Einsteiger - Welche Becken?

  • Tag,
    Ich habe mir heute, mehr oder weniger spontan, ein gebrauchtes Drumset gekauft. Spielen wollte ich eigentlich schon ewig und hab dann einfach zugeschlagen, weil ein Freund von meinem Dad eins verkauft hat.


    Ist ein gebrauchtes Pearl Export Series bestehend aus


    Base (Pearl, Pearl Pedal), 2 Hängetoms (Pearl), 1 Standtom (Pearl)
    Basix Concept Series Snare
    Paiste 400 14" HiHat, Millenium Pro Pedal
    Und Vic Firth American Classic 7A Sticks


    Das ganze in einem sehr gutem Zustand, sieht aus wie neu, wurde auch nicht allzu oft gespielt.
    Bezahlt habe ich dafür ca 200€ - Geht der Preis in Ordnung?


    -Es sind also keine Becken dabei, und da ich blutiger Anfänger bin, bin ich auch leicht überfordert, welche ich mir zulegen soll ^^
    -Suche nach einem Ride und einem Crash Becken (werde sie wenn möglich gebraucht kaufen), ist das alles was man braucht?
    -Falls das auch ein Kriterium ist: Mein Musikgeschmack: Ich stehe auf 70er und 80er Rock und Metal (Trash, Metalcore, Melodeath) und will dann auch sowas in die Richtung spielen.
    -Die Becken sollten nicht allzu teuer sein


    Danke im Vorraus
    Gruß, Sebi

  • Moin.


    Erstmal Glückwunsch zum Set. 200 Euro ist nicht zu teuer. Was aber gleich mit ausgetauscht werden kann, sind die Hihat-Becken. Die sind ... Hmpf....


    Rock und evtl. Metal... da würde ich an deiner Stelle nach gebrauchten Zultan Rockbeat, Istanbul Mehmet Samatya, Masterwork Troy (Brilliante Ausführung / rotes Label) oder Paiste PST 5, Meinl Classics greifen. Damit fährst du erstmal gut. Später kannst du immer noch aufrüsten, wenn mehr Geld da ist und du weist, in welche Richtung es genau geht. HiHat, ein Ride, ein Crash - mehr braucht es erstmal nicht. GIbt aber auch Sets, wo gleich zwei Crashes dabei sind. Wenn du das lieber willst - naja, deine Entscheidung halt. ;)


    Gebraucht kann man vieles recht günstig bekommen. Bei den Becken solltest du aber auf ein paar Kleinigkeiten achten:


    1. Haben die Becken Risse, Dellen, Keyholes (Das ist ein ausgefressenes Loch in der Mitte des Beckens, wo es aufgehängt wird). Wenn ja, liegen lassen.
    2. Kaufe keine "Bleche" aus Messing, sondern Bronzebecken. Die Klingen besser und reissen und verbeulen nicht so schnell.
    3. Achte darauf, welche Dicke die Becken haben. Manche Becken werden als Thin /Extra Thin /Paperthin bezeichnet. Die sind nichts für "Knüppelspiel", sondern eher für Akustisches, Jazz, Folk usw.. also nicht das was du suchst. "Medium Thin" und noch dicker ist das, was du wohl suchst.


    PS: Sticks... da solltest du lieber 5A oder 5B Sticks holen, die sind für Rockmusik besser geeignet. 7A ist eher im Jazzbereich angesiedelt.


    Ansonsten: Einfach mal im Forum ein wenig herumwuseln, dann findest du schon viele Tipps. Bist nämlich nicht der erste, der solche Fragen stellt. ;)

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

    3 Mal editiert, zuletzt von Moe Jorello ()

  • Was aber gleich mit ausgetauscht werden kann, sind die Hihat-Becken. Die sind ... Hmpf....

    Das finde ich gar nicht unbedingt.
    Ich hatte an meinem ersten Set eine komplette Ausstattung an Paiste 400 Becken, und genau dieses Set mit denselben Becken spielt heute noch mein Sohn.
    Freilich gibt es bessere Becken, und wenn Dir mal eine ordentliche Hi-Hat günstig und gebraucht über den Weg laufen sollte, dann kannst Du ja zuschlagen, aber bis dahin...
    Wenn Du blutiger Anfänger bist und nun schon eine Hi-Hat besitzt, dann sei doch froh, dass es eine Paiste 400 ist.


    Ich hatte im Jahr 1991 die Wahl zwischen Paiste 200 (damals die unterste Einsteigerserie) und Paiste 400 (eine Klasse drüber).
    Passt doch!


    Achte darauf, welche Dicke die Becken haben.

    Noch ein kleiner Tipp zu den Beckendicken:
    Viele Anfänger und sogar auch viele andere Schlagzeuger meinen, je dicker die Becken, desto tiefer der Klang.
    Das stimmt aber nicht. Es ist genau anders herum.
    Beispiel:
    Ein 18" Thin Crash klingt tiefer als ein 18" Crash, und dieses tiefer als ein 18" Power Crash oder ein 18" Heavy Crash.
    (Alles natürlich innerhalb der gleichen Beckenserie desselben Herstellers.)


    7A ist eher im Jazzbereich angesiedelt.

    Die Betonung liegt hier hoffentlich auf "eher", denn ich spiele 7A auf meiner Rockbude... ^^

  • Momentan hab ich im Proberaum tatsächlich ein Paiste 400er Power Ride und finde das Becken echt supergut!!
    Wissend, dass Becken doch sehr unterschiedlich klingen können (innerhalb einer eigentlich identischen Linie), da sie eben nicht alle gleich sind.... sind Pauschalaussagen hierzu nicht unbedingt und immer zutreffend.
    Damit möchte ich jetzt beileibe niemand angereifen... moe


    Dazu würde das 400er ride sicher super passen, ehrlich gesagt finde ich die Becken echt nicht übel, grade für die anvisierte Mucke und eben auch fürs Geld, da sie nicht sooo selten angeboten werden
    und auch nicht so teuer sind.
    Damit kann man schon trommeln und Spaß haben, das gilt auch fürs set....
    Für 100 bis 150€ müssten sich die fehlenden 2 Becken kaufen lassen, ob das dann nun Paiste 404er, 505er.... Zildjian.... oder sonstwelche (gute) Becken sind... wäre für mich eher Nebensache.
    B8 Becken würden da eigentlich ganz gut reinpassen....


    Ich würde auch etwas Geld in ordentliche Schlagfelle investieren, sofern die vorhandenen nicht gut sind!


    Hau rein.

  • Hallo,


    ich bin das Gegenteil von einem Spontankäufer und hatte daher damals eine
    andere Herangehensweise, die übrigens bei einem Paar Paiste 505 Heavy
    Hi-Hats endete. Damit kam ich auch ein paar Tage klar.


    Danach wurde es ein nicht allzu teures Becken, das eben ins Budget passte.
    Und da ist der Knackpunkt: Budget.


    Man kann lange schwadronieren, was gut ist (Geschmackssache oft, noch
    öfter - auch hier - Religion in Vollblüte), wenn die Knete dafür gar nicht da ist.


    Deshalb habe ich anfangs nur Kompromisse gemacht wegen "nicht allzu teuer".
    Das hat übrigens auch Vorteile, weil man anfangs meistens noch nicht so gut
    spielt und ein Becken will zärtlich behandelt werden, das muss man lernen,
    dass es brutal aussieht, aber tatsächlich zärtlich ist (manche Spieler machen
    es umgekehrt und wundern sich, dass die armen Scheibchen reißen).
    Ich würde mehr Geld in Unterricht, Band, Proberaum etc. stecken als in
    Becken.


    Zur Stockdiskussion: ich habe mit 5A angefangen, konnte mit denen aber wenig
    anfangen, genauso wie mit 7A, meine Stöcke waren dann 5B und später noch
    ganz andere, nur für Oldies, Chanson und Jazz nahm ich SD4, auch das eine
    vortreffliche Wiese für echte und unechte Rocker.
    (Man könnte natürlich mal gucken, was die Leute, welche die Musik gemacht
    haben, die man gerne spielen will, so in der Hand hatten, ab einem Dutzend
    bekommt man meist eine statistische Relevanz, jedenfalls für den Hausgebrauch).


    Ach ja, bevor es vergessen wird: wer die heilige Fußhupe mit einem
    Mobilfunkanbieter verwechselt, der bekommt mit der dicken Berta
    mal ordentlich die Basis gepaukt, so dass die Becken läuten, das muss
    doch im Hinblick auf Englisch- und Musikunterricht in unseren Schulen
    und wunderbaren Bilderheftchen von unseren Herstellern (eine Perle, die Pearl)
    nicht sein.


    Grüße
    Jürgen

  • Naja, Geschmäcker sind verschieden. :) Die Paiste 400er HiHat habe ich erst vor einigen Monaten beim Unterricht bearbeiten dürfen, deren Klang fand ich eher ernüchternd :whistling: (Wohlgemerkt, ich spreche nur von der Hihat. 400er Powerride und Co. habe ich nie gespielt ;)). Aber unbestritten ist: Besser diese Hihat als gar keine Hihat für den Start. Die kann man später natürlich austauschen, aber wenn ein gutes Set irgendwo angeboten wird, sehe ich keinen Grund, die 400er Becken nicht gleich mit auszutauschen. 8)


    Bei den Sticks: Betonung liegt durchaus auf "eher". Hast du schon richtig gelesen/interpretiert, Tom. Ich wollte nur darauf hinaus, dass diese dünneren Sticks bei dickeren (Metal) Becken einen schweren Stand haben, da gescheite Töne zu erzielen. Versuche mal z.B. ein 18" Masterwork Resonant Series Rock Crash (also die dicke Serie für Metal-Drummer, dagegen sind auch deine Paiste 2002 eher dünn gegossen :)) mit Jazzsticks ordentlich krachen zu lassen... Da knicken dir die 7A Sticks aber ziemlich schnell weg. :D


    Zitat von trommeltom

    Viele Anfänger und sogar auch viele andere Schlagzeuger meinen, je dicker die Becken, desto tiefer der Klang.
    Das stimmt aber nicht. Es ist genau anders herum.

    Richtig. Bei mir ist z.B. mein 19er Crash/Ride, (thin) deutlich tiefer vom Klang als mein 20" medium Ride.


    Zitat von °_° MAD

    B8 Becken würden da eigentlich ganz gut reinpassen....

    Wie z.B. die Paiste pst ab Serie 5 aufwärts. Die gibt es fast ständig auf Ebay für 'n Appel und 'n Ei abzugreifen.

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

  • jau, Mr. Jorello´s tip bez. den pst5 halte ich für sehr gut, sofern es jemand interessiert. :D

  • Tag,
    also danke erstmal für die vielen ausführlichen Antworten ;)
    Ich werd mich heute mal bei Ebay und Ebay Kleinanzeigen nach den empfohlenen Becken umschauen!
    Aber jetzt setz ich mich erstmal ans Schlagzeug :D
    Und noch eine Frage zu den Schlagfellen: Was sind denn da "ordentliche"?


    Danke nochmal und Grüße

  • Ordentliche gibt es viele. Die Frage ist eher, was dir in den Kram passt. Der Allrounder-Standard sind Remo Ambassador bzw. Evans G1. Für die "härtere Musik" gibt es z.B. Remo Emperor bzw. Evans G2, die etwas dicker als Ambassador/G1 sind (doppellagige Felle). Für das Export sind beide Felltypen ohne Abstriche brauchbar, wahrscheinlich sind die Emperors aber eher, was du haben willst. Auch zu den Fellen gibt es hier bereits im Forum einige gute Beiträge. Irgendwo gab's auch einen Vergleichslink bei Aquarian für die verschiedenen Typen...


    Sonst: Einfach mal bei Aquarian, Remo und Evans auf deren Seiten herumstöbern.


    Welche Kesselgrößen hat denn dein Set? Ich habe hier fast neue Emperors herumliegen (zwei Wochen gespielt, dann wieder abmontiert), die ich nicht brauche.... Größe 10/12/16. Und auch noch ein 14" Evans Genera Hd Dry 360 und ein 14" Remo Pinstripe Coated... (ist mir für meine Musik irgendwie alles doch zu dumpf ... bin kein Metaller)

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    Einmal editiert, zuletzt von Moe Jorello ()

  • ...was ist ordentlich???


    ...beantworte ich gleich....


    Sich ans Schlagzeug zu setzen ist besser, als es nicht zu tun.... ist auch nicht so wichtig, dem ganzen Zeugs dauernd hinterherzurennen, oder
    ständig versuchen zu wollen, an seinem Equipment etwas zu verbessern... viel wichtiger ist es, am Spielerischen zu arbeiten... der Rest entwickelt sich meist von selbst, oder das Zeugs kommt
    irgendwann von allein, meist, wenn man nicht danach sucht :D Und wenn anfangs mal ein Becken fehlt.... das kann man kompensieren... alles nicht so wild 8o


    Ich hab letztes Jahr ein 16" Crash Becken von Dopplerdrums f. um die 20€ gekauft.... nach mühsamen entfernen des hässlichen Logos habe ich nun eine wirklich gutes zu billiges türkisches B20 Becken.... für das man auch locker mehr als 100€ abdrücken könnte....
    Das mal am Rande...


    Also Emperors sind wirklich gut... auch hier... moe liegt richtig.
    Die sind haltbar, günstig und einen vollen runden "Powerklang" bekommt man babyleicht :D raus, ohne "Stimmweltmeister" zu sein haha....


    Die Toms damit befellen, für die bassdrum würde ich vll. ein Remo CS kaufen (weil gut, haltbar, sehr günstig) und dieses am Rand etwas dämpfen, auf die snare ein Aquarium :D satin coated und falls die Resos gar sind, einen Satz Müllenium vom Thomann... und
    denenn das logo mit Verdünnung oder Politur wegpolieren.... ich weis, dass das alles zusammen saugut klingt und ist imho eine der preiswertesten Möglichkeiten sein set gut und günstig neu zu befellen.

  • Also zunächst mal zu meinen Kesselgrößen:
    Die Hängetoms sind einmal 12" einmal 13" und die Standtom 16"
    Die Snare 14"
    Von der Bassdrum habe ich keine Ahnung, muss ich ausmessen ^^


    Zu meiner Freude ist mir aufgefallen, dass auf den Toms bereits Remo Emperors drauf sind ^^
    Auf der Snare steht nur Basix und auf der Bassdrum Pearl, von Remo/Evans/etc. konnte ich da nix entdecken..


    Ich werd mir einfach mal eure Tipps zu Herzen nehmen und mal in München in ein Musikgeschäft (war da schonmal in einem riesigen, komm aber gerade nicht auf den Namen) schauen, da gibts ja vllt die Möglichkeit auch selber den Klang zu hören, die Felle scheinen ja alle nicht allzu teuer zu sein.


    Und auch bei den Becken weiß ich ja jetzt zumindest schonmal ungefähr was ich da für welche brauche, ich halte einfach nach Schnäppchen ausschau ;)


    Danke
    Gruß Sebi

  • Na super. Wenn schon Emperors drauf sind, ist ja für's erste alles Paletti. Bei der Bassdrum ist ein Fellwechsel für den Beginn meiner Meinung nach nicht soooo wichtig, bei Pearl, Tama, Sonor etc. kommen da meist schon ab Werk recht brauchbare Felle drauf. Anders bei günstigst Drums (Santander und sowas), dort sind die Felle Klanglich ... naja ... welcher Klang? :D (ach ja... Bassdrumfelle sind die teuersten Felle, da gehen schnell 40 Euro weg. Billig im Vergleich zu B20 Bronze-Becken, aber teuer im Vergleich zu z.B. 12" Tom-Fellen)


    Also konzentriere dich zunächst auf Becken, evtl. noch ein Snarefell nach deiner Wahl. Reicht für den Anfang und viel mehr.


    Viel Spaß und viel Glück.

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

  • und das Ding heißt nicht "Base", sondern Bass-Drum, Kick-Drum, Basstrommel oder Große Trommel...


    och komm... base drum is doch cool... :D mag zwar nicht korrekt sein, aber irgendwo ist es doch auch eine Art Basistrommel 8o


    In Insiderkreisen hat sich die große Trommel als basedrum fast schon etabliert 8)

  • ... und wo wir gerade dabei sind: Der Musikstil heißt "Thrash", nicht "Trash". Trash ist das, was die Thrash-Kapelle aus Deinem Kit macht, wenn Du das verwechselst. ;) Grüße vom Ide

  • haha jetzt gehts aber los ^^
    Für das mit der Basedrum entschuldige ich mich, habs ja im nächsten Post richtig gemacht ^^
    Und Trashmetal ^^ Das war wohl ein Tippfehler :D Müll ist das ja allemal nicht ;)
    Gruß Sebi

  • Müll ist das ja allemal nicht


    Ich wette, irgendwer würde früher und später auch das behaupten. :rolleyes:


    Ist zwar gar nicht mein Musikstil, aber immerhin erkenne ich es als Musikstil an. 8)


    PS: Bei der Bassdrum hättest du auch sagen können, "Tippfehler", immerhin ist das E neben dem S auf der Tastatur. :D

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

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