Noch mal zum Thema Sticks ...
Eventuell auch mal dickere/schwerere Sticks probieren! Klingt zwar paradox, aber das zusätzliche Gewicht nimmt einem viel Arbeit ab.
ich spiele nur mit 7A's und würde die PA den Job mit der Lautstärke erledigen lassen,
auch wenn 5A vielleicht fetter klingen mögen.
Genau, 5A klingen fetter als 7A. Da ist eigentlich überhaupt nichts paradox, sondern physikalisch vollkommen logisch. Je kleiner und leichter der Stick, desto geringer die Lautstärke und der Kraftaufwand.
Geringere Masse -> geringere Kraft -> geringerer Punch
Kürzerer Stick -> geringeres Drehmoment -> geringerer Punch
Kürzere und weniger Kopf-lastige Sticks erfordern auch weniger Kraftaufwand beim Spielen.
Ich hatte mal einen Gig, bei dem ich etwas zu laut war, wenn ich die Band auf meiner üblichen "Betriebstemperatur" begleitet hatte. Zu dem Zeitpunkt hatte ich immer noch fast ausschließlich mit 5A gespielt. In der Sticktasche hatte ich aber auch 2-3 Paar 7A und als ich dann mal zu 7A gwewechselt bin, meinte der Tonmann gleich, dass das ein sehr deutlicher Unterschied ist und gab 'nen Daumen nach oben.
Mittlerweile ist 7A für mich eine Option geworden, wenn es nicht so laut und punchig sein muss / darf und / oder die Spielweise sowieso filigraner ist. Ich hab sowieso eher kleine Hände. Mit 7A spiele ich wesentlich ausdauernder. Und da ich sowieso gern reinhaue und oft eher zu laut als zu leise bin, passen 7A für mich mittlerweile oft ganz gut. Auch direkte Vergleiche mit z.B. dem Rosanna-Shuffle ergaben für mich, dass mir sowas mit 7A leichter von der Hand geht als mit 5A.
Meine Empfehlung lautet hier also auch ganz klar 7A - denn da ist überhaupt nichts paradox! Und auf einer ordentlich oben und unten mikrofonierten Snare brauchst du für Rock/Pop/Schlager-Mucke auch keine Rimshots zu spielen ... OK, außer bei "Last Resort" und ähnlichen Nummern vielleicht. Rimshots haben eigentlich eher was mit Klanggestaltung und Stil zu tun als mit Lautstärke. Und rein auf den Sound und das Spektrum bezogen fügen sich Rimshots auch nicht immer gut in einen Bandmix ein. Das kommt einfach drauf an.
Du tust dem Tonmann auch einen Gefallen, wenn du ungefähr immer gleich laut spielst oder deine Dynamik zumindest an die Band und die Songs anpasst, nicht an deine Kondition. Also am Ende des Gigs nur noch halb so laut wie beim Soundcheck zu spielen, obwohl gerade dann die härteren Nummern gespielt werden, ist eher doof ... das war auch das Problem mit Vorgängern von mir bei der o.g. Top40-Band.
@to: Hast Du mal drüber nachgedacht, auf matched grip umzustellen? Ich stelle mir vor, dass Du damit weniger muskuläre Probleme hättest, insbesondere bei den beschriebenen Rimshots. Vielleicht kann man eine etwas lockerere Position finden, Schultern entspannen usw. Ich meine, ich hätte mal ein Weckl-Interview gelesen, wo er genau das beschreibt, dass er wegen mehr Ausdauer bei langen Shows eher matched spielt.
Darauf wollte ich auch noch mal eingehen. Ich ziehe ja vor jedem den Hut, der Traditional Grip gut beherrscht. Mir reicht immer noch Matched Grip und ich sehe keinen Grund für mich, noch Traditional Grip zu lernen. Denn der Traditional Grip hat seinen Ursprung bei Fanfarenzügen, bei denen die Trommler die Snare an der linken Seite vor dem Bauch haben. Die spielen da ja nur nicht Matched, um sich nicht zu sehr verrenken zu müssen.
Und beim Jazz-Drumming ist Traditional von Vorteil und passend, weil es besser zu einer filigranen Snare-Arbeit mit der linken Hand passt, so wie ich das sehe.