Grundsatzdiskussion: Fortentwicklung von E-Drums

  • Ok, faktisch richtig gibt es Fernsehen seit 80 Jahren. PAL seit Mitte der 50er hier in Deutschland.
    Das sollte hier auch nur ein abstraktes Beispiel sein und jetzt nicht das Thema hier ins off topic verlagern.
    ich entschuldige mich hiermit für meine schlampige Recherche.

    don´t panic

  • Ach super, der Rest des Posts kam nicht mit. Toll. Im Kern sollte da stehen: wir wissen, dass es technisch besser geht, Roland, Midi und Co es nicht machen, also gibt es: Eigenintiative zur Verbesserung der Lage, oder einfach nur rummäkeln als Zeitvertreib.

  • Danke auch von meiner Seite an Beeble für diesen sehr interessanten und aufschlussreichen Beitrag. Solche Wortmeldungen können Einem wohl möglich deutlich weiterbringen.


    Gruß


    Trommeltotti

  • Nur noch kleine Ergänzungen: Man kann natürlich auch jetzt schon beliebige Daten per Midi senden, nämlich als SysEx. Ist aber eine ziemlich hässliche Lösung, und nicht jedes Gerät würde mit den Daten was anfangen können.
    Für die langsame Datenübertragung gibt es ja inzwischen immerhin bei der Verbindung zum Computer Abhilfe, weil immer mehr Module eingebaute USB-Interfaces haben.


    Das Megadrum hat leider auch viele Schwächen, durchaus auch in Sachen Midi. Das liegt zum großen Teil aber glaube ich einfach daran, dass es als Hobbyprojekt angefangen hat, und als Underdog steht es halt auch nicht so im Kreuzfeuer der Kritik.

  • Ja, man könnte beliebige und vor allem mehr Daten senden, wenn denn das von den Modulherstellern gewollt wäre.
    Ich weiss nicht was Roland da so rausschickt um die diversen Spielzonen auszugeben. Schön und einfach wäre ja die Padzonen in unterschiedlichen Noten auszugeben.
    Die VSTi unterstützen das ja oftmals. Mit Sysex Befehlen wirds dann wieder kompliziert, weil sich dann die Softwarehersteller irgendwie auf einen Standard einigen müssten.
    Auch die Modulhersteller müssten sich zum einigen zusammensetzen. Und dann sind wir wieder sehr nah dran an dem was nicht gewünscht ist, das sich dann die Module besser als Triggerinterface nutzen lassen.
    Ich gebe mich mit einem etwas betagten DTX2 ab, das kennt leider nur
    eine Zone, hat aber hervoragende Triggereigenschaften und sehr kleine
    Latenzen, deswegen darf es auch bleiben.


    Ich kenne leider das Megadrum noch nicht, halte das aber für die symphatischste Lösung derzeit.
    Es steht maximale Performance im Vordergrund und keine wirtschaftlichen Interessen.
    Das Preis/Leistungsverhältniss ist unschlagbar und man hat direkten Kontakt zum Entwickler.
    Ich hoffe das die Midiperformance nicht hinter denen eines 10 mal teureren TD30 liegt.
    Auch die Möglichkeit herstellerunabhängig alles anzuschliessen was triggert macht das Megadrum schon symphatisch.

    don´t panic

  • Die Positionsdaten werden durch ein CC-Event vor dem Note-On übertragen. Würde man alle 128 Stufen ausnutzen, hätte man auf einer 14er-Snare eine Auflösung von ca. 1,4mm. Mehr als ausreichend würde ich sagen :) wie viele Stufen tatsächlich ausgenutzt werden weiß ich aber leider nicht.


    Den kleinen wie dem Megadrum fliegen die Sympathien natürlich leichter zu :) die Triggereigenschaften können aber leider nicht mit den großen mithalten. Es hat ja wie gesagt als Hobbyprojekt angefangen, anfangs noch zum Nachlöten auf Lochrasterplatinen, und dafür musste die Elektronik natürlich einfach sein. So ist sie seitdem auch hauptsächlich geblieben.
    Bei der Midi-Übertragung ist etwas unglücklich, dass der verwendete Chip nur die langsamste USB-Variante mit der höchsten Latenz beherrscht. Außerdem verwendet das Megadrum soweit ich weiß einen USB-Übertragungsmodus, der mit den Windows-Standardtreibern funktioniert. Der ist aber nicht auf niedrigste Latenz optimiert und die Windows-Standardtreiber ebenfalls nicht. Deswegen verwenden praktisch alle Hersteller von Midi-Interfaces einen anderen Übertragungsmodus und dafür eigene Treiber. Eigene Treiber zu schreiben ist aber relativ aufwändig, und seit Windows Vista müssen eigene Treiber signiert sein, was ein paar hundert Dollar kostet. Für kleine Projekte vielleicht zu viel Aufwand.


    Ergänzung: Vor Windows 8 konnte man bei USB-Geräten noch um die Treiber-Signierung herum kommen, seit Windows 8 aber nicht mehr.

  • Bei der Midi-Übertragung ist etwas unglücklich, dass der verwendete Chip nur die langsamste USB-Variante mit der höchsten Latenz beherrscht. Außerdem verwendet das Megadrum soweit ich weiß einen USB-Übertragungsmodus, der mit den Windows-Standardtreibern funktioniert. Der ist aber nicht auf niedrigste Latenz optimiert und die Windows-Standardtreiber ebenfalls nicht. Deswegen verwenden praktisch alle Hersteller von Midi-Interfaces einen anderen Übertragungsmodus und dafür eigene Treiber.


    Sollte das auch für den aktuellen ARM STM32F205RCT6 Chip (120MHz) gelten? Das Megadrum Gerät hat ja auch noch einen herkömmlichen Midi Outport anzubieten. Bei mir könnte damit der Midi In am Rechner über die RME HDSP AIO PCIe Karte erfolgen welche bekanntlicher Weise sehr gute ASIO Treiber haben wird und durchaus als sehr Jitter arm gelten darf. Wenn das Megadrum Modul überhaupt erst einmal brauchbare bis gute Triggersignale liefern sollte werde ich damit mal ein wenig experimentieren.


    Gruß


    Trommeltotti

  • Bei mir könnte damit der Midi In am Rechner über die RME HDSP AIO PCIe Karte erfolgen welche bekanntlicher Weise sehr gute ASIO Treiber haben wird


    Also HAT er sie noch nicht, sondern WIRD sie irgendwann haben?


    Manchmal bin ich mir bei der Grammatik Deiner Formulierungen nicht sicher, ob das jetzt eine Formulierungseigenart ist, oder ob - z.B. in diesem Fall - tatsächlich von zukünftig zu erwartenden Umständen/Ereignissen die Rede ist....

  • Sollte das auch für den aktuellen ARM STM32F205RCT6 Chip (120MHz) gelten?


    Ja, der Chip selbst kann laut Datenblatt nur das langsame USB FS. Er könnte zwar auch das schnellere USB HS, bräuchte dafür aber einen Zusatzchip, der im Megadrum soweit ich weiß nicht verbaut ist. Wenn man böse wäre, könnte man jetzt sagen: Seit 15 Jahren überholte Technik, dafür einen Euro Produktionskosten gespart :D aber so was darf man natürlich nur über Marktführer schreiben ;) (Achtung, der letzte Halbsatz war ein Scherz!)
    Der Fairness halber muss man aber auch dazu sagen, dass auch die langsame USB-Variante immer noch besser als die Übertragung über ein Midi-Kabel ist, man verschenkt nur trotzdem Zeit. Wieviel Zeit man dann evtl. zusätzlich noch durch die Verwendung der Windows-Standardtreiber verliert kann ich leider nicht einschätzen.


    Das Megadrum Gerät hat ja auch noch einen herkömmlichen Midi Outport anzubieten.


    Dafür gelten bezüglich der Latenz die Probleme, die Beeble ja gerade erst in Beitrag Nr. 32 dargelegt hat.


    Bei mir könnte damit der Midi In am Rechner über die RME HDSP AIO PCIe Karte erfolgen welche bekanntlicher Weise sehr gute ASIO Treiber haben wird


    ASIO hat mit Midi nichts zu tun, die Midi-Treiber sind aber bestimmt auch gut :) können allerdings an der langsamen Übertragung übers Midi-Kabel auch nichts ändern.

  • Also HAT er sie noch nicht, sondern WIRD sie irgendwann haben?


    Sorry, für die umständliche Formulierung: Das Megadrum Modul hat sowohl einen USB Port wie auch einen herkömmlichen Midi Port anzubieten.


    Und vielen Dank RoboBlaster für Deine hilfreichen Ausführungen.


    Gruß


    Trommeltotti

  • Das Megadrum Gerät hat ja auch noch einen herkömmlichen Midi Outport anzubieten.


    Dafür gelten bezüglich der Latenz die Probleme, die Beeble ja gerade erst in Beitrag Nr. 32 dargelegt hat.


    Noch einmal zum Verständnis: Betreffen diese Midi-Einschränkungen sowohl den Midi- und USB Port oder nur den Midi Port?


    Gruß


    Trommeltotti

  • Du meinst jetzt mit Midi-Einschränkungen nur die Latenzen, richtig? Ich schreibe es mal so:


    herkömmliches Midi-Kabel: Pro "Ereignis" 1ms Latenz, mehrere gleichzeitige addieren sich auf (4 Ereignisse = 4ms Latenz). Latenz eines Midi-Interfaces kommt noch dazu.
    Midi direkt über integriertes, aber langsames USB FS: 1ms Latenz, mehrere gleichzeitige Ereignisse addieren sich aber in der Latenz nicht auf
    Midi direkt über integriertes, schnelleres USB HS: wie oben, Latenz aber nur Bruchteile einer ms.


    Schlechte Treiber dürften darüber hinaus nochmal für zusätzliche Latenzen sorgen.

  • Ja, danke so meinte ich das. Vielen Dank für Deine erklärenden Worte.


    Gruß


    Trommeltotti

  • D.h. das Ziel sollte sein dieses schnellere USb HS zu nutzen? gibts es Drummodule die dies nutzen?
    Das würde uns doch, solange wir uns die nächsten Jahre noch mit Midi rumquälen müssen, zumindest latenztechnisch sehr entgegenkommen.

    don´t panic

  • Ja, ein integriertes USB HighSpeed(=HS)-Interface ist im Moment wahrscheinlich die schnellste praktikable Möglichkeit, Midi in den Computer zu bekommen :)


    Die aktuellen Roland-Module können wohl alle USB HighSpeed (beim TD-11/15 steht es in der Anleitung, beim TD-30 findet man auf der Roland-Seite ein paar Hinweise). Die Yamaha-Module (jedenfalls DTX700/900) können anscheinend nur USB 1.1, also maximal das langsame USB FullSpeed(=FS). Ebenso das Drumit5 und das TriggerIO.

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