Beiträge von MoM Jovi

    Ich sehe das auch ganz pragmatisch. Die Band / das Orchester soll am Ende gut klingen. In der Regel macht ein zu lautes Schlagzeug deutlich mehr kaputt als man durch das bessere Spielgefühl des Schlagzeugers, den höheren Dynamikbereich oder die besser klingenden Trommeln und Becken wieder rausholen könnte.

    Klang des Schlagzeugs und des Grooves ist leider nicht die Metrik, sondern nur der Klang der Summe. Aus Sicht von Publikum und Dirigent.

    Deshalb packe ich in solchen Fällen gerne auch mal ein Küchenhandtuch auf die Snare. Dann kann ich wenigstens noch in Wohlfühlstärke draufhauen ohne zu laut zu sein.

    Ist teilweise aber auch eine Abwägungssache. Bei einem Rock-Song darf meines Erachtens das Drumset auch lauter sein, als bei böhmisch-mährischer oder symphonischer Musik beispielsweise. Wäre schade, wenn der Dirigent da komplett ausbremst.

    Genau das ist mein Punkt.

    Ein Rock-Stück soll im "Klang der Summe" nach Rock klingen und nicht Fahrstuhl. Ein Rock-Backbeat ist was anderes als ein böhmischer Nachschlag, auch technisch.

    Mein Eindruck ist eben, dass es keine Sache des imaginären "Master-Lautstärkereglers" ist, sondern das Bewusstsein, wie das Schlagzeug im Rock klingt und gespielt wird. Und dann wird einem immer wieder einzubläuen versucht, dass Rock-Drummer keinen Jazz könnten - Jazztrommler aber Rock? Letzteres ist gar nicht mal abwegig, das sagt z. B. auch Todd Sucherman in "Methods and Mechanics". Aber er hat auch ne klare Meinung, worauf es beim Rock dann ankommt.

    Hey Timo!

    Zu #124: Erst dachte ich, hm Mallets, das wird ja nicht so spannend. Wahnsinn, wie schnell man aber mitten im Thema ist und dass es am Ende wieder um Mindset und Disziplin beim Üben geht, was man alles sehr gut aufs "normale" Schlagzeug übertragen kann. Und spannend war es allemal!!

    Euer Kalender-Problem verstehe ich nicht so ganz. :D Wahrscheinlich ein Generationen-Problem. Aber ob ich meinen Kalender nun im Papierbuch pflege oder auf dem digitalen Gerät, das ist doch am Ende egal: Man muss ihn pflegen. Ins Buch ist sicher schnell was gekritzelt oder auch gemalt/skizziert, man kann blättern und Eselsohren machen. Aber auch in der digitalen Welt kann man mehr als nur den Termintitel eintragen und verschiedene Farben vergeben. Ich finde die Kalender der heutigen Smartphones wirklich gut. Der Google-Kalender lässt sich mit Partner/in oder Bandkollegen teilen und gemeinsam bearbeiten. Dasselbe gilt für Google Notes, wo man ToDo Listen mit Abhake-Funktion erstellen und auch mit anderen gemeinsam bearbeiten kann. In eurem Fall könnt ihr Kalender oder Notes sogar mit Schüler/innen teilen - Disziplin dann natürlich auch bei denen vorausgesetzt. 8o Und: Man hat den Kalender immer dabei, auch ohne Smartphone kann man sich an einem beliebigen Rechner mit Internetzugang schnell bei Google einloggen. Nachteil: Die Datenkrake wird gefüttert.

    Die Band / das Orchester soll am Ende gut klingen.

    Genau. Und weil die meisten Orchester auf diese Weise "gut" klingen, höre ich mir auch ungern Orchester aus der Publikumsperspektive an. Vorletztes Wochenende war ich auf dem Herbstfest in der Nachbargemeinde, wo mittags ein Musikverein gespielt hat, der gar nicht so schlecht war. Aber im Schlagwerk-Register war es wie so oft: Natürlich durften die obligatorischen Rock-Stücke im bunt gemixten Repertoire nicht fehlen, dieses Mal war es u. a. ein Robbie Williams Medley. Der Trommler an der "Schießbude", also der mit den vielen Trommeln (sprich der "lauteste"), spielte seinen Beat mit "klassischer Spielweise" der HiHat an der untersten Streichelgrenze (so nennt das unser Dirigent, wenn man optisch gleich notierte Achtelnoten völlig homogen ohne innere Dynamik spielt, also ohne Betonung des Downbeat). Dafür war die Schellenkranz-Spielerin dominant, auch was spontane Polyrhythmik über die "Rock"-4/4 angeht.

    Deshalb hast du deinen Dirigenten:

    Er steht vorne und hört in echt, wie laut das Orchester und die einzelnen Instrumente tatsächlich spielen, und in welcher Balance zueinander.

    Er hilft dir, in richtiger Lautstärke zu spielen.

    Das ist richtig und gut so. Nur wie oben beschrieben, scheint die Schießbude je nach Ausbildung und Hintergrund der musikalisch leitenden Musik einen entsprechenden Stellenwert zu haben. Denn:

    Das Akkordeonorchester scheint ja Hauptgegenstand der Band zu sein - also kein Support für eine "richtige" Rockband. Da seid ihr von einem Rocksound sowieso weit entfernt und es wird kaum jemanden interessieren, wie das Schlagzeug klingt.

    Das ist auch häufig mein Verdacht. Lehne ich mich zu weit aus dem Fenster, dass das Schlagzeug in Nicht-Schlagzeug-Studienfächern nur ungenügend behandelt wird und daher nur als Beiwerk oder gar leises Metronom gehandelt wird.

    Denn genau das:

    Die Argumentation, dass man leise Spielen erlernen kann und das Jazzdrummer ja auch können, ist übrigens auch ganz einfach nur gedreht, wie er es braucht.

    Jazz spielt man auch anders, hat ein anderes Feel als Rocksongs. Die Leute denken immer, dass die "Betriebstemperatur" am Schlagzeug regelbar wie die Masterlautstärke eines Gitarrenverstärkers wäre. Aber das ist halt auch direkt an den musikalischen Ausdruck gekoppelt.

    ...ist mein Punkt. Ein Rock-Stück braucht einen prägnanten Bumm-Tschak, und die Becken dafür leise - das ist auch meine Baustelle. Alles andere klingt nach Fahrstuhl-Musik. Bei einem Tango oder Swing spiele ich auch anders. Da haben wir eigentlich kein Thema. Es ist nur eben bei den dedizierten "Rock" Stücken, wo ich dem Bumm-Tschak etwas Gewicht gebe. Und deshalb ganz bewusst der Thread-Titel. Immer den Gesamtklang im Sinn und bei einem Rocker brauchts meiner Meinung nach dominanteres Schlagzeug. In der populären Rockmusik ist das ja auch so. Nur im "Orchester-Rock" wohl nicht. Ich lese das aus euren Beiträgen auch ein bisschen so raus. Ändern lässt sich das natürlich nicht so leicht bis gar nicht. Vielleicht muss man sich damit abfinden.

    Ich hatte am Wochenende eine Diskussion mit unserem Dirigenten im Akkordeonorchester: Er meinte, ich neige öfter dazu, zu laut zu werden, und dass man lernen könne, leise zu spielen - Jazzer würden das lernen. Eine sinngemäß so oft gehörte Aussage und er hat auch nicht Unrecht, doch wie immer gibt es ein dickes Aber.


    Der Fall am Wochenende war auch der Situation geschuldet, dass wir in einem mittelgroßen Raum gespielt haben, in dem es akustisch bedingt war, dass die Akkordeons viel lauter wirkten als sonst. Ich hinten an der Bühnenwand kam mir plötzlich vor wie im 50 Mann Blasorchester, wo du denkst, dein Schlagzeug säuft dir ab. Dementsprechend langst du etwas zu - wohl bedacht, dass das immer noch zu laut sein könnte. Dennoch haben wir das Thema auch in anderen Locations - im Freien eher nicht.


    Ein Akkordeonorchester ist nun mal kein Blasorchester bei gleicher Zahl Musiker. Dennoch bin ich allmählich der Meinung, dass es im Orchesterkontext eine andere Definition von Rock-Drums zu geben scheint, was ich bis in den professionellen Bereich beobachte, wenn es nicht gerade ein voll verstärktes Rock-Symphonic-Orchester ist: Wird ein Rock-Stück gespielt, dann sind die Drumbeats flach und ohne innere Dynamik, weil sie alle jedes Teil am Set auf der untersten Dynamikstufe spielen. Da kann doch gar kein Rock-Drive mit Bumm-Tschaaak entstehen.

    Und ich bin mir hier einfach nicht sicher, ob ich mir das zu schön rede, oder ob das die Vorstellung von Rock bei musikalischen Leitern ist, die Jazzer oder Klassiker sind.


    Ich will keine Legitimation zum Reindreschen, das tue ich ganz sicher nicht. Aber ich kann eben keinen Rockbeat aus den Unterarmen spielen, nur weil ein lockerer Schlag aus dem Handgelenk unter Nutzung des Rebound schon "zu laut" ist. Wie steht ihr dazu?

    Naja, das Teil hat wohl eine Drehmomentbegrenzung, die über "finger tight" liegt, aber unter der eines Akkuschraubers. Das kleinste Drehmoment (falls einstellbar) eines Akkuschraubers liegt meist schon drüber, als dass man drauf vertrauen kann und nicht die Böckchen zerschießt.

    Preislich etwa gleich wie der Bosch IXO 7. Für "schnell und unterwegs" vielleicht gar nicht so übel.


    edith: imho ach ja was die Aussage im Video des perfekten "Gestimmten" angeht, das bezweifel ich doch schwer.

    Ich glaube es geht da eher um eine Grundlage zum Stimmen, die eben über eine "finger tighte" Vorspannung - aber keinesfalls "Grundstimmung" - hinausgeht. Beim Fellwechsel wäre es schon immer nett, wenn die Schrauben schon so weit reingedreht sind, dass man anfangen kann zu stimmen.

    Und warum muss man in einen Kessel eine Lage Aluminium reinprokeln, um "Release Time" zu verkürzen?

    Hatten wir glaub schon mal hier: Haben denn Unternehmen im "Consumer-Bereich" (oder was sind Instrumente eigentlich?) eigentlich keine Auflagen in Richtung: Was passiert, wenn das Teil mal entsorgt werden muss? Also je mehr Werkstoffe ich miteinander verquirle, desto aufwendiger sind der (Genehmigungs-)Prozess und die Anstrengungen, das Zeug wieder zu trennen. Umwelttechnisch also mindestens eine kleine Katastrophe.

    Ich habe mich heute Morgen erstmals so richtig für etwa 2 Stunden mit Rush beschäftigt. :saint: Das ist schöne Musik, die ich nebenher hören kann - also auch vom Sound her. Es gibt Musik, da kann ich das nicht. Das hier ist eigentlich schöne ordentliche Rockmusik, die schon mal kein Unbehagen in mir auslöst oder das Gefühl, dass ich das eigentlich nicht hören möchte und mich nur dazu zwinge. Das ging mir bei Bands schon anders, wenn ich den Zwang hatte, mir deren Gesamtwerk einmal reinzuwürgen. ^^

    Bei einem Stück wie Limelight kann ich Anika direkt hören. Bei anderen Stücken wie The Spirit of Radio, Closer to the Heart oder auch Tom Sawyer tu ich mich auf Anhieb schwerer. Warum mir das so geht, kann ich aber auch nicht richtig erklären. Womöglich liegt es am (trockenen) Sound, den man von Annikas Solo-Sachen kennt. Bei Jeff Beck hat sie ja auch brilliante Becken gespielt. Ich bin echt gespannt, wie sie das umsetzen wird. Unterm Strich kann es für uns Drummer eigentlich nur genial werden!


    Im Übrigen macht es mich ganz fuchsig, dass ich die Taktarten und -wechsel beim Hören nicht direkt erfassen kann! ^^ Kaum meint man, einen ungeraden Verse-Teil erfassen zu können, landet das ganze Ding schon wieder in einem getragenen Chorus. Und genau so geht es mir z. B. bei Anikas "Mister" - wirklich geniale Musik!

    Naja, wenn die Diagramme denselben Maßstab an dem Achsen ansetzen, ist das theoretisch eine relative Darstellung der beiden Materialien, und mindestens eine qualitative Angabe: Der Sonicply hat weniger Sustain und noch weniger Release, während Attack und Decay quasi identisch sind. Im Prinzip das Pinstripe unter den Kesselkonstruktionen. *duck und weg*

    Es ist halt immer auch eine emotionale Sache. Je "näher" man einer Band steht, desto schwerer tut man sich mit solchen Besetzungswechseln.


    Auf der anderen Seite geht es mir so bei AC/DC: Habe die nie richtig bewusst gehört, außer die großen Hits. Würde also behaupten, ich stehe denen nicht "nahe". Da ist es aber so, dass ich mir das Geld sparen würde, sie live zu sehen, wenn da nur noch die Hälfte des Originals übrig ist.

    Wiederum anders bei den Stones: Die habe ich erst nach Charlie Watts richtig entdeckt und mich damit befasst. Steve Jordan finde ich genial, und "für mich" passt die Besetzung total.

    Ich kann also verstehen, dass sich die einen total auf Annika bei Rush freuen, die anderen dagegen skeptisch sind. Ich fänds interessant. Ich "kenne" sie besser als Rush. Daher bin ich hier offen.

    Hat wohl einfach damit zu tun, wie man mit einem/r Musiker/in groß geworden ist. Eine weitaus subjektivere Angelegenheit als objektiv.

    Dass so ein Thread/Thema polarisiert, ist doch völlig normal. Am Ende sind wir in großen Teilen ein Laberforum. Wenn es nur um Herzchen und Zustimmung geht, müssten solche "Newsthreads" doch nach dem ersten Post zugemacht werden. So ähnlich wie bei YT, wo es keine (öffentlichen) Dislikes mehr gibt.


    Und jetzt lasst euch die Würstchen schmecken mit meinem Senf! :saint:

    Dass dieses Powertrio bisher immer auf Gastmusiker auf der Bühne verzichten konnte, fand ich auch so genial. Schade!

    Das geht mir auch bei einigen Bands so. Man ist mit ihnen groß geworden und kennt die Parts, die jedes Bandmitglied spielt - auch mit möglichen Abstrichen in der Live-Version oder auch mal Zuspielern. Dennoch grooved die Band wie Sau auf der Bühne und ist authentisch.

    Dass dann mal ein Mitglied ersetzt wird, ist nicht mal so schlimm - wenn es denn ersetzt wird. Schwierig finde ich für mich persönlich aber "Ergänzungen" - abgesehen von Addons wie Bläsersections, Chöre, (Teil-)Orchester. Aber wenn zum Beispiel bei einem klaren Riff-Song noch eine Gitarre mitschrabbelt, finde ich das schwierig. Das sind für mich die Momente, wo die Band nicht mehr ist, was sie war.


    Im vorliegenden Fall aber sehe ich null Problem, zumal ich Rush eigentlich nicht kenne. Dass die neue Schlagzeugerin so ziemlich jedem von uns Meilen voraus ist, muss ja gar nicht diskutiert werden, und sie wird das besser hinbekommen als unsereiner. Logisch, dass da auch Zweifel sind, wie das klingen wird, und dass ihr typisches Setup wohl nicht reichen könnte. Aber mal umgekehrt: Könnte sich auf Anhieb jemand Todd Sucherman oder Nicko mit ihren Burgen bei Bruce Springsteen vorstellen? Es wird spannend, und das ist gut so!

    Bei manchen Musikvereinen scheinen die Zeiten wieder goldig zu werden.

    Immerhin: früher gab es mal eine Welle/Mode/Zeit, wo die anständiges Zeug (wenn auch nicht immer zielführend) gekauft hatten. Dann kam die Billigzeit mit Schrott und jetzt geht es anscheinend wieder gut?

    Ich muss mal die Kassenwärtin zum Schampus einladen ...

    Joa...naja. Ich habe den Eindruck, dass mittlerweile bei Inventar-Updates dann doch auf Mittelklasse-Markenware gesetzt wird. Die hiesige Blaskapelle hat seit ein paar Jahren ein neues Superstar Classic. Das wurde aber vor 2020 angeschafft, als die Säue im Allgemeinen noch fetter waren. Wir im Akkordeonorchester haben noch unser Basix Concept Series, aber das kann ich verkraften, weil ich bei Auftritten für das Schlagzeug-Backlining verantwortlich bin und dann nicht extra zum Proberaum fahre, wenn ich schon ein Schlagzeug ins Auto laden muss.

    Morgen allerdings spiele ich mal übers "Housekit" und bin gespannt, was mich erwartet. Ich nehme auf jeden Fall mal mein Bronze-Service und ein Stückchen Buche mit. Der Rest wirds schon tun, auch wenn alles nach umgedrehtem Plastikeimer klingt.

    Kann auch sein...hab tatsächlich nicht so genau hingeguckt. 🙈 Aber das Finish war wie dieses African Marble und auf dem BD Frontfell stand die 150 drauf.

    Sonor hat wieder "something huge" für den 17. Oktober angekündigt, gesehen bei Instagram. Die Homepage weiß noch von nichts, oder hat es gut versteckt.

    Schaut nach Trommeln aus in rotem Vintage Finish, aber keine Oyster, eher so fleckig, weiß nicht wie man das nennt.


    Und der Musikverein im Nachbarort hat sich doch tatsächlich die 150er Vintage Kiste gegönnt mit gleich 4 Toms.

    Klingen erstmal ziemlich geil. Sind aber auch von einem gespielt, der das richtig kann. :P

    Ich kenne mich im Sabian Portfolio nicht aus...sind das neue Produkte, oder werden sie jetzt nur mit Todd Sucherman beworben? Er spielt ja schon ewig Sabian.

    Natürlich wieder viel Gelaber, aber das muss man machen, man will ja gefördert werden.

    Ach ja, ein klassischer Konzertabend, bei dem man sich richtig in den musikalischen Darbietungen gehen lassen kann: Eröffnung durch die Jugend, Umbaupause, dann die "Overtüre Deluxe" gefolgt von einem 12minütigen atonalen Geräusch-Potpourri, dann Eeeeeeehrungen und Aaaaaansprachen wegen denen, die sonst beleidigt wären und Nadeln für Weste oder Halstuch. Anschließend endlich das Highlight, weswegen eigentlich alle da sind: Würstchen mit Kartoffelsalat (oder doch nur Käsebrot? 🤔 ).

    Dann die "5 am Stück" mit wenig Gerede zwischendrin (darum heißt das findige Motto heute "Radio"). Aber eigentlich sind alle schon müde. Darum wird Lemon Tree scheinbar zufällig von der umfallenden Flasche eines Gastes gestört, der beinahe eingenickt wäre...

    Das war aber auch das Schöne: Sich nicht drum kümmern, was andere Schlagzeuger und die Musikerpolizei dazu wieder besser wissern, nix mit "künstlerischer Aussage", sondern einfach sich nicht darum kümmern, was man alles nicht kann, sondern mit seiner Band Spaß am proben und spielen haben, und den Jugendlichen im Jugendzentrum Spaß bringen.

    Haha, umgekehrt: Wir waren die Musikerpolizei und dachten, alle anderen Bands machen es falsch. Dabei waren wir einfach neidisch. :D Wir waren teilweise richtig asozial drauf, zum Beispiel, als mal an unserer Schule ein Event mit 4 Bands organisiert wurde, 3 davon mit Mitgliedern aus der Schule. Jede Band war vor und nach dem Auftritt mit ihrer "Fanbase" (wohl eher Dunstkreis) beschäftigt, von wegen die anderen Bands als Publikum supporten. Als erste Band im Lineup ist man dann auch schon mal nach dem Gig einfach abgehauen auf eine andere Party...

    Wenn man dann was "ändert" sind es sind meiner Meinung nach auch zwei grundsätzlich verschiedene Dinge, ob man es mangels spielerischer Fähigkeiten vereinfacht oder eben wirklich bewusst "künstlerisch" anders spielt. Da sollte man schon differenzieren und sich selbst reflektieren, finde ich.

    Genau das. Habe oft erlebt, dass jemand etwas nicht hinbekommt, meist unbewusst. Kritisiert man das oder bietet Hilfe an, dann heißt es "ach, das ist jetzt halt unsere Version". Es geht oft gar nicht um das spielerische Können - nichts gegen ein bewusst und musikalisch vereinfachtes Solo! Meistens sind es sogar relativ einfach Dinge wie der Songablauf: den einen Takt nach dem Refrain ausklingen lassen, bevor es weiter geht, Songstrukturen (wann kommt die Bridge). Aber oft auch rhythmische Sachen wie vorgezogene 1en usw.

    Es ist eben ein Unterschied, ob ich weiß, dass ich etwas nicht kann oder nicht. Wer bewusst anders oder einfach spielt, darf natürlich "seine Version" machen, wie er/sie möchte.

    (Plauderthread)

    Au ja! 8o


    In Erinnerung bleibt mir "Friday on my Mind", das mir an den Achteln auf der Hi-Hat einfach zu schnell war. Die Herausforderung war wirklich, das Stück durchzuhalten, ohne wegen Erschöpfung langsamer zu werden.

    (Ich hatte das damit gefaket, dass ich immer mal wieder auf das Ride-Becken wechselte [andere Arm-Position] und gelegentlich Schläge ausließ, also Synkopen statt alle Achtel spielte, um nicht langsamer zu werden.)

    Ganz genau so bei mir! Und es ist heute immer noch so. Ich kann es einfach nicht und rede mir immer mehr ein, dass ich es nie können werde und es auch nicht mit Üben zu tun hat. :D Auf dem Ride spielt sich vieles entspannter. Das muss an der Arm/Handhaltung liegen, die man geometrisch bei Crosshanded Playing auf der HiHat nicht umsetzen kann. Dafür hab ich mir alle möglichen Schandtaten angeeignet, teils genau wie du: Schnelle "Achtel" nur als 1 2 + 3 4 + gespielt oder einfach nur Viertel, oder sogar im Charlie Watts Style - der das ja angeblich macht, damit die Snare besser durchkommt... Dachte mir halt auch irgendwann: "Das ist eben mein Signature Ding, warum soll man dazu erst "Profi" sein müssen? Ich spiele schnelle Achtelbeats auf der HiHat auch gerne mal als "Hand to Hand" Pattern R L R L R L R L - Snare auf 2 und 4 immer mit R und mit der linken Hand die 2 und 4 auf der HiHat dazu, sodass ich im Prinzip die HiHat so spiele: R L L L R L L L...bringe das auch ganz gut zum Grooven, würde ich sagen.

    Geprobt hatten wir meist so, dass wir die Stücke durchspielten, ein jeder wohl mehr auf sich achtete um die Sache durchzumogeln, und war zufrieden damit, wenn die anderen (die ja auch nicht so genau hinhörten, was die anderen spielten), nicht meckerten.

    Genau so war es. Aber es ist in manchen Bands noch immer so. Manche haben ihre Unbekümmertheit nie abgelegt und würden gerne einfach direkt auftreten. Mich hat es aber schon damals fuchsig gemacht: Mir geht und ging es nicht einmal um die spielerischen Skills und Perfektion, sondern dass man Songstrukturen versteht und nicht immer nach dem 2. Refrain abbricht, weil keiner weiß dass die Bridge kommt und wie sie geht.

    Man muss ja nicht alles Ton für Ton covern, aber eines ist wichtig: Understatement!

    früher hat man Gigs gespielt, von denen es, wenn überhaupt, noch verrauschte Cassettenaufnahmen gibt.

    ...aber manchmal krant man dann doch mal so ne Kassette raus (bei mir sind es schon mp3's) und denkt sich: Sooo besch... war es dann eigentlich doch nicht, zumindest war das authentisch. Man denkt ja auch immer "hätten wir damals die heutigen technischen Möglichkeiten gehabt" .... aber vermutlich wäre das gegenseitige online Überbieten nur früher gekommen.