Wer kennt Tacoma-Drums? – mit Restaurationsbericht (ab Post 16) und JETZT ENDLICH FERTIG!

  • Hallo Gemeinde,
    Ich habe soeben in einem Anfall von Wahnsinn ( :S ) dieses Drumset für 76 Euro ersteigert – ohne auch nur einen blassen Schimmer Ahnung davon zu haben, was ich da ersteigert habe – sozusagen als Überraschungsei.
    Nun, ich kanne es als Übungsraumset gut gebrauchen, da ich nun – so wie es aussieht – endlich eine Band gefunden habe (aber das ist eine andere Sache)
    Nun die Fragen: Habe ich zu viel bezahlt? Taugt das Ding für den Preis? Kann man was draus machen falls die Gratungen etc. von Haus aus Scheisse sind?
    Oweh – was habe ich getan? Bitte um zahlreiche Antworten .... ;( 8) :D 8|


    Edith hat den eBay link durch das ORiginal-Ebay-Foto ersetzt:


    7 Mal editiert, zuletzt von cd_cd ()

  • :rolleyes:
    Ich würde mich über qualifizierte und ernste Antworten freuen – kennt niemand diese Marke? Das verbaute Holz? Die Qualität der Böckchen, der Rims, etc.
    Natürlich weiss ich, dass es ein alter Schinken ist mit nur 8 Spannschrauben/Seite bei der Bassdrum undundund...
    Aber manchmal gibt es gute Dinge, die keiner kennt und schätzt. Wie steht es hier? Schrott oder potentielle Perle?


    Gratungen kann ich übrigens selber bis zur Perfektion fräsen. Daran soll die Qualität des Sets nicht leiden.
    Also – Und ???


    @ Tarzan: Ich weiss – es war ein Scherz ...

  • Ich habe auch so 'ne 70/80er Billigkiste. Nennt sich CB700 internationale. Das Teil habe ich neu graten lassen und für für den Bandproberaum genutzt. Durch die neuen Gratungen hat es einen wirklich akzeptablen Sound! Und die Kessel sind richtig schlecht verarbeitet, aus Pappelholz oder philippinisches Mahagoni, mit Löchern in den Furnierlagen und aufgetackerter Folie. Weil ich vermutete, dass das Set ein wenig höhenarm ist habe ich coated Ambassadors als Schlagfelle und Ambassdors clear als Resofelle auf die Toms aufgezogen. Die BD hat ein Powerstroke 4 (gebraucht) als Schlagfell und ein einlagiges Evans Resonant als Resofell (billig vom Drumhouse) bekommen. Vermutlich kann man ein ähnlich gut klingendes Set billiger bekommen. Aber ich wollte auch einfach mal sehen, was an der Aussage, dass die Gratungen für den Sound DIE entscheidende Rolle spielen und man auch mit "schlechtem" Holz einen guten Klang bekommen kann dran ist. Die Aussage hat sich für mich bestätigt.

    Einmal editiert, zuletzt von Das Honk ()

  • Sieht verdächtig nach Hoshino aus. Allerdings der Namensvetter von Hoshino der NICHTS mit Tama zu tun hat.


    Es gab ja tragischerweise 2 Drumhersteller in und um die Millionenmetropole Nagoya. Hoshino und Hoshino Gakki (Tama/Ibanez).
    Nach mehreren Rückfragen in den letzten Jahren wurde mir von Tama immer wieder versichert, dass diese niemals gemeinsame Firmenverbindungen hatten. Was zwar aufgrund der untenstehenden Faktoren kaum vorstellbar erscheint - aber es ist so.


    Somit "nur" die Gemeinsamkeit:
    a.) regional dicht beieinander
    b.) im Grunde der selbe Firmenname! (Hoshino vs. Hoshino Gakki)
    c.) zufälligerweise auch Drumhersteller


    Der Vorteil heute... den einen (billigeren) Hoshino gibt es nicht mehr.


    Dein Set könnte die Aufschrift "Hoshino" im Basskessel tragen. Muß aber nicht. Es könnte Badges Haben auf denen "Luxor" steht oder diverse andere Brandnames, die Hoshino damals für ihre diversen Produktions-Outputs verwendete. Ich hatte mein "Luxor" als totaler! Rookie mit den selben Bassdrumspurs, den selben Tomböckchen und Floortombrackts 1979 erworben. Und schon eine Woche späetr gemerkt, dass es ein Mistdrumset war - was nicht für mein Lerntempo spricht - sondern für die Deutlickeit der Mängel dieser Kiste(n).


    Wichtiges Erkennungstrademark sind meist:
    1.) Bassdrumspurs
    2.) Tomböckchen und Floortombrackets
    3.) Tomhalter, Bassrosette und Tomrosetten


    Der Sound ist meist mittig-muffig. Die Gratungen sind selten wirklich gut. Die Kessel sind auch mal unrund bzw. in der Konstruktion auch nicht immer sehr stabil. Übrigens damals schon ab Werksauslieferung.


    Natürlich kann man mit Gratungen was rausholen. Überschägzen würde ich es nicht. Sustain und Resonanz sind für viele der alten Hoshino Kits genauso Fremdwörter wie tieffrequenter Bassdruck den ihre Bassdrums streng genommen nicht wirklich erzeugen. Der fairnishalber muß man aber auch bedenken, dass in aller Regel keine Bass aus Vintagezeitalgter so klingen kann wie moderne Bassdrums die bei vielen Serien ja auf Basschub entsüprechend modernere Rock- und Pop-Hörerwartungen ausgelegt sind.


    P.S: Das Bild ist leider sehr klein!

  • Na das klingt ja vielversprechend .... 8)
    Nunja, ich werde Euch berichten. Was Gratungen ausmachen konnte ich nach der Überarbeitung meines Billig-Hipgig ja sehen – das war schon überzeugend. Sustain habe ich deutlich verbessert durch feines Schleifen und mehrfaches Einlassen der Kesselinnenseiten mit aushärtendem Hartöl. Vieleicht geht das mit dem Set ja auch. Und wenns tatsächlich nicht geht aus dem Set ein mittelmäßig anständiges Übungsraumset zu machen, wandert es eben wieder in die Bucht.
    Ich fands nur so schön blau ... :D
    (nur das Resofell muss sofort in den Müll: ROT! Uahhhhh (Rot und Blau ist dem Kasperl sei' Frau))

  • Ich hab ja ein von DS1 beschriebenes Hoshino-Set. Die BD-Beine sehen bei mir anders aus, die Böckchen und die Innendämpfer-Schrauben haben hingegen verdächtige Ähnlichkeit. Auch die Farbe (Folie, Metalliclook, grell & außergewöhnlich...) lässt darauf schließen.
    Ich hab mein Set übrigens genau so bearbeitet. Zunächst die Gratungen mit Sandpapier nachgezogen, dann die Kesselinnenseiten mit Sandpapier glatt gemacht und anschließend alles von innen geölt. Das 13er konnte ich danach wieder vernünftig stimmen, und der Sound ist insgesamt etwas... klarer geworden, ich führe das auf die glattere Kesselinnenfläche und das Ölen zurück. Vorher war das Holz auch sehr faserig, nun ist es... glatt.
    Den Sound finde ich mit Zweilagig/Einlagig eigentlich sehr angenehm. Mittenbetont, wie DS1 sagte, trifft es ganz gut. Als Proberaumset auf jeden Fall gut zu gebrauchen!

    [color=#000000][b][size=8]Schießbude
    In meinem Herz schlagen zwei Brüste.

  • Es gibt diverse Hoshino-Bein Varianten. Somit spricht nichts gegen Dein Set Burning :)


    Insbesondere jene des Photos sind aber bei Hoshino sehr häufig! anzutreffen. Und eigentlich von keinem anderen Anbieter.

  • Also, das Set ist angekommen und hat auf den ersten Blick ganz knusprig ausgesehen. Leider habe ich bemerkt, dass die schöne blaue Folie an einigen Stellen gebrochen ist – die muss also runter.
    Was ist darunter: Dicke Kessel aus einem sehr spröden Rotholz-Zeug, manche nennen das glaube ich phillipinischen Mahagoni auch wenn es mit Mahagoni nichts zu tun hat. Die Gratungen sind grottig, was mich nicht stört, da ich gute Gratungen selber machen kann. Die Kessel sind dick (über 10mm) und schwer, ausserdem rund – also ein gutes Restaurationsobjekt für ein einfaches Übungsraumset oder sogar mehr. Die Rail-Consolette (so heisst das doch, oder) sieht 1:1 aus wie die, die ich von Hoshino kenne. Das Ding ist total ausgeleiert und kann nur noch von Liebhabern verwendet werden. Wer sie will – bitte PM. Die Böckchen sind scheinbar ganz OK, die Standtom-Brackets sind hin und müssen ausgetauscht werden. Felle müssen neue her. Die Fussmaschine traue ich mich nicht mehr bei eBay anzubieten – noch nicht einmal verschenken werde ich sie, die geht dem Materialkreislauf wieder zu.
    So, das Ganze herzurichten macht natürlich Spaß, ansonsten sollte man so etwas nicht machen – andererseits bekomme ich hier für wenige Euro inkl. Fellen ein Set, welches dann wirklich brauchbar sein wird – kein gutes aber gut brauchbares und charmantes Set.
    Der Plan, damit es nicht zu teuer wird:
    1) Folie runter, Kessel sauber überarbeiten, graten, glätten, Schadstellen ausbessern, Löcher von der Tomhalterung bzw-Raul-Consolette schließen (andere Reihenfolge)
    2) Wasserbeize – gaaaanz tief dunkles Rot verwenden und gaaaaanz viele Lackschichten drauf gespritzt (ja, ich kann das) und das wird besser aussehen als das Finish von ddrum :D ....
    3) Kesselinnenseiten mehrmals ölen, Hardware polieren
    4) Ausgemusterte Hardware ersetzen. HT kommt an den Beckenständer, Bassdrum steht rum ohne was drauf
    5) Neue Felle drauf – ich dachte an Aquarian Superkick und Remo Emporer Clear (wer hat 'ne bessere Idee für so ein Set)
    6) Reinhauen!


    Das Ganze wird natürlich dann fotodokumentarisch festgehalten. Und los gehts ...

    Einmal editiert, zuletzt von cd_cd ()

  • @ CD_CD


    Bitte führe alle Schleifarbeiten im Freien aus und lege trotzdem Mundschutz bzw. ATEMSCHUTZ an.


    Ich mache es hier nur kurz... ich habe beim abschleifen meiner Hoshino-Kessel sehr heftig reagiert. Mir lief nachts die rotbraune Grütze der Kessel (die ich wohl eingeatmet hatte) unkontrolliert aus der Nase. Das ist über 20 Jahre her - vergessen werde ich das nie. Das war nicht lustig. Da auch manche unsaubere Kesselstelle bei denen damals mit irgendwelchen eigenwilligen Füllmassen kaschiert wurden und ich keine Ahnung habe was für Leime die verwendet haben für Folie wie für die Kessellagen, kann ich aufgrund meiner körperlichen Reaktionen damals beim Restaurieren meines Kits, jeden nur zur Vorsicht mahnen.
    Bitte achte auf Deine Gesundheit.


    Nein, ich bin kein Warmduscher! Ich meine obengenanntes sehr ernst.

  • Hallo DF1 – Danke für Deine guten Tipps. Ich werde sie beherzigen.
    Vielleicht beruhigt es Dich, wenn Du weisst, dass ich gelernter Schreiner bin (jawoll – mit abgeschlossener Lehre und ein bisschen mehr), eine Zeitlang Custom-Made-Windsurfbretter mit Polyester- bzw. Epoxydharzen laminiert und geschliffen habe, am Leitwerk einer Motor-Kunstflugmaschine laminiert habe, meinen Katamaran komplett überarbeitet und ein ganzes Haus renoviert und auch sonsst noch tausend Dinge gemacht habe. Dann werde ich das kleine Hoshino-Set auch noch überleben. ;)
    Aber Danke trotzdem, man weiss ja schließlich nicht, mit wem man es zu tun hat.
    Und ausserdem ist ja hier im Forum auch nur bekannt, dass ich ein Bürohengst (Mediendesigner) bin – hast scho recht!


    Fotos demnächst ...


    Edith meint: Die Leime, die zum Verleimen der Kessel verwendet werden sind im allgemeinen, wenn das Ganze heiß verpresst wird, sogenannte Harnstoff-Formaldehydharze – (Klugscheissmodus off). Sind ziemlich ekelhaft zu verarbeiten und auch giftig, reizend und die Augen tränen.

    Einmal editiert, zuletzt von cd_cd ()

  • Zitat

    Edith meint: Die Leime, die zum Verleimen der Kessel verwendet werden sind im allgemeinen, wenn das Ganze heiß verpresst wird, sogenannte Harnstoff-Formaldehydharze – (Klugscheissmodus off). Sind ziemlich ekelhaft zu verarbeiten und auch giftig, reizend und die Augen tränen.


    Meines Wissens gibt es hier zwischen den heutigen Firmen riesen! Unterschiede - und auch große Geheimnisse um ihre Klebstoffe für die Holzlagen.


    Was ich aber zu meinem Hoshino Kit sagen kann, dass der Geruch beim Abschleifen sehr "chemisch" und hochverdächtig war- und die Nase irgendwie schon merkte, das da was ungesundes durch die Luft fliegt. Wie gesagt über Nacht lief dann die Chemie aus den Nasenlöchern... ekelhaft.


    Ich freue mich sehr wenn, Du Dich da mit den Gefahren auskennst. Ich wollte Dich keinesfalls belehren :) - nur darauf hinweisen, dass was Firmen in den siebzigern verbraten haben - nicht heutigen Umweltauflagen entsprechen muß und schon ganricht dem konsumentenschutz ... aber selbst das was heute verbaut wird... will man manchmal garnicht wissen. Deswegen lieber einmal zu viel aufgepaßt als zu wenig! Viel Glück!

  • So, los geht's. :)
    Leider ist es sehr kalt, so dass ich nicht viel machen kann – also ist es erstmal beim Demontieren geblieben für heute. Und ich war ganz überrascht, die Kessel sind besser als ich dachte. Die Folie war gar nicht verklebt, nur drüber gezogen und am Stoß mit sich selber verklebt, was die ganze Sache sehr einfach gemacht hat. Bis es dann wirklich los gehen kann muss es wärmer werden. Hier ein kurzer Eindruck: Kessel mit Potential, die natürlich im Detail ein bisschen liebevolle Aufmerksamkeit zum Ausbessern brauchen. Ausserdem ein paar nahezu rostfreie und gerade Rims und Hoops und ein Eimer mit Hardware.
    Die Rail-Consolette lässt sich übrigens leicht modifiziert erhalten und sogar wieder sehr stabil machen. Sie funktioniert dann im Tama-Stil am Tom und dem Rail-Teil auf der BD. Das wäre natürlich sehr charmant, aber aufwändig – ich denke da noch drüber nach ... ?(


    Und wenn ihr mich alle für komplett bescheuert haltet ist mir das egal! 8)



    Ach übrigens – das hier habe ich gerade entdeckt. Das sieht identisch aus wie mein Kit bezüglich Böckchen, Füßen, Railconsolette etc. – nur eben schöner: Ebay-Link hier klicken
    Hoffentlich wird das richtig teuer, sonst müsste ich mich in den Allerwertesten beissen. :(

    2 Mal editiert, zuletzt von cd_cd ()

  • ich bin zwar kein wirklich alter drum hase, aber mein schlagzeuger lehrer hat echt viel ahnung und des hat wohl bissl abgefärbt....wenn du rein investierst,(gute gratung geile felle) dann kriegts du aus jedem scheiß etwas einigermaßen passables raus....vielleicht noch schöne becken, dann passts! 8o 8o

  • So, leider ist es noch zu kalt um zu beizen oder zu lackieren – also vertreibe ich mir die Zeit mit Putzen der Hardware und vorbereitenden Arbeiten. Ich habe zwar früher schon Gratungen gefräst aber für das anstehende Set war mir mein bisheriger Auflagetisch zu klein. Und um allen Leuten, die auch mit dem Gedanken spielen mal eine Gratung nachzufräsen möchte ich hier mal zeigen wie einfach das ist.


    Man nehme eine große, ganz ebene, flache, ungebogene Platte – hier ist es eine alte Küchenarbeitsplatte – als spätere Arbeitsfläche. Eine ganz normale Handoberfräse kommt zum Einsatz. Normalerweise haben diese Fräsen auf dem Fuß eine dünne, austauschbare und verschleißbare zusätzliche Fußplatte, die man abschrauben kann. Man ersetzt diese einfach gegen eine selbergebaute Platte, die etwas größer ist als der eigentliche Fuß der Fräse. Das Ganze wird dann – durch entsprechend tiefe Ausfräsung – planeben in der Arbeitsplatte versenkt. Dann Fräse gegengeschraubt und 45°-Anlaufringfräser rein, richtige Höhe eingestellt und los gehts mit der perfekten Gratung. Und wenn man sich ganz viel Mühe gibt wird sie dann auch wirklich perfekt. So eine Fräse sieht dann so aus:




    Und demnächst geht es hier wieder weiter mit der Arbeit an den Kesseln (sobald es etwas wärmer wird ....).

  • Mensch, cd_cd...


    Du weißt wahrlich, wie man einen Handlungsfaden spinnt... bzw. dramaturgisch vorgeht. Hier wird die Spannung ja ins unermessliche gesteigert!
    Bin gespannt wie es weiter geht.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!