Guten Nachmittag,
ich selbst bin ja der Meinung, dass neue Felle und Dämpfung irgendwie im Widerspruch stehen.
Wenn ich mir mal so manche Klassiker und Jazzer ansehe, dann klingen die oftmals mit alten
Fellen recht gut.
Nur in der kommerziellen Popularmusik muss natürlich jeden Tag eine neue Folie drauf, ein
Schlingel, wer das aus dem Munde des bezahlten Trommeltechnikers, der gerade die Lieferung
vom Folien-in-Rahmen-Pressers auspackt, für die der Künstler ganz unentgeltlich Reklame macht.
Bei einer Nachspielkapelle, wo die Personalstärke nicht so dick ist, dass einem einer das Zeug
aufbaut, würde ich als Erstes mal darüber nachdenken, ob da nicht die Diplomaten etwas zu
empfindlich sind, Wattebäuschen hin oder her.
Gerade auf Bühnen mit mittelmäßiger Technik brummt und fiept gerne mal etwas. Wer träge
Materialien hat, hat meist auch die entspannteren Nerven.
Früher soll es sogar mal Concert-Toms gegeben haben, die waren da ganz schlau.
Ich selbst fahre bei Pop und Rock gerne älteres und abgestandenes Material und es hat sich über
den Klang noch niemand beschwert.
Selbst in den Akkordeon-Vereinen, wo es ja lautstärkemäßig filigraner zugeht, sind auf dem
Sonor Performer wahrscheinlich noch die Original-Resonanzfelle drauf und die Trommeln klingen
top.
Ansonsten ist es natürlich so, dass auch die Resonanzfelle bei jedem Schlag geschüttelt werden,
das führt tatsächlich innerlich zu Verschleiß. Wer also immer den frischesten Klang haben will,
sollte vielleicht doch lieber alle drei Wochen wechseln.
Wer auch mal ältere Musik spielt, darf auch angestaubte Felle aus der Zeit der Musik verwenden.
Es ist erstaunlich, wie gut das trotz aller modernen Fellwechselinfluenzeraussagen funktioniert.
Wenn die Bude sowieso im Auto liegen soll, verstimmt sie sich mit neuem Material viel besser.
Ich meine, rustikal in der Benzinkutsche und filigran mit Frischfolienklang ist irgendwie paradox.
Wohnzimmer-Studio, seidenmattes Furnier und nagelneue Felle gerne, Bühne dann gerne etwas
robuster je nach Örtlichkeit.
Keine Schdradiwahri im Bierzelt!
Servus
Jürgen