Direct Drive Doppel-Fußmaschine oder...?

  • Wenn du Beschreibungen vertrauen willst, kannst du auch Produktbeschreibungen der Hersteller lesen. Wie sich eine Maschine tatsächlich anfühlt, ist immer ein Zusammenwirken der Pedalkonstruktion, deiner individuellen Technik, der vorgenommenen Einstellungen und der zu bedienenden Trommel selbst.


    Klar, jeder wird dir sagen, ein Direct Drive Pedal überträgt die Kraft besonders direkt, was bei einer starren Verbindung einerseits erwartbar ist und zweitens auch nicht unbedingt intellektuelle Höchstleistungen erfordert, wenn es schon im Namen drin steckt.


    Mir persönlich ist die Art der Kraftübertragung ziemlich wurscht, ich komme mit allem klar, sofern die Maschine nicht wackelt, quietscht oder sonstwie unrund läuft. Ich habe auf einer Speedking gelernt, dann kamen mit Camco die konzentrischen Kettenantriebe, die sich seitdem für lange Zeit als Quasi-Standard hielten, und die ich meistens spielte. Aber diverse Proberaumsets hatten auch Straps oder Direct Drive.

    Ich merke aber ehrlich gesagt größere Unterschiede aufgrund ungewohnter Einstellung als durch die Art der Kraftübertragung. Eher relevant ist meinem Gefühl nach z.B., ob die Kraftübertragung linear oder nicht-linear ist.

  • Ich kann trommla in Sachen Kette und Band nur zustimmen.

    Der Hebel bei einem Direct Drive Pedal verändert schon viel beim Spielgefühl. Ich habe seit Jahren die Axis Pedale und durch das verstellbare Hebelverhältnis fühlt sich das Pedal gleich anders an. Die größte Umgewöhnung war jedoch, für mich, von Short- auf Longboards.

  • Kettengetriebe Pedale entsprechen Nunchakus, Direct Drives Bo-Stäben. Vielleicht hilft das Bild.


    Bei Ketten geht Energie an der elastischen Aufhängung der Ketten an Trittplatte und Cam, sowie durch die elastische Verbindung zwischen den einzelnen Kettengliedern verloren. Es muss mehr Energie für diese elastischen Biegungen sowie die damit einhergehende Reibung aufgebracht werden. Das macht das Spielgefühl schwammiger/weicher und auch träger. Bei Direct Drives sind die Kugellager starr und Reibung entsteht nur innerhalb dieser, ist aber im Idealfall natürlich nur gering. Wegen dieser Starrheit bewegen sich diese Pedale in beide Bewegungsrichtungen nahezu identisch. Das hat den Effekt, dass die Trittplatten förmlich an den Füßen kleben. Kettenpedale verhalten sich auf dem Rückweg träger und fühlen sich dadurch weniger präzise an. Bei Direct Drives "begleitet" man sehr aktiv von Anfang bis Ende die Bewegung jedes Schlags; Fuß und Pedal werden zur Einheit. Der Kraftaufwand erscheint an jedem Punkt nahezu gleich und das Spielgefühl entsprechend linear. Kettenpedale verhalten sich da weniger linear, der Kraftfluss ist weniger gleichverteilt und es kann eher mit "Schwung" gearbeitet werden

  • Sehr wichtig dazu zu erwähnen ist, dass das wirklich immer individuell ist. Eine Fußmaschine muss sich gut oder "richtig" anfühlen. Hängt immer von den eigenen Vorlieben und der eigenen Spielweise ab. Ums Ausprobieren kommt man nicht drumrum.


    Kenne nur den Unterschied zwischen Kette und Kevlarband (Iron Cobra Flexi-Glide). Bin mit beidem gut zurecht gekommen. Bei Kette liegen mir runde Cams am besten. Exzentrische Cams sind nicht so mein Ding.


    Direct Drive ist schon eine recht spezielle Sache und am ehesten da geeignet, wo es sehr um Geschwindigkeit, Technik und Präzision geht. Also für schnelle Blasts, typischerweise im Metal. ;)

    Kette ist mit Abstand am weitesten verbreitet. Die Flexi-Glides z.B. hat Tama mittlerweile aus dem Sortiment genommen, soweit ich weiß.

    Eher relevant ist meinem Gefühl nach z.B., ob die Kraftübertragung linear oder nicht-linear ist.

    Sehe ich auch so.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!