Video - "The greatest snare drum tuning trick EVER!" Eure Meinung

  • Mal ein bisschen Physik nur für Spass:
    8.8 Schrauben haben eine Zugfestigkeit von 640 N/mm², das entspricht bei einer 6mm Schraube etwa einer Zugfestigkeit von 12000N.
    Bei 12 Schrauben könnte man eine Kraft von ca. 144000N auf das Fell bringen was einem Gewicht von mehr als 14 Tonnen entspricht.


    Die Schrauben werden diese Stimmmethode also schonmal schadlos überstehen.
    Das Fell vermute ich wird bei dieser Belastung einen Rebound wie eine Stahlplatte haben sofern es denn diese Kräfte übersteht.
    Der Stahlkessel wird das auch schadlos überstehen ausser das an den Bohrungen das Material etwas mehr gestaucht wird.
    Das erste was sich verabschiedet sind die horizontalen Befestigungsschrauben der Böckchen, deren Scherkräfte liegen deutlich unter ihrer Zugfestigkeit.
    Aber die Spritzgussböckchen geben deutlich vorher auf, die können solche Zugkräfte nicht aufnehmen. Zumal die Auflagefläche der Gewindehülse sehr gering ist.
    Auch die Gewindesteigung ist entscheidend und wie lang die Gewindehülse ist.
    Das sich der Spannreifen dabei verbiegt ist Sinn eines Spannreifens und auch nicht weiter tragisch.
    Davon abgesehen wird es kein Mensch schaffen mit einem Stimmschlüssel ein Drehmoment von 12000N auf eine Stimmschraube zu bekommen.


    Als erstes werden die Gewindehülsen aus den Böckchen reißen.
    Als zweites..ne dann ist ja schon Ende.
    Die Kessel werden sich dabei weder verziehen noch unrund werden, die Kräfte wirken nur Senkrecht!


    Diese Methode ist sicher nur deswegen abschreckend weil einige Schrauben sehr leicht angezogen werden und den Eindruck erwecken man verbiege die ganze Trommel.
    So schrecklich hoch sind die Kräfte da gar nicht. Man sollte sich vorher halt mal die Konstruktion der Böckchen ansehen. Böckchen mit nur einer Befestigungsschraube kommen mir eh nicht ins Haus.

    don´t panic

  • Völlig abseits dieser "Methode" oder Methode ;)


    1.) Bitte bedenken ;) , dass es auch auch Böckchen gibt, die nicht aus Metall sind... neben manchen anderen "Faktoren" der Böckchenkonstruktion mehr.


    Zitat

    Als erstes werden die Gewindehülsen aus den Böckchen reißen.
    Als zweites..ne dann ist ja schon Ende.


    2.) Da mancher (me too) schon "Zuglast-Erfahrungen" mit manchen Böckchen gemacht hat, muß ich leider aus der Praxis sagen: "Nein". Und das ist auch nicht sooo ganz unbekannt... Siehe Punkt 1.

  • Als erstes werden die Gewindehülsen aus den Böckchen reißen.
    Als zweites..ne dann ist ja schon Ende.
    Die Kessel werden sich dabei weder verziehen noch unrund werden, die Kräfte wirken nur Senkrecht!


    Erfahrung aus der Praxis: Gebrauchtkauf einer Premier-Stahl-Snare - Die Gewinde der Böckchen waren teilweise abgerissen. Der Kessel war mehrfach angerissen. Keine Gewindehülse hatte den Geist aufgegeben. Das Fell war ok.
    Fazit: Ein Kessel hält nicht alles aus.

  • Der Kessel war mehrfach angerissen. Keine Gewindehülse hatte den Geist aufgegeben.

    Du hast einen gebrauchten Kessel gekauft, der dir dann bei der Masshoffschen Methode gerissen ist?
    War er denn zumindest noch rund? :)
    Ob zuerst die Quer- oder die senkrechten Gewinde reissen ist ja von der Konstruktion abhängig.
    Zumindest wissen wir schonmal das die Felle das mitmachen.

    don´t panic

  • Beeble: ganz so simpel kann man das nicht runterrechnen. Wie immer sind die Gründe, warum etwas geht, oder nicht geht, vielfältiger als man glaubt.


    Aber prinzipiell gebe ich dir Recht: eine vernünftige Trommel sollte das aushalten! Dass sich Spannreifen verziehen, finde ich jetzt nicht ganz so dramatisch. Man sollte sich dessen nur eben bewusst sein.


    Um noch etwas substanzielles zum Thema beizutragen: Ja, durch unterschiedliche Spannungen an den Böckchen wird der Kessel deutlich stärker belastet. Und zwar auf Biegung und Torsion.
    Warum? Die Schrauben ziehen doch nur senkrecht zum Fell?
    Das stimmt zwar, aber gleichzeitig zieht diese Schraube mit einem Abstand zum Kessel. Ich sag jetzt mal 1/2". Und diese Kraft x Hebel bewirkt ein Moment auf den Kessel. Wenn die jeweils gegenüberliegende Schraube (bspw. Resoseite) ebenfalls angezogen ist, können sich diese Kräfte sogar aufheben.
    Das ist das eine, das andere ist die unterschiedliche Spannung über den Umfang verteilt. Wenn ich die Schraube anziehe, ziehe ich das Fell über die Gratung und übersetze somit die vertikale Spannung der Schraube in eine horizontale Spannung im Fell, welche radial wirkt. Wenn die Schrauben ungleichmäßig angezogen sind, sind auch diese radialen Kräfte ungleichmäßig. Der Kessel wird in Richtung Ei gedrückt.
    Wenn der Kessel und dessen Material das aushält, ist das alles kein Problem. Wenn nicht, bspw. weil der Kessel zu dünn ist, damit höhere Spannungen im Werkstoff herrschen und der Werkstoff mit der Zeit und anderen Umweltbedingeungen zum kriechen neigt, kann der Kessel dann noch dem Fellwechsel durchaus krumm bleiben. Kann!


    Also meiner Meinung nach, spricht nichts dagegen, diese Methode auch anzuwenden. Der mündige Trommler sollte bei Daueranwendung aber eventuell abwägen, ob er seine ultradünne Maple-Snare etc. auf dieser Art und Weise stimmt.


    Den Mutigen gehört die Welt! =)


    Grüße Marcus

  • Du hast mich falsch verstanden. Der Kessel ist gerissen, weil das Fell viel zu fest angezogen wurde. Das habe ich als Erwiderung auf deine Aussage, "Die Kessel werden sich dabei weder verziehen noch unrund werden, die Kräfte wirken nur Senkrecht!" geschrieben. Diese hat sich für mich so gelesen, dass du eine Zerstörung eines Kessel durch zu hohe Anzugskräfte generell ausschließt. Und das ist eben nicht auszuschließen.


  • Um auf den verlinkten Post einzugehen: Da verstehe ich jetzt das Trara auch nicht mehr. Macht fast den Eindruck, als will hier der dramatische Wirbel um des Wirbels
    Willen aufrecht erhalten werden. Wenn es so ist, dass ein Gussspannreifen den Kräften widersteht, aber ein günstiger nach 1-2 Jahren den Geist aufgibt - naja, das
    wäre absolut im preislichen Rahmen eines Fells oder zwei Paar Sticks, nicht? Und bei den letzteren zwei genannten machen sehr wenige ein Aufhebens darum, dass es
    Verschleissmaterial ist. Einige der höchstkritischen DF-Genossen hätten ansonsten zumindest mal einen Thread eröffnen müssen, in dem rasante Snarefell- oder Sticks-
    Zerstörung bei Hardhittern erbost angeprangert werden :D .


    Wenn also jemand dieses Stimmethode genial findet und sie für seine Praxis entdeckt, sollte er - wie schon mehrfach erwähnt - nicht unbedingt dünnes, weiches Material
    verwenden, und einen gewissen Verschleiss des Spannreifens in Kauf nehmen. Für all die, denen die Stimmethode nichts sagt und die keine Verwendung dafür haben, na
    die können sich getrost Anderem zuwenden :rolleyes: .

  • Zitat

    Wenn es so ist, dass ein Gussspannreifen den Kräften widersteht, aber ein günstiger nach 1-2 Jahren den Geist aufgibt - naja, das
    wäre absolut im preislichen Rahmen eines Fells oder zwei Paar Sticks, nicht? Und bei den letzteren zwei genannten machen sehr wenige ein Aufhebens darum, dass es
    Verschleissmaterial ist.


    Nur weil ein Kotflügel so viel kostet wie ein neuer Reifen schramme ich nicht jedes mal wenn ich in meine Garage fahre an der Mauer vorbei, nur weils dann schneller und leichter geht.


    Wenn sich durch diesen "größten und besten Snarestimmtrick den es je gab!!!!" mein Spannreifen verbiegt, kann das für den Kessel und den Rest auf Dauer auch nicht so gut sein. (denkt zumindest mein Verstand)
    Und ein verbogener Spannreifen wirkt sich negativ auf die Stimmbarkeit aus. Funktioniert dieser Trick dann überhaupt noch?
    Das wiederstrebt mir einfach mein Equipment zu verbiegen (auch wenn ein Ersatzspannreifen nicht die Welt kostet) nur um 2 Minuten zu sparen.
    Vielleicht bin ich da auch einfach zu empfindlich.


    Davon ab, um die Tonhöhe des Kessels schnell runterzustimmen, reicht es jede Stimmschraube einfach ne 4-tel (oder mehr) Drehung rauszudrehen.


    Zitat

    Wenn also jemand dieses Stimmethode genial findet und sie für seine Praxis entdeckt, sollte er - wie schon mehrfach erwähnt - nicht unbedingt dünnes, weiches Material
    verwenden, und einen gewissen Verschleiss des Spannreifens in Kauf nehmen. Für all die, denen die Stimmethode nichts sagt und die keine Verwendung dafür haben, na
    die können sich getrost Anderem zuwenden :rolleyes: .


    Das stimmt.
    Aber in der Regel hat man sein Equipment ja schon und schaut sich dann dieses Video an.
    Und dieses Video erwähnt nirgends dass das nur mit bestimmten Trommeln funktioniert.
    Die wenigsten machen sich hier schlau.

  • Ich habe vor ein paar Jahren mal einen Stimmworkshop bei Manni von Bohr bei PPC in Hannover mitgemacht. Dort wurde diese Stimmmethode auch angewandt. Er hat nach dem Workshop die mitgebrachten Snares vom Publikum durch die Bank auf diese Weise gestimmt. Unter anderem meine hochwertige le Soprano Snare. Ihr hat es nicht geschadet.
    Der Sound war cool, aber auch hier muss man sich wie auch beim herkömmlichen Stimmen etwas Erfahrung antrainieren. So ganz aus der kalten Hose nach dem einmaligen Ansehen des Videos geht es meines Erachtens auch nicht. Habe infolge dieses Threats mal meine PDP Snare entsprechend gestimmt und da haut die Methode nur in abegwandelter Form hin, da ich sonst die Stimmschrauben teilweise komplett verlieren würde, da sie so locker sind. Also muss man ja doch rumprobieren.


    Mit welcher Methode man probiert, ist meines Erachtens Philosphiesache.


    Gruß


    -ralleyracer-

  • Um auf den verlinkten Post einzugehen: Da verstehe ich jetzt das Trara auch nicht mehr. Macht fast den Eindruck, als will hier der dramatische Wirbel um des Wirbels
    Willen aufrecht erhalten werden. Wenn es so ist, dass ein Gussspannreifen den Kräften widersteht, aber ein günstiger nach 1-2 Jahren den Geist aufgibt - naja, das
    wäre absolut im preislichen Rahmen eines Fells oder zwei Paar Sticks, nicht? Und bei den letzteren zwei genannten machen sehr wenige ein Aufhebens darum, dass es
    Verschleissmaterial ist. Einige der höchstkritischen DF-Genossen hätten ansonsten zumindest mal einen Thread eröffnen müssen, in dem rasante Snarefell- oder Sticks-
    Zerstörung bei Hardhittern erbost angeprangert werden.


    Eigentlich ist ja alles Verschleißmaterial, ne? Kaputt? Egal, weg damit, neu kaufen, Papa. China-Chrom ist ja billig.


    Wem oder was man sich zuwendet, ist jedem selbst überlassen.
    Der angesprochene Präsentationsstil und auch der Stimm-Problemkreis an sich legen nahe, dass hier Anfänger/junge Drummer adressiert sind.
    Die dürfen ruhig erfahren, was Vor- und Nachteile einer solchen Stimmtechnik sein können.


    Manchen geht es nicht nur um einen preislichen Rahmen, sondern um eine gewisse prinzipielle Verschwendungsvermeidung.

    -
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  • Das ist nix neues, hatte Manni von Bohr auch schonmal auf DVD vorgestellt (wurde glaub ich hier auch schon erwähnt) allerdings finde ich die Erklärung von Herrn Masshoff leichter verständlich. Im Studio wo man einen trockenen Snaresound ggf haben möchte kann man das sicher mal ausprobieren. Mit Acrylsnaredrums würde ich das nicht unbedingt machen, ansonsten schätze ich das Risiko das was kaputt geht eher gering ein


  • Eigentlich ist ja alles Verschleißmaterial, ne? Kaputt? Egal, weg damit, neu kaufen, Papa. China-Chrom ist ja billig.


    Das ist jetzt aber nicht dein (Totschlag-)Argument, dass du mir diese Haltung unterstellen möchtest, oder? Mein Eindruck von Diskussion um der Diskussion Willen würde sich dadurch nicht gerade eben schwächen...

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