Drum-Overheads Vergleich (mit Ratespiel)

  • Shit. Also komplett falsch zu tippen ist als einer, der sowas hören können sollte, schon peinlich :pinch:


    FFT Analysen bringen bei sowas übrigens nichts. Man muss es raushören.


    Die Oktava MK-012 habe ich selber. Hier mal die Frequenzgänge der Mikros (das Billig Teil ausgenommen):



    Beyerdynamic M201:



    Oktava MK-012 (cardioid):+


    (Wobei mir das etwas spanisch vorkommt. Den Mikros wird der entsprechende Frequenzgang mitgeliefert, hab ich aber gerade nicht zur Hand :whistling: )



    AKG C414B ULS:




    Okay ... wieder was gelernt. Dann frage ich mich ernsthaft, warum das Beyer M201 (ist übrigens das einzige dynamische Mikro hier, die anderen sind Condenser) an vielen Stellen so gelobt wird. Das wollte ich mir auch schon mal besorgen. Aber lass ich dann wohl doch lieber sein. :whistling:

  • ….oder isses könnte es evtl. auch so sein das, akkustische Schlagzeuge in nicht ganz optimaler Umgebung und un- nicht nachberarbeitet, nicht selten, einfach So (schlecht gefällt mir jetzt nicht) klingen, mir hat`s ja gefallen.
    Man könnte es ja auch als "Naturgetreu" deuten. ;)


    Ja danke an Oliver für die Arbeit und hat wie immer Spass gemacht so ein Rätsel.

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



  • Vielleicht nochmal interessante Hintergrund-Infos zu dem Vergleich:


    Das Universum Mikrofon wird mit einer 1,5V AA-Zelle gespeist, meine persönliche Vermutung ist, dass dies mit ein Grund für die leicht eingeschränkte Dynamik ist. Ansonsten finde ich die Performance gegenüber den deutlich teureren Oktava und AKG bemerkenswert - das ist mindestens ein Achtungserfolg.


    Das aufgenommen M201TG ist im Gegensatz zu dem auf dem Foto eines meiner älteren Exemplare. Es ist schon ein M201TG und kein N(C), es hat aber noch den alten Body mit Absatz hinten zum XLR-Anschluss und auch noch die 5 Schlitze in der Kapsel (statt 6 wie die neuere Ausführung auf dem Foto). Inwieweit dies das Ergebnis mit beeinflusst hat, muss ich durch einen Vergleich des einen neuen, das ich besitze, mit den alten feststellen.


    Die beiden Mikros, die Phantomspeisung benötigen, waren direkt an die XLR-Eingänge des Zoom H5 angeschlossen und bekamen von dort die 48V Versorgungsspannung. Das Universum und das 201TG waren an einen Behringer PreQ Mic 502 angeschlossen und gingen von dort weiter in den Line-Eingang an der XY-Kapsel des H5 - damit war dort eine andere Vorstufe sowie ein anderer Kabelweg im Spiel. Mein nächster Vergleich dieser Mikrofone in Stereo-Anordnung über dem Set wird diesen Mangel beseitigen, da ich diesen alleine schon wegen der benötigten spurenzahl mit dem X32 durchführen muss. Dort haben alle Mics dann die gleichen Startbedingungen.


    Nachdenklich stimmt mich das Abschneiden das M201TG gegenüber dem Oktava. Das Beyer ist teurer, aber in der Abbildung und Färbung deutlich unterlegen. Das führt mich direkt dazu, die Oktava mal an den Toms im Vergleich mit den M201ern antreten zu lassen (kann ich dann leider nur an zwei Toms machen, da ich nur zwei Oktavas habe). Auch an der Snare werde ich mal testen...


    Von meine Favoriten AKG und Oktava würde ich das erstere nehmen, wenn nur die Overheads zur Abnahme des gesamten Sets zur Verfügung stehen. Da war einfach mehr Fleisch unten rum. Nimmt man die Toms einzeln zusätzlich ab, wären für mich die Oktavas die erste Wahl, denn die AKG würde man dann eh unten beschneiden.


    Danke euch allen für das Miträtseln und eure Einschätzungen zu den Samples - vielleicht kommen ja in der Nachschau noch ein paar Aussagen! :thumbup:

  • 8o :thumbup:
    Meine Ohren sind kabott, schrub ich ja schon :D
    Mein Fazit:
    Die Universums sind mir "vertraut", deshalb die Verwechslung mit den Oktavas,
    das AKG ist nicht mehr wert als ein 80er Jahre Billigmikro (2. Irgend wie langweilig, breiig... :whistling: ),
    "3. welche etwas heller sind was (eigentlich) gegen die Oktavas spricht." tja, erster Gedanke, guter Gedanke, wird wohl am Raum liegen :whistling:
    Und dass das Beyer M201TG so gut klingt wie ein 700€ Mikro geht mich bzw. meine Ohren nix an :rolleyes:


    Man kann sich alles schön reden und die Geschmäcker sind nunmal verschieden :thumbup:


    Vielen Dank Oli, da wird sich jetzt bestimmt noch wochenlang das Maul zerrissen :D


    Danke euch allen für das Miträtseln und eure Einschätzungen zu den Samples - vielleicht kommen ja in der Nachschau noch ein paar Aussagen! :thumbup:

    Dann bitte mit 5 oder 6 Mikros, damit nachher wenigstens 1 richtig war ;(

  • Dann frage ich mich ernsthaft, warum das Beyer M201 (ist übrigens das einzige dynamische Mikro hier, die anderen sind Condenser) an vielen Stellen so gelobt wird


    Was am M201 gelobt wird, sind primär nicht dessen Fähigkeiten als OH, sondern die Tatsache, dass man es für ein sehr breites Einsatzspektrum nehmen kann, ohne ne völlige Niete zu ziehen. Daher wird es ja stellenweise als "Schweizer Taschenmesser unter den Mikros" bezeichnet. Ein schweizer Taschenmesser nehme ich auch nicht, um ein Haus zu bauen, wenn ich aber schnell mal nen Kreuzschraubenzieher oder ne Schere brauche, hab ich halt was dabei.
    Und mittels Close Miking kann man aus Snares, Toms, Gitarren, Bläsern und anderen Instrumenten durchaus vernünftige Sounds zaubern.
    OH geht damit prinzipiell passabel, aber natürlich mit Abstrichen, was man wohl nach diesem Vergleich nachvollziehen kann.

  • Im Nachhinein betrachtet ist das schon stimmig. Das Quelle-Katalog Mikro und das Beyer M201 überraschten mich zwar. Aber insbesondere das AKG C414B ULS und das Oktava ergeben für mich doch "Sinn". Man hört dem AKG einfach die Qualität (5 mal so teuer wie Oktava) an. Feinere Auflösung, unaufdringlich, natürlich, neutral, angenehme Höhen.


    Häufig klingen billigere Mikrofone brillianter, um den eigentlich minderwertigeren Klang zu kaschieren.


    Höhen betonen kann man auch mit einem breiten Low-Shelf Cut, wenn die Bässe keine so große Rolle spielen. Ist bei mir auf Overheads (mit nah mikrofonierten Trommeln) Gang und Gäbe. Dazu noch Höhenboosts auf der Drums Summe und der Mix Summe (generell Gang und Gäbe) - da zeigt sich dann der Charakter im Höhenbereich der Overheads. Man kann und sollte sowieso immer nach störenden Frequenzen suchen und die als vorbereitende Maßnahme auf musikalische Weise dämpfen ("chirurgisches" EQing). Bei Becken findet sich da eigentlich immer irgendwas. Aber es fällt tatsächlich sehr auf, dass man da mit höherwertigeren und "besser" ausgerichteten Mikros (Becken klingen am Rand "weicher" und unaufdringlicher) da weitaus weniger "reparieren" muss.


    Wenn ich es mir mal leisten kann, werde ich mir für private Zwecke die alten Neumann KM84i zulegen.

  • Oktava MK-012 (cardioid):+

    (Wobei mir das etwas spanisch vorkommt. Den Mikros wird der entsprechende Frequenzgang mitgeliefert, hab ich aber gerade nicht zur Hand :whistling: )


    Hat mit dem Frequenzschrieb meines Mikros auch nur wenig zu tun, vor allem im Bereich über 10K... passt auch irgendwie nicht zum Klangeindruck


    Den Zettel vom AKG habe ich auch noch gefunden:


    Beyerdynamic hat die Schriebe damals auch mitgeliefert - ich weiß aber nicht mehr, wo die Kartons sind... ich habe die 1993 gekauft! ;(

  • Was am M201 gelobt wird, sind primär nicht dessen Fähigkeiten als OH, sondern die Tatsache, dass man es für ein sehr breites Einsatzspektrum nehmen kann, ohne ne völlige Niete zu ziehen. Daher wird es ja stellenweise als "Schweizer Taschenmesser unter den Mikros" bezeichnet. Ein schweizer Taschenmesser nehme ich auch nicht, um ein Haus zu bauen, wenn ich aber schnell mal nen Kreuzschraubenzieher oder ne Schere brauche, hab ich halt was dabei.

    Da hast Du natürlich recht. Genau deswegen habe ich auch fünf von den M201ern... Ich würde sie auch immer noch als Overheads nehmen, wenn nichts anderes mehr da ist. Aber durchaus jederzeit die Universum dort vorziehen.


    Und mittels Close Miking kann man aus Snares, Toms, Gitarren, Bläsern und anderen Instrumenten durchaus vernünftige Sounds zaubern.

    Genau dort finden sich meine bei Aufnahmen auch meistens wieder!


    Das Quelle-Katalog Mikro und das Beyer M201 überraschten mich zwar.

    Mich auch :)


    das AKG ist nicht mehr wert als ein 80er Jahre Billigmikro (2. Irgend wie langweilig, breiig... :whistling: ),
    "3. welche etwas heller sind was (eigentlich) gegen die Oktavas spricht." tja, erster Gedanke, guter Gedanke, wird wohl am Raum liegen :whistling:
    Und dass das Beyer M201TG so gut klingt wie ein 700€ Mikro geht mich bzw. meine Ohren nix an :rolleyes:


    Kann ich so nicht so ganz nachvollziehen - für mich klingen sowohl die Oktavas als auch die AKGs deutlich besser als das Universum. Und dieses bei der Overheadanwendung nochmal um Klassen besser als das M201 (was wie oben gesagt nicht primär als Overhead konzipiert ist).

  • Alles gut Oli.
    Hab nur noch mal die Schaufel (Schippe) bezüglich meiner (tollen) Prognose geholt ^^
    Und hatte bei 3 erst das Oktava in den Ohren, war mir persönlich jedoch etwas hell auf der Aufnahme und hab es verworfen. :pinch:


    Häufig klingen billigere Mikrofone brillianter, um den eigentlich minderwertigeren Klang zu kaschieren.

    Und wie man sieht/ hört, klappt das so gut, das man sich tatsächlich Gedanken machen "müsste" ob man wirklich das 10 bis 20-fache (40 Mark !? :huh: ) ausgeben muss.
    Ebenso der gerne genommene Spruch "die halten nicht,... die gehen sofort kabott,..." passt ja nicht so ganz, die Dinger funktionieren (immer noch) recht ordentlich ;)

  • Hm, klingt so ein bisschen wie die "erkenne das Holz"-Vergleichstests, die wir hier auch schon hatten.
    Erst kommen die "Spezialisten" die Stein und Bein schwören, dass man Ahorn von Birke auf jeden Fall DEUTLICHST unterscheiden kann und Buche und Eiche sowieso.
    Und die nachher wortreich erklären, dass Pappel ja nun auch nicht sooo schlecht ist und überhaupt ... der Raum... die Luftfeuchtigkeit ...
    :D :P

  • Auf jeden Fall ist der Vergleich sehr interessant. Hat mir ein bisschen die Augen geöffnet.


    Klar ist das M201 ein guter Allrounder. Aber Spezialisten können ihre Spezialgebiete eben meistens besser als Alleskönner. Für den Notfall sollten ein paar M201 jedoch natürlich schon in jeder guten sortierten Mikrofonsammlung vorhanden sein ...


    Und wie man sieht/ hört, klappt das so gut, das man sich tatsächlich Gedanken machen "müsste" ob man wirklich das 10 bis 20-fache (40 Mark !? :huh: ) ausgeben muss.
    Ebenso der gerne genommene Spruch "die halten nicht,... die gehen sofort kabott,..." passt ja nicht so ganz, die Dinger funktionieren (immer noch) recht ordentlich ;)


    Es ist immer der Maßstab ... geht es um eine Produktion, die sich wahrscheinlich ein paar Hundert Tausend Mal oder mehr verkaufen wird, bei der viele gut bezahlte Leute (Produzenten, Toningeneure, Assistenten, ggf. zusätzliche Musiker, ...) am Start sind, die das hauptberuflich machen und das ganze in Studios realisiert wird, deren räumliche Einrichtung und die darin stehende Technik in die Millionen geht, wo Leute, die die Flöhe husten hören, auf jeden noch so kleinen Furz achten, sollte es eigentlich nicht an ein paar (am besten für den jeweiligen Job) geeigneten Mikrofonen scheitern.


    Bei einer Heimproduktion, die im Optimalfall von ein paar hundert Leuten mal nebenbei kurz angehört wird, bei der schon das Know How limitiert, ist das hingegen etwas anderes ...


    Hm, klingt so ein bisschen wie die "erkenne das Holz"-Vergleichstests, die wir hier auch schon hatten.
    Erst kommen die "Spezialisten" die Stein und Bein schwören, dass man Ahorn von Birke auf jeden Fall DEUTLICHST unterscheiden kann und Buche und Eiche sowieso.
    Und die nachher wortreich erklären, dass Pappel ja nun auch nicht sooo schlecht ist und überhaupt ... der Raum... die Luftfeuchtigkeit ...
    :D :P


    Na ja. Du vergleichst hier Äpfel mit Birnen. Während die anderen Birnen mit Birnen und Äpfel mit Äpfeln verglichen haben. Mit einem guten Ausgabegerät und dem Gehör dafür kann man deutliche Unterschiede hören. Nur die Zuordnung zu den Mikrofonen ist halt so eine Sache.

  • Die Kapsel im C12 war die CK12 "Brass". Mitten in der Serienfertigung des C414EB stellte AKG auf eine CK12 aus Nylon um und die Klang völlig anders als die alte. Erst später wurden dann wieder in den TLII-Versionen die Höhen betont.


    Interessante Lektüre ist dieses hier: http://www.saturn-sound.com/cu…of%20the%20akg%20c414.htm


    Was mich in dem von Dir verlinkten Video wundert, ist wie viel mehr Höhen auch die XLS-Version gegenüber der B-ULS Version hat. Trotzdem tolle Mikros...

  • Ja, der Höhenbereich der XLS Version kommt schon sehr deutlich zum Vorschein. Nicht immer ist dies gewünscht oder
    von Vorteil, wesshalb ich am liebsten Bändchen für Drum Overheads verwende. Dennoch gefallen mir die luftigen, offenen
    und glasklaren Höhen des XLS äusserst gut - ist ja eher selten bei einem Grossmembran. :)

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!