Au ja! 
In Erinnerung bleibt mir "Friday on my Mind", das mir an den Achteln auf der Hi-Hat einfach zu schnell war. Die Herausforderung war wirklich, das Stück durchzuhalten, ohne wegen Erschöpfung langsamer zu werden.
(Ich hatte das damit gefaket, dass ich immer mal wieder auf das Ride-Becken wechselte [andere Arm-Position] und gelegentlich Schläge ausließ, also Synkopen statt alle Achtel spielte, um nicht langsamer zu werden.)
Ganz genau so bei mir! Und es ist heute immer noch so. Ich kann es einfach nicht und rede mir immer mehr ein, dass ich es nie können werde und es auch nicht mit Üben zu tun hat.
Auf dem Ride spielt sich vieles entspannter. Das muss an der Arm/Handhaltung liegen, die man geometrisch bei Crosshanded Playing auf der HiHat nicht umsetzen kann. Dafür hab ich mir alle möglichen Schandtaten angeeignet, teils genau wie du: Schnelle "Achtel" nur als 1 2 + 3 4 + gespielt oder einfach nur Viertel, oder sogar im Charlie Watts Style - der das ja angeblich macht, damit die Snare besser durchkommt... Dachte mir halt auch irgendwann: "Das ist eben mein Signature Ding, warum soll man dazu erst "Profi" sein müssen? Ich spiele schnelle Achtelbeats auf der HiHat auch gerne mal als "Hand to Hand" Pattern R L R L R L R L - Snare auf 2 und 4 immer mit R und mit der linken Hand die 2 und 4 auf der HiHat dazu, sodass ich im Prinzip die HiHat so spiele: R L L L R L L L...bringe das auch ganz gut zum Grooven, würde ich sagen.
Geprobt hatten wir meist so, dass wir die Stücke durchspielten, ein jeder wohl mehr auf sich achtete um die Sache durchzumogeln, und war zufrieden damit, wenn die anderen (die ja auch nicht so genau hinhörten, was die anderen spielten), nicht meckerten.
Genau so war es. Aber es ist in manchen Bands noch immer so. Manche haben ihre Unbekümmertheit nie abgelegt und würden gerne einfach direkt auftreten. Mich hat es aber schon damals fuchsig gemacht: Mir geht und ging es nicht einmal um die spielerischen Skills und Perfektion, sondern dass man Songstrukturen versteht und nicht immer nach dem 2. Refrain abbricht, weil keiner weiß dass die Bridge kommt und wie sie geht.
Man muss ja nicht alles Ton für Ton covern, aber eines ist wichtig: Understatement!
früher hat man Gigs gespielt, von denen es, wenn überhaupt, noch verrauschte Cassettenaufnahmen gibt.
...aber manchmal krant man dann doch mal so ne Kassette raus (bei mir sind es schon mp3's) und denkt sich: Sooo besch... war es dann eigentlich doch nicht, zumindest war das authentisch. Man denkt ja auch immer "hätten wir damals die heutigen technischen Möglichkeiten gehabt" .... aber vermutlich wäre das gegenseitige online Überbieten nur früher gekommen.