Beiträge von trommla
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Wir können hier jetzt weiter Glaubensfragen diskutieren, vielleicht können wir aber auch einfach akzeptieren, dass es unterschiedliche Erfahrungen dazu gibt.
Man sollte nicht vergessen, es spielen so viele Faktoren in die Klangformung rein, dass jede Veränderung potenziell den Höreindruck verändern kann. Über Konstruktion und Ausstattung eines Schlagzeugs wissen wir einigermaßen Bescheid, aber jeder spielt sein Set in einem anderen Raum mit unterschiedlichen Abmessungen, an unterschiedlicher Position, auf verschiedenen Böden (Holz, Teppich auf Estrich, Beton). Dass im einen Fall deutliche bis gravierende Ergebnisse zutage treten, im anderen nahezu kein hörbarer Unterschied feststellbar ist, deutet nicht auf verzerrte Wahrnehmung, sondern nur auf die Komplexität der Fragestellung hin. Also habt euch weiterhin lieb
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Entkopple ich die Beine, auf welcher Weise auch immer, gegenüber dem Boden, dann ist das Sustain der Trommel einfach etwas länger/anderes. Und das hört man auch.
Ich denke, dass ist hier auch unstrittig. Den Effekt hatte ich selbst mal bestaunt, nachdem ich die harten Gummifüße meines kleinen Gretsch gegen gefederte Pöal-Füße getauscht hatte. Auf die Idee war ich gekommen, weil der FT-Sound abgewürgt klang und ich dem mit Stimmung und Fellwahl nicht beikam.
Für mich ergibt sich ein Nutzen aber nur, wenn ich damit ein Problem lösen kann. Klingt ein Floortom in meiner Stimmung rund und fett, dann habe ich einfach nichts davon, das Sustain noch um ein paar Millisekunden zu verlängern, weil mir der Hersteller verspricht, dass sich das Sustain mit seinem Feature weiter verbessern lässt. Anders ausgedrückt, ich entkopple, um hörbare Einschränkungen zu bekämpfen, nicht um guten Sound vielleicht (!) weiter zu optimieren.
Sustain ist ein Bestandteil eines guten Drumsounds, kein Selbstzweck. Es geht afaik nicht um Maximierung des Sustains, sondern um einen stimmigen Gesamtsound ALLER Toms. Da kann von Fall zu Fall etwas weniger Sustain sinnvoller sein als zu viel. Gerade bei Floortoms haben viele lieber einen punchigeren, kontrollierteren Sound.
Nachtrag, weil zu spät gelesen:
Gummifüße haben übrigens eher den Nutzen, z.B. Parkett nicht zu zerkratzen und weniger eine entkoppelnde Wirkung.
Siehe meinen ersten Abschnitt. Zwischen harten und weicheren/gefederten Gummifüßen gibt es durchaus Unterschiede, nicht nur für's Parkett. Das lässt sich aber nicht pauschal sagen, denn meine Sonor-Vollgummifüße beispielsweise funktionieren auch ohne Luftfederung problemlos.
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Inwiefern das in welchem Kontext eine nützliche Wirkung bringt, sei mal dahingestellt.
dass da eben kein hörbarer Unterschied vorhanden ist.
Exakt DAS ist dann für mich Esotherik
Entscheidend für sinnvolle Anwendungen ist eben nicht, dass es theoretisch einen Effekt geben könnte, sondern ob dieser sich in der Praxis des Anwenders verifizieren lässt. Ähnlich wie die berühmte Frage, ob sich Becken durch aufrechte Lagerung aufgrund des Fließens der Moleküle verformen und ihren Klang verändern könnten. Irgendwer, der mir Ahnung von Metalllegierungen zu haben schien, hat uns hier mal vorgerechnet, dass solche Effekte durchaus existieren, es aufgrund der Fließgeschwindigkeit jedoch Jahrhunderte (oder waren es Jahrtausende) Zeit bräuchte, bis das für den Anwender erkennbar wäre.
Edit: letztendlich darf jede*r glauben, was er/sie/es glauben möchte, und wer für solche Gadgets wie die verstellbaren FT-Beine Verwendung zu haben glaubt, wird sie auch haben. All die Tipps, das Umdrehen der FT-Beine wie auch anderer möglicherweise soundbeeinflussenden Workarounds, sind ja nicht verkehrt, wenn man mal im Studio ein Soundproblem zu lösen hat. Je mehr Varianten man parat hat, umso eher (also schneller, und darauf kommt's im Studio meinst an) wird sich ne Lösung finden lassen. Am Ende zählt für jeden von uns, welche Variante im konkreten Fall den Erfolg bringt, und zumindest ich empfehle die Variante dann gerne weiter, obwohl sie empirisch nicht gesichert sein mag.
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Hurra, endlich echte Schlagzeug-Esotherik
Das hat einiges gemeinsam mit den Dingen, die ich in den späten 80ern bei Hifi-Anlagen so glauben wollte.
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Manchmal ist es einfach schön, dass es Internet gibt...
Klasse!
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Also das nur mal grundsätzlich und theoretisch, von Fall zu Fall stimmt man sicher anders.
Also mir ist ja jede theoretische oder sogar (pseudo-) wissenschaftliche Herangehensweise viel zu anstrengend bzw mein physikalisches Grundwissen zu schlecht, als dass ich mich mit solchen Ansätzen befassen würde. Ich höre halt hin, ob die Stimmung sich mit der Musik beißt, wenn nicht, ist alles fein. Damit ist schonmal klar, dass die Toms in Intervallen ohne Dissonanzen spielen, der Rest ergibt sich.
Die von Marius beschrieben Arbeitsweise führt auch bei mir immer wieder zu Komplimenten von Musikern und Tonleuten, ich würde allerdings nicht alle Sets über einen Kamm scheren. Mein Vintage funktioniert mit coated Emperors über klaren Ambassadors hervorragend, und auch wenn ich kein 14er besitze, wäre ich sicherlich schnell bei einem passenden Ergebnis. Natürlich unter der Annahme, dass nicht irgendwas am Tom selbst nicht passt. Mit meinem Vintage decke ich aktuell vor allem Rock, Rockabilly und Bigband ab, sollte stilistisch für dich (Moritz) auch passen.
Stimmst du deine Tomreihe eigentlich vom größten Standtom oder vom kleinsten Tom aus? Vielleicht ist einfach dein 16er zu hoch, und du bekommst dadurch aus dem 14er keinen Bumms mehr raus? Geh doch mal mit dem 16er ne Terz oder Quart tiefer und stimm das 14er etwa dahin, wo jetzt das 16 ist.
Edit: ich bin ja Fan des Drum Dial (statt so pseudopräziser Geräte wie dem Tunebot
) auch aus exakt diesem Grund. Wenn ich Toms mit gleicher Fellkombi auf gleiche Spannungen bringe, hab ich schon Initial ne recht harmonische Reihe, der ich nur noch den Feinschliff verpasse. Zwar weiß ich dann nicht exakt, wieviele Hertze meine Toms haben (braucht man das?), aber ich weiß, dass sie harmonisch zusammen klingen. (Das brauch ich!!!)
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Wenn man feststellt, dass für die aktuelle Location zu viele oder zu wenige drin sind.
Da möchte ich nochmal drauf eingehen. Ich vermute nämlich, du schätzt den Effekt nicht ganz richtig ein.
Nur mal für mich gesprochen, die Watte ist ebenso wie das Diplomat-Reso und natürlich die Wahl des Schlagfells eine Variante, die mir hilft, den Grundcharakter meiner Toms zu beeinflussen. Beides funktioniert aber nicht zur schnellen Anpassung auf die örtlichen Gegebenheiten. Da greife ich zu Stimmschlüssel und ggf. externer Dämpfung. Meist reichen kleine Anpassungen aus, ich habe aber auch schon vereinzelt Trommeln komplett umstimmen müssen.
Dein Problem klingt für mich, als wenn du überhaupt noch keine wirklich zufriedenstellende Grundstimmung gefunden hättest. In solchen Fällen beginne ich meist von Grund auf mit unbespielten Fellen und arbeite mich damit von unten nach oben durch alle denkbaren Stimmungen, bis mir der Sound gefällt. Wenn mir DANN (meistens!) noch zu viel Sustain drin ist, mach ich ein Fell (meist das Reso) nochmal runter und werfe Wattebäuschchen rein. Danach Fell wieder drauf und in die zuvor gemerkte Stimmung bringen und nie wieder über die Watte nachdenken 😉
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Sind ja alles Dschässer...
Ich glaube zu wissen, dass Jürgen K Anhänger von Männermusik in männlichen Größen ist, da wird das anders gesehen 😉
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aber wie rein und raus?
Bei mir bleiben die Wattebäusche drinnen.
Es verkürzt das Sustain ein wenig, ohne den Klang komplett zu verändern, und das will ich beim FT grundsätzlich gerne haben. Die Dinger klingen mir nämlich meistens zu lang.
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Alte Schaumstoffmatratzen sind auch ne prima Möglichkeit, zunächst mal das richtige Maß und die richtigen Stellen für Absorber herauszufinden. Sie "entdröhnen" ganz passabel, man kann sie gut und kostengünstig besorgen, und sie lassen sich gut hochkant an die Wand stellen, währenddessen man beispielsweise mit dem Tom in der Hand durch den Raum wandert und hört, wo sich die Anschläge am besten anhören. Dort kann dann, sofern praktikabel, das Schlagzeug aufgebaut werden.
Je nach Budget und Anspruch bleiben die Matratzen so lange stehen, bis ne ansprechendere Lösung gefunden und bezahlt ist.
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Braucht man wirklich 4 verschiedene Ride´s und 3 Hihat´s.
Du bist ja fast so bescheiden wie ich
Wenn ich das mit so manchem Nerd hier vergleiche, ist das ne absolut legitime Ausstattung. Und tatsächlich in dem Moment nicht mehr ganz abwegig, wo man regelmäßig mit unterschiedlichen Gruppen in verschiedenen Genres unterwegs ist. Wäre ich nur son alter Bluesrocker, der sonst nix kennt und macht, wäre ich tatsächlich bei nur einem 4-teiligen Satz und damit wahrscheinlich völlig zufrieden. Und als "Musiksingle" ohne Band sowieso.
Obwohl, ohne regelmäßige musikalische Beschäftigung wäre ich vielleicht sogar eher gefährdet, GAS zu entwickeln, wenn sonst musikalisch nix passiert und mir langweilig wäre. Davon kann aber glücklicherweise keine Rede sein.
Von einem Blindkauf bei Kleinanzeigen oder in der Bucht ganz zu schweigen.
Hab bislang fast alles gebraucht in der Bucht oder KA gekauft, was nicht neu war. Mit etwas Marktübersicht und Ruhe eigentlich kein Problem. Ob ein Becken dann im Zusammenhang immer noch gefällt, ist natürlich ne andere Frage, allen Soundfiles zum Trotz. Vieles lässt sich aber ggf. gebraucht auch wieder gut verkaufen.
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Aber eine Isolierung/Entkopplung des Drumset zum Boden, ist also nicht primär nötig um tiefe Frequenz/ Störfrequenzen auszuschließen?!
Nein, die ist eher hilfreich, um ggf den Trittschall für andere "Mitbewohner" zu reduzieren. Gefüllt mit Rockwool funktioniert so ein Podest vermutlich auch als Absorber, aber Bassfallen in den Raumecken dürften da effektiver sein. Um die Anregung des Raums durch Toms und Bassdrum zu reduzieren, würde ich aber als allererstes mit der Position des Drumsets im Raum experimentieren. Raus aus den Ecken und weg von Wänden kann schon einen entscheidenden Unterschied bringen.
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Offenbar spielst du deine Gigs zumeist in Räumen, die gut auf das 14er zurückkoppeln.
Das wär vielleicht auch noch mal ein Gedanke, die ganze Tomreihe von der tiefsten angefangen etwas zu verändern. Vielleicht gibt es eine Stimmung, in der 14er und 16er als Team besser funktionieren und der Charakter ähnlicher wird.
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wird es zur Dauerlösung, besteht das Risiko, dass die Trommel unrund wir
Das ist auch für mich nicht unbedingt ne Universallösung, kann aber bei mikrofonierten Drums helfen, schnell zum Ziel zu kommen.
Und auch wenn du natürlich das Risiko korrekt benennst, ist mein Eindruck, dass die Angst vor baldiger "Assymetrierung" unserer geliebten Kessel die Angelegenheit oft etwas überhöht darstellt.
Ich will das Risiko nicht abstreiten, habe aber in 45 Jahren schon so viele katastrophal gestimmte Sets gesehen und gehört, bei denen Schrauben teils sogar ganz gefehlt haben. Keiner von denen war so unrund, dass nach vermehrtem Einsatz des Stimmschlüssels oder nach dem Tauschen der Felle nicht ein vernünftiger Sound möglich gewesen wäre. Gut, nachgemessen habe ich nie, weil halt auch kein Problem hörbar war, aber das waren teilweise echt billig verarbeitete Eimer.
Vielleicht hatte ich aber auch nur Glück, und wer wie du regelmäßig damit beauftragt wird, fremde Sets auf Vordermann zu bringen, hat natürlich nochmal nen ganz anderen Erfahrungshorizont.
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Man hat als Hobbyist auch einfach zu wenige Gigs und Anwendungen, als dass man das zu viele Zeug brauchen könnte.
Haha, und als Profi vermutlich meist zu wenig Geld
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Hast du mit Stickbags gute Erfahrungen gemacht? Ich finde, dadurch verliert das Floortom eher den fetten, runden Sound statt nur Sustain. Wobei meine Tasche auch echt groß und schwer ist.
Marius hat schon einige Punkte genannt, die mir auch eingefallen wären. Gegen ein dickeres Fell spricht überhaupt nichts, viele Drummer spielen auf den FT's andere Felle als auf den HT's. Adam Tuminaro hab ich sogar mit nem EMAD gesehen. Wär gar nicht meins, ist aber erlaubt. 😉
Ergänzung zu den guten Tipps von m_tree :
Wenn mir meine Floors zu stark singen, drehe ich schon mal ne einzelne Stimmschraube raus, das reduziert das Sustain und macht den Sound ebenfalls trockener.
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Abzocke jibbet doch schon seit dem das erste Becken überhaupt erfunden
Ah, du warst dabei damals, als der Sultan den alten Zildjian "adelte"?
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Andersherum wäre für mich ein suboptimaler Kompromiss.
Absolut, es sei denn, äußere Umstände erfordern eine Reduzierung aufs absolute Minimum (Transport mit Öffis etc.)
Eine runde Sitzfläche ist beispielsweise transportfreundlicher, weil deutlich kleiner als ein Sattel.
Da ich eher kleinere Setups spiele und immer im Pkw oder Transporter anreise, würde mich der geringere Sitzkomfort mehr stören als ein zusätzliches Gepäckstück.
Aber Gewohnheit ist eine starke Kraft 😉
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Leider ist das Unterteil dann zu lang.
So ganz hab ich noch nicht begriffen, was du genau mit dem Sitz vorhast, bzw. wie du ihn transportieren möchtest