Beiträge von Seelanne

    Bei der von dir beschriebenen Ausgangslage, d.h. in dem Fall, wo man für einen " Job gebucht" wird, gibt es ja eigentlich nur zwei Varianten:


    Entweder werde ich gebucht, weil die Band oder der entsprechende Künstler oder auch Bandleader/Musik-Direktor mich und meine Art, zu spielen bzw an Dinge heranzugehen, kennt und mich deshalb engagiert, weil er genau das haben will.

    Dann entstehen solche seltsamen Diskussionen selten, dann beruht das Verhältnis auf gegenseitiger Wertschätzung und man ist im Regel-Fall gemeinschaftlich nur an der Sache ohne jegliche Egomanien am bestmöglichen Ergebnis orientiert.

    Sollte es dann dennoch zu Meinungsverschiedenheiten kommen, muss am Ende aber derjenige entscheiden, dessen Name anschließend unter dem Produkt steht.


    Wenn es dagegen ein einmaliger Lückenfüller-Job ist, bei dem man engagiert wird, weil eh' gerade kein anderer da ist, würde ich sagen, dass es vom Preis abhängig ist, wie man sich verhält:


    Gibts richtig Kohle, blase ich im Handstand auch auf nem Kamm, wenn es wenig Kohle gibt bzw es nur eine Gefälligkeit ist, würde ich, wenn mir das Spiel unter diesen Umständen überhaupt kein Spaß machen würde, den Stecker ziehen.


    Aber solche Extremfälle sieht man eigentlich auch nur bei Leuten, die von Musik und von Gigs etc. wenig Ahnung und einfach zu wenig Detailwissen haben, um bestimmte Dinge beurteilen zu können, deren Ego aber trotzdem unermesslich groß ist.

    Diese Leute wollen immer, dass man nach ihrer Pfeife tanzt, schieben allerdings, wenn es in die Hose geht, dann die Schuld auch gerne komplett von sich.

    Wenn ich das merke, bin ich entweder weg oder gebe zeitig Contra und weise auf die Folgen der Fehl-Entscheidung hin.


    Wichtig ist, solche unangenehmen Diskussionen vor der gesammelten Mannschaft auszutragen und sachlich zu bleiben. Erfahrungsgemäß schrecken egomanische Möchtegern-BandLeader dann schnell zurück, weil sie merken, dass sie a) eventuell wirklich falsch liegen und b) es jeder weiss, dass sie es waren, die es verbockt haben, wenn es in die Hose geht.


    Wichtig ist einfach, zu wissen, was man will: dazu gehört auch die Frage: muss ich diesen Gig überhaupt spielen ? Und wenn ja, warum ? Oftmals erledigen sich dann Folge-Fragen schon von ganz alleine, weil die Antworten mir zeigen, ob ich mich etwaigen Sachzwängen beigen will/muss oder aber ausschließlich nach Lust und Laune agiere.

    Beeble: Als Ergänzing zu Marius' Ausführungen vielleicht ein noch simpleres Beispiel, an dem deutlich wird, dass eine einzige Note den Charakter des Rhythmus binär/ternär verändern kann:


    I. Spiele einfach einen simplen Groove mit 4tel durchgehend auf der HH und Snare auf 2 und 4. Jetzt die BassDrum auf 1 dazu:


    Bis zu diesem Zeitpunkt kann der Takt beides sein beziehungsweise in beide rhythmische Konzepte hinein passen, sowohl binär als auch ternär. Bis zu diesem Punkt kann Gitarre, Bass und auch Gesang entweder ein straighten binär-basierten Rock dazu spielen oder aber auch ein geshuffelten ternär-basierten Rhythm'n'Blues-Track.


    Wenn du jetzt aber einen zweiten BassDrum-Schlag machst, kann nur dieser einzelne Schlag bereits den Ausschlag machen:


    # Setze den BassDrum-Schlag auf die 8tel zwischen 3 und 4:

    Voila, du hast dich für einen straighten binären Takt entschieden. Wenn die anderen Instrumente jetzt dazu spielen, müssen sich daran binär orientieren, sonst klingts nicht.


    # Setzt du diesen Schlag, allerdings auf den letzten (dritten) Triolenwert vor die 4, hast du - und zwar nur mit dieser Note - den Rhythmus - und damit das ganze Musikstück - ins Ternäre/triolische/shuffle gelegt.

    Und zwar nicht Musik-theoretisch, sondern hörbar und fühlbar.

    Die andern können jetzt nicht einfach binär dazu zu spielen, ansonsten stimmen sämtliche Notenwerte, die ihr über die 1234-Werte hinaus spielt nicht mehr zusammen. (Probe: Versuche mal zu Totos "Rosanna" binär zu spielen oder zu "Black Velvet" von Allanah Myles, oder zu " Take 5" von D. Brubeck, oder anders herum: Spiel mal zu "Fields of Gold" von Sting ternär).


    # Du kannst natürlich als Drummer einen Fill triolisch im binären spielen, du kannst auch als Variante beziehungsweise rhythmischen Effekt einen ganzen Takt mal hin-und-her wechseln, das gleiche können selbstverständlich auch Sänger machen, auch Gitarristen können natürlich in ihrem Solo zwischen Triolen und binären Läufen hin und her wechseln wie sie wollen.


    Man kann auch mit der gesamten Band einen Break spielen, der vom Rhythmus-Pattern abweicht, und es gibt auch Stücke wo tatsächlich einzelne Parts binär und andere wiederum ternär sind.


    II. Ein berühmtes Beispiel für das alles wäre "Child in Time" von Deep Purple :


    Der normale Part ist ein binärer Halftime-Rhythmus in 4/4, IP's Fills sind vorwiegend sodenn auch binär (bsp auf 2:54 der 16tel/32/tel Snare-Fill), der dominante Stakkato-Break mit der gesamten Band dagegen ist in 8tel-Triolen (3:22) und der gesamte Solo-Part (ab 4:00) ist komplett ternär, später wechseln sie wieder am Ende in den binären Hälftime.


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    Das alles kann man machen, aber keiner käme auf den Gedanken, während des Gitarrensolos auf einmal in einen straighten binären Rhythmus oder während des Hauptteils auf einmal anzufangen, ternär zu werden. Ganz einfach, weil es nicht passt.


    III. Ps - Historisches:

    Die Grenze zwischen binären und ternärem ist manchmal schwimmend, wie Nils es ja auch angesprochen hat. In den fünfziger Jahren beispielsweise war selbst der aufkommende Rock 'n' Roll noch vom Swing geprägt, d.h. im Regel-Fall ternär. Elvis und Bill Haley -und wie sie alle hiessen- haben meistens ihren Rock noch ternär gespielt (bsp. "Rock around a clock" ).


    Als dann in den 60iger Jahren die Beat Musik aufkam und das Rhythmusgefühl vorwiegend binär wurde, kam es zu solch eine Übergangsphase, in der viele Stücke zwar binär waren, die Drummer oder die anderen Musiker allerdings immer noch ein deutliches Ternär Feeling hatten. Man kann das selbst an Bonzo und Ian Paice beobachten. Beide haben -obwohl nun ausgesprochene Rockdrummer- ein ausgeprägtes Swing-Feeling, der half-Time von John Bonham ist legendär, das ShuffleaFeeling von Ian Paice halte ich für unerreicht.


    In den siebziger Jahren verschwand dann das Ternäre -bis auf Musik-Nerds wie Steely Dan- etwas aus der Populärmusik , im Artrock war es nur ein Stilmittel von vielen, der aufkommende New Wave und Punk hatte mit Ternärem überhaupt nichts zu tun, aus dem Hardrock verschwanden zunehmend das Bluesige und damit auch die Shuffle-Elemente und auch in den späteren achtziger Jahren hatten weder Prince geprägte funk Musik noch klassische Synth-Sound-Hits was mit Triolen zu tun. Wenn Ternäres mal auftauchte, dann zumeist bei Cover-Remakes von ternären Soul-Nummern aus den sechziger Jahren (bsp. Tainted Love, i can't hurry love).


    Das Ternäre kehrte paradoxer Weise erst wieder zurück mit Aufkommen und WeiterEntwicklung des Hip-Hops in den neunziger Jahren, als zunehmend die Backbeats ternär aufgelegt wurden und auch da sich oftmals so eine seltsame ungeshuffelte Mischung ergab, wo man nicht genau sagen konnte, ist es nun eigentlich ternär oder binär. Zumal in dieser Zeit auch J. Dilla aufkam und mit seinen gebrochenen Rhythmen die Grenze zwischen binär und ternär endgültig fliessend machte.


    So konnte das Ternäre dann auch wieder Fuß fassen und populär werden. in der Folgezeit zunächst in der R&B-Musik, dann aber auch später im reinen Pop-Bereich (2010 konnte Lena Meyer Landrut sogar ternär den ESC gewinnen).)

    offensichtlich nicht, sonst würde ja hier nicht seitenweise darüber philosophiert werden. Für mich wäre es wie gesagt ein Teil von Fähigkeiten.

    Letztlich stellt sich die Talentfrage immer anlässlich eine Prognose über die Sinnhaftigkeit des Weiermachens und daher ist Talent die benannte Wahrscheinlichkeitsberechnung, mehr nicht.


    (und die ist halt von allen Faktoren abhängig, die es so landläufig gibt. Ich kenne z. Bsp. Menschen, die haben ein hervorragendes Musik-Verständnis, aber sobald sie ihre Gliedmassen einsetzen müssen, um ein Instrument zu spielen, wirds dunkel).

    Aber ternär und binär kann ich da gar nicht raushören.

    Da ist auch nix mit ternär :)

    Wohl.😌 meine Detail-Ansicht wäre folgende (völlig unabhängig von den asynchronen Spuren):


    1. Die gesamte Gesangslinie ist ternär.


    Es würde mich jetzt wundern, wenn alle anderen Musiker dann konträr binär spielen wollten. Das hört sich niemals an.

    (Es gibt zwar diese "swag"Stücke, Nils hats ja angesprochen, insbesondere in den späten 60igern beziehungsweise frühen 70igern, wo JazzDrummer auf einmal Beatmusic spielen sollten und am Ende so ein Ringo-Star-undefinerbar-Swag bei rauskam, was irgendwie wie Schrödingers Katze am Ende beides zugleich war.)


    Aber die Gesangslinie ist hier so deutlich ternär, dass du ja einen kompletten Full-Time-Swing dadrunter spielen kannst, ohne irgendwelche Abstriche zu machen. Und wenn du einen Train-Beat unter den A-Cappella Gesang setzen würdest, würdest du den bei der Gesangs-Linie ja auch shuffeln und nicht gerade binär durchprügeln.


    Also das Stück ist mE an sich vollständig ternär angelegt.


    2. Schon das Schlagzeug unterstützt dies nicht 100% eindeutig, wobei das aber noch am ehesten geht:

    Man kann bei sowas wie hier durchaus Bass und Snare nur auf 1/3 und 2/4 spielen, man muss dann allerdings hin und wieder irgendwann den swag- Touch reinbringen, sei es hier und dort mal durch 2-3 shuffle-triolische Betonungen auf der HH, auf der Snare oder der Bass - da reicht teilweise schon eine einzige Note an der richtigen Stelle.

    Hier wird anfangs auf der HH der klare Offbeat gewählt, was bei ternären Dingern ja auch wunderbar passt. Auch der erste Snare-Fill auf 0.16 wird ja dann Ternär gespielt.


    Gleich darauf wird dann aber ab da durchgehend eine 16tel Betonung auf der HH gewählt, bei der die ersten beiden 16tel betont/gespielt werden. Dadurch geht ab da der ternär-Charakter flöten.


    3. Auch das ginge aber noch, weil Bass und Gitarre ebenfalls ternär spielen, zumindest ersichtlich wollen:, da stimmen aber leider einerseits die Micro-Abstände in sich nicht zusammen, zudem auch nicht untereinander und die Versetzung der Spulen macht das Chaos komplett. ME würde aber auch bei stimmiger Tonspursynchronisation es nicht sauberer werden.


    4. Wenn du meinst, dass der Song binär wäre, kannst du ja mal den Check machen: Nimm dir ne einzelne Spur über Moises, bsp die Gitarre, und denke dir - oder spiele - klare einfache 16tel durchgehend binär dazu und schau, was passiert. Nach deiner Theorie müsste das ja wunderbar passen. Wird es aber nicht. Bereits die aufsteigenden vier Töne in der Strophe sind so ternär, dass sich das mit den binären 16tel definitiv beisst.

    Nochmal - mit Moises - reingehört:


    Euer Bassist agiert deutlich vor dir, die Drums sind besonders am Anfang auch noch deutlich zu langsam, da stellen sich zusammen mit dem Click extrem deutliche "Flam-Akzente" ein. Im Laufe des Stücks werden die Drums dann stabiler, Bass bleibt aber vorne.


    Den Todesstoss bekommt ihr von der Gitarre: die agiert relativ frei in Raum und Zeit, zumeist noch früher als der eh schon nach vorne geschobene Bass. Die Gitarre ist so weit vorne, man könnte fast meinen, dass die Spuren versetzt sind.


    Das mit dem Binär/ternär nehme ich teilweise wieder zurück: bass und Gitarre versuchen schon, ternär zu spielen, aber das Timing und die Subdivision sind einfach so unpräzise, dass alles ins schwimmen gerät.


    Schade. Also nochmal.

    Ist der Begriff "Talent" in Sachen Musik - wie in allen Bereichen auch - nicht einfach ein Ausdruck für Wahrscheinlichkeiten ?


    Wenn ich sage, Schlagzeug-Schüler A hat mehr Talent als B, dann bedeutet das doch nichts anderes, als dass Schüler A - bei fiktiv gleicher Förderung wie Schüler B - eine grössere Wahrscheinlichkeit hat, mit 25 ein guter Drummer zu sein, als B.


    A's Vorsprung kann dabei in vielem bestehen:

    Er hat vielleicht ein besseres allgemeines Musikverständnis, ein grösseres passives Musik"wissen", ein besseres Rhythmus-Verständnis, insgesamt ein besseres Ohr (insbesondere für eigene Ungenauigkeiten und Fehler), ist auch charakterlich besser im Umgang mit Kritik als auch Selbstkritik, hat mehr Ausdauer und Disziplin oder schlicht eine grössere fast autistische "Verrücktheit" zu seinem Instrument, was es ihm ermöglicht, lerntechnische Durststrecken oder Stagnationen besser zu überstehen.


    Sein Vorsprung mag dabei geboren sein aus - wie immer - vielen Quellen: die DNA-Lotterie der Gene, das Elternhaus, die Erziehung, die Umstände des Aufwachsens insgesamt usw usw, egal, im Einzelnen ist es ja unerheblich, woher der Vorsprung kommt. Dieser ist ja sogar altersunabhängig, wie wir wissen: es gibt so 10jährige Talente, bei denen es heute schon feststeht, dass sie in 5 Jahren heute 20 jährige überholt haben werden.


    Talent ist einfach ein Ausdruck für eine Zukunftsperspektive, beurteilt anhand von jetzt Vorhandenen Qualitäten. (Ob sie dann letztlich eintritt, das Talent also realisiert wird, ist von vielen Unwägbarkeiten abhängig, Ausnahmen bestätigen aber auch hier nur die Regel, andernfalls sprechen wir eben vom gescheiterten Talent).

    Auf mich wirkt es - der Höreindruck über Handy mag täuschen - als wenn Ihr Euch irgendwie bereits nicht einig bzw darüber im Klaren seid, ob das Stück nun ternär oder binär sein soll: eure Sängerin singt ternär, der Rest erscheint in dieser Hinsicht binär unterwegs, auch bei den Drums weiss man nicht so recht, wie die gemeint sind. Die Saitenfraktion ist zudem zeitlich weit vorne, du selbst weit hinten, je nach Perspektive, ihr agiert da in unterschiedlichen Sphären.


    Bin kein Tontechnik-Freak, aber ich fürchte, da wird mit kleineren Korrekturen nichts zu machen sein. Da müsste im Prinzip jede Spur in sich geklärt und quantisiert und dann das ganze passend übereinander gelegt werden. Und selbst dann Gäbe es keine Gewähr dafür, dass das alles dann noch klingt.


    Da dürfte das komplette neu-einspielen schneller und besser sein. Vorher würde ich aber das ganze unter halbwegs-studio-Bedingungen auch zum Klick vorher einüben und alle "Spuren" und das Gesamtergebnis auf Stimmigkeit -auch zueinander - wirklich kontrollieren. Was zu hören ist, ist kein Zufallsprodukt, was durch Unachtsamkeit oder Aufregung im Studio entstanden ist, sondern da muss grundsätzlich-strukturelles geklärt und abgestimmt werden.

    Das Beste: jedes Kit gibts jetzt wahlweise mit herkömmlicher Aufhängung ODER mit L-Rod.


    Pearl ist im übrigen tatsächlich die einzige Firma, die es geschafft hat, trotz Sympathie für diese Drums mich wegen des Portfolio-Chaos vom Kauf eines Sets abzuhalten.

    Sorry, dass ich jetzt hier mal reingrätsche: geht es eigentlich nur mir so, der bei diesem ganzen Fredverlauf ein stranges Gefühl hat ?


    Zunächst einmal wird über einen Lehrer ein "Urteil" verhängt, ohne dass irgend jemand weiß, was eigentlich im Unterricht geschehen ist bzw was er denn tatsächlich gesagt hat. Selbst der Threadstarter hat offensichtlich mit dem Lehrer noch kein Wort selbst gewechselt. Und den Ausführungen lässt sich ferner entnehmen, dass auch der Vater des Jungen mit dem Lehrer offensichtlich noch gar nicht gesprochen hat (oder doch und wenn ja, was hat er denn konkret zum Vater -nicht zum Kind- gesagt ?).


    Und obwohl wir nur Informationen aus 3ter Hand haben, wobei die erste Hand ein 9jähriges Kind ist, werden hier allerlei Vor-Verurteilungen ausgesprochen über eine Person, über die wir absolut nichts wissen. Fehlt eigentlich nur noch, dass wir eine Petition an die Musikschule schreiben, dass der Lehrer sofort entlassen wird.


    Im Prinzip ist es für den Lehrer ja egal, er dürfte ja hier nicht mitlesen, aber das witzige ist, dass wir darüber hinaus dem angeblichen Problem überhaupt nicht auf die Spur kommen:


    Mein Tipp wäre daher, erst einmal mit dem Lehrer sprechen und sich selber ein Bild machen. Denn wenn ich höre, dass der 9jährige keinen Bock auf Unterricht hat, er auch keine Lust auf ein Metronom, aber auch keine Lust auf PlayAlong CDs hat, sondern - auf Deutsch - nur seinen eigenen Streifen in seinem eigenen Tempo durchziehen will, könnte ich mir auch vorstellen, dass es vielleicht gar nicht an dem Lehrer liegt, sondern dass einfach das Kind im Unterricht eine echte Nervensäge ist, die etwaig die ganze Lern-Gruppe sprengt.

    Wie gesagt: Konjunktiv. Ob es so ist, weiß keiner. Für mich hört es sich allerdings eher so an als die andere Variante, dass der Lehrer einen komplett an der Waffel hat.


    Von daher: einfach mal mit dem Lehrer reden, bevor man hier in Foren sich Meinungen einholt, die angesichts der dürftigen Ausgangslage pure Spekulationen und Ratespiele sind.


    Gleichwohl ist der Verlauf dieses Threads hier insofern interessant, als dass es wohl ein Paradebeispiel für "Diskussionen" im Social Mediabereich im 21. Jahrhundert ist: Auf den Gedanken, dass der Satz vom "mangelnden Talent" z.Bsp. etwaig gar nicht so gefallen ist, sondern der 9jährige das nur so verstanden haben will, kommt schon gar keiner mehr.

    Okay, ich finde die Art und Weise der Werbedarstellung seitens Sonor hier auch völlig missraten und hab das ja auch schon genug kritisiert, aber dass nun auf eine solche Mail nicht geantwortet wird, dürfte wohl auf der Hand liegen: man kann es auch übertreiben und muss jetzt nicht gerade auf einen Kreuzzug gegen Sonor ins Feld ziehen.


    Jedenfalls würde ich bei so eine Anfrage mit einem "Verar..... kann ich mich alleine" die Mail in den Papierkorb werfen.


    Ich meine, was hast Du erwartet:


    "Hallo Robi, danke für deine Anfrage und dein Interesse an unseren Instrumenten, schade, dass dir unsere Produkte bzw Werbung nicht so zusagen, wir sind selbstverständlich immer bemüht, das bestmögliche für unsere Kunden zu leisten und werden deine Kritik zum Anlass nehmen, in Zukunft noch besser zu arbeiten".


    Oder


    "Stimmt, du hast recht, die PR ist was für'n Eimer und die Schnarren klingen wie ein Sack Schrauben".


    Da finde ich das geflissentliche Überlesen deiner Mail doch eigentlich noch die eleganteste Lösung, oder ?



    Es mag sich blöd anfühlen, aber das liegt zumeist daran, dass es ungewohnt ist.


    Ob es aber musikalisch wirkt, würde ich danach ausrichten, wie es sich tatsächlich anhört. 4otF kann man allerdings hinterm Schlagzeug relativ schlecht objektiv beurteilen, weil die Snare meistens die Bass deutlich über strahlt.


    Nimm den Track oder den Rhythmus einfach mal mit einem Mikro vor dem Set aus und hör dir die unterschiedliche Wirkung dann auf der Aufnahme an. Danach würde ich dann entscheiden, ob der Song das braucht oder nicht. Tip: Im Regel-Fall ist die Wirkung von Bass auf 2und4 viel stärker, als man vermutet, so dass man durchaus da erhebliche Überraschungen erleben kann.

    Aus ähnlichen Gründen habe ich gerade meine beiden Cover-Bands "beerdigt":


    Die eine Band wollte zwingend weiter jede Woche proben, obwohl wir das Programm schon seit 3 Jahren spielen und ich schon seit längerem nur noch Generalproben für Gigs bräuchte. Einigung war nicht möglich: Dienst quittiert.


    Die andere Band hat ein Programm von fast 50 Stücken, viele Arrangement-Finessen dabei, ist auch ne wirklich gute Truppe, bekommt aber wegen post-corona-bedingtem Verlust der Gig-Agentur und damit einhergehend Einbussen von rund 6 Gigs nur ganze 3 Gigs dieses Jahr hin. Ich müsste noch rund 30 Stücke erarbeiten ( 20 waren fertig, als die Nachricht von der Agentur kam) - da steht dann Aufwand und Ertrag in keinem vernünftigen Verhältnis mehr zueinander: Dienst quittiert.


    Kann mich jetzt endlich den Sachen in Ruhe widmen, die ich schon seit längerer Zeit machen wollte.


    Das Schlagzeug klingt hinter dem Set komplett anders als davor beziehungsweise in 5 m Entfernung. Und das auch noch in jedem Raum anders.

    Stimmt absolut. Dennoch entwickelt man meist ein Gefühl dafür, was geht, und was nicht.

    So sollte es zumindest sein, ich habe aber eher das Gefühl, dass es meist eben nicht so ist. Das ist ja auch das, was Steve S. anspricht: viele Drummer haben diesen persönlichen Mix eben nicht richtig unter Kontrolle und klingen daher Shice (letzteres sagt der stets höfliche Mr. Smith natürlich nicht so deutlich).

    Das Schlagzeug klingt hinter dem Set komplett anders als davor beziehungsweise in 5 m Entfernung

    das stimmt zwar, aber in der Regel bzw. in der mehrzahl der Fälle wenn eben mikrofoniert Nahabgenommen gespielt wird, sind die Mikrofone eben ein paar cm, von der Trommel entfernt, Raummikros sind meist eher Ausnahme. Der Klang fürs Publikum kommt eben meist von Nah platzierten Mikros und dann über die Lautsprecher der PA.

    Darum geht's doch gar nicht, weder bei Steve S. noch bei meiner Anmerkung:

    Es geht darum , dass Drummer oftmals einen schlechten Natur-Mix am Set produzieren (S.Smith) und ich habe hinzugefügt, was einer der Gründe hierfür sein kann bzw ist.


    Deine Anmerkung, dass ohnehin alles einzel-abgemikt wird, führt so ins Absurde.


    Es wäre ja jetzt erst zu überprüfen, ob die Grund-Aussage in heutigen Zeiten für Drummer auch zutrifft, die ohnehin immer abmiken:


    Gavin Harrison, der unmikrofonniert mit Sicherheit ebenso fantastisch klingt, wie mit Mikrofon, hat hierzu gesagt, dass es ihn nicht so sehr interessiert, wie der NaturSound ist (das Interview bezog sich auf Felle). Und auch Steve Smith lässt ja anklingen, dass letztlich der Toningenieur darüber entscheidet, wie das Ganze rüber kommt.


    Aber wenn das Set schon nur mit drei Mikrofon abgenommen wird, so war ja der Ausgangsfall von Steve Smith, kommt es natürlich entscheidend darauf an, welchen Mix der Schlagzeuger anbietet, weil der Toningenieur nur bei wirklicher Einzelabnahme Herr der Dinge ist und ansonsten darauf angewiesen ist, was der Drummer soundmässig produziert.

    Hängt wie alles ein wenig von dem Alter der Protagonisten ab:


    1. Den größten Biss haben Musiker im Alter von 15-30 Jahren. Wenn in diesen Jahren Bands auseinandergehen, liegt es da sodenn auch meistens nicht daran, dass jemand zu wenig Proben will oder andere vorrangige Hobbys hat, sondern Bands gehen eher aus persönlichen Gründen auseinander (Egomanie, unterschiedliche Musik-Vorstellungen etc. PP.) oder aus völlig anderen Gründen, beispielsweise Wohnortwechsel etc. Meist aber ist einfach zu viel Testosteron im Spiel.


    2. In den dreißiger Jahren so bis um 45 Jahre gehts ja dann im Leben vorrangig eher um Familie und Beruf, die Musik spielt da zunehmend die dritte oder vierte Geige. Die Frequenz der Bandauflösungen aus mangelnder Zeit oder vorrangigkeit anderer Prioritäten ist in der Zeit extrem hoch.


    3. Ab da geht's dann allmählich schon fast wieder. Leute, die ohnehin keine Musik mehr machen wollten, haben zu dem Zeitpunkt ja eh schon längst die Segel gestrichen, die aber, die dabei geblieben sind, haben endlich etwas mehr Zeit und es gibt ja auch einige, die in dem Alter noch mal richtig wieder anfangen, nachdem sie die ganze Zeit pausiert haben oder endlich überhaupt einmal Zeit haben, Musik zu machen.


    4. Allerdings wird die Euphorie dann oftmals trotzdem zunehmend wieder arg gebremst:


    Menschen werden zunehmend kränkelnder und/oder fauler, dies auch in Sachen Musik: die Lust und die Fähigkeit, Neues zu erlernen, lässt spürbar nach, was wiederum die Musik öde macht, weil dass sich-suhlen im eigenen altbekannten musikalischen Morast langweilig wird; das Bestreiten von Konzerten wird zunehmend beschwerlicher, -Schlepperei ist hier das Stichwort- und nicht zuletzt werden die Auftrittsmöglichkeiten weniger, da bestimmte Musikstile auch zunehmend immer weniger nachgefragt, sind (von dem allgemeinen Rückgang an Auftrittsmöglichkeiten ganz zu schweigen).


    Alles in allem wird für einige Musikmachen beschwerlicher und dann schieben sich automatisch andere Prioritäten in den Vordergrund - Und wenn es nur das entspannte Bier auf dem Sofa abends vor dem Fernseher ist.


    Und insbesondere: geht eine Band auseinander, ist es zunehmend schwerer, in dem Alter wieder neue Leute zu finden, da die Anzahl derer, die in solchem Alter Musik machen, einfach absolut sehr gering ist. Aus dem Grund sterben auch schon viele Bands, die dann eventuell sogar nur ein oder zwei Mitglieder verlieren, den relativ schnellen Band-Tod schlicht wegen mangelndem Ersatzpersonal.


    5. Nach 40 Jahren Band-Erfahrung würde ich daher sagen, dass die meisten Bands, so sie denn überhaupt das erste Jahr überstehen, zu 80 % eine Halbwertszeit von circa vier Jahren haben. 20 % halten länger durch, ein Viertel davon, also nur 5 % in toto existieren länger als 10 Jahre (ohne dabei als Proberaum-Leichen vor sich hin zu verwesen).

    Was die Sache mit dem eigenen Mix so schwierig macht:


    Das Schlagzeug klingt hinter dem Set komplett anders als davor beziehungsweise in 5 m Entfernung. Und das auch noch in jedem Raum anders.


    Der Hang, nur noch ausschließlich mit Kopfhörern beziehungsweise Gehörschutz zu spielen, macht die Sache ebenfalls nicht gerade einfacher. Kaum ein Drummer ist es noch gewohnt, sein Set überhaupt im Naturzustand zu hören.


    (Wer professionell arbeitet, hört sein Set eventuell sogar fast nur noch ausschließlich abgemikt über Mikrofone: ein Gavin Harrison bsp erklärt in einem Interview, dass es ihn gar nicht so interessiere, wie sein Schlagzeug in natura klänge, entscheidend sei, wie es unter den Mikrofonen klingt).

    Meine Erfahrung: Es gibt halt diesen Unterschied zwischen Musikern und Menschen, die Musik machen. Hat nichts mit dem Level zu tun: aber nicht jeder, der eine Instrument bedient, ist Musiker.


    Und dieser Unterschied prägt dann auch im Amateur- und Semiprofessionellen Bereich die Probenarbeit: die einen brennen fürs Spielen, brauchen dafür auch keinen gesonderten äusseren Reiz oder Motivation, bei denen anderen ist das Ganze mehr oder weniger ein "nice to have", geboren aus einer Motivation, die mit Musik im engeren Sinne oftmals gar nicht so viel zu tun hat, und dann in der Ausübung stets mit anderen Prioritäten konkurrieren muss - und da oftmals eben das Nachsehen hat.


    Aber es gibt sie natürlich auch: diese Zeiten, in denen vor lauter beruflichem Stress, familiärer Einbindung oder aber Gesundheit einfach keine Power bleibt für Musik bleibt, so sehr man auch für die Sache brennt. (Wobei man aber auch den Unterschied zwischen echtem Probenausfall-Grund und blossen Ausreden eigentlich relativ schnell spitz bekommt).


    Aber egal wie (auch ernsthafte dauerhafte Ausfall-Gründe können ja schliesslich ab einem bestimmten Maß das Ganze ad absurdum führen): ich würde bei solchen Problemen wie oftmaligem Probenausfall etc. vollkommen egoistisch, aber eben auch zugleich in Sachen Kommunikation vollkommen offen sein:


    Am besten, man spricht die Probleme ganz klar an:


    Wobei es dabei keinen Grund gibt und für eine Lösung es we ig hilfreich ist, die Sache "persönlich zu nehmen" und Vorwürfe zu formulieren: Motivationen, Geschmäcker und Vorlieben sind vollkommen subjektiv und schlecht bis gar nicht diskutabel.


    Deswegen sich auch nicht damit aufhalten, über das Verhalten von anderen Bandmitgliedern zu debattieren oder über das Problem im Allgemeinen zu diskutieren, sondern einfach nur seine eigenen Sichtweise ins Zentrum stellen und nüchtern feststellen, dass die eigenen Ziele in der Band offensichtlich nicht realisierbar sind und man hier unzufrieden ist.


    Diese Ansprache macht letztlich aber nur dann Sinn, wenn man gleichzeitig auch vorher für sich geklärte Lösungsmöglichkeiten anbietet:


    Dass man bsp. allgemein die Probenintervalle minimiert, damit alle Zeit haben für andere Dinge, oder dass man nur die persönliche Probenarbeit auf ein Minimum reduziert (oftmals ist es ja auch so, dass diejenigen die Proben ausfallen lassen, die es am nötigsten hätten und man mehr oder weniger auf Proben ohnehin den anderen beim üben zusieht), oder dass man ankündigt, sich weitere Bands zu suchen und für dieses Band-Projekt nur noch bei Auftritten zur Verfügung steht etc.pp.


    Wichtig ist, dass die anderen Band-Mitglieder checken, dass - wenn sich nichts ändert - Du definitiv etwas ändern wirst.


    Man kann dannzumeist auch relativ schnell an der Reaktion ablesen, ob das Band-Projekt tatsächlich weiterhin Sinn macht oder nicht. Im ersten Fall werden die Leute "aufwachen" und man kann nüchtern und konstruktiv die unterschiedlichen Vorstellungen besprechen - manchmal ist es ja sogar so, dassdabei herauskommt, dass andere es genauso sehen und nur keiner gewagt hat, es anzusprechen.


    Andernfalls reagieren die Leute pikiert und angefressen bzw. Verständnislos. In diesem Fall sollte man sofort die Zelte abbrechen und sich was anderes suchen, dann ist das Projekt zum Scheitern verurteilt und die Tatsache, dass es überhaupt jemals existiert hat, ist mehr oder weniger glücklichen Zufällen zu verdanken.

    Ja, hier geht es wohl weniger um die Snare , als um das peinliche Marketing. Das ganze war ja bereits an anderer Stelle schon einmal Thema.


    Dieses zunehmend äußerst simpel gestrickte Marketing sieht man allerdings zunehmend in allen Bereichen: fast in allen Branchen fragt man sich angesichts deren Werbekampagnen, warum vernünftiges Marketing nicht möglich ist, ohne die Intelligenz des potentiellen Käufers fortwährend zu beleidigen.


    Marketing muss natürlich plakativ und kann auch irgendwie dämlich sein, aber man hat schon den Eindruck, als wenn in den Werbeagenturen zunehmend Personen sitzen, die tatsächlich der Ansicht sind, dass man als Konsument per se komplett nicht mehr alle Latten am Zaun hat. Werbestrategen reihen sich diesbezüglich mühelos ein in die Reihe von Politikern und Journalisten. Schade: wir hatten mal in den Neunzigern und den Zweitausendern eine Phase, in der die Firmen mit einer gewissen Grundintelligenz des Käufers gerechnet und auf sie spekuliert haben, und sei es bloss durch intelligenten Witz.


    Bei solchen Werbekampagnen aber ist der Nicht-Kauf ja schon fast verpflichtende Notwehr, mindestens aber notwendig rächende Folge dieses Veralberungsversuches.