Beiträge von trommla

    Dass ich gerne an seiner Stelle wäre, ist schon eine steile Unterstellung von dir

    Oha, das hast du glaube ich in den falschen Hals bekommen bzw ich es missverständlich formuliert. Ich denke, die meisten Musiker sind halt von den Vorbildern beeindruckt, deren Spiel große Schnittmengen mit den eigenen Vorstellungen hat. Wer Metal und Blasten liebt, steht auf andere Drummer als jemand mit hoher Affinität zu Funk and Soul. Welche Drummer man gut findet, kann zumindest ich nicht loslösen von der eigenen musikalischen Aussage. Und da sehe ich tatsächlich in deinem Spiel eine gewisse Parallele zu Mr. Ware, daher meine Annahme. Und ja, du trommelst auf nem tollen Level, trotzdem finde ich auch zu deinen Sachen oft keinen wirklichen Zugang. Würde ich es deshalb wagen, dich nicht trotzdem als hervorragenden Drummer zu bezeichnen? Sicher nicht!!!


    Finde es wirklich schade, dass das hier inzwischen zum Glaubenskrieg wird. Ist doch schön, dass jeder unterschiedliche Dinge kann und liebt. Trotzdem gehören zum Meinungsaustausch auch kritische Meinungen dazu, ich finde da sollten wir alle drüber stehen können.

    Ich glaube, das sollte man gar nicht gegeneinander ausspielen

    Empfinde ich gar nicht so ;)

    Man darf nicht vergessen, was einem Künstler zum Durchbruch verhilft, anderen nicht, lässt sich nur schwer greifen.


    Da hat sicher schon immer auch Glück/Zufall reingespielt, aber auch "Personality", um es neudeutsch auszudrücken. Fleiß und harte Arbeit ist wohl trotzdem das Allerwichtigste, und zwar vor allem abseits des Instruments. Gut spielen können viele, aber insbesondere die Nutzung von Social Media erfordert permanente Arbeit, um ständig neue Aufmerksamkeit zu erzeugen.


    Musikalität darf man glaube ich bei allen Protagonisten voraussetzen, das ist aber für eine professionelle Karriere noch die unwichtigste Frage, und ich glaube, von einem gehörten, vorproduzierten Musikstück auf die Musikalität des/der Interpreten schließenzu wollen, ist absoluter Unsinn.


    Spielfreude, schnelle Denke, Nicht-Verbissenheit? Wie willst du das beurteilen, wenn du nicht selbst mit ihm arbeitest? Für mich ist das Projektion eigener Ziele auf jemanden, der da ist, wo man selbst gerne wäre.


    Für mich steht beispielsweise solche Musik für das exakte Gegenteil dessen, was du anführst. Solche Sachen hören sich für mich weitgehend antrainiert an, nix spontan, gleichzeitig kommt man nur mit extrem harter Arbeit da hin, sowas spielen zu können, da bist du schnell bei Verbissenheit. Und Spielfreude kann man gaaanz leicht vor Publikum faken, das ist letztendlich Teil des Showbusiness.


    Aber wieauchimmer, jeder hat ja andere Einflüsse, und erlaubt ist, was gefällt. Und Ich hab mal wieder nen neuen Namen auf meiner Liste, um den ich auch in Zukunft nen Bogen machen kann. :D

    dass ich aufgrund hohen Alters einfach nicht mehr mitkomme

    Und da versöhne ich mich dann auch mit solchen (für mich gruseligen) Schlagzeugvirtuosen. Mode und Wahrnehmung ändern sich eben über Jahrzehnte und Generationen. Es gab ne Zeit, da kam kein Song ohne Gitarrensolo aus, und jeder hat's natürlich gefeiert. Aktuell haben sich halt die Drummer emanzipiert und dürfen Songs zuballern, und die Community freut's.


    50 Jahre nach Buddy Rich ist das aber eigentlich auch nichts wirklich neues, nur war er damals noch ziemlich einzigartig. Was mir komplett abgeht, ist ne Emotion, die durch die Musik in mir ausgelöst wird. Das mag alles technisch ausgezirkelt und auf Superhelden-Niveau gespielt sein, aber es berührt mich nicht. Und da bin ich dann raus, weil MEIN Anspruch an Musik ist, dass sie Gefühle auslöst.


    Das ist die Geschwindigkeit, der ich noch halbwegs folgen kann :-I

    Wow, ein Snaresound wie Halloween

    Ich habe mit 12 begonnen und spiele seit 45 Jahren. Wenn ich jetzt den Rosanna Shuffle spielen wollte, müsste ich trotzdem dafür üben, zumindest um ihn wirklich fluffig klingen zu lassen. Du kannst glaube ich beruhigt sein, an deinem Spiel ist nix falsch, wenn du den R.S. noch nicht beherrschst. Der ist ne echte Hausnummer.


    Edit: dabei bin ich im Shuffle musikalisch ja durchaus zuhause.

    aber was ist daran populistisch wenn man anmerkt, das Unternehmen die Möglichkeiten ausbremsen!?

    "Ausbremsen" empfinde ich als Framing mit ausgesprochen schlechter Konnotation. Neutral ausgedrückt sieht die Industrie keinen Absatzmarkt für revolutionär neue Konzepte. Und das verstehe ich. Entwicklung kostet Geld, und das muss refinanziert werden.


    Es gibt den schönen Spruch "Nescessity is the mother of invention". Wenn der Markt etwas nicht braucht, sondern nur ein paar Nerds sich was wünschen, gibt es für etablierte Hersteller keinerlei Grund, darauf aufzuspringen. Warum entwickeln nicht Newcomer all das, was sich angeblich alle E-Drum-Spieler so sehnlich wünschen? Weil eben der Absatz so überschaubar wäre, dass keiner so blauäugig ist, sein Kapital in sowas zu stecken.


    Man kann die Diskussion noch weitere tausend mal führen, oder es einfach akzeptieren, wie es ist. Ich hab zwar keine Glaskugel, aber wenn man sämtlichen Idealismus und Enthusiasmus mal außen vor lässt, scheint mir das die einzig realistische Analyse. "Bremsen" braucht da gar niemand.

    finde das ganz nett...

    Das ist der Punkt...

    Ich finde das Feature ganz spannend und hab schon öfter daran gedacht, mal ne Snare umzurüsten. Da ich es aber weder live noch im Studio, und schon gar nicht im Proberaum, jemals vermisst habe, wüsste ich nicht, ob ich die Einstellmöglichkeit jemals nutzen würde. Ganz nett eben...


    Praktisch gesehen gelingt mir die Anpassung meines Teppichsounds mit kleinen Drehungen am Rädchen, die mich nicht viel mehr Zeit kosten als so ein Mechanismus. Und da das Teppichrascheln durchaus relevant vom Raum abhängt, weiß ich nicht, ob Presets wirklich Sinn machen.

    Es scheint, dass die Marktführer das seit Jahren ausbremsen

    Sorry, solche Aussagen haben was platt-populistisches. Unternehmerische Entscheidungen haben nun mal nicht primär das Wohl des Konsumenten im Fokus, sondern die Erträge des Unternehmens. Ebenso könnte man Elon Musk vorwerfen, die Entwicklung von Mondraketen für Privatanwender "auszubremsen", obwohl es vielleicht technisch möglich wäre.

    Korki

    Es ging mir gar nicht darum, für und wider zum 1000ten mal zu diskutieren. Ich glaube nur, dass die Zahl derer, die Intersse an "perfekter" Imitation haben, nicht groß genug ist, als dass die Hersteller ein Geschäft wittern würden, sonst gäbe es sowas längst auf dem Markt.


    Speziell Roland zeigt ja seit Jahrzehnten, dass es nicht an der Unfähigkeit ihrer Entwickler liegt, sonst hätten sie nicht solchen Erfolg bei digitalen Instrumenten. Die wollen nicht, weil es sich für sie nicht rechnet, davon bin ich überzeugt. Ob nun ein paar Drummer mehr oder weniger jammern, kann denen herzlich egal sein, die Masse und ihre Marktposition gibt ihnen Recht.

    Trotzdem denke ich, dass wenn es eines schönen Tages so ein Produkt gäbe, dass wirklich wie ein echtes Akustikset klingt, sich mit Sicherheit viele Käufer dafür finden.

    Darin mag eine gewisse Chance liegen, vielleicht hast du Recht. Auch wieder von mir ausgehend, mich würde es kein Mü mehr interessieren. Warum sollte ich mit der Imitation befassen, wenn ich für's gleich Geld das Original haben kann?


    Ich finde Sampling Pads ne tolle Erweiterung, um damit Sounds abzufeuern, die es in Natura nicht gibt, oder deren akustisches Pendant Jedes Maß an Aufwand überschreiten würden z.B. Kirchenglocke aus Hells Bells.

    Nur einfach digital erzeugen, was analog genauso gut funktioniert, hat für mich keinen Mehrwert. Und alleine die Tatsache, dass ich nichts vermisse bei E-Sets, lässt mich erwarten, dass auch die perfekteste Imitation mich nicht zum Kaufen animieren würde.


    Das gute (oder schlechte) ist, dass wir es wohl beide nie erfahren werden, wessen Prognose zutrifft, Roland und Co sei dank.

    Warum spielen denn dann so viele User über MIDI ihre VSTi?

    Weil du nur einen verschwindend geringen Teil der User betrachtest. Das Gros aller Anwender sind unbedarfte Hobbydrummer, die nur zuhause ein bisschen spielen wollen, und denen der Aufwand geringer erscheint, als wenn sie Platz für ein akustisches Set schaffen müssten. Die wollen dann aber auch nicht den Aufwand betreiben, sich in ein VST-System einzuarbeiten, nur um nach Feierabend noch ne halbe Stunde zu daddeln. Was manchen von uns selbstverständlich scheint, geht imho schon weit in Richtung Spezialanwendung. Und da haben Hobbymucker, die häufig nicht mal den Ehrgeiz besitzen, durch Üben richtig gut zu werden, einfach in der Masse keinen Bedarf.

    weil man mit homööpathischen Verbesserungen über lange Zeit gestreckt viel mehr Geld verdienen kann

    dass das Schließen einer offensichtlichen Marktlücke finanziell sehr spannend sein sollte

    Meine Vermutung ist, da ist ne Lücke ohne Markt. Ich bin vermutlich nicht repräsentativ für den üblichen Käufer eines E-Sets, aber selbst ich störe mich nicht wirklich an den Defiziten, weil ich einfach akzeptiere, dass die Dinger "anders" sind. Die E-Drum-User, die ich so außerhalb von Foren erlebt habe, sind sicher nicht anspruchsvoller.

    Ich glaube, da liegst Du falsch.

    Nicht unbedingt. Sonor hatte tatsächlich mal solche Ludwig-Lugs kopiert, das war tatsächlich auch mein erster Gedanke. Aber ich habe noch nie ne Sonor-Snare ohne geprägte Logos gesehen. Daher würde ich eher auf ne Kopie der Kopie tippen. Es stimmt, ein Bild der Abhebe könnte Klarheit schaffen.

    Das dritte ist am ehesten ein wirklicher Traum: zur richtigen Zeit die passende Leute finden.

    Was ja nun auch von deinen Übe-Erfolgen und der beständigen Praxis abhängt.

    Je mehr Zeit man investiert, umso eher kann man sich auf Dauer seine Mitmusiker aussuchen, habe ich gemerkt. Mein Hauptgrund, in mehreren Bands zu spielen, war immer auch, Abwechslung bei den "Nebenwirkungen" zu haben und mich nicht so arg über die Unzulänglichkeiten immer der gleichen Leute ärgern zu müssen. ;)

    Mein Traum ist außerdem, dass die Menschen freundlicher zueinander sind und sich nicht wegen unwichtiger Dinge an die Gurgel gehen. Dazu gehört auch, dass Politik nicht von Hass bestimmt wird!

    +1

    für mich bisher der schönste hier genannte Traum

    Haha, ich hatte mir das nach 35 Jahren auch mal in den Kopf gesetzt. Die Übertragung von Hand- auf Fußübungen sowie ein paar Videos haben mir damals ausgereicht. Ob wohl ein Lehrbuch für mehr Nachhaltigkeit gesorgt hätte? Ich hab meinen Doppelhuf jedenfalls irgendwann verkauft, da sich meine Anwendung gegen Null belief.

    Puh, gerade gestern früh saß ich im Auto und fragte mich, ob er eigentlich noch lebt oder sein Tod unbemerkt von der Weltöffentlichkeit bereits passiert wäre. War wohl ne Art Vorahnung.


    Der erste Drummer, dessen Drumclinic ich um 1980 rum besuchte, und der mich zumindest insofern geprägt hat, dass ich sah, was man mit guter Handtechnik alles zaubern kann.

    Lustiger Fred.


    Für mich haben Träume gemeinsam, dass sie nicht wahr sind oder werden.


    Daher kann ich eigentlich nur Dinge anführen, von denen ich sicher weiß, dass sie niemals passieren.

    Beispielsweise könnte das sein, einen Anruf von Paul McCartey zu bekommen, um ihn auf seiner Abschiedstournee zu begleiten, weil sich Abe Laboriel jr. das rechte Bein gebrochen hat. Warum gerade Paul? Weil er mein erster größerer musikalischer Einfluss war und auf den Tag genau 25 Jahre älter ist als ich ;)


    Mein Albtraum? Dass der Anruf tatsächlich kommt und ich schon bei der ersten Probe feststellen muss, dass die beteiligten Musiker total unprofessionell sind. Dann müsste ich nämlich einsehen, wieviel Illusion tatsächlich im Big Showbusiness steckt :D

    (dass es nicht wenig ist, dürfte eh klar sein...)


    Bezüglich Gear gibt's eigentlich keine Träume. Was ich mir nicht leisten kann, reizt mich nicht, weil ich es mir nicht leisten will. Ach doch, vielleicht nen lebenslangen, unbegrenzt gültigen Thomanngutschein 8)