Sonor Phonic 22 x 14 Bassdrum - lohnt eine Restauration?

  • N'abend allerseits.


    Ich bin durch (mehr oder weniger) Zufall an ein Sonor Phonic-Set von Anfang der 80er mit 4 Concert Toms geraten. Zustand 4-.
    Durch den schlechten Zustand des Sets wartet eine Menge Arbeit auf mich. Da ich derzeit im Furnierwahn bin, schwebt mir ein Maserbirke-Finish für das gesamte Set vor.
    Es ist eine 22x14 Bassdrum mit von der Partie. Ich kenne bislang nur die 24x14 und die 22x18 der Phonics (+), sowie die 22x16 Performer Bassdrum.


    Lohnt es sich eurer Meinung nach, die Bassdrum zu restaurieren (ja, ich glaube, das Wort passt in diesem Fall, das Teil stammt wohl vom Jahrmarkt)? Eigentlich finde ich sie ganz schnuckelig.
    Oder ist 22x18 oder zumindest 22x16 Maß aller Dinge und ich sollte auf Originalität pfeifen und lieber die Phonic Plus herrichten.
    Ich bin wirklich selber uneins mit mir...
    Wie sind eure Erfahrungen mit 22x14ern?


    Gruß,
    brazzo

    Einmal editiert, zuletzt von brazzo ()

  • Ich nicht, habe gerade eine 22x18er Wahan Acryl gestellt bekommen und die zwei Zoll mehr im Vergleich zur Tama machen richtig Spaß. Wenn ich dann an nur 14 Zoll Tiefe denke, wäre das nicht mehr meine Welt, aber, mit einer guten P.A. dahinter ist der Unterschied dann doch nicht so wild. Außerdem, ich habe es ja eh nicht so mit den alten Trommeln, bei mir fängt der Spaß ab Mitte der 1980er an.
    Wenn ich allerdings dann sehe, wie toll deine Funierung bei den anderen Trommeln gelungen ist, rein optisch macht das Teil dann bestimmt was her.


    Also, klanglich eher nicht, optisch eher wohl.

    Wer leichter glaubt, wird schwerer klug!

  • "Lohnt das?" - die Frage ist: wofür? Ist das Set für dich oder willst du dir eine Verkaufsoption offen halten?
    Basteleien machen eine Menge Spaß, man zahlt aber so gut wie immer drauf, wenn die Teile später den Besitzer wechseln sollen.
    Mir gibt es jedenfalls ein gutes Gefühl, wenn ich ein Projekt hinbekommen habe. Und das kann einem niemand bezahlen.

  • Generalisierungen bringen bei dem Thema garnichts. Ich habe 22x14 Ludwig Bassdrums gespielt, die waren einfach hammermäßig,
    da kommt garkein Gedanke an längeneren oder größeren Fusshupen auf.


    Die 22x14 Phonic Bassdrum ist, sagen wir mal, "speziell".


    Ein geschätzer Kollege fand sie heute im Gepräch ansprechend, ich fand sie immer sehr pöckig bzw. mittenbetont,
    ohne Bässe und Durchsetzungsvermögen.


    Falls du ne 22x18 Phonic Plus oder ne 24x14 Phonic Bassdrum zu Hand hast, würde ich die furnieren. My 2 Cents.

  • Danke für Eure Meinungen und Erfahrungen.


    Ich denke, ich werde ihr mal ne Chance geben. Ich konnte sie bislang noch nicht ausprobieren, da sie bereits in Einzelteilen und ohne Felle ankam. Finanziell gehe ich kein allzu großes Risiko ein. Und die Arbeit tu ich mir gerne an. Das hat sowas meditativ-reinigendes, so ein Trümmerteil nochmal herzurichten... Ne PP 22x18 habe ich hier noch rumstehen. Die kann ich immer noch nehmen, aber Folie und Zustand ist noch fast zu gut, die 22x14 ist eher schon Kategorie "wirtschaftlicher Totalschaden", daher habe ich nichts zu verlieren. Kam eher gestern an die Würggrenze beim Reinigen des Innern der Bass von irgendeiner Bitumenpampe. Hat mir schon fast leidgetan... ;(


    Dass die Ludwigs in 22x14 gut rüberkommen, habe ich schonmal gehört. Wahrscheinlich macht die robuste Bauweise der Phonics den speziellen mittigen Klang aus. Ggf. kann man hier mit der Fellauswahl noch was machen.


    Danke nochmal,
    brazzo

  • Beim Musikverein spiele ich auch einer 22x16er Performer BD (selber Kessel wie bei der Phonic-Version). Die finde ich klanglich schon sehr schwach: wenig Bässe, knallt ziemlich bzw. wie manch einer hier schreibt, es klingt pöckig. Bei nochmal 2" weniger Tiefe dürfte dieser Effekt wohl noch stärker ausgeprägt sein.

  • Alter Tip zur Entpöckung eine Phonic-BD:
    Aquarian Super Kick 1 + Regulator Reso.
    Klingt dann halt "modern" so wie ganz
    viel BDs.


    fwdrums

    nontoxic: kurze lange CD-Pause

  • Habs übrigens mal mit einem EMAD probiert, hat auch nicht funktioniert bei mir. Klang noch schlechter als mit dem PS3

  • Ich habe alle drei Bassdrums, von denen hier nun geschrieben wurde:


    1. Sonor Phonic Plus in 22x18
    2. Sonor Performer in 22x16 (Buche, Gratungen gerundet)
    3. Sonor Phonic in 22x14


    Was hier über diese Bass-Drums geschrieben wurde ist schon richtig. Die Phonic-Plus klingt super, allerdings nur, wenn man ordentlich reintritt.
    Bei der Performer-Bass-Drum habe ich persönlich die Erfahrung gemacht, daß sie toll klingt, wenn man sie etwas höher stimmt. Sie ist für mich persönlich viel angenehmer zu spielen, als die Phonic-Plus mit ihrer 18er Tiefe. Live und über PA hatte ich noch nie Probleme mit meiner Performer BD.
    Nun zur Phonic 22x14: Ja, sie klingt pöckig. Es ist nicht einfach, aus ihr etwas rauszuholen. Jedoch finde ich sie sehr geeignet bei kleineren Club bzw Kneipengigs. Erstens ist hier oft leises Spiel gefragt, zweitens bringt der kurze BD-Kessel hier eine nicht zu unterschätzende Platzersparnis.


    Ich an deiner Stelle würde die Bassdrum restaurieren und mich am Besitz einer alten Phonic erfreuen.


    Gruß vom Fürst

  • imho lohnt sich sowas immer, solange man nicht noch die gammelige hardware ersetzen muss.
    Sicher kost das Furnier was, und es ist auch Arbeitszeit die anfällt... ob man das bezahlt bekommen möchte ist wieder was anderes.


    Wahrscheinlich bekommt man das nicht ganz einfach, auch, weil man etwas "Neues" (das Original verändert) anfertigt, dass man dann in eher wenigeren Fällen zu 100% honoriert bekommt.
    Neulich hab ich in dem Zusammenhang auch mal den Begriff "Vintagenazi" gelesen.... böse :P nich wahr, so ists halt, wenn man Originalitätsliebhaber ist.
    In meinen Augen wärs zumindest weit vom Frevel entfernt.


    Aber, es ist ja auch die Frage, ob man das honoriert haben will, oder nicht....


    Letzlich kann man es auch als Erfahrungssamlung sehen, es für den Eigenbedarf nutzen... wie auch immer.


    Im Prinzip ist die Freude an Bauen ja auch unbezahlbar, die gewonnene Erfahrung... du könntest dir so auch ne Art Custom set zusammenstellen, das mehrere sets beinhaltet.
    Zu deinem anderem Maserbirkegedöns :D


    Klanglich kann man dann das nutzen, was man möchte und die 14er Tiefe hat schon Berechtigung, machst halt nen Remo CS drauf, bisschen Pölsterchen rein... dann patscht das Teil schon.


    Individualität hat nun mal ihren Preis, oder eben Aufwand.... solange sowas professionell gemacht ist, hätte ich keine Bedenken dafür auch was auszugeben, sofern es mir gefallen würde und da gibt es
    sicher noch mehr Menschen, die sowas schätzen!
    In Bezug auf deine Arbeit habe ich keinerlei Bedenken ;)


    Jetzt müsste man die Begrifflichkeit des " sich lohnen" in dem Zusammenhang erörtern :D


    Für wen? Für sich? Für andere? ...wie erwähnt gibt es da ja mehr als das Finanzielle!

    Einmal editiert, zuletzt von °_° MAD ()

  • Danke für die Tipps, auch und insbesondere bezüglich der Fellwahl.
    "Lohnen" bezog sich auch eher auf den Klang. Ich werde es also durchziehen und auch mal verschiedene Felle ausprobieren. Das mit den Custom-Sets habe ich mir auch schon gedacht... Für jede Gelegenheit den/die passenden Kessel aus dem Fundus nehmen und fertig... :whistling:


    Den Begriff "pöckig" habe ich auch schon in Bezug auf 22x16 Performer Buche Bassdrums gehört. Und mir kam der Klang damals gar nicht so schlecht vor, ggf. finde ich also sogar "pöckig" als gut. Es sollte also klappen mit uns.
    Dass man in die 22x18 ordentlich reinlatschen muss, kann ich (und meine Frau + Söhne zwei Stockwerke über mir), bestätigen... Außerdem: mein Rücken...


    Besten Dank, ich werde in meinem Galleriethread die Restauration beschreiben, wenn's soweit ist.


    Gruß,
    brazzo

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