Beiträge von Moe Jorello

    Dunkler/wärmer wären bei den teureren B20 Tellern, von denen wir reden z.B. Sabian HH/HHX, Zildjian K bzw. K Custom, Meinl Byzance Traditional, Masterwork Custom, UFiP Class und Natural, Istanbul Mehmet Traditional und Co.


    Und dann gibt es noch die Spezialisten/Edel-Teller wie etwa Zildjian Kerope/Constantinople, Sabian Big&Ugly, Artisan und Artisan Elite, Meinl Byzance Jazz/Vintage/Foundry Reserve und so weiter, aber die sind eher nichts für dich zum jetzigen Zeitpunkt... Alleine schon wegen des Preises. Da wird ein Fehlgriff dann wirklich teuer. 😉

    Also, ich nehme mir jetzt mal ein wenig Zeit für dich, denn so bist du hilflos am herumeiern.


    Wenn man Becken sucht, aber keine Ahnung hat, wohin die Reise genau gehen soll, dann bietet es sich an, sich ein recht universelles Set als Ausgangspunkt zu besorgen. Da gibt es viele, die ein guter "Startpunkt" oder "Kompromiss" sind. Und bei diesem Set lohnt es sich, gebraucht zu kaufen, um nicht zu viel Geld auszugeben. Denn deine Reise wird an diesem Set dann seine "evolutionäre Reise" starten.


    14-16-18-20. DER Standard zum Anfangen. Ob du da die Paiste B8-Schiene fahren willst (z.B. Paiste 2002), kannst nur du entscheiden, mehr Auswahl gibt es im Bereich B20, was so ziemlich alle anderen namhaften Hersteller in den "professionell orientierten" Serien benutzen (bis auf wenige Ausnahmen). Bei Zildjian, Sabian, Meinl & Co. ist B8 eher dem Einstiegssegment zuzuordnen.


    Dann: Willst du klareren, silbrigen oder lieber warm, dunklen Klang haben? Orientiere dich da gerne an deinen "Lieblingsdrummern". Brilliante Oberflächen für Ersteres, traditionelle Oberfläche (mattiert) für Letzteres.


    Gewicht: Starte mit einer mittelschweren Kategorie. Dann kannst du sinnig nach oben oder unten im Gewicht ausbauen/ergänzen.


    Ein paar Optionen für ... du tendierst eher zu schneidend, hell, richtig? Dann schau dir Sabian AA, Zildjian A Custom, Meinl Byzance Brilliant, UFiP Class Brilliant an. Oder Masterwork Resonant, Istanbul Mehmet Radiant. Klanglich alles halbwegs dicht beeinander. Preislich nicht immer so ganz.*


    Wenn du dich für ein Set entschieden hast, spiele es, lerne es kennen. Finde heraus, was dir gefällt, was dir fehlt. Und DANN suchst du schrittweise das, was du eigentlich brauchst. Denn ohne ein Basisset fehlt dir eine vernünftige Referenz, von der aus du bewertest, ob etwas geil oder kacke klingt. Du wirst dann rausfinden, ob dir die Becken zu leicht oder zu schwer/dick sind. Ob dir das doch zu sehr auf die Ohren von der Frequenz geht und du was tonal tieferes willst, ob die Becken zu lange oder zu kurz ausklingen. Ob zu viel oder zu wenig Glocke im Becken ist. Und und und.


    Es wird Jahre dauern, bis du halbwegs angekommen bist bei dem, was DEIN Klang ist. Aber lasse dich davon nicht abschrecken, denn genau diese Reise, die Suche nach dir, deinem Klang, das ist das, was die Auseinandersetzung mit Becken erst richtig spannend macht.


    *= Warum liste ich diese Serien auf? Weil diese auf dem Gebrauchtmarkt zu finden und bei Nichtgefallen auch wieder zu verkaufen sind zum angemessenen Preis. B8 Becken muss man meist doch eher "verramschen" - Paiste 2002 und Co mal ausgenommen.

    So ganz verstehe ich gerade deinen beinahe missionarischen Eifer nicht

    Interpretiere bitte nicht zu viel hinein und fühle dich bitte nicht auf den Schlips getreten.🙃 Nur war dein einer Satz wunderschön plakativ. Denn genau das, was du oben schriebst, ist genau das, was man immer wieder auch in anderen Foren und Social Media Kanälen leider liest. Da wird den Matched Grip Spielern nämlich, um deine Worte zu bemühen, fast missionarisch gepredigt, wenn man Jazz spielen wolle, und zwar ernsthaft, gehe kein Weg am TG vor. Eine neue Welt tue sich einem auf, ein ganz anderes Gespür für den Jazz entstehe, blablabla. Und sowas, mit Verlaub, ist einfach ziemlicher Unsinn. ( Nicht ganz so schlimm, aber auch schon recht ausgeprägt, kann man das auch beim Thema OH finden im Netz.) Und dann, zwischen den Zeilen, liest man dann, ach, ich mache es ja eigentlich nur, weil ich so cool wie Muddy Kitsch am Drumset aussehen will. Die Welt möge mir huldigen..... Aber Pssssst!🤫


    Jeder soll spielen, wie es ihm beliebt, ja, Hauptsache die Musik passt am Ende und ein jeder hat Spaß am musizieren und das Publikum bekommt gute Musik geboten. Mir ist es im Grunde auch völlig egal, ob TG oder MG oder OH. Mich stört nur einfach diese immer wieder zur Schau gestellte "Überlegenheitsneurose" mancher TG Spieler, die immer wieder im Internet breitgetreten wird und die dann völlig unbedarfte Neulinge zutiefst verunsichert. So wie auch in diesem Fred deutlich erkennbar war/ist.


    Meine Kritik richtet sich also nicht gegen dich sondern ganz allgemein gegen eine gewisse Form von "ihr habt ja alle keine Ahnung"-Kommunikation manch selbsternannter "Jazzdrumming-Experten". 😉

    Aber TG schaut halt cool aus,

    Boing. Da haben wir es wieder. Es schaut cool aus, insbesondere deshalb machen es Leute weiterhin - und reden es sich schön/rechtfertigen es mit allem möglichen Drumherum, was eigentlich, wenn wir ehrlich sind, nicht wirklich plausibel ist. Das ist recht verwandt mit Diskussionen zum Thema saufen oder quarzen. 😉


    Bottom line ist und bleibt, wer neu anfängt braucht faktisch betrachtet den TG nicht. 🤷

    Wenn du ganz feinfühlig in matched spielen willst, kannst du deine Finger und das Handgelenk - je nach Bedarf - dafür einsetzen, minimalste Klänge zu erzeugen, das ist nicht anders als bei Traditional im Grunde. Die Nuancen kommen über die Finger und Dias Gelenk, nicht vom heben und senken des Sticks mit der Hand. Das eignet man sich genauso durch Training an, wie das feinfühlige Spiel im Traditional. Klanglich hört man da auch keinen Unterschied, wenn man sich dem zarten Spiel ernsthaft gewidmet hat. Da ist also definitiv kein "gehämmer" bei matched (es sei denn, man ist grobmotorische veranlagt). Der Begriff ist in diesem Zusammenhang einfach deplatziert.

    Einem Beginner braucht man also traditional nicht mehr beibringen, weil du mit matched grip genauso den jazz spielen kannst.

    Richtig.


    Wer schon traditionell spielt, kann das gerne weiter tun. Aber wer neu ist, braucht es definitiv nicht zu lernen. Ist nun mal so.

    Ich spiele matched. *Just* Auch bei Jazz (traditional habe ich mir abgewöhnt). So wie auch diverse andere Jazzer. Wer mit matched keine Dynamik, kein feel hinbekommt, sollte mehr üben. Ja, ist böse und überheblich. Trifft aber im Kern zu. Rein pragmatisch betrachtet gibt es heutzutage keinen Grund mehr, traditional zu greifen.


    Viele Jazzer spielen traditional, weil sie es Anno dazumal so gelernt haben oder weil sie meinen, es werde (vom Publikum und Mitmusikern) erwartet, bei Jazz traditional zu spielen. Den Mitmusikern und dem Publikum ist es Wumpe, ob du do oder so spielst. Wichtig ist nur, ob dein drumming zur Musik passt oder nicht. Letzteres hat aber grundsätzlich nichts mit der Griffhaltung zu tun.

    Hmmm... Mir ist da gerade noch mein altes Masterwork Custom Ride in 20" eingefallen, das geht eigentlich auch für so ziemlich alles, lässt sich auch noch ordentlich crashen in setzt sich trotz moderaten Gewichts auch bei Rockmusik gut durch. Das beste dran ist, dass es wirklich erschwinglich ist. Das geht schon dicht in Richtung Eierlegende Wollmilchsau.

    Also, mal ganz im Ernst: Ein Set für die Ewigkeit kann jedes halbwegs brauchbare Mittelklasseset und drüber sein. Die Frage ist tatsächlich erstmal, wie das Budget ausschaut. In diesem Forum gibt es sehr, sehr, seeeeeeehr viele Kaufberatungsbeiträge, da kann man auch ein bisschen schauen und sich informieren.


    Kurzum, was gibt es auf dem Gebrauchtmarkt, was nicht die Welt kostet und robust ist?

    Yamaha Stage Custom

    Pearl Export + Vision

    Tama Superstar + Silverstar

    Sonor Force 2007 / 3007 und Co.

    Gretsch Catalina

    Alte Premier Sets

    Mapex Armory

    PDP ... was war das noch, CX7 oder so?


    Dazu eine gescheite, erschwingliche Snare:

    Z.B. eine Pearl Sensitone, eine Tama SLP oder alte Metalworks oder Artwood, eine neuere Yamaha Stage Custom Steel.


    Hardware: Tama oder Yamaha Beckenständer/Snareständer/Fußmaschinen. 700er bei Yamaha, Stage Pro oder Road Pro bei Tama. Halten ewig und sind durchdacht und entsprechend renommiert.


    Und Jazz - schlag dir das aus den Kopf, das ist "inkompatibel" mit deinen Musikvorlieben wenn es um das Equipment geht.


    Und... tiefe Snaresounds gehen auch mit einer flachere Snare. Alles eine Frage der Befellung, Dämpfung und Stimmkünste.

    Der Apfel unter den Beckenschmieden sozusagen.

    Igitt. Das macht mir Paiste ja glatt unsympathisch. 🥴😁


    Ein Becken für alles, wurde angesprochen. Ja, schön wäre es, wenn es das gäbe. Manche Becken sind sehr vielseitig, aber definitiv nicht für alles prädestiniert. Ich meine, mein Groove Ride z.B. kann auch megaviele Stilistiken und Situationen bedienen, für manches Setting ist es dann aber trotzdem zu laut, auch wenn ich Tango-Sticks nehme. 🤷 Ist also keine Schande, mehr als ein Ride zu haben. 🙃