Beiträge von NoStyle

    Rocket Shells habe ich anders in Erinnerung - die Lautstärke war sicher das prägnanteste, den "Ton" fand ich aber ebenfalls sehr beeindruckend, gar nicht so trocken, ist aber schon lange her ;)


    Hmmm, die Theorie finde ich gar nicht mal schlecht. Ich glaube aber, das dann die Kesselkonstruktion und die Wandstärke ebenfalls eine Rolle spielen. Meiner Meinung nach können dünne Kessel (z.B. 4-5 mm ohne Verstärkungsringe) durchaus quadratische Maße haben, sie würden vermutlich noch ziemlich resonant sein. Bei relativ dicken Kesseln z.B. 9-12 mm müsste man vermutlich ziemlich hartes Holz nehmen und wahrscheinlich ist bei einer bestimmten Kesseltiefe Schluß mit resonantem Sound. Obwohl es da auch Gegenbeispiele gibt, siehe z.B. Sonor Signature. Fernab von aller Theorie sind Kesselmaße und Konstruktion aber auch modischen Zeiterscheinungen erlegen und allgemeine Soundvorstellungen ändern sich gerne mal in einer Dekade.


    Was der Bob sagt wäre echt interessant. Ich meine mal gelesen zu haben, dass er bei Bass-Drums eher zu einem kürzeren Maß tendiert, d.h. 22x17 oder sogar 22x15, aber das müßte ich nochmal recherchieren!

    @Crudpat
    Dann müsstest Du ja vielleicht auch noch das Set mit 22x18, 10x8, 12x10, 14x12 und 16x14 kennen, das machte nicht "plapp", sondern jeden naß untenrum der das mal angespielt hatte :thumbup:


    Über die physikalischen Gesetzmäßigkeiten habe ich mir da auch nie Gedanken gemacht. Ich fand und finde es immer wieder interessant, wenn man so eine Gelegenheit hat zu vergleichen. Bei meinen Situationen hatten teilweise die Mitmusiker, Mixer oder Produzenten die gleiche Wahrnehmung - als Zusatzmeinung sehr hilfreich bevor man glaubt, die Flöhe husten zu hören! Dennoch bin ich irgendwie immer noch vorsichtig und möchte das nicht verallgemeinern.


    Übrigens finde ich, das so ein Ratgeber sehr hilfreich sein kann, um mal auf den Anfang zu schliessen. Mir hätte es vermutlich eher dazu verholfen den passenden Sound zu finden - so muß ich mal wieder investieren ;( !


    Grüße
    NoStyle

    Die Rahmenbedingung bei meinen gehörten Erfahrungen waren gleich, d.h. bei einem 9000er Yamaha Recording Custom im Proberaum eines Freundes war ein 12x8 und ein 14x10 Tom länger vom Sustain als sein neu erworbenes 12x10 und 14x12er Tom. Gleiches Fell (Ambassador Clear), gleiche Stimmung, in verschiedenen Räumen (sein Proberaum und bei Drums Only). Das selbe habe ich bei meinem damaligen Signia auch erlebt, als ich mit einem Kauf-Tauschinteressenten 3 Stunden lang die Nachbarn genervt habe, als wir meine Powermaße gegen seine traditionellen Maße der Signias in meinem Wohnzimmer auf Herz und Nieren prüften. Auch hier gleiche Felle und Stimmung mit dem gleichen Ergebniss: Kürzere Toms -> längeres Sustain. Ich könnte noch mehr Beispiele aufführen, da Ende der 80er fast alle befreundeten Drummer Ihre traditionellen Toms gegen Powermaße tauschten - jedes mal der "Boah ey, viel fetter"-Effekt, aber auch die Einigkeit darüber, das die längeren Toms kürzer, bassiger und "komprimierter" klangen.
    Entscheidend ist der direkte Vergleich bei gleicher Serie, Bauart, Befellung und Stimmung! Der Raum ist dann weniger entscheidend und Lautstärkeunterschiede finde ich im direkten Vergleich deutlich schwerer herauszuhören. Da glaube ich mittlerweile, das die Holzart, die Wandstärke und die Bauart sehr viel mehr zur Lautstärke, Projektion und maximalen Dynamik beitragen als 1-2 Zoll Kessellänge!


    Grüße
    NoStyle

    Hall GrafDaniel,


    meiner Meinung nach ist das gar nicht so einfach zu beantworten. Physikalisch gesehen spricht eigentlich alles dafür, dass längere Trommeln (ich beschränke mich hierbei jetzt nur mal auf TomToms!) ein etwas längeres Sustain und Decay haben müssten (gleiche Bauweise, Fell, Stimmung usw.). Die größere Luftsäule und die größere Masse des Kessels sollten eigentlich dazu führen, dass ein lauterer und längerer Ton entsteht.


    In der Realität habe ich persönlich genau das Gegenteil feststellen können, ebenfalls nur bezogen auf Toms gleicher Bauart, Befellung und Stimmung, vorallem im direkten Vergleich. Kurze Toms hatten einen längeres Sustain und klangen länger aus, waren leicht offener (obertonreicher?!) als Toms, welche 2 oder mehr Zoll tiefer waren. Das ganze konnte ich bei unterschiedlichsten Marken mit unterschiedlichen Kesselkonstruktionen feststellen, seien es Drumsets von Kollegen gewesen, oder im Shop, im Proberaum als auch in Studios. Desweiteren war das im gesamten Bandsound, als auch einzeln gespielt, hörbar. Ich rede hierbei aber nicht von Unterschieden wie Tag und Nacht, sondern über deutlich hörbare Nuancen.


    Das Problem dabei ist die fehlende Möglichkeit, das meßtechnisch zu beweisen oder auch zu widerlegen!!! Dieser Eindruck ist tatsächlich rein subjektiv - das Sustain konnte ich nicht in Sekunden oder Zehntelsekunden definieren, noch war ein Frequenzspektrometer zur Hand, nur ein oder mehrere paar Ohren, die das ebenfalls bestätigten, was meine Wahrnehmung mich und andere hören ließ.
    Daher möchte ich das auf keinen Fall für allgemein gültig erklären!!!
    Am besten testet man das selbst aus und vergleicht mal 10ner, 12er oder 14er Toms mit verschiedenen Tiefen, aber gleicher Kesselkonstruktion. Auf das Ergebniss wäre ich sehr gespannt!


    Grüße
    NoStyle

    ... NoStyle: Am Ende kann einem die Physik dahinter egal sein, wenn man weiß was man will, weil man es eben 30 Jahre lang ausprobiert hat. Wünschenswert wäre, wenn man den Weg dahin abkürzen könnte, sowohl was die Zeit als auch das Geld betrifft :D


    Da hast Du allerdings vollkommen Recht :thumbup:

    Also, ich möchte hier nicht auf Saiten eingehen, desweiteren fehlen mir Kenntnisse in Physik. Ausserdem gibt es einen Satz aus der Drum Tuning Bible der mich etwas irritiert, ich zitiere: "...A shallower shell creates a shorter burst of tone and makes a drum more articulate by virtue of the fact that the quantity of surface area of the parent material (i.e. the shell) is lessened and therefore cannot resonate as much as large surface area... "


    Ich durfte in bald 30 Jahren so manche Kesseldicken- tiefenmode miterleben und habe schon auf den unterschiedlichsten Sets (oft im direkten Vergleich) gespielt - nach meiner Erfahrung kann ich folgendes feststellen:
    Bei gleichem Durchmesser, Kesselmaterial- Bauweise- und Wandstärke, sowie gleicher Befellung und Stimmung/Tonhöhe hat ein kürzerer Kessel ein schnelleres Ansprechen/Attack, einen länger anhaltenden Ton (definiert als die Zeit der maximalen Fellschwingung) und ein längeres Sustain/Ausklingen. Gerade der Ton und das Sustain sind teilweise deutlich unterschiedlich, z.B. bei 12x8 zu 12x10 oder 12x12; hier widerspricht sich meine Erfahrung mit dem Tuning-Bible-Statement! Dazu kommt, das ein kürzeres Tom leicht mittiger klingt und etwas mehr Obertöne zur Verfügung stellt bzw. diese im gesamten Frequenzspektrum dominanter sind, während das tiefere Tom leicht bassiger und satter klingt. Die Lautstärkenunterschiede sind ziemlich subjektiv in meiner Wahrnehmung, da mehr Attack knalliger und lauter erscheint und sich präsente Mitten z.B. im Bandsound leichter durchsetzen, während fette bassige Sounds alleinstehend immer toll klingen, im Bandsound aber eher mal untergehen. Deshalb bin ich persönlich schon seit sehr vielen Jahren großer Fan der guten alten traditionellen Kesseltiefen bei Toms, Snare und Bass-Drum dürfen gerne etwas tiefer sein.


    Woran das liegt kann ich leider physikalisch nicht erklären. Ein Grund dürfte sicherlich die mehr oder weniger vorhandene Luftmasse sein, welche schneller oder langsamer die Felle zum Schwingen bringt. Als zweites vermute ich, auch im Widerspruch zur Tuning-Bible, das kürzere Kessel zwar weniger schwingungsfähige Oberfläche haben, gleichzeitig aber etwas weniger Masse, die schneller und weniger träge in Schwingung versetzt werden kann. Die möglicherweise mehr vorhandene Flexibilität bzw. geringere Steifigkeit könnte dazu führen, das die herbeigeführte Schwingung mehr Zeit braucht um sich aufzulösen, weshalb ein längerer Ton und Sustain entsteht. Aber Vorsicht - hier ist hoch krimminelles Halbwissen am Start ;) !!!


    Grüße
    NoStyle

    Nein, günstiger als bei einem Trommelbauausstatter wie Stegner oder Customdrums geht das kaum - im regulären Drumshop wird es noch teurer! Das Rim kostet ca. 30 €, dazu dann die gewünschten Beine mit Böckchen, die gibt es dort auch schon recht günstig.


    Grüße
    NoStyle

    Hahaha Crud, Du hast ja schließlich mit dem "Gear-Mates" angefangen ... :D


    HOHK, bei den Originalschlegeln ist der Bereich plan, wie Crudpat schon sagte. Bei meinen Noname Holzschlegeln (Crud ??? :D ) war das auch so, gar kein Problem. Würde ich jederzeit bei jeder Maschine machen, dem Sound zuliebe!!


    Grüße
    NoStyle

    Ich frage mich, was man in diesem Fall anderes an der Fußmaschine einstellen sollte/könnte als die Schlegelhöhe?!?


    Vielleicht helfen leichte Gewichte am Schlegelschaft. Oder Du baust Dir tatsächlich selbst einen kleinen BD-Raiser, der die Trommel um ca. 2,5 cm anhebt - klanglich hat das vielleicht sogar kleine Vorteile, da "freischwebend" und optisch ist das bestimmt unauffällig.


    Mir persönlich ist kein Doppelpedal bekannt, bei denen die Schlegel im Abstand zueinander einstellbar sind. Ganz ehrlich, bei meinem Doppelpedal (alte Yamaha) habe ich die Schlegel ganz vorsichtig so verbogen, dass beide so eng und exakt wie möglich in die Fellmitte treffen. Soundunterschiede entstehen bei mir nicht mehr, sondern nur noch eventuelle Lautstärkeunterschiede durch einen schwächer trainierten linken Fuß.


    Grüße
    NoStyle

    Ich konnte früher auch einige male ein Signature spielen und kann sagen, es klingt genauso wie es aussieht - sehr edel und wuchtig!


    Quadratische Kessel sind sicherlich aus der Mode und vermutlich kommt das auch nicht mehr wieder. Damals wurden Toms halt auf Kinnhöhe positioniert - heute hängen Crashbecken auf Brusthöhe. Bedenkt man zusätzlich, dass Pinstripe-Befellung damals ein Muss für einen fetten Sound war, wäre diese Kombination heuer bestimmt zuviel des Guten. Mit einlagigen Fellen konnte das Signature ziemlich resonant sein, mit gutem Sustain, das würde heute immer noch als Spitzensound durchgehen!


    Die Aussage, dass wegen der Kesseldicke nichts mehr schwingen kann, halte ich für falsch! Dicke Kessel produzieren tief gestimmt genauso viel Wumms wie die dünnwandigen Kollegen und bieten ein ausreichendes Obertonspektrum, haben dafür ungleich mehr Projektion und Volumen. In einigen Situationen ist das durchaus von Vorteil, z.B. live ohne grosse Mikrophonierung. Das einzige, was den Kessel am Schwingen hindern kann, ist die wuchtige Hardware, speziell die klobige Tomaufhängung. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass dickere Kessel irgendwann wieder favorisiert werden könnten. Ich persönlich halte meine Tage dünner Kessel für gezählt - mein nächstes Set hat definitiv Wandstärken jenseits der 6 mm!


    Apropos Hardware - die Signature Hardware sucht von der Verarbeitung (und vom Gewicht) seines gleichen. Soweit ich weiss wurde die aufwändig verzinkt, vernickelt, verchromt und versonstwas. Sonor hatte damals glaube ich eine richtige Metalveredelungsstrasse, ähnlich wie bei Premium Autokarosserien. Mein alter Phonic-Snareständer sieht jedenfalls auch noch in 20 Jahren toll aus und funktioniert, genauso wie die Parallelabhebung meiner Lite-Schnarre, während mein Japan/Taiwan/China-Material schon einige male ersetzt wurde.


    Das Signature war zurecht ein Meilenstein und Sonor war damals der Inbegriff für maximale Qualität im Schlagzeugbau. So ein Set war ein Traum, für mich leider nie finanzierbar.


    Grüße
    NoStyle

    Da gebe ich Dir Recht Seppel. Ich kenne Blowbeat in der Anfangsbesetzung von CD und einigen Shows, da brannte echt die Luft. Als René ausgestiegen ist habe ich die Karriere nicht mehr groß mitverfolgt. Anfang der 90er nochmal in Köln gesehen mit Pieter am Bass und einem anderen Drummer - das war cool, keine Frage, aber einfach nicht mehr so frisch wie vorher.

    Soweit ich weiss, haben DW L-Rods 11 oder 12 mm Durchmesser. Das von mir gepostete Teil hat 10 oder 11 mm Durchmesser, das passt für Tama und co., aber auch 6 Kant Mapex oder Sonor (selbstprobiert!). Dieses PDP Halteböckchen ist vom Prinzip wie Tama, sollte sich also weit und eng genug auf- bzw. zuschrauben lassen. Wenn nicht gibt es ja immer noch den Pendanten von DW oder PDP, wie von Dir empfohlen. Mir ging es nur darum, dass so eine Kombi L-Rod-Klemme praktischer und günstiger ist als ein kompletter Tomhalter plus Multiklamp, zumindest für eine 10" Snare, unabhängig von Onlinekauf oder Shop vor Ort. Bei 12" würde ich persönlich zum konventionellen Stativ greifen.


    Grüße
    NoStyle

    Da muß ich fwdrums Recht geben - sehr lässiges Statement von Yamaha :thumbup:


    Die zwei 80er/90er Recording Customs, die ich mal spielen durfte, waren über jeden Zweifel erhaben und nicht zu Unrecht sind sie heuer irgendwie Kult. Bei einem war es ein Japan-made, beim anderen keine Ahnung.
    In der Verarbeitung von Holz und Hardware war Yamaha immer schon Teil der Weltspitze, das dürfte sich auch in England nicht geändert haben, zumindest war Premier durch den Yamaha-Kauf qualitativ deutlich besser (ich war mal Signia-Besitzer).


    Die Unterschiede in der Holzherkunft und Leimung klingen plausibel und vielleicht gibt es minimal differierende Nuancen im Sound jenseits des Flohhustens, das aber vermutlich nur beim direkten Vergleich. Da Du den nicht hast erfreu Dich einfach an weiterhin an Deinem ;)


    Grüße
    NoStyle