Es mag wenige interessieren und wohl auch offtopic sein, weil auf die Threadstarterfrage nicht eingegangen wird, ABER (nachdem ich jahrzehntelang - ja ich bin schon bald 40 - geschraubt, geklotzt, Felle im Minutentakt gewechselt... habe), Videos auf Youdumm geschaut... mal eine Tensionwatch hatte (nur Gott weiß, warum man mir die mal vor paar Jahren geklaut hat) bin ich zufälligerweise an dieses Video (vielleicht schon mal gepostet worden?? Keine Ahnung...) gestossen. Versteht mich nicht falsch: jedes Buch, Bibel und jenes Stimmbuch von Nils hat seine Berechtigung... Berechtigung für den nuancenhörenden Drummer... und für viele mehr.
Aber für mich momentan nicht mehr. Ich stimme einfach nur noch so, wie der Herr im Video und eventuell stimme ich noch fein nach, aber dann hat es sich. Und dieses Felle zentrieren und blabla wird bis mir jemand irgendwann das Gegenteil beweist, daß das wirklich nötig ist, werde ich vielleicht mal wieder machen. Aber so wie ich mich kenne... die nächsten Jahre nicht. Ich will lieber spielen spielen spielen
http://www.youtube.com/watch?v=ISdMNKb-hjc
Ich finde das gar nicht offtopic. Darf ich mich da mal anschliessen?
Ich bin uralt und als ich mir als Wiedereinsteiger vor 2 Jahren das erste Akkustik-Set nach 30 Jahren gegönnt habe, lagen neben dem frisch aufgebauten Set zwei Bücher zum Stimmen: das von Nils und die Tuning-Bibel. Daneben lagen noch Fön und Edding sowie diverse Klöppel, Maßband und Stimmschlüssel. Nach dem ersten Zentrieren und Durchstimmen war ich reif für die Couch. Es hat Stunden gedauert und ich habe bei jeder Trommel immer wieder in's Buch geschaut, ob ich auch ja keinen Schritt vergessen habe. Der Sound war Kacke (in meinen Ohren). Dann kamen vorgedämpfte Felle, ein Hauch Gaffa auf die Resos und Moongel auf die Batters. Dann war der Sound nett (in meinen Ohren). Solange bis ich mal die halb so teure Sonor Force 3007 Bude des Proberaum Nachbarns angespielt habe. Danach mochte ich meinen Sound gar nicht mehr. Der hatte übrigens noch die einfachen Werksfelle drauf und nicht derart aufwendig gestimmt - sein Set war noch nicht mal zentriert oder gefönt...
Ich habe dann mein Set mehrmals ab- und aufgebaut an verschiedenene Stellen des Proberaums und merkte schnell, was für einen enormen Einfluss das haben kann (steht ja auch so im Buch von Nils). Danach habe ich meine Trommeln neben die vom Nachbarn gestellt und so lange gestimmt, bis meine ähnlich klangen. Irgendwas war trotzdem anders. Schliesslich habe ich mir eingebildet, dass es an meinen Gußspannreifen liegt. Jedenfalls habe ich nach einiger Zeit mein Set verkauft und mir auch das Sonor gekauft. Die Felle habe ich dann mit der "Faltenwegspann"-Methode gestimmt weil mir alles andere zu aufwändig war. Heute gefällt mir der Sound meines Sets richtig gut (meine Bandkumpels können komischerweise gar keinen Unterschied ausmachen...). Und fast etwas verschämt stimme ich bei denen mit ein, die sagen, dass für sie die Faltenwegspann Methode völlig ausreicht. Mir ist natürlich klar, dass man seinen Sound feintunen und optimieren oder bestimmte Nuancen nur mit etwas mehr Aufwand erreichen kann (wie in den Büchern und Bibeln beschrieben). Aber für meine Proberaum Situation und lautes Gedengel in der Amateur Rockband reicht diese Stimm-Methode doch aus.
Bei meinem Händler klingen übrigens alle Sets im Ausstellungsraum ziemlich gut. Ob teuer oder billig, keins klingt wirklich mies. Ich hab den mal ernsthaft gefragt, ob das nicht reichlich Zeit kostet, die alle zu zentrieren und durchzustimmen. Mann, was haben wir gelacht danach... Und ratet mal, wie der seine ganzen Ausstellungsstücke stimmt...
Dem DrummerDaddy würde ich also an's Herz legen sein Set erstmal einfach zu stimmen mit der Faltenwegspannmethode. Dann dem Sohn noch das Buch von Nils zum nächsten Geburtstag schenken, damit er mal irgendwann tiefer einsteigen kann - wenn er Lust hat. Und mit der Zeit wird man dann das Gehör für seinen Sound entwickeln. Und seine Methode zum Stimmen auch.