gig trotz schmerzen?

  • das ist hier kein schwanzvergleich, wer der/die härteste ist. es scheint mir hier etwas in die richtung zu driften, dass die einzige entschuldigung, einen gig abzusagen, der tod ist...
    der meinung bin ich absolut nicht - nichts ist mir wichtiger als meine gesundheit.
    gut, ich war auch in einer coverband, da ist der einzelne gig meist nicht soo wichtig wie jetzt auf einer großen tour (außer man soll gerade in einem großen saal spielen, wo man schon zwei jahre versucht, reinzukommen).
    ich habe zwar auch schon mit migräne gesungen, allerdings hatte ich vorher schmerzmittel genommen, und bei mir ist es nicht so schlimm, dass ich mich übergeben muss und die aura verschwindet auch meist mit den schmerzmitteln bzw. wird wenigstens besser. von daher war es zwar scheiße, aber im grunde genommen: mehr als abbrechen kann nicht passieren - und davon stirbt niemand.


    aber: unser bandleader hat einmal versucht, unseren sologitarristen zu überreden, wenigstens im sitzen einen gig zu spielen, als er innerhalb eines tages 41 fieber bekommen hatte und es nicht mehr sank. da ist mir wirklich der hut hochgegangen!!! wie kann man bitte von jemandem verlangen, dass er quasi sein leben aufs spiel setzt??bei einer kleinen erkältung kann das ja nützlich sein, aber das sollte jedermanns ganz alleinige entscheidung sein (wobei ich es ehrlich gesagt auch ziemlich blöd finde, wenn man in so einem zustand spielt oder mit gebrochenen gliedmaßen etc. - sorry, das ist bescheuert).
    im extremfall: eine möglichkeit zum gig kommt wieder, meine gesundheit nicht.

    Wo ein Wille ist, ist ein Gebüsch.

  • Cat: Scheisse... Mein Beileid.
    Hab schon davongehört...
    Mein Vater ist Neurochirurg. Er meint, dein Fall der absol typische für Biker, die zu Schmerzpatienten werden.

    It's all just a joke.

  • Ich denke, es ist stark davon abhängig, welche Schmerzen bzw. welche Erkrankung/Verletzung vorliegt.


    Alles was ansteckend ist, ob Grippe oder Masern oder Windpocken, hat, mal krass gesagt, in der Öffentlichkeit nix zu suchen. Das man irgendwie zum Arzt muss ist klar, aber mit sowas auf die Bühne zu gehen halte ich für mehr als fahrlässig, was bringt es heute den Gig zu spielen und morgen liegt die ganze Band flach und die erste Reihe Publikum direkt mit?


    Bei Verletzungen ist es Ermessenssache. Unser Basser hat den letzten Gig mit Gehgips (gebrochener Fuß)gespielt, warum auch nicht?


    Ich selber hab mir mal den linken Fuß verstaucht vor einem Gig. Da blieb die HH eben zu ;) Auch eine Schulterzerrung liess den Gig nicht ausfallen, allerdings mit "dezent" geändertem Setup, also alle Toms und Becken rund um die HH verteilt, mit der rechten Hand ausschliesslich die Snare gespielt, den rechts mit links gespielt/getrickst und Tomläufe mit der DB gefaked. Geht alles, wenn man will ;) und wenn es vertetbar ist!


    Grundsätzlich ist es aber eine klare Einzelfallentscheidung, die nicht zuletzt auch davon abhängt, was für Mucke man spielt bzw. wie man spielt. Als Beispiel sei nur Rick Allen von "Def Leppard" genannt, der vor Jahren seinen linken Arm verlor, aber nach wie vor aktiv in der Band spielt.

    Wenn man das Knie sieht, ist die Bassdrum zu klein!

  • Ich weiß auch nicht, ob dieses Phänomen mit der plötzlichen Besserung am nächsten Tag was mit "Rausschwitzen" zu tun hat.


    Ich denke eher nicht.


    Das wäre medizinisch nicht zu begründen (auf dem Weg der Besserung mag dies hilfreich sein, aber nicht in der akuten Phase). Da hilft ja auch keine Sauna, im Gegenteil.


    Ich denke eher, das ist das, was man gemeinhin "Übergehen" der Krankheit nennt. Und das ist gar nicht gut.

    Einmal editiert, zuletzt von Chuck-Boom ()

  • hm...naja, ich kann jetzt nur laienhaft sagen, was meine intuition mir verrät: ich würde denken, dass man durch die anregung des kreislaufs das immunsystem stimuliert, mehr antikörper zu produzieren, die aber eigetnlich danach beim schlafen erst freigesetzt werden müssten. wäre zumindest eine theorie....


    dd

    Wo ein Wille ist, ist ein Gebüsch.

  • Zitat

    Wo ein Wille ist, ist ein Gebüsch.


    Sehr richtig.


    Und :


    Meinen bisher schlimmsten Gig hatte ich während eines GrippeInfekts. nie wieder!


    Dann lieber "ab ins Gebüsch" :)

  • ich hab noch nie einen gig wg. krankheit abesgagt. dafür hab ich auch schon mal vor,nach und während einer show in einen eimer gekotzt und sylvester 2000 mit 39,5 fieber einen fünf-stunden-job iclusive sehstörungen vom blatt gespielt. (und bin natürlich incl. krempel per pkw an-und abgereist). letzten sommer ist mir ein tumor an der rechten wade entfernt worden und 2 tage später stand ein open-air gig an. war ich da ? sicher.tat das weh ? allerdings. die frage ist für mich eigentlich obsolet,aber wenn ich weiss das ich meine gesundheit aufs spiel setze, bleib ich zu hause. den helden spielen ist schwachsinn. trotzdem ist ein musiker nie krank (vor allem auf tour ;) ) . dafür bin ich auch (klopf auf holz ) von erscheinungen wie migräne oder allergien bis jezt befreit. im ende halte ich es mit der alten rennfahrerweisheit "wenn du auf 2 beinen weggehst hattest du keinen unfall". also wenn ich laufen kann,kann ich auch spielen.


    stay tuned


    matz™

  • matzdrums,wobei du ja beruflich spielst.Und ab den Punkt denkt man ein wenig anders darüber.Schließlich bestreitest du ja deinen Lebensunterhalt damit.Überhaupt mit 39,5 und dann noch 5 Stunden zu spielen kostet schon einiges an Überwindung.Trotz alle dem ist es auch eine Kopfsache.


    Gruß
    Janni

  • Ich mache jetzt 31 Jahre Musik, davon 30 Jahre als Professional. In dieser Zeit habe ich dreimal nicht spielen können. Zweimal wegen Grippe mit absoluter Bewegungsunfähigkeit und einmal wegen einer Gallenoperation. Jedes mal hat ein Aushilfstrommler gespielt. Vor einigen Jahren habe ich mir beim Heckeschneiden eine Sehnenscheidenentzündung der linken Hand eingefangen. Die hat mich ungefähr ein dreiviertel Jahr genervt. Kein Job wurde abgesagt. Letztes Jahr bin ich auf den Drumpodest ausgerutscht und habe mir den rechten Fuß verdreht. Danach noch anderthalb Stunden einen Rockgig gespielt. Der Veranstalter kam nach der Mucke mit einem riesigen Eisbeutel an. Anschließend sind wir von Berlin nach München gefahren und haben noch zwei Jobs gespielt.
    Montag dann zum Arzt – Diagnose: Verstauchung des rechten Sprunggelenkes und Bänderriss. Ich habe einfach mit dem linken Fuß gespielt. Gekotzt habe ich hinter der Bühne auch schon, auf einer Russlandtour im Februar. Tageshöchsttemperatur – 35 Grad. Der Hustenreiz war ätzend, ich habe das Klima nicht vertragen.
    Trotzdem sollte man nicht leichtfertig handeln und differenzieren: Bin ich Profi oder mache ich das just for fun? Wenn man sich quälen muss hört der Spaß ganz schnell auf. In meinem Fall hängt die auch Existenz der anderen Bandmitglieder von der Spielfähigkeit ab. Hat leichtfertiges Übergehen einer Krankheit Folgeerscheinungen, kann sich das auf die ganze Band auswirken. Also sollte man gut überlegen wie weit man geht. Wenn ihr dadurch längere Zeit ausfallt hat das nachhaltigere Konsequenzen als der Ausfall eines Gigs. Und niemand kann behaupten, dass er mit einer schweren Krankheit die gleiche Leistung bringt als wenn er gesund ist.
    Eine Kollegin von mir ist nach einer Kopfgrippe zu früh wieder auf die Bühne gegangen und hat es nicht überlebt. Sie war erst 22 Jahre alt.


    In diesem Sinne
    Gruß vom Trommeltier

  • Zitat

    Ich denke eher, das ist das, was man gemeinhin "Übergehen" der Krankheit nennt. Und das ist gar nicht gut.


    Es geht mehr darum einen Schmerz zu übergehen, das wiederrum ist eine Sache der Disziplin!


    Zitat

    das ist hier kein schwanzvergleich, wer der/die härteste ist. es scheint mir hier etwas in die richtung zu driften, dass die einzige entschuldigung, einen gig abzusagen, der tod ist...


    Es ging mir bei der Beschreibung nicht um einen "Schwanzvergleich" sondern nur um die Darlegung wann und wie ich bereit bin zu spielen!
    Auch will ich kein Mitleid oder Anerkennung, das ich mit meiner Erkrankung noch spiele.


    Natürlich ist das bei unseren "Professionels" hier anders als bei den "HobbyspielerInnen"!


    Grundsätzlich empfindet jeder Mensch Schmerz anders und ich würde nie einen verurteilen der einen Gig absagt aus was weiß ich für Gründen!


    Cat

  • ich halte das so, wenn folgeschäden zu erwarten sind lass ich den gig sausen.


    ich hab bisher auch nur 2 mal auf der bühne gekotzt.
    beim ersten mal hab ich beim einatmen haare geschluckt die noch am kopf hingen. die haben dann den brechreitz ausgelöst. das ergebniss hab ich dann mit jedem schlag auf die snare großzügig im raum verteilt.


    beim 2ten mal ist beim singen mein sm 57 etwas tief in den halz geraten, ich hatte leicht das gleichgewicht verlohren.
    ergo hab ich ich, schön verstärkt über die PA, volle mören in das mikro gekübelt. kurz darauf war ,richtig monti pyton mässig, das halbe publikum am reiern :). was ne show!!!



    grüße

    meine rechtschribfehler sind urheberrechtlich geschützt und unterliegen der VG Wort !




    es gibt nur 10 verschieden arten von menschen, die die das binäre system verstehen und die die nicht.

  • Jeff, ich wiederhole mich hier gerne: du bist der Hammer! Ich hau mich weg! :D


    Aber du bist dir schon sicher, dass du die Monty-Python-Einlage nicht im Drogenrausch deliriert hast ...?!


    @ Cat: ich meinte beim Übergehen selbstlatürnich nur grippale Erkrankungen!

  • naja ...


    wenn von 11 leuten 5 kotzen ist das ungefär die hälfte, oder?


    aber ehrlich ich glaube denen war vorher schon schlecht :)



    ob das nun an unserer darbietung oder an dem grob zweifelhaften chilli sin cane lag .... ?


    aber du weisst ja : erbrach das brot....

    meine rechtschribfehler sind urheberrechtlich geschützt und unterliegen der VG Wort !




    es gibt nur 10 verschieden arten von menschen, die die das binäre system verstehen und die die nicht.

  • Wir haben an den beiden kommenden Wochenenden jeweils nen großen Gig (je 1000 Leute). Soeben bekam ich von unserem Sänger folgende Email:


    Ich habe mir gestern einen Bandscheibenvorfall eingehandelt
    und liege zumindest heute und morgen daheim,oder beim Masseur flach.


    Das bedeutet:


    kurzfristig: Ich kann aufgrund verordneter zweitägiger Zwangspause an der heutigen Probe nicht teilnehmen.


    mittelfristig: Ich werde meine Rückennerven am Samstag von meinem Arzt in ein künstliches 24 Stunden-Koma versetzen lassen, falls es noch nicht besser ist. Falls es besser ist, gibt´s eine leichte Anästhesie. Die Chancen stehen gut, daß der Masseur Erfolg hat. Arzt meinte, wenn ich beim Gig nicht grade Saltos schlage und schwere Weiber hieve, geht das. DER GIG SCHUPPENPARTY STEHT!!
    Genauso würde das für Allfeld laufen, falls es bis dahin noch nicht besser ist. DER GIG STEHT ALSO AUCH !


    That's Rock n' Roll!


    Grüße
    René

    Halbgas? Schade um den Sprit!

  • ich war heut beim arzt und hab die die Diagnose Kapselriss imDaumengelenk bekommen und spiel in 10 Tagen 3 Tage am Stück vor ca. 400 Leuten. Ich hab heute den Gig abgesagt weil ich erst 17 bin und keinen Bock auf folge Schäden hab die mir der Arzt prognostiziert hat falls ich je spiele! Bei Erkältung und anderen Sachen würde ich jedoch keinen Gig absagen!

  • Primär sollte man als Musiker immer bedenken, so gesund wie Möglich zu leben und beginnende Zipperlein sofort auszukurieren damit man einfach niemals ernsthaft krank wird.
    Von einem Gig kann mich persönlich nur Bewußtseinsverlust abhalten. Is zwar nich schön mit 39 Fieber zu spielen aber mit ausreichen Wasser und ner Dosis weisichwasdaswar um die Symtome zu betäuben is alles möglich.
    Macht nich so dolle, was dem einen seins is kann den anderen umbringen.
    Tom

  • Ich versuche immer alle Songs mit vielen Bemerkungen zu versehen evtl. ausnotieren. So fällt es leichter abzusagen und Ersatz zu suchen, wenn mal was ist!
    Bei mir erst einmal, da habe ich aber noch nicht so viel notiert. Seit dem schon ...

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