m_tree
In dem ganzen durcheinander ist eins etwas untergegangen. Unterrichtest du auch an einem klassischen Linkshänder Schlagzeug? Oder würdest du da eher zu OHP tendieren, falls ein Schüler Linkshänder ist? Also der Ride auch auf die linke Seite setzen.
Ich dachte eigentlich, dass das klar rüber gekommen wäre. Jedem Linkshänder, der bei mir anfängt, empfehle ich eher OHP (mit dem Ride bei der Hi-Hat) statt einen gespiegelten Aufbau. Zumindest, wenn klar ist, dass er mit OHP besser zurecht kommt als mit crossed am klassischen Aufbau. Ein gespiegelter Aufbau hat halt nur Nachteile im Alltag. Das fängt schon bei den (Schüler-)Schlagzeug-Aufbauten in Musikschulen (und auch bei mir privat z.Z.) an.
Sollte ich mal einen Linkshänder unterrichten, der nur auf einem gespiegelten Aufbau spielen kann und das auch nicht ändern will, müsste ich mich natürlich irgendwie anpassen. Da würde ich keinen umkrempeln wollen. Denn wie schon angemerkt: hat man sich einmal auf eine Variante eingeschossen, hat diese über viele Jahre geübt und praktiziert und kommt damit auch gut zurecht (kein Änderungsbedarf), ist es Zeitverschwendung das noch zu ändern.
Schon der Begriff "Führhand" löst bei mir Grusel aus.
Für mich beginnt alles mit der Musik. Und dann schaue ich, wie ich die praktikabel und für mich angenehm
gestalten kann. Dabei denke ich über Kategorien wie Führer oder Sklave nicht nach und sie sind mir - offen
gesagt - auch zuwider.
Meinst du nicht, dass es etwas überzogen ist, sich an solchen Begrifflichkeiten aufzuhängen? Das sind ja nur Versuche, da mal etwas Klarheit reinzubringen. Wie man das bezeichnet, ist doch sch... egal. Bei Dofumas gibts auch 'n Master und 'n Slave-Pedal. Völlig ohne Wertung.
Ansonsten sollte hinreichend dargelegt worden sein, was eine Spezialisierung der Hände am Schlagzeug für Vorteile hat. Bzw. was es für Nachteile mit sich bringt, wenn beide Hände alles gleich gut können müssen. Und es geht dabei auch nicht nur um die Spieltechnik der Hände. Sondern auch die Gewohnheit, wie man Grooves spielt. Man will ja vielleicht auch mal kompliziertere Sachen spielen können und dabei Timing und Groove weiter verbessern. Wenn man dann die "böse" Führhand flexibel wechseln können will, muss man alles doppelt üben und verfeinern. Meiner Meinung nach kompletter Irrsinn, wenn man kein totaler Crack am Schlagzeug ist.
Klar kann das natürlich am Ende jeder so machen wie er will. Fakt ist aber halt, dass eine komplette Flexibilität der beiden Hände deutlich mehr Übe-Aufwand mit sich bringt.