Die Gründe sind vielseitig und jeder hat da wohl sein Päckchen dran. Wir kaufen alle sowieso zu viel und ersaufen im GAS.
Ich habe meine 3 "neuen" Sets alle im "Fachhandel" gekauft, 2 direkt vor Ort im o. g. Drumhouse, eines in der Pfalz, zwar mit Versand, aber vom Musikhaus. Sogar mit dem Verein sind wir damals zum Local Dealer gefahren. Dazwischen gab es mal ein Proberaum Set, ein E-Drum Kit und das SPD-SX aus den Kleinanzeigen. Bei den Becken sieht es etwas anders aus, aber auch da kommt ein kompletter Satz aus dem lokalen Fachhandel, der Rest ist gebraucht und einige hatte ich tatsächlich von den "Großen" bezogen.
Wenn nur immer wieder wir Kunden für das Sterben verantwortlich gemacht werden, dann muss ich fragen, ob wir 1. bei jedem Betreten eines "Schlagzeugladens" ein Drumset kaufen müssen und 2. ob es immer neu sein muss. Wenn ein Händler die Kleinanzeigen verteufelt, dann sollte er sich ja auch mal fragen, was mit dem Set passieren soll, wenn der nächste potentielle Kunde es nicht verkauft, bevor er sich bei ihm was neues zulegt.
Das ist natürlich ein Teufelskreis: Zum Inspirieren lassen fehlt mittlerweile vielen Läden die Fläche und auch das vorrätige Material. Die meisten haben ihre Hauptmarken, von denen dann wenigstens viel, wenn auch nicht alles, dasteht. Das ist aber sogar im Thomann-Store so. Wenn du dich für was bestimmtes interessierst, sagen die wohl, sie holen es aus dem Lager, aber 3 mal machst du das auch nicht. Beim lokalen Händler gehst du noch weniger hin und lässt dir 3 mal was bestellen, wenn du keine echten Kaufabsichten hast. Ausgiebiges "Testen" im Laden und dann nicht kaufen macht man ja auch nicht.
Andererseits möchte ich es mir auch erlauben lassen, auch "nur ein Paar Sticks" mitzunehmen und zu schauen, wenn ich mal in der Stadt bin. Da fahre ich aber halt auch nicht hin, wenn ich eben das nur brauche, sondern verbinde das allenfalls mit anderen Dingen und hoffe, dass das Geschäft dann offen hat.
Vielleicht hat es auch was mit unserer aller Mentalität zu tun: Letztes Jahr war ich in Nashville in "Fork's Drum Closet". Wenn man da auf die zweite Ebene möchte, kommt man direkt an der Theke vorbei. Glaubt ihr, die hätten mich die Treppe hoch gehen lassen, ohne mir ein Paar Sticks in die Hand zu drücken und ausdrücklich zu sagen, ich solle alles ausprobieren? Die wussten ganz genau, dass ich Touri bin und kein Schlagzeug mit in den Flieger nehm.