist immer sehr unterschiedlich. Manchmal wundere ich mich schon wie die snare bei gleicher Stimmung etc. anders klingen kann.

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