m_tree: Mir klingen Grenzflächen-Mikros für Aufnahmen sowieso zu unnatürlich.
Dass kann ich nur gutheißen dass für dich der "natürliche" Klang bei deinen Drums im Vordergrund steht. Darauf höre ich auch wenn möglich, für mich ist das self recording Neuland, was es zu kultivieren (Gehörbildung ist in meinem alter schon nicht mehr grenzenlos möglich
) gilt.
Ist trotzdem 'ne Gratwanderung, da ich zumindest schon auch ein bisschen "Hifi" will, das man nur mit entsprechender Nachbearbeitung der Drums kriegt. Ich gehe da generell einen Mittelweg und halte die Nachbearbeitung meiner eigenen Drums-Aufnahmen besonders bzgl. EQing möglichst einfach, aber beherzt ... also nicht anfangen z.B. die einzelnen Trommelspuren wild und steilflankig mit vielen Bändern zu EQen, wie manche es machen. Sowas verschlimmbessert nur - wichtig sind einfach gute Aufnahmen.
Und dazu kommt ja noch, dass Natürlichkeit bei Drums-Aufnahmen sowieso so 'ne Sache ist: Nahmikrofonierung mit weitaus mehr als 2 Mikrofonen, Mikrofonierung im Inneren von Trommeln (speziell Bassdrum) ... all das färbt den Sound schon stark.
Dennoch klingen Grenzflächen-Mikros m.E. wirklich "künstlicher" als normale, dynamische Bassdrum Mikros. Siehe unten. 
Ich habe zwar keinen Hörschaden (zumindest nicht, dass ich wüsste), aber bin in den letzten Jahren sehr empfindlich in der Hinsicht geworden. Möglicherweise hängt das auch mit meinem Tinnitus zusammen, den ich seit meinem 20. Lebensjahr auf beiden Seiten - sich verändernd - habe und der mit einem eintägigen Hörsturz auf einem Ohr begann. Das hatte aber definitiv psychische Ursachen.
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Ansonsten hatte ich mir eben mal die Arbeit gemacht und ein paar Bassdrum-Samples von mir durch den Analyzer laufen lassen und (etwas lauter gemacht) als MP3 gerendert. Das Sample mit dem Beta 91A ist von 2017 (ziemlich sicher mit eingeschaltetem EQ), das mit dem Beta 52A im Reso-Loch von letztem Jahr (im Ursprungsthread von Mick hatte ich dazu noch was geschrieben) und die anderen beiden hatte ich kürzlich gemacht.
Kann sein, dass die Bassdrum bei den neueren Samples etwas höher gestimmt war (aber ich glaube eher, dass das Beta 91A wirklich einfach einen ganz anderen Grundcharakter hat).
Die Audiodateien sind natürlich unbearbeitet bzw. roh.
Das Beta 52A Innen und das BD300 außen als Stützmikro ist ja meine aktuelle Kombi. Und wie man sieht bringt das BD300 außen hauptsächlich Tiefbass in die Sache. In dem Fall bei ca. 75Hz. Tiefer kriegt man das dann nur durch eine tiefere Stimmung (ich stimme meine Resos immer etwas höher). Aber mir passt das schon so - ist 'ne gute Mitte. Alles, was unter 50Hz passiert, ist sowieso nur noch subtiler "Brei", der bei der Wiedergabe oft weitgehend untergeht (ohne Subwoofer oder speziellen Kopfhörern ...).
Vergleiche ich die beiden Beta 52A Samples z.B. mit einem AKG K-240, der sehr schwach im Subbass-Bereich ist, klingt das eigentlich "fettere" Sample im Reso-Loch plöckiger und magerer als das im Inneren.
-> Shure Beta 91A.mp3
-> Shure Beta 52A - Reso-Loch.mp3
-> Shure Beta 52A - Innen.mp3
-> t.bone BD300 - Reso außen.mp3