Binär vs. Ternär (mit Hörbeispielen)

  • Dieses Thema wurde kürzlich wieder in diesem Thread diskutiert: Recording Korrektur von Timing-Ungenauigkeiten - binär / ternär


    Zur besseren Veranschaulichung der Unterschiede habe ich ein paar Hörbeispiele und Notationen erstellt. Grundsätzlich geht's dabei um einen Groove und ein Fill. Vom Groove habe ich jeweils drei binäre und drei ternäre Varianten erstellt, vom Fill eine binäre und zwei ternäre. Wo ich es für nötig hielt habe ich Handsätze hinzugefügt. Für die Notationen habe ich "Groove Scribe" benutzt.


    • 4/4 Halftime (Backbeat auf 3)
    • Achtel und Achteltriolen
    • Ghostnotes sind grundsätzlich nur Lückenfüller
    • jeweils 4 Takte (Grooves) und 1 Takt (Fills)
    • 120 bpm


    Groove Binär A Binär-A.mp3 Groove-Binaer-A.jpg


    Groove Ternär A Ternär-A.mp3 Groove-Ternaer-A.jpg


    Groove Binär B Binär-B.mp3 Groove-Binaer-B.jpg


    Groove Ternär B Ternär-B.mp3 Groove-Ternaer-BStickings.jpg


    Groove Binär C Binär-C.mp3 Groove-Binaer-CStickings.jpg


    Groove Ternär C Ternär-C.mp3 Groove-Ternaer-CStickings.jpg



    Fill Binär Fill-Binär.mp3 Fill-BinaerStickings.jpg


    Fill Ternär A Fill-Ternär-A.mp3 Fill-Ternaer-AStickings.jpg


    Fill Ternär B Fill-Ternär-B.mp3 Fill-Ternaer-BStickings.jpg



    Man erkennt, dass ternär 1,5x so viele Zählzeiten beinhaltet - in diesem Fall hier 12 statt 8 pro Takt. Außerdem werden die Handsätze bei Ternär komplizierter, weil eine ungerade Komponente ins Spiel kommt.


    Falls es weitere Vorschläge für Hörbeispiele dieser Art gibt - gerne her damit. :)

    Ich überlege, alles noch mal mit geringerem Tempo einzuspielen.

  • Sehr anschaulich aufbereitet.

    Du vergleichst in Groove B jedoch ne viertel HH Binär mit acht HH Schlägen Ternär, da hätte ich in beiden Fällen 8 HH Schläge genommen


    Ansonsten eine gute Gegenüberstellung

  • Danke für deine Mühe.

    Gute Beispiele.

    Vielleicht noch eine Ergänzung zu Groove B und C. Jeweils als dritte Variante.

    Nur um mal zu zeigen, dass Binär etwas kantigen rüberkommt.

    Hörbeispiel B ternäre-So wie es ist auf ein 16tel Raster schieben. Hier kommt natürlich noch ein weiterer Effekt hinzu, dass der Shuffle wegfällt. Es jedoch auf der kordinativen Ebene gleich bleibt.

    Hervorheben möchte ich hier noch mal dein gespielten Half-Time- Shuffle>>Ein Sahne-Stück

  • Der hinkende Vergleich von Groove B war mir auch ein Dorn im Auge. Ein paar Ghostnotes und 'nen Shuffle wollte ich schon auch mit reinbringen.

    Evtl. ergänze ich für "Binär B" noch ein paar Achtel auf der Hi-Hat, sodass die Ghostnote auf der 1+ als Lückenfüller bestehen bleibt.

    Sechzehntel möchte ich hier eigentlich außen vor lassen, damit es anschaulich bleibt.


    Freut mich, dass das hier so gut ankommt. :thumbup:

  • Freut mich, dass das hier so gut ankommt.

    Das tut es :thumbup:


    Ich kann zwar die Unterschiede schon gut raus hören, aber bei weitem nicht so gut spielen :)


    Danke für die Arbeit! :thumbup:

    Schlagzeug in der Rockmusik? ...ist doch nur verwirrend, nervig und bringt die anderen Bandmitglieder völlig aus dem Konzept 8o


    "Üb' erstmal langsam. Ungenau wird es von alleine." [Zitat Jiu Jitsu Trainer]


    "Schlagzeug spielen ist doch ganz einfach. Man muss einfach nur drauf hauen." :pinch:

  • Etwas was was mir immer mal wieder auffällt-Erklärt anhand von Groove Binär A.

    Warum tue ich mich immer so schwer damit, wenn etwas in einer anderen Subdivision notiert ist, obwohl es streng genommen das selbe ist?

    Achtel statt Viertel auf der HiHat (Bassdrum und Snare angepasst notiert) und die Welt ist schön. Ich höre die Aufnahme-"Ach den kennst doch!!"-Sofort habe ich die "Figur" vor Augen und schon kann ich das Ding runterspielen. Vorher hat meine Krone beinahe Schaden genommen.

    Der Groove hat es im übrigen Faustdick hinter den Ohren. Die Bassdrum macht den Offbeat sehr dominant.

    Da haut es einen unter Umständen raus und man nimmt den Off-Beat als Puls wahr.

    2 Mal editiert, zuletzt von Lexikon75 ()

  • Wow, super, danke!

    Und wieder bin ich auf halftime reingefallen. Stünde das nicht da, würde ich einen langsamen normaltime groove hören, mit dem Rhythmus 1 a2e a3 a4e 😅

    (Aber selbst, wo da halftime steht, übersetzt es mein Hirn in normaltime)

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  • danyvet

    Man kann das auch als Normaltime zählen und notieren. Dann eben mit Sechzehnteln bzw. Sechzehntel-Triolen auf 60 bpm. Bei diesem Tempo würde beides Sinn ergeben. Bei niedrigerem Tempo eher der Halftime und bei höherem Tempo Normaltime.


    Der Groove hat es im übrigen Faustdick hinter den Ohren. Die Bassdrum macht den Offbeat sehr dominant.

    Da haut es einen unter Umständen raus und man nimmt den Off-Beat als Puls wahr.

    Ich hatte mir die Bassdrumfigur so ausgedacht, um das hier gut zu demonstrieren. Der Puls wird hier eigentlich klar vom Backbeat und der 1 dominiert. Ich habe auch bewusst zugesehen hier ein bisschen Dynamik ins Spiel zu bringen. Also Akzente und eben auch mal Ghostnotes.

    Der letzte Bassdrum-Schlag ist beim Spielen am Schlagzeug im Normalfall deutlich leiser. Was automatisch dazu führt, dass der nächste Schlag auf der 1 betont ist.


    Bei den ternären Grooves habe ich schon zugesehen, die Bassdrum auf den üblichen Flow auf den ersten und letzten Noten der Triolen zu setzen und die Viertel generell zu betonen. Der Puls ist so ganz klar auf den Vierteln.

    Die mittleren Noten der Triolen sind ja komplett frei von der Bassdrum. Lustig sind z.B. Bassdrum-Doublestrokes auf den 2. und 3. Noten der Triolen. Aber auch schwieriger.

  • Der letzte Bassdrum-Schlag ist beim Spielen am Schlagzeug im Normalfall deutlich leiser. Was automatisch dazu führt, dass der nächste Schlag auf der 1 betont ist.

    Das es einen raushaut ist auch nur möglicherweise im ersten Moment so. Der Moment, wo man sich noch orientiert. Man startet den Track "zum ersten Mal" und wird quasi von der "Eins" überrascht.

    Der Lernprozess setzt ein-liest sich vielleicht noch die Randnotizen im Startbeitrag noch durch-schaut nochmal genauer auf die Notation-beim "zweiten Mal" weiß man dann worauf man achten muss. Vielleicht war es bei mir ähnlich so wie bei danyvet-man hört es erstmal anderes (siehe Anhang ab Takt 13)


    Manchmal vielleicht sogar auch total verkehrt.

    Spielt man es dann selber, dann fragt man sich manchmal wirklich was man da vorher eigentlich im Kopf hatte ;)

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