Star Classic maple; 8,10,12 14 und 22" Drums

  • Hallo Jungs und Mädls,


    ich bin ganz neu hier. Habe früher in einer Band gespielt,dann über 25 Jahre nur noch davon geträumt, weil es beruflich nicht möglich war. Der Reiz auf der Bühne zu stehen hat mich aber nie losgelassen. Nun habe ich mir - in gesetzterem Alter - wieder ein Tama (Starclassic maple) gekauft - natürlich gebraucht, etwa 12-13 Jahre alt mit einem Mounting System versehen. Mit den Fellen die im Moment drauf sind, bin ich nicht so ganz zufrieden, außerdem sind sie recht alt, sodass ich sie tauschen möchte. Nun weiß ich nicht so recht, was heute möglich ist und was man am Besten für Felle verwendet um einen guten Klang zu bekommen. Wie früher möchte ich mich allerdings nicht auf eine Stilrichtung festlegen, also covern. Ein Schwerpunkt soll dabei auch Jazz sein. Improvisieren, Akzentuieren, kreativ sein, das ist so mein Ding. Der Verkäufer hat mir vorgeschlagen, Evans G2 Felle zu verwenden, allerdings sollte man wissen dass ich eher ein Soft-Player bin und versuche locker am Set zu sein, auch weil ich dazu singe. Hartes lautes Spielen findet nur beim Einüben neuer Grooves statt, bis ich´s eben kann und dann anfange akzentuiert und weich zu spielen.


    Das Set soll möglichst sonorig klingen, wenn ich es nicht abdämpfe, also vor allem bei der Bassdrum einen ordentlichen Wums erzeugen! Damit komm ich gleich zur zweiten Frage, wenn die neuen Felle aufgezogen sind: Wie dämpfe ich um den Sustain zu mindern, ohne gleich Pappe zu hören. Früher gabs da ja zumeist Innendämfer, das sei aber nicht mehr oportun wurde mir beim Thomann gesagt. Moonpads, Stripes, Dämpfungsringe und und und - was passt zu welchen Fellen. Wo ist das Dämfen am Besten und was hat welche Wirkung am jewieligen Schlagfell und /oder am Resonanzfell?


    Ich hoffe meine Fragen langweilen nicht und interessieren auch andere Neulinge im Forum


    Ich weiß, die Antworten dürften ziemlich umfangreich ausfallen, aber Eure Erfahrung ist bestimmt nicht nur für mich wichtig und spannend. Ich freue mich auf Eure Antworten - Danke schon mal im Voraus!!!
    Werner

    Einmal editiert, zuletzt von Deep Blu ()

  • Hallo Werner,


    erstmal Glückwunsch zur Rückkehr zum Drumming. Um deine Frage kurz und schmerzlos zu beantworten: Am glücklichsten wirst du womöglich mit folgender Kombination: Oben einlagig aufgerauht, unten einlagig klar. Also als Schlagfell Remo Ambassador coated oder Evans G1 coated, als Resofell Ambassador clear oder G1 clear. Ein G2 ist für das, was dir vorschwebt, zu "deftig", weil doppellagig. Da werden die Obertöne kräftig weggebügelt, also genau das Gegenteil vom sonorigen, was du suchst. Für das Feintuning kannst du später - je nach Bedarf - Moongel oder Gaffatape nutzen oder Gel Minipads (für Damenschuhe, gibt's für 'n Appel und 'n Ei in der Drogerie) oder ähnliches. Deiner Fantasie ist da keine Grenze gesetzt. Ansonsten: Forensuche nutzen, denn gerade zum Thema Fellwahl und Stimmen gibt es hier viele, viele Beiträge. ;)


    Bei der Bassdrum gilt ja u.a. Remo Powerstroke 3 als gern genutzte Standardfellwahl, aber auch hier kannst du eigentlich nach Belieben experimentieren. Ich habe - weil meine Sets sowohl Jazz als auch Rocktauglich sein müssen und ich keine Lust auf einen ständigen Fellwechsel an der BD habe - auf den Bassdrums ebenfalls Ambassador coateds drauf. Wenn ich die Obertöne wegbügeln will, nutze ich dafür gezielt - je nach Dämpfgrad - ein bis drei Moongelpads. Dann wummst es für Rockmusik gut. Will ich wieder den offenen Jazzklang, ziehe ich die Moongelpads einfach ab. Billiger und weniger nervtötend als ewige Fellwechselei. Aber auch hier gilt: Jeder hat seine eigenen Vorlieben, was Fellwahl, stimmen, dämpfen usw. betrifft. Drum: Selbst viel experimentieren. Das bringt dir selbst am meisten - auch lerntechnisch.

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

    3 Mal editiert, zuletzt von Moe Jorello ()

  • Danke Jorello,


    das ist echt interessant! Gerade für die BD dachte ich eh das Powerstroke 3 aufzuziehen, war aber sehr unsicher. Aber eine Frage, die Dich vielleicht lächeln lässt habe ich zu den Moongel an der BD: wie befestigst Du die? Nimmst Du da Gaffaband? Ich hab schon paar Sachen ausprobiert, aber die kleben nicht lange genug!

  • Also zuersteinmal kommt es auf die eigene klangvorstelung an! Du bist der jenige der den sound seines drumsets bestimmt. Aber was verstehst du unter sonor? soll mehr oder weniger körper bzw wärme,nicht vorhandenes gering vorhandenes stark vorhandenes oberton spektrum da sein? also du schreibst du willst eher soft spielen und hast wie ich sehe eine große bandbreite an stillistiken und spielpraxis. da bietet sich wie ich finde ein doch warmer runder sound an. du brauchst eig garkeine dämpfung anzuwenden!!! es geht auch ohne. der trick ist: das schlagfell so zu stimmen das es keine obertöne produziert. (allerdings funktioniert das bei einshichtigen felen nur leider in einem bestimmten rahmen bei doppellagighen fellen geht dieser trick viel besser und in einem deutlich weiterem stimmumfang) D,h zuerst das schlagfell auf die trommeln ziehen dan herumprobieren wie weit man gehen kann bis das fell anfängt obertöne zu produzieren dann stimt man das fell so lange herunter bis die obertöne weg sind und dann kommt der clou man reguliert mit dem resonanzfell die tonhöhe!!! so hab ich das auch bei meinen toms gemacht. alerdings kann es passieren dass ein geringer obertonanteil vom resofell dazukommt. Bei einschichtigen fellen wie gesagt gelingt das nur ine einem gewissen rahmen aber es kann funktionieren.




    solte der trick nicht funktionieren bleibt es einem nur elbst überlassen wie man das fell dämpfen tut. den wie weiter oben beschrieben soll jeder für sich wissen welchen sound er bevorzugt. also ich würde es definitiv mit moongel versuchen und mich langsam an die gewünschte dämpfungsstärke herantasten. so wie es dir gerecht ist. ganz früher hatte ich an meinem alten pearl set die evans dämpfungsringe benutzt die machen eig einen guten job.


    Um mal auf die heutigen fellmöglichkeiten zu sprechen: bei remo findest du eine enorm große auswahl an fellen sogar zu viele: http://www.remo.com/portal/products/index.html hätte ich nen holzset wüsste ich garnicht welche felle ich nehmen soll. aber bei mir ist durch das acrylset die felfarbe schon vorgegeben nähmlich klar. ausser bei meiner hauptsnare da hab ich ein weiß beschichtetes kevlarfel drauf. Bei evans ist das etwas anders die haben weniger fellarten aber da kommt an besser zurecht .

  • hört sich gut an, das mit den Stimmen probier ich morgen gleich mal in dieser Weise aus.


    Zum Sound: Mit sonorig meine ich, das ich schon einen klaren Attack habe und auch Obertöne, damit die Toms auch einen guten Klang erzeugen. Allerdings sollten die Obertöne schnell abklingen oder hinter dem Attack deutlich zurückstehen. Bei meiner Floortom hab ich im Moment schon fast einen Dauerton. In dem Fall klingt das Spiel irgendwie zu verwaschen. Das ist etwas was ich überhaupt nicht mag. Irgendwie bohrt sich der Ton dann fast im mein Hirn

  • Aber eine Frage, die Dich vielleicht lächeln lässt habe ich zu den Moongel an der BD: wie befestigst Du die?


    Einfach ranbappen auf das saubere Fell und fertig ist die Laube. Ich mache da nichts besonderes, außer dass ich die, wenn es drei Stück sind, etwa drei Fingerbreit vom Rand entfernt anbringe, einen oben und je einen seitlich etwa auf Höhe der Bassdrumfußschrauben. Also grob in Mercedessternform.


    Ach ja... bzgl. "Dauerton", das hat ganz einfach mit dem Schwingungsverhalten auf Grundlage der Fellspannung zu tun. Wenn Schlag- und Resonanzfell gleich gestimmt sind, ist der Ton sehr lang, weil beide Felle gleich schwingen. Für gewöhnlich wird ... um mal die klassische Stimmmethode aufzugreifen, nicht den Trick von weiter oben ... das Schlagfell auf Tonhöhe gestimmt (Stimmen fängt man übrigens bei den Floortoms an und geht dann zum nächstkleineren Tom) und das Resofell entweder in etwa gleich gestimmt, um die Schwingung zu maximieren oder aber das Resofell wird straffer gespannt, um die Schwingungen zu reduzieren, sprich den Ton kürzer zu machen.


    Wenn du allerdings das Resofell schlaffer als das Schlagfell machst, bekommst du den langen "Boing!"-Sound.

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

    2 Mal editiert, zuletzt von Moe Jorello ()

  • Die Fragen langweilen nicht und sind nicht nur für Neulinge interessant, NUR sind sie schon tausendfach hier besprochen wirden, weil es Grundsatzfragen sind.


    Da man Geschmack und Soundvorstellungen schlecht mit Wörtern ausdrücken kann hilft IMHO.einzig und allein das selber Ausprobieren. In der Masse ist ein Fellwechsel teuer, aber einzelne Felle dürften für einen Schlagzeuger leistbar sein. Vielleicht stellt dir auch jemand gebrauchte zum Testen zur Verfügung.


    Ich mache es immer so: kaufe mir zuerst ein 12er Fell oder 13er Fellu nd probiere das tagelang in verschiedenen Stimmungen und Räumen durch. Passt es klanglich kaufe ich selbiges Modell auch für die anderen Toms.


    Die Endstimmung mache umgekehrt, als wie im Thread ober meinem angeraten. Ich fange bei den kleinen Toms an. Für mich ist deren Stimmumfang begrenzt. Beim 16er Standtom sehe ich noch genug Handlungsbasis mich den kleineren Toms anzupassen. Aber das soll jeder machen wie er will.


    P.S.: wenn du schon beim Durchprobieren bist; ich bin momentan sehr glücklich mit den G14 von Evans. Die haben einen offenen Ton wie einlagige Felle, sind aber resistenter da sie eine dickere Folie haben. Aber der Markt ist riesig und die Geschmäcker unendlich. Etwas findet sich immer. Viel Spass bei der Entdeckungsreise. :)

    Einmal editiert, zuletzt von tschino ()

  • die Antworten dürften ziemlich umfangreich ausfallen


    Hallo,


    in der Tat.


    Etwas kürzer:
    1. Das Set ist prima, daran liegt es jedenfalls nicht, wenn irgendetwas nicht klappen sollte, außer, dass ein Standtom fehlt.


    2. Attack: klare Felle, Kurz: gedämpfte Felle, von daher sind G2 oder Emperor in Klar die richtige Richtung. Dennoch muss man selbst ausprobieren, ob es zur eigenen Spielweise passt. Dazu kann man ja mal mit einem Fell anfangen.


    Langer Ton: dämpfen oder verstimmen. Ersteres hat man früher gemacht, heute ist verstimmen in Mode.


    Zu allererst würde ich aber versuchen, mit der vorhandenen Befellung zu arbeiten, es ist erstaunlich, was man damit so alles machen kann.
    Ein neues Fell klingt auch nur neu nach neu, nach ein paar ungezielten Treffern oder missglückten Stimmversuchen kann das ganz schnell matt klingen.


    Grüße
    Jürgen

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