Noppenmatten - Nur wo?

  • Hey Leute!
    ich bin durch die ganzen threads die sich um das thema Dämpfen usw. nicht schlau geworden, und habe deswegen jetzt einfach nen eigenen thread geöffnet.


    ich möchte meinen proberaum nämlich akkustisch verbessern d.h. in meinem fall dämpfen.


    Das Problem des raumes sind die betonwände.
    Deshalb möchte ich Noppenmatten verkleben.


    So, mein problem ist jetzt dass ich nicht genau weißt WOHIN ich die Noppenmatten, also an welche Wand , kleben soll.


    um das alles zu verdeutlichen hab ich den kreativen philip in mir rausgelassen und euch einen hübschen raumplan aus der vogelperspektive bei paint skizziert.



    hoffe ihr könnt mir weiterhelfen


    philip

    Einmal editiert, zuletzt von Pillo ()

  • Hallo Philip



    die unspezifische Kurz-Antwort: an alle Wände.


    Das Bild ist ja schonmal ganz gut. Beschreib doch mal weiter, wie sich speziell das akustische Phänomen anhört, das Du dämpfen möchtest.


    greetinx
    Thilo

  • eben, prinzipiell breiet sich ja schall in alle richtungen aus...natürlich je nach quelle in manche mehr und andere weniger..also musst du konsequenterweise an alle wände diese schaumstoffpyramiden machen.

    Diplomatie ist die Kunst mit eintausend Worten zu verschweigen, was man mit einem sagen könnte.


    Real- ( ;) ) Satire vom Feinsten gibt es hier

  • Ich nehme an, mit Dämpfen meinst Du, dass Du den Hall im Raum reduzieren willst.


    Bei gegenüberliegenden Wänden braucht jeweils nur eine Wand mit Noppenschaum beklebt werden.
    In Deinem Fall würd ich Die dem Schlagzeug gegenüber und die rechts vom Schlagzeug nehmen (auf die die Lautsprecher (PA?) dröhnen.
    Ich würde auch nicht gleich die ganze Wand zukleben, da dann der Raum schnell tot wird. Ein gesunder Anteil Hall sollte bestehen bleiben. Kleb an die beiden genannten Wände erst mal je eine Matte und hör Dir das Resultat an. Wenn es nicht langt, wieder je 1ne Matte ankleben usw.........nur soviel wie unbedingt nötig.


    Gruß
    PG

    PG - Wenn nur die besten Vögel singen würden, wär es verdammt still im Wald.

    Einmal editiert, zuletzt von PG ()

  • mein set ist die einzige sache im raum welche sich scheiße anhört.
    auf der bühne, gemixt usw. hört es sich 1A an.
    doch im probekeller ist es einfach zum kotzen, vor allem die HiHat.
    sie hört sich nicht an wie eine hihat, sie hört sich stumpf und metallisch an.
    auf der bühne ( also woanders) hört sie sich klasse an.


    die bassdrum ist aber ganz in ordnung.


    was haltet ihr davon die noppenmatten hinter und neben dem schlagzeug zu verkleben?


    ich hab noch extra schallwellen die von der hihat und dem crash becken als beispiele eingezeichnet.


    ich glaub das wär dann in ordnung oder?

  • Faustregel: an zwei nicht gegenüberliegende Wände.


    Edit: andere waren schneller.


    Ich würde mir vielleicht erst einmal die Ecken vornehmen. Rein auf Verdacht.
    Im einer 2007er Ausgabe der dp gab es mal einen Workshop über solche
    Dinge, die HP ist aber leider gerade nicht online.

  • ist es nciht einfach den raum ganz vom hall zu befreien, und anchträglich was reinzumischen, als andersrum?

    Diplomatie ist die Kunst mit eintausend Worten zu verschweigen, was man mit einem sagen könnte.


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  • Zitat

    Original von svään
    ist es nciht einfach den raum ganz vom hall zu befreien, und anchträglich was reinzumischen, als andersrum?


    Spielen in einem Raum gänzlich ohne Hall....da klingt alles nach Pappe.
    (sowas hatte ich schon mal). Kannst ja mal ausprobieren. Ist nicht so prickelnd.
    Eine echte Spielfreude kommt da nicht auf, da ein gewisses Mindestmass an Hall zu unseren natürlichen Hörgewohnheiten einfach dazugehört. Für ein Studio, rein zu Aufnahmezwecken gelten da natürlich andere Maßstäbe. Dem Themenstarter ging es aber (glaub ich) auch generell um eine Soundverbesserung im Übungsraum, nicht nur zu Aufnahmezwecken.


    Künstlicher Hall versucht ja mit mathematischen Mitteln natürlichen Hall so gut wie möglich nachzuahmen. Da nehm ich als Basis lieber natürlichen Hall.


    Pillo's Übungsraum besteht anscheinend aus 4 glatten, nackten Betonwänden. Das hallt und dröhnt wahrscheinlich ziemlich heftig. Zudem wird er bei den Mikro's wahrscheinlich auch heftig mit Feedback-Problemen kämpfen müssen.

    Mein Vorschlag resultiert aus folgenden Überlegungen:


    Am Besten dort den Schall brechen, wo am meisten Schall auftrifft:


    Gegenüber vom Drumset
    Gegenüber der PA


    Idealerweise sollten die Gesangsmikros von der PA weggerichtet sein. Wenn gegenüber der PA die Noppenschaumteile angebracht sind, hilft das auch den Refelektionen in Richtung Mikros einzudämmen (Feedback).
    Das selbe gilt für evtl. vorhandene Drum-Mikrofone.


    Ecken stellen eine besondere Problematik dar. Hier gibt es so runde Pollern die in die Ecken gelegt werden können. Würd ich aber nur benutzen, wenn die Problematik mit den Noppenschaumplatten nicht zufriedenstellend gelöst werden können. Das mit den Ecken ist ne echte Wissenschaft :D


    Kurzum: ein gewisses Mindestmaß an Raumhall sollte erhalten bleiben. Und zwar der Anteil, der allgemein als natürlich empfunden wird.
    Zusätzlicher Hall kann dann für Aufnahmen über entsprechende Hallgeräte gezielt hinzugefügt werden.


    Anmerkung: Ich bin kein Tontechniker oder Raumakkustiker. Die obengenannten Vorschläge sind reine Erfahrungswerte und sind somit ohne Gewähr ;)


    Gruß
    PG

    PG - Wenn nur die besten Vögel singen würden, wär es verdammt still im Wald.

  • hi,
    ich kann mich meinem Vorredner nur anschließen.
    Ich habe mal in einem Schalltoten Raum gespielt wo überall Noppenschaum an Wände und Decke Angebracht war. Ist echt nicht schön da zu spielen!
    Da die Miete von dem Raum aber Spott billig ist, haben wir uns eine Woche dran gemacht die scheiße (Noppenschaum) von den Wänden zu puhlen.
    Danach haben wir die Platten die nicht ganz kaputt waren auf Holzplatten geklebt und etwa jede zweite weck gelassen. Nun klingt der Raum wieder und man denkt nicht immer, dass man "druck" auf den Ohren hat. ;)


    Also mein Vorschlag ist mach dir Platten. Erstens bekommst du das Zeug dann viel schneller runter und zweitens kannst du selber ausprobieren wie es am besten ist ;)


    Gruß,
    Dominik

  • Warum sieht man in Sudios dann immer komplett ebnoppte Wände? (ich weiß ist off topic...)

    Diplomatie ist die Kunst mit eintausend Worten zu verschweigen, was man mit einem sagen könnte.


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  • Mein Tipp:
    Alte Teppiche an die Wand dübeln, habe ich sehr gute Erfahrungen mit gemacht.


    Wir hatten auch mal Noppenmatten, das war nach ein paar Jahren eine riesen Sauerei,
    da die sich nach und nach in Staub auflösten.


    Den Sound mit den Teppichen an den Wänden fand ich optimal und billiger ists auch noch.


    grz


    habbie

    8) Wer später bremst ist länger schnell. 8)

  • Hallo Philipp,



    die Sache mit Komplett-Bedämpfung vs. Teil-Bedämpfung ist zwar ein Aspekt, nach dem was Du schreibst, geht es aber gar nicht um den Gesamt-Klang(-Brei), sondern um den Klang des Schlagzeuges.


    Du sagst, insbesondere die HiHat klingt im Raum stumpf und metallisch. (Es fehlen direkte Höhen?)
    - Tut sie das nur für Dich oder für die komplette Band?
    - Bitte doch mal jemanden aus Deiner Band, sich ans Set zu setzen und die HiHat anzuspielen. Stell Dich dabei woanders in den Raum um hör Dir das mal an.
    - Spiel doch mal allein im Raum die HiHat an und versuche festzustellen, ob es tatsächlich der indirekte Schall über die Wände ist, der den Klang vermatscht.


    => Wenn Ihr eine größere Kiste (am besten aus Holz) oder (Span-)Platte im Raum habt (ca. 1mx1m), stell die doch mal so unmittelbar neben Dein Set, daß der Schall von der HiHat und den anderen Instrumenten des Sets direkt zu Dir reflektiert wird. Möglicherweise hilft das Dir besser.


    Zitat

    Original von svään
    Warum sieht man in Sudios dann immer komplett ebnoppte Wände?


    Weil's da i.d.R. nicht darum geht, daß der charaktieristische Klang dieses Raumes mit in die Aufnahme eingeht, sondern darum die Instrument/Gesang unverfälscht aufzunehmen. Ambience kommt dann später aus der Blackbox dazu. Traue keiner Akustik, die Du nicht selbst ge-(ver-)fälscht hast.


    Viele Grüße
    Thilo

  • Zitat

    Original von PG


    Eine echte Spielfreude kommt da nicht auf, da ein gewisses Mindestmass an Hall zu unseren natürlichen Hörgewohnheiten einfach dazugehört. Für ein Studio, rein zu Aufnahmezwecken gelten da natürlich andere Maßstäbe. Dem Themenstarter ging es aber (glaub ich) auch generell um eine Soundverbesserung im Übungsraum, nicht nur zu Aufnahmezwecken.


    Damit sollte die Frage eigentlich auch schon beantwortet sein.


    Hier noch ein Tipp zur Befestigung:
    Doppelklebeband hält ja sehr gut an der Wand, leider aber nicht an dem Noppenschaum.
    Baukleber hält prima an Wand und Noppenschaum, blöderweise hinterlässt das Zeug aber sehr hässliche Flecken an der Wand und der Noppenschaum kann kaum mehr zerstörungsfrei abgenommen werden.
    Hab deshalb die Vorteile kombiniert:
    An die Wand Doppelklebeband angebracht und auf das Doppelklebenband an der Schaumstoffseite Baukleber aufgetragen.


    Hält bombenfest und lässt sich hinterher leicht abnehmen, ohne die Wand zu versauen.

    PG - Wenn nur die besten Vögel singen würden, wär es verdammt still im Wald.

    Einmal editiert, zuletzt von PG ()

  • Zitat

    Original von PG


    Hab deshalb die Vorteile kombiniert:
    An die Wand Doppelklebeband angebracht und auf das Doppelklebenband an der Schaumstoffseite Baukleber aufgetragen.


    Definiere Baukleber.


    Hab in dem Punkt schon manche Kleber genannt bekommen. Deshalb möchte ich mal wissen was du unter Baukleber verstehst.


    S.


  • Hi Stocki,


    sorry, Baukleber war irreführend. Hab noch mal nachgesehen.


    Nennt sich Montage - Kraft-Kleber / "Stark" von Pattex in der 250g Tube.


    Unter Anwendungsbereiche steht unter Anderem explizit:
    Dekor, Dämm- und Akkustikplatten


    Das Zeug härtet richtig aus. Deshalb wollte ich es nicht direkt auf der Wand haben.


    Gruß
    PG

    PG - Wenn nur die besten Vögel singen würden, wär es verdammt still im Wald.

  • Wenn ich nochmal meine Alternative zu Noppenschaum nennen dürfte: ich habe in meinem Übungskeller einfach eine Vorhangschiene an die Decke gedübelt (ca. 5...10cm Abstand zur Wand, an drei Wänden) und dann von Thomann das normale Bühnenmolton gekauft (sehr billig) und mittels diesen weißen Nylon-Rollen in die Schiene gehängt, in Falten. Das nimmt den Hall ganz gut weg, aber der Raum verliert nicht vollkommen an Leben.


    Ein Problem könntest Du übrigens auch mit der Decke bekommen, vor allem wenn sie niedrig ist: die Becken strahlen ja zum großen Teil nach oben ab und das kommt 100% von der (Beton-)decke zurück (vor allem bei meinen Riesendeckeln...). Ich hab mir jetzt mal Noppenschaum auf eine Spanplatte geklebt und dübel das die Tage mal an Haken über mein Set. Da ich recordingtechnisch ein wenig experimentieren will bleib ich da flexibel hinsichtlich Höhe und Winkel. Werd dann mal berichten ob und was es bringt...

  • Zitat

    Original von svään
    Warum sieht man in Sudios dann immer komplett ebnoppte Wände? (ich weiß ist off topic...)


    Immer?
    Es gibt auch viele Live-Räume, wo man den Raumklang haben mit aufnimmt. Da werden dann auch verschiedene Absorber für das ganze Frequenzspektrum angebracht. Mit Noppenschaum kommt man da nicht sehr weit...


    Ich würde sowieso über Alternativen zum Noppenschaum nachdenken, die effektiver und auch noch günstiger sind:


    Steinwolle, Mineralwolle (in Vlies eingepackt) oder Celluloseplatten.

  • Zitat

    Original von HR
    [...] Ich hab mir jetzt mal Noppenschaum auf eine Spanplatte geklebt und dübel das die Tage mal an Haken über mein Set.


    Und genau so eine "Cloud" kannst man auch sehr effektiv mit den oben genannten Mineralwollplatten basteln.


    Sowas in der Art...


    Der Noppenschaum ist nicht sehr tief und absorbiert daher weniger tiefgehend (was die Frequenzen anbelangt). Und je breitbandiger absorbiert wird desto weniger Probleme hat man ;)

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