Was bringt die Aufnahme in 96/24 ? Vergleichsdateien

  • Hallo


    Studiostandard ist seit jeher 16 Bit auf Sony DASH oder Mitsubishi ProDigi auf Multitracks, und 16 Bit auf U-Matic Stereo.



    Von den 24 Bits bleiben real eh nur theoretisch 20 nutzbare Bits übrig, die niederwertigen 4 Bits codieren nur Rauschen. Besser sind die AD/DA-Wandler einfach nicht.


    Von den 20 theoretisch nutzbaren Bits bleiben in der Praxis 12 bis vielleicht mal 17 Bits übrig, die anderen niederwertigen Bits codieren Studio-Störgeräusche, Mikrofon-Rauschen, Mischpult- oder Mikrofon-Preamp-Rauschen. Die 17 Bits bekommt man auch nur bei lautem Orchester in sehr leisem Studio.


    Auf einer Produktion mag man maximal vielleicht 60 dB Dynamik halbwegs noch ertragen, angenehmer zu hören sind eher um die 50 bis nur 20 dB Dynamik, was um die 9 bis 4 Bit entspricht. Mit Störabstand zum Quantisierungsrauschen ist man mit 14 Bit sehr gut bedient. 16 Bit auf CD wurden in der Praxis nie ausgenutzt.


    Und so eine Dynamik mag auch niemand wirklich hören, da wären alle nur ständig dabei, den Lautstärkeregler nach zu drehen.


    24 Bit in der Produktion sind ein Mythos, der daher kommt, dass nie wirkliche Vergleichstests durchgeführt wurden, und 24 Bit tatsächlich und auch theoretisch den Klang nicht verschlechtern.


    Weil's auch nix kost, macht es halt ein jeder einfach so. No-Brainer.


    Gruss

    "Es lohnt sich, in unserem Land zu leben. Da muss man für Werte eintreten, und wer diese Werte nicht vertritt, der kann jederzeit dieses Land verlassen, wenn er nicht einverstanden ist. Das ist die Freiheit eines jeden Deutschen." - Walter Lübcke, 22. 8. 53 - 2.6.19, ermordet.

  • Also erstmal ist 24bit durchaus Studiostandard, unabhängig davon, ob es deiner Meinung nach nun sinnvoll ist oder nicht :D


    Und ich hatte schon zwei mal gesagt, dass sich höhere Bittiefen vor allem bei der Nachbearbeitung bemerkbar machen. Hatte da selbst schon ein paar Tests gemacht. Nun hab ich mal einen Mix in 16bit gerendert und in das zugehörige Mastering Projekt geworfen. Spur mit Effektkette kopiert und siehe da: der Phasendreher bringt deutlich hörbare Differenzen zu Tage. Vor allem die leisen Signalanteile. Viel deutlicher als bei meinen Tests mit MP3 Encoding. Schlussfolgerung? :)


    Weiter vorne im Thread hatte es ein erfahrener Tonmensch auch schon gesagt und wurde zahlreich bestätigt.


    Die zusätzlichen Bits von höheren Bittiefen gehen nicht einfach nur weiter "runter", sondern lösen feiner auf. Nimm ein x-beliebiges, komplexes Audiosignal (Instrumenten- oder Vocal Aufnahme) und führe dir vor Augen, dass eine höhere Bittiefe die gesamte Dynamik feiner darstellt. Das kann man zwar nicht direkt unterscheiden. Aber der Eingriff mit Effekten verändert das Signal und führt immer dazu, dass vorher nicht hörbares in den hörbaren Bereich tritt. Mehr oder weniger. Und da ist es schon besser, wenn da dann nicht plötzlich ein Quantisierungsrauschen, sondern das Signal selbst verändert wird.


    Klar so weit? :)

  • Hier die Wav-Files in 88,2-32bit-float (bzw. wer Sam hat, das Projekt).


    Es ist noch ein kleiner zusätzlicher Vergleichsausschnitt drauf (vom Vinyl "Fates Warning - Perfect Symmetry) und bei dem "Death"-Song habe ich noch das original Wav von dem Death-SpiritualHealing-CD-Release in dem 88,2kHz-Sam-Projekt mit Resampling drin. (Das CD-wav ist natürlich nicht 100% synchron mit den beiden Vinyl-Takes)


    Man achte beim Vergleich vielleicht erstmal besonders auf die Brillianzen bei Ride und Hihat.


    Meineserachtens stinkt die CD-Quali generell am meisten ab, auch wieder besonders bei den Höhen (ok man muß auch die Zeit (1990) sehen, in der die ursprüngliche Original-CD hergestellt wurde.)


    Wer's haben möchte, schreibt bitte 'ne PM wegen Passwort, weil ich den Überblick behalten möchte.

  • Cool :)


    Es ist noch ein kleiner zusätzlicher Vergleichsausschnitt drauf (vom Vinyl "Fates Warning - Perfect Symmetry) und bei dem "Death"-Song habe ich noch das original Wav von dem Death-SpiritualHealing-CD-Release in dem 88,2kHz-Sam-Projekt mit Resampling drin. (Das CD-wav ist natürlich nicht 100% synchron mit den beiden Vinyl-Takes)


    Der CD Release ist nicht nur nicht synchron, sondern auch viel lauter. Aber selbst, wenn man das auf gleiche wahrgenommene Lautstärke (LUFS / EBU R128 ) normalisiert, kann man das trotzdem nicht vergleichen. Weil sich ein Vinyl Mastering von einem CD Mastering grundsätzlich unterscheidet. Vinyl hat z.B. klare Grenzen was den Headroom und die Aussteuerungsdichte betrifft. CD Masterings können geprügelt werden wie sonst was. Und die Dynamik unterscheidet sich auch tatsächlich zwischen dem CD Master und deinem Vinyl Recording.


    Zitat

    Man achte beim Vergleich vielleicht erstmal besonders auf die Brillianzen bei Ride und Hihat.


    Mir fallen auch deutliche Unterschiede auf. Der Phasendreher bringt vor allem Differenzen im Höhen- und oberen Mittenbereich (also auch Gitarren) zu Tage. Die 48kHz klingen etwas brillianter, allerdings nicht unbedingt besser, find ich.
    Du darfst dabei nicht das Resampling in 88,2kHz außer Acht lassen. Je nach Qualitätsstufe des Resamplings färbt das den Klang noch mal. Und beim Resampling von 48 auf 88,2kHz müsste das wesentlich deutlicher in Erscheinung treten, weil der Rechenaufwand von 48 auf 88,2 wesentlich höher als von 44,1 auf 88,2 ist.


    Hier gibts Vergleiche von einschlägigen Samplingrate Convertern. Ist teilweise ziemlich übel, was da so für Artefakte auftreten:
    http://src.infinitewave.ca/


    Zitat

    Meineserachtens stinkt die CD-Quali generell am meisten ab, auch wieder besonders bei den Höhen (ok man muß auch die Zeit (1990) sehen, in der die ursprüngliche Original-CD hergestellt wurde.)


    Also vorgestellt wurde die CD schon 1980, nicht 1990. ;)
    Und meines Erachtens gabs bisher kein besseres Medium als die CD. OK, aus den 44,1kHz könnte man auch 48kHz machen. Aber mehr als 16bit und 48kHz braucht kein Mensch fürs fertige Medium. Die CD klingt gegenüber Vinyl (oder gar MCs :D ) sehr neutral und ist eben vor allem verlustfrei. Heutzutage wird fast nur noch MP3 und AAC gehört. Mittlerweile oft sogar direkt käuflich (mit allen Verlusten) erworben. Das ist m.E. das Hauptproblem.


    Wie gesagt gehts bei den Samplingraten nur um den Eigenklang des AA-Filters, mal von einem (zu vermeidenden) Resampling ohne Umweg über Analog abgesehen.

  • Hoffentlich wird von anderen Lesern "die CD als Tonträgermedium" nicht mit einem konkreten CD release einer Band ("Perfect Symmetry" von Fates Warning) verwechselt. :D

  • Die Vorteile von hohen Bit - und Samplingraten liegen auf der Hand:



    - mehr Headroom bei der Aufnahme (so zwischen -12 und -16 dBFS ist optimal, somit wird auch der DAC Chip nicht in die nichtlineare Verzerrung gefahren)


    - mehr Transienten bei der Aufnahme


    - die Amplitude, besonders im Höhenbereich, kann viel detailgetreuer nachgezeichnet werden (feinere Auflösung insbesondere im Höhenbereich)
    - naturgetreue Auflösung
    Natürlich geht es nicht darum, eine Bandbreite weit über 20khz zu erreichen (höchstens für Fledermäuse :D ), sondern hauptsächlich um mehr Detailtreue.

    2 Mal editiert, zuletzt von Soundclass ()

  • - mehr Headroom bei der Aufnahme (so zwischen -12 und -16 dBFS ist optimal, somit wird auch der DAC Chip nicht in die nichtlineare Verzerrung gefahren)


    Jain. -10dBFS ist eigentlich die Faustregel für Peaks, aber vereinzelte Ausschläge auf -5dBFS sind auch kein Problem. Es geht da aber noch um mehr: hohe Dynamikschwankungen (Aufnahme ohne Kompression) sind bei 24bit ebenfalls kein Problem. Vor allem gehts aber auch um die Nachbearbeitung. Da werden Unterschiede von 16 zu 24bit Aufnahmen wirklich hörbar. 96dB Rauschabstand von 16bit reichen auch mit -10dBFS Headroom noch für die Dynamikspanne (Musikwahrnehmbarkeit) des menschlichen Gehörs aus, das gilt aber nur fürs fertige Medium. 24bit begrenzt aber eben nicht - das Quantisierungsrauschen liegt unter dem Grundrauschen von der Aufnahmetechnik, auch noch bei größerem Headroom, was bei 16bit nicht der Fall ist.


    Zitat

    - mehr Transienten bei der Aufnahme


    Hiermit ist wohl die Samplingrate gemeint. Und das ist falsch. Denn kein Mensch kann über 20kHz hören. Also selbst wenn sich wirklich was nennenswertes über 20kHz auf der Aufnahme abspielt, was mit höheren Samplingraten erhalten bleibt, kann das halt trotzdem keiner hören.


    Zitat

    die Amplitude, besonders im Höhenbereich, kann viel detailgetreuer nachgezeichnet werden (feinere Auflösung insbesondere im Höhenbereich)- naturgetreue Auflösung


    Nein. 44,1kHz kann im Höhenbereich bis 20kHz genau so viel darstellen wie 96kHz. Nur hat der AA-Filter bei 44,1kHz einen größeren Einfluss auf den Höhenbereich.


    Habe das hier in meinen letzten Beiträgen alles detailiert beschrieben. Wer aufmerksam liest, kann sogar was lernen oder Trugschlüsse korrigieren. :)


    Also noch mal auf den Punkt:


    • 16bit reichen für das fertige Medium aus. 24bit sind nur für den Aufnahme- und Bearbeitungsprozess relevant.
    • bei den Samplingraten geht es nur um die Klangfarbe des AA-Filters, der bei höheren Samplingraten flacher sein und damit neutraler klingen kann. Kein Mensch kann über 20kHz hören. Die Datenmenge und der Rechenaufwand sind übrigens direkt proportional zur Samplingrate. Kommt noch ein Resampling hinzu, erhöht sich der Rechenaufwand weiter.
  • Wie ist das für, den Otto Normalverbraucher?
    Was braucht der mindestens an Equipment, um einen deutlich hörbaren positiven Unterschied festzustellen?
    Vor allem das letzte Glied der Kette, Mindestanforderung an Lautsprecher, Ohrenstöpseln oder Kopfhörern`?



    Ich sag`s gleich, also ich will mit Taschen Mp3 Player (auch ander Formate abspielbar),
    im Auto (sollt`s da evtl. dann doch eine Oberklassenlimousine, oder besser der Sportwagen sein),


    und natürlich auch Zuhause im Wohnzimmer und auf der Terrasse hören.
    Zuhause hab ich so nen schwarzen großen Denon Optical Class Analog mit Ringkerntrafo, als Amplifier.


    Einen neueren Modernen CD Spieler (Rackformat) wo in der Bedienungsanleitung auch schon von Digital und Bit Auflösung (was weiss ich ich wie viel), mächtig die Werbertrommel gerührt wurde. Ich hab aber auch noch einen Älteren (der klingt besser), da hab ich nur mal die Linse mit Alkohol gereinigt ( Reinigen müssen).


    Kann man auch mit Röhrenverstärkern Gut Alles wieder geben oder muss ich Angst haben dass da evtl. die Röhren durchglühen.



    Ich hoff man muss nicht erst ins Studio, um dann in diesen Positven Hörgenuss zu kommen. :) ;)


    Vielleicht könnte man ja auch zusätzlich zu Booklets etc, eine Mindestanforderung für`s Wiedergabesystem und Einstellreferenzwerte oder Empfehlungen für die Wiedergabe, dem Tonträger auch mit beilegen. ;)


    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



    3 Mal editiert, zuletzt von orinocco ()

  • Du darfst dabei nicht das Resampling in 88,2kHz außer Acht lassen. Je nach Qualitätsstufe des Resamplings färbt das den Klang noch mal. Und beim Resampling von 48 auf 88,2kHz müsste das wesentlich deutlicher in Erscheinung treten, weil der Rechenaufwand von 48 auf 88,2 wesentlich höher als von 44,1 auf 88,2 ist.


    Ich habe aber genau aus dem Grund ja eben nicht regesampled sondern, wie beschrieben, analog beide Projekte (44,1kHz sowie 48Khz) vom einen Rechner mit der analogen Verbindung zweier zweier Firefaces auf dem anderen Rechner in 88,2kHz recordet. ;)

  • Also vorgestellt wurde die CD schon 1980, nicht 1990. ;)


    schon klar, aber vielleicht würde der CD-Master dieses Albums heute anders (besser?) klingen...



    OK, aus den 44,1kHz könnte man auch 48kHz machen. Aber mehr als 16bit und 48kHz braucht kein Mensch fürs fertige Medium.


    Ich sehe 48kHz auch als den besten Kompromiss zwischen Quali und Datengröße.
    Man sollte sich aber auch mal fragen, wieso nach der Einführung der CD mit 44,1kHz sehr schnell das 48kHz-Format aufkam... was machen diese knapp 4kHz aus und /oder besser? Ich finde die Antwort jedenfalls in meinem Vergleichstest und kann das nachvollziehen, was mir der fachkundige Kollege drüber berichtete (für mich schwer nachberichtbarer Aliasing-Vortrag); der war es auch, der mich zu dem Vergleichstest erst ermunterte...

  • Wie ich sehe, haben wir beide eine völlig verschiedene Auffasung von Sampling.


    Es gibt aber auch Fakten ;)


    Zitat

    Die zeitliche Auflösung wird durch die Abtastfrequenz, also die Samplingrate bestimmt. Je höher die Frequenz, desto öfter wir das Signal abgetastet.


    Nein, das Signal wird je nach Abtastfrequenz immer gleich oft abgetastet. Die Abtastfrequenz bestimmt allerdings die maximal abtastbare Frequenz. Siehe Nyquist Theorem. ;)
    Und aus diesem Grund gibts auch den Anti-Aliasing Filter.


    Zitat

    Mit deinen Antworten stimme ich keineswegs überein. Macht aber nix. ;)


    Macht überhaupt nix. Aber es gibt eben Fakten, wie gesagt 8)


    https://youtu.be/cIQ9IXSUzuM


    Ich habe aber genau aus dem Grund ja eben nicht regesampled sondern, wie beschrieben, analog beide Projekte (44,1kHz sowie 48Khz) vom einen Rechner mit der analogen Verbindung zweier zweier Firefaces auf dem anderen Rechner in 88,2kHz recordet. ;)


    OK. Dann verblüfft mich der Unterschied gerade tatsächlich.



    schon klar, aber vielleicht würde der CD-Master dieses Albums heute anders (besser?) klingen...


    Glaube ich eher nicht ... weil heutzutage der Loudness War noch nachwirkt. CD Masterings aus den 80ern und 90ern sind IMO die besten. Und richtig gut Mischen konnte man damals sowieso schon (m.E. sogar besser / musikalischer als heute ... weil nicht alles bis zum Abwinken aufgeblasen wurde, aber dafür mit ein Paar Eiern an die Frequenzverteilung schon bei der Produktion und beim Recording rangegangen wurde). Ist aber natürlich auch nach wie vor Geschmackssache. Ich stehe jedenfalls eher auf die Old School Variante.



    Zitat

    Ich sehe 48kHz auch als den besten Kompromiss zwischen Quali und Datengröße.
    Man sollte sich aber auch mal fragen, wieso nach der Einführung der CD mit 44,1kHz sehr schnell das 48kHz-Format aufkam... was machen diese knapp 4kHz aus und /oder besser? Ich finde die Antwort jedenfalls in meinem Vergleichstest und kann das nachvollziehen, was mir der fachkundige Kollege drüber berichtete (für mich schwer nachberichtbarer Aliasing-Vortrag); der war es auch, der mich zu dem Vergleichstest erst ermunterte...


    Ok, das würde mich auch interessieren. So weit ich weiß, wurden 48kHz für digitale Videos eingeführt. Aber ich schätze eher, dass man sich damals - warum auch immer genau - auf 44,1kHz für die Audio CD geeinigt hatte, aber 48kHz einfach eine rundere Sache ist und ein bisschen mehr Puffer für den Anti-Aliasing Filter bietet.

  • Aber ich schätze eher, dass man sich damals - warum auch immer genau - auf 44,1kHz für die Audio CD geeinigt hatte


    einigen wollten sich Phillips und Sony. Sony hat sich 1979 bei der Einführung der CD durchgesetzt.
    Die 44.100 Hz sind aber nicht willkürlich gewählt worden.
    Damals wurden digitale Audioaufnahmen ausschliesslich auf Videobändern gespeichert. Gab ja nix anderes.


    Da es zwei Systeme gab, PAL und NTSC machte eine maximale Frequenz Sinn die auf beiden Systemen ohne große Verrenkungen
    der Videohardware zu erreichen war. Basierend auf der Anzahl der Video (schräg) Spuren pro Frame und Audiokanal mit je 3 Samples.
    Da kommt bei beiden Systemen jeweils 44.1kHz raus.
    44.100 ist ausserdem das Produkt der Quadrate der ersten 5 Primzahlen. Kann man auch alles erdenkliche mit rechnen.


    Ferner ist 44.1kHz exakt das 4fache des alten 441Zeilen Fernsehstandards.
    Genug praktische Gründe die 44.1 zum Standard zu machen.


    1987 kamen dann DAT-Rekorder auf den Markt die mit absolut inkompatiblen 48kHz arbeiteten


    und sich auf Grund des hohen Verhältnisses von 147:160 fast unmöglich umrechnen ließen.


    Bezahlbare Rechner gabs ja damals auch noch nicht. 48kHz wurde der neue Pro Audio Standard.
    Edith fragt sich warum meine Beiträge immer so komisch umgebrochen werden. Vielleicht kann mir das mal jemand erklären?

    don´t panic

  • Zitat

    1987 kamen dann DAT-Rekorder auf den Markt die mit absolut inkompatiblen 48kHz arbeiteten


    DAT war durchaus 16 bit 44,1 Khz fähig bzw. wurde u.a. originär auch als CD-Auflösungs-/Abtastformat-kompatibles Aufnahmemedium angeboten/vermarktet mit der Möglichkeit eines 1:1 Transfers bei 16 bit und 44,1 Khz.


    Die Vermarktung im Consumerbereich ("überspiele Deine CD verlustfrei auf Band auf digitaler Ebene") ging freilich kommerziell nie so wirklich auf. Meist blieb DAT in der Verbreitung eher Studios und/oder Musikern vorbehalten aber eine Vielzahl von Hifikatalogen bzw. Audio-Zeitschriften versuchte jahrelang die "CD auf DAT Option" als die zeitgemäßere Variante gegenüber des alten "Vinyl auf Kassette-Procederes" zu verkaufen ;)


    Eine Vielzahl der DAT Geräte hatte wählbare Aufnahmeoptionen in 32, 44,1 und 48 kHz. Sowohl bei Consumergeräten als auch teureren Studiovarianten.


    Ich hätte die zitierte Aussage auch beinahe geglaubt, wenn ich nicht seit Jahrzehnten einen Pioneer DAT hätte und auch die Werbeaktionen früher noch erinnern würde ;)


    Vielleicht kommt die Verwirrung hier im Thread daher, dass die 44,1 bei vielen DAT-Geräten über den digitalen Eingang definiert war (für den verlustfreien Anschluß und das kopierprocedere von CD-Playern), jene Geräte aber (meist) am Analog-Eingang mit 48 khz arbeiteten.

  • Vor allem gehts aber auch um die Nachbearbeitung. Da werden Unterschiede von 16 zu 24bit Aufnahmen wirklich hörbar. 96dB Rauschabstand von 16bit reichen auch mit -10dBFS Headroom noch für die Dynamikspanne (Musikwahrnehmbarkeit) des menschlichen Gehörs aus, das gilt aber nur fürs fertige Medium. 24bit begrenzt aber eben nicht - das Quantisierungsrauschen liegt unter dem Grundrauschen von der Aufnahmetechnik, auch noch bei größerem Headroom, was bei 16bit nicht der Fall ist.


    Aber doch nur, wenn du auch Schallpegel von mehr als ca. 110dB Schallpegel (SPL) hast.
    Jedes Mikrofon macht Eigenrauschen, welches Schallpegel von 10 bis 20dB SPL entspricht.


    Hast du nun eine Musik, die maximal bis - sagen wir - 80dB SPL geht, dann ist der Rauschabstand ca. 60dB: 80dB SPL - 20dB Mikrofonrauschen = 60 Signal-to-Noise.


    Hast du ein Instrument, das bis maximal 110dB SPL geht, hast du um die 90-100dB Rauschabstand - das geht noch mit 16 Bit.


    Besser wird es auch nicht mit mehr Bits, wieso auch?


    Gruss

    "Es lohnt sich, in unserem Land zu leben. Da muss man für Werte eintreten, und wer diese Werte nicht vertritt, der kann jederzeit dieses Land verlassen, wenn er nicht einverstanden ist. Das ist die Freiheit eines jeden Deutschen." - Walter Lübcke, 22. 8. 53 - 2.6.19, ermordet.

  • Also erstmal ist 24bit durchaus Studiostandard,


    Aber nicht seit jeher, wie du behauptet hast.
    Seit jeher waren dass die Systeme von Sony und Mitsubishi, und die liefen auf 16 Bit.


    24 Bit kostet nichts und schadet wenigstens auch nichts.


    Gruss

    "Es lohnt sich, in unserem Land zu leben. Da muss man für Werte eintreten, und wer diese Werte nicht vertritt, der kann jederzeit dieses Land verlassen, wenn er nicht einverstanden ist. Das ist die Freiheit eines jeden Deutschen." - Walter Lübcke, 22. 8. 53 - 2.6.19, ermordet.

  • Beeble & Drumstudio1
    Echt interessant. Danke :)



    Ich verstehe deine Argumentation. Dennoch kann man sich relativ einfach veranschaulichen, dass das Quantisierungsrauschen von 16bit in der Praxis häufiger zum Vorschein kommt. Und durch Nachbearbeitung (nicht nur Kompression) wird das dann eben auch hörbar.


    Das ist allein schon durch die Tatsache der Nahmikrofonierung begründet. Nah (oder innen) mikrofonierte Trommeln, nah mikrofonierte (ordentlich aufgedrehte Amps) - da entstehen ganz sicher über 100dB SPL. Nimmt man bspw. 110dB SPL, abzgl. (abgerundet) 10dB Rauschen des Mikrofons, plus 10dB Headroom, dann ist das 16bit Quantisierungsrauschen 14dB lauter als das Grundrauschen des Mikrofons.


    Aber selbst bei lautem, nah mikrofoniertem Gesang, entstehen nach meiner Einschätzung schnell mal 80-100dB. Kann man sich so vorstellen, dass jemand einem direkt ins Ohr brüllt.


    Also um es noch mal anders zu formulieren: 24bit bietet in jeder Aufnahmesituation genügend Reserve und färbt den Klang selbst nicht. 16bit hingegen klingt nicht immer neutral.


    Aber nicht seit jeher, wie du behauptet hast.
    Seit jeher waren dass die Systeme von Sony und Mitsubishi, und die liefen auf 16 Bit.


    24 Bit kostet nichts und schadet wenigstens auch nichts.


    Gruss


    Ok ok ... ich hab ja selbst mit der Korintenkackerei angefangen. :rolleyes:


    ...


    Aber ist schon klar. Durch 16bit Aufnahmen geht die Welt auch nicht unter. Mit 24bit hat man halt nur eine potenzielle Rauschquelle weniger in der Kette.


    Edith 2
    Ich hab ein Schalldruckpegel Messgerät. Kann ja bei Gelegenheit mal den Schalldruckpegel direkt an der Snare oder in der Bassdrum messen. :)

  • Mir ist auch nicht ganz klar, woher in meiner speziellen Anwendung hier (ein nativ mit 96 kHz aufgenommenes Signal wird durch eine FFT in der Bandbreite begrenzt) die Aliasing-Komponenten kommen sollen - meinst Du die Anteile im Signal, die durch die nicht perfekte Anti-Aliasing-Filterung vor dem AD-Wandler entstehen


    Nun, die FFT, wie auch die klassiche Fourier Transformation, haben im Ergebnis ein Frequenz und ein Phasenspektrum. Wenn du das Frequenzspektrum beschneidest, sind die Phaseninformationen für de fehlenden Frequenzen immer noch da. Rein mathematisch muss da irgendwas rauskommen, wenn die Spektren zurücktransformiert werden..

  • Also (F)FT dient nur zur zeitlichen (Wellenform) und frequenzmäßigen (Spektrum Analyse) Darstellung des Signals, greift jedoch in keinster Weise ein. Die Wellenform kann jede normale DAW darstellen. Spektrum Analyzer gibts auch als Freeware Plugins. Ich nutze z.B. immer noch diesen hier, der reicht mir: https://www.voxengo.com/product/span/
    Sollte ja generell auch nur ein Hilfsmittel sein.


    Weiterhin interessiert niemanden, was über 20kHz passiert. Im Startpost steht ja (die Bilder sind nicht mehr abrufbar), dass bis 36kHz noch etwas passiert. Das ist aber völlig irrelevant, weil es keiner hören kann. Es geht bei der ganzen Sache nur um die Steilheit des Anti-Aliasing Filters. Der Filter rückt NICHT einfach weiter in höhere Frequenzbereiche, sondern der Cutt-Off bei ca. 20kHz bleibt, aber die Steilheit des Filters ändert sich. Durch eine geringere Steilheit gibt es weniger Artefakte / Rippling des Filters im hörbaren Bereich unter 20kHz.



    Edit 4 :D
    Will auch noch mal auf das Märchen der höheren Auflösung von höheren Samplingraten hinweisen. Bei der Bittiefe spricht man korrekterweise von Auflösung. Genaueres über die Zusammenhänge und die Relevanz höherer Bittiefen steht weiter oben.
    Aber höhere Samplingraten haben absolut nichts mit einer höheren Auflösung zu tun. Ist die Frequenz kleiner als die halbe Samplingfrequenz, kann sie abgetastet und auch genau so rekonstruiert werden (ist sie größer als die halbe Abtastfrequenz, gibt es Alias Effekte -> Anti-Aliasing Filter). Bspw. 20kHz (was sowieso schon keiner mehr - außer evtl. ein Baby - hört) sind bei 96kHz nicht höher aufgelöst als bei 48kHz, sondern "überabgetastet". Und welchen Grund diese Überabtastung hat, sieht man in der Grafik. :)

  • Eigentlich ist eine höhere Samplingrate schon gleichbedeutend mit einer höheren Auflösung.
    Wenn ich in der gleichen Zeit mehr Messpunkte habe, habe ich eben eine höhere zeitliche Auflösung. Ob das zu einem Informationsgewinn führt, den ich sinnvoll nutzen kann, ist eine andere Frage.

    "Just beat the devil out of it." - Bob Ross

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!