Geld und Reichtum ist nicht alles. Besonders nicht ein Drumset

  • Hallo Drummerforum,
    Ich hoffe sehr das ich mit diesem Thread einige Leute von euch erreichen kann. Und das ich hier nicht mit abfälligen Komentaren überhäuft werde, die mit diesem Thema nichts zu tun haben. Dafür ist diese Angelegenheit viel zu ernst.


    Wie ja einige von euch wissen, bin ich vor ein paar Jahren an Lymphdrüsenkrebs erkrankt. Gott sei Dank hatte ich das große Glück, das die Scheiße früh festgestellt wurde. So konnte ich nach einer langen und Aufwendigen Threapie mit vielen Operationen, das Krankenhaus irgendwann wieder als völlig gesund verlassen. Erwähnen muss ich hierbei, das diese Behandlung komplett im Tumorzentrum der Uni Klinik Essen stattgefunden hat.


    Schon damals (1994) vielen mir die kleinen Kinder auf, die ebenfalls zur Therapie in diesem Krankenhaus lagen. Ich habe mir zwar zu diesem Zeitpunkt schon sehr viele Gedanken darüber gemacht, aber irgendwie war ich viel zu sehr mit mir selber beschäftigt. Das ist glaube ich auch verständlich.
    Wie das Schiksal so spielt,kam vor ein paar Monaten ein neuer Tumorverdacht bei mir auf. Und obwohl ich mittlerweile aus dem Ruhrgebiet an die Ostssee gezogen bin, zog ich es vor mich wiederum in Essen vorzustellen.
    Diese Untersuchung nahm dann auch wieder einen ganzen Tag in Anspruch. Wer die Uni Klinik kennt, weis auch wie groß dieser gesammte Komplex ist. Ich sage das, weil ich während der Untersuchungspausen öfters mal über das Gelände spaziert bin, um Luft zu schnappen.


    Und was soll ich euch sagen: Schon wieder habe ich viele kleine Kinder im Alter von 2-10 Jahren oder auch etwas älter gesehen. Sie hatten keine Haare mehr auf dem Kopf, und waren von der Krebserkrankung wirklich gezeichnet. Teilweise waren diese kleinen Körper so schwach, das Sie von Ihren Eltern im Rollstuhl geschoben wurden. Und obwohl es ein herrlicher Spätsommertag war, zogen bei mir dunkle Wolken auf.
    Ich habe dabei sogar für einen kurzen Moment vergessen, warum ich an diesem Tag dort anwesend war.
    Als ich dann wieder zurück zu meiner Untersuchung kam, sprach ich direkt den Behandelnden Arzt auf mein Erlebnis an. In diesem Gespräch wurde mir dann ganz klar vor Augen geführt, was ich doch bisher für ein großes Glück im Leben hatte. Ich habe einmal den Krebs besigt, habe ein gutes Einkommen, Lebe in einer glücklichen Ehe. Und auch sonst kann ich mich nicht großartig beklagen. Selbst mein aktueller Untersuchungsbefund ergab keinen Grund zur sorge eines neu aufgetreten Tumor.


    Was aber ist mit diesen kleinen unbeholfenen Kindern?? Diese Frage hat mich seit diesem Tag nie wieder losgelassen.
    Also habe ich mich kurzer Hand dazu entschlossen, das ich etwas von dem Glück welches ich gehabt habe, zurück geben möchte. Ich setzte mich ca. 6 Wochen später, es war anfang November, wieder ins Auto und fuhr richtung Essen.


    Diesesmal führte mich mein Weg aber direkt zur Kinderkrebsklinik. Und was ich dann sah, kann ich hier mit Worten nicht wiedergeben.
    Ich setzte mich mit einer Stationsschwester zusammen, und wir sprachen über die Situation. Sie erzählte davon, wie diese Kinder teilweise ihr Schicksal annehmen oder daran fast zerbrechen. Die Schwester erwähnte mir gegenüber das es Ihr immer besonders nahe geht, wenn Ihr die 3 oder 4 jährigen sagen, das Sie bald sterben müssen. Und obwohl Sie das oft miterleben muss und es Ihr Job ist, kann Sie selbst nach 8 Jahren Tätigkeit auf der Station kaum damit umgehen. Sie sagte das es nichts schlimmeres gibt, wenn ein diese Kinderaugen ansehen, und so etwas sagen. Ebenfalls erwähnte Sie,das diese Augen schon lange Zeit keinen Glanz oder Freude hätten.

    Davon durfte ich mich dann auch selber überzeugen.Ich ging mit Ihr zusammen über die Station, und in verschiedenen Zimmer. Es war zwar grauenhaft zu sehen wie schwer krank diese kleinen Würmchen sind, aber es war auch ein Anstoß etwas tun zu müssen.


    Die Schwester erzählte mir das man den kleinen teilweise nur eine Freude machen muss, oder einen Herzenswunsch erfüllen. Dadurch kann man erreichen, das bei Ihnen wieder neue Lebensgeister geweckt werden.
    Oftmals wäre es aber auch so, das die eigenen Eltern Ihrem Kind zwar einen Wunsch ermöglichen möchten, aber dieses aus Finanzieller Sicht nicht schaffen. Die Wünsche dieser kleinen sei dabei ganz unterschiedlich.
    Der eine hat den Wunsch, einfach mal in einem Feuerwehrauto mitfahren zu dürfen. Oder auf einem Pferd zu reiten. Die andren wünschen sich ein pesonderes Püppchen oder ein anderes besonderes Spielzeug.


    Und hier habe ich mir überlegt folgendes anzustreben. Ich möchte einen Verein ins Leben rufen, der es ermöglicht diese kleinen Wünsche zu realisieren. Es ist oftmals der "letzte Wunsch" den die Kleinen haben. Und vielleicht das letzte Abenteuer, was man Ihnen in Ihrem kurzen Leben ermöglichen kann. Ich denke auch das man damit vielleicht Wunder bewirken kann. Und vielleicht schafft der ein oder andere ja dann wirklich länger zu Leben, oder sogar Gesund zu werden. Denn wenn man den Kindern sagt, das Ihr großer Wunsch bald in Erfüllung geht, haben Sie noch ein Ziel vor Augen. Somit kann man die Zeit um das Warten eines Knochenmarkspenders, oder die einsetzende Kraft der Chemotherapie deutlich verlängern. Weil die Kinder einfach diesen Wunsch vor Augen haben.


    Mein problem ist jetzt aber das mir alleine die Finanziellen Möglichkeiten dazu fehlen, um überhaupt mit so etwas anfangen zu können. Deshalb biete ich hier mein E Drum an. Ich würde es genau so verkaufen wie es in der Signature zu sehen ist. Wer also Interesse hat kann sich jederzeit bei mir melden.
    Gleichzeitig möchte ich aber auch erwähnen das es super wäre wenn der ein oder andere ein paar Euro über hätte,um diese Sache realisieren zu können.


    Ich würde dann den Verein Kinderträume ev. ins Leben rufen. Dieses wäre dann beim AG Rostock eingetragen, um die Juristische Form mit allen Pflichten und Rechten zu bewahren.
    Ich brauche aber dazu ein gewisses Startkapital um Flyer drucken zu lassen, und um in den einzelnen Kinderkrebskliniken diese Sache publick machen zu können.Ebenfalls würde ich Anoncen in den Zeitungen schalten, und mich auch ans örtliche Radio wenden.


    Betonen möchte ich, das ich selber aus dieser Sachen kein Eigenkapital erwirtschaften werde. Alle Gelder werden ausschließlich dazu verwendet, die Wunschträume dieser Kinder zu ermöglichen.


    Falls jetzt wirklich jemand was dzu beisteuern möchte, oder interessse an meinem E Drum hat kann er mir jederzeit eine PM oder Mail zukommen lassen.


    Ich würde mich freuen.Und die Kinder erst recht


    Überlegt bitte noch folgendes: Manch einer von uns macht sich schon Gedanken wenn er wegen einer popeligen Sehnenscheidenentzündung drei oder vier Wochen aufs Trommeln verzichten muss. Worauf aber müssen diese Kinder verzichten?
    Auf ein wahrscheinlich langes Leben

  • Hallo Drewi!


    Dein Bericht über Dein Schicksal, dass Du gottseidank gemeistert hast, und über das Schicksal der Kinder hat mich sehr berührt.


    Ich finde Deine Idee toll. Jedoch erreichst Du in diesem Forum ersteinmal ja nur eine nicht so große Menge an Leuten.


    Könntest Du nicht Deinen Beitrag zum Beispiel auf der facebook-Seite des Drummerforums posten? Dann könnte man diesen teilen und man erreicht wieder mehr Leute mit Deinem Aufruf.

  • Hallo,


    konstruktiv:
    ich würde aus taktischen Gründen erst den Verein gründen.
    Wenn dann die Gemeinnützigkeit amtlich feststeht, wirkt die Sache gleich seriöser und man kann auch Spendenbescheinigungen ausstellen,
    was den potentiellen Spenderkreis enorm erweitert. Da die Formalitäten eine Weile Zeit in Anspruch nehmen, würde ich das als Erstes unternehmen.
    Grundlegende Kenntnisse im Vereinsrecht und dem ganzen Gedöns setze ich mal als vorhanden voraus.


    Ansonsten meine ich mich zu erinnern, dass es solche oder ähnliche Vereine bereits gibt,* möglicherweise wäre da auch eine Kooperation möglich oder gar sinnvoll, das ist aber mehr so eine nebulöse Erinnerung an diverse Fernsehveranstaltungen, wo Prominente für ihren Verein Gelder erspielen. Nähere Kenntnisse habe ich da aber nicht.


    Grüße
    Jürgen


    Edith: Ups, sogar mit dem gleichen Namen, siehe Beitrag oben.

  • Drewi,


    habe Deinen Beitrag mit großem Interesse gelesen, und kann Dir aus eigener Anschauung versichern, dass mir der Anblick totkranker Kinder wirklich nahe geht, so wie Dir. Ich finde Deinen Impuls, etwas für solche Menschen zu tun, phantastisch und aller Ehren wert, wirklich.


    Einwenden möchte ich aber dies: Du bist nicht der einzige Mensch, dem das Schicksal krebskranker Kinder zu Herzen geht, ganz im Gegenteil. Und deswegen sind die Kinderkrebsstationen an vielen Universitätskliniken die mit Abstand am besten ausgestatteten Abteilungen des ganzen Krankenhauses. Dagegen spricht auch nichts, aber einige Kinderkrebsstationen ertrinken geradezu in Spendengeldern, weil es gesellschaftlich besonders angesehen ist, Spendenveranstaltungen für Kinderkrebsstationen zu organisieren. Auch dagegen ist im Prinzip nichts zu sagen. Ich weiß andererseits von einem Krankenhaus, das nicht mehr wusste, wohin mit dem ganzen Spendengeld und seine Kinderkrebsstation ohne Not renovieren und neu ausstatten ließ - mit Möbeln, die Interlübke aufs Maß gefertigt hat. Wer je eine Interlübke-Preisliste in der Hand hielt, weiß, worauf ich hinaus will. Von diesen Möbeln hat kein totkrankes Kind etwas, auch wenn jede Spende gut gemeint ist. Die Stationen könnten und werden Vereine, die sich mit Deinem Anliegen befassen, großzügig ausstatten, an Geld mag es im Einzelfall mangeln, aber keinesfalls überall.


    Ich will Dich gar nicht bremsen, nur darauf hinweisen, dass es zehntausende Vereine oder Institutionen allein in Deutschland gibt, die Deiner Hilfe sehr viel mehr bedürfen. Hoffentlich verstehst Du meinen Einwand nicht falsch.


    Gruß,
    MG

    Irgendeiner wartet immer.

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