Warum beim Live spielen immer zu schnell?

  • Warum ist es so schwer, sich bei Livegigs zu beherrschen? Man kann 20 mal vor einem Auftritt proben und alles passt perfekt nur um dann festzustellen, dass die Gitarristen beim Auftritt selber wieder nicht mehr hinterher kommen.


    Ich will nicht wissen wie ich das verhindern kann ich will nur den Grund wissen. Habt ihr ähnliche Erfahrungen?


    BTW: Nervosität schließe ich mal aus. Bin eigentlich nur beim Becken aufhängen nervös. Nach dem ersten Beat isses verflogen.

    Dieser Beitrag wurde 453 mal editiert, zum letzten Mal von Der Paddy: Morgen, 10:10.

    2 Mal editiert, zuletzt von Der Paddy ()

  • Geht mir auch oft so, vielleicht spielt man automatisch schneller, weil man sich live einfach mehr reinhängt und alles geben will. Geht mir zumindest so :)

  • Therapie: Besorg dir nen Click ( bsp. Tama Rythm Watch), notier vorher die Geschwindigkeit und ruf vor jedem Stück kurz die BPM ab.


    See

    "Pommes/currywurst hat einfach seine eigenen Gesetze."
    (c) by frint / 2008


    "Es macht so viel Spaß, ein Mann zu sein, das können sich Frauen gar nicht
    vorstellen!" (c) by Lippe / 2006

  • Hallo,


    Zitat

    Nervosität schließe ich mal aus


    Ja, dann gibt es tatsächlich keine Erklärung mehr. :P


    Wer die Ruhe weg hat und ganz kuhl ist, der bleibt auch beim Temp ruhig.
    Ansonsten: Adrenalin - Flucht/Jagd - schnell.


    Sage mir, wie schnell Du spielst, ich sage Dir, wie nervös Du bist. =)


    Gruß,
    Jürgen

  • hallo paddy,


    ich nenne sowas feeling. wärend der probe wird ziemlich genau darauf geachtet das man möglichst genau spielt, und alles perfekt klingt. da spielt man dann auch das "normale" tempo. wenn man dann auf der bühne steht/sitzt/liegt/rumhängt, kriegt man durch was auch immer das tempo vom publikum mit. alle rhytmisch begabten menschen (basser/schlagzeuger sind da mal besonders erwähnt) "fühlen" das tempo und spielen dann entsprechend. irgendwie hat man als drummer einfach den draht die stimmung einzufangen. ab und an leiden halt andere musiker ob des tempos, aber da muss man dann halt egoist genug sein um da drüber zu stehen ^^
    meine ex-band hat es sich durch diverse etwas zu schnell gespielte songs zur aufgabe gemacht mich mal an den rand der verzweiflung zu bringen. geschafft haben sie es mit unserer eigenen version von "smells like teen spirit", das wir in unseren spitzenzeiten in der halben zeit daboten. als sifuma-spieler wie ich einer bin kam es da dann doch ab und an mal zu dem einen oder anderen nervösen zwicken in der wadengegend ^^

  • Also normalerweise liegt das definitiv an Nervosität und dem Adrenalinspiegel.Man will alles zeigen und geben........


    Ich benutze genau deswegen nen Click (Rhythm Watch,In Ear Monitoring)um mich selbst zu bremsen!
    Dennoch haut mir die Band immer ab,auf jedem Gig,und ich hab wieder die Arbeit den Kram aufzuholen bzw. die wieder auf den Teppich zu holen.
    Besonders toll bei irgendwelchen Breaks.Dann musst Du wieder auf deren Eins landen,obwohl deine Eins Im Ohr ganz woanders ist,und das ist gaaaanz grosses Tennis!!!
    Dann kannste den Click wirklich nur noch nehmen um das Tempo einigermassen zu halten.


    Probt also öfter mal alle zusammen mit Click,oder wenn Ihr gar IN Ear nutz,legt allen den Click aufs Ohr!
    Aktuell auch hier: http://www.drummerforum.de/for…ad.php?threadid=1332&sid=

  • Zitat

    ab und an leiden halt andere musiker ob des tempos


    vor allem leidet der song darunter.


    ich singe den song im kopf, vor dem einzählen, kurz an. das klappt ausgezeichnet.

    Satellite of Love

  • hallo seppel,


    na ja, "leiden" tut das stück nach meinen bisherigen erfahrungen eigentlich nur, wenn die band in sich nicht sonderlich stimmig in tempodingen ist. wenn die band etwa den gleichen groove hat (merkt man vor allem, wenn man neue eigenproduktionen einstudiert), macht es nichts wenn beim auftritt etwas schneller gespielt wird. ich beachte jetzt hier nicht die körperliche und/oder seelische verfassung des einzelnen, dann würde ein korzert warscheinlich länger als einen abend dauern :D aber ist der grundgroove stimmig, die leute auf einer wellenlänge sind kleinere tempovariationen nun wirklich kein problem. schau dir die "grossen" musiker an. da gibt es auch nichtmal so selten tempounterschiede zwischen studio- und livealben. und das ist auch - denke ich - gut so. natürlich soll es nicht so schnell werden das die musik nur noch als brei rüberkommt, die leute sollten ihren part trotzdem noch sauber spielen können.

  • Meine geringe Erfahrung im dem Sektor hat mir gezeigt:


    Live hört das Puplikum die Songs gerne 2-3 Beats pro Minute schneller.
    ... scheinbar kommen dann die Gitarreros etwas besser in Fahrt.


    Generell gilt:


    Wenn der Song live zu 100% im Originaltempo gespielt wird, aber die Restmusikanten bringen den Originagroove nicht 1:1 auf die Saiten, dann wird das Lied gerne als "einschläfernd" empfunden.


    Wenn hingegen die Bandkollegen den Groove perfekt beherrschen, macht es dem Puplikum auch im Originaltempo sichtlich Spaß ;)

  • randalica


    kommt auf die musik an. spielst du "jumping jack flash" 10 bpm schneller ist das wurscht. spielst du "every breath you take" (was bei den meisten bands im originaltempo schon ne katastrophe ist) 10 bpm schneller, geht das voll in die hose.


    das sind nur 2 beispiele. es kommt wirklich auf die musik an, die man spielt. manche sachen funktionieren einfach nicht, wenn sie auch nur etwas schneller gespielt werden, andere schon.


    Zitat

    Wenn hingegen die Bandkollegen den Groove perfekt beherrschen, macht es dem Puplikum auch im Originaltempo sichtlich Spaß


    so siehts aus.

    Satellite of Love

    Einmal editiert, zuletzt von seppel ()

  • na ja, das man langsame stücke nicht schneller spielt sollte ja eigentlich wohl klar sein. ob nun ´ne gute oder schlechte band, das klingt wie ein dreifacher rittberger mit anschliessendem köpper ins klo. bei diversen metal-richtungen (speed und schnellere) kann es gar nicht schnell genug gehen, da kriegen die leute eh nur ´n dauerwumm ab, irgendwas raushören kann man da gar nicht. wenn du relativ straighte rock/partyrock-mucke machst (selbst komponierte oder nachgespielt) kannst du m.e. sehen und fühlen in welchem rhytmus das publikum am besten abgeht. dahin adaptiert man dann so weit wie möglich das tempo (nein, nicht alles gleich schnell, aber das tempo als grundlinie fürs konzert sehend), ohne das die qualität der darbietung leidet. ich habe mit derartigen tempovaiationen eigentlich immer die geilsten konzerte gespielt,w eil einfach vom publikum der kick retour kam.
    und nur mal ein beispiel: deep purples strange kind of woman klingt in der studioversion wie eingebremst, wenn man mal diverse livekonzerte gehört/gesehen hat. für mich sind die meisten liveversionen tempomässig einfach grooviger, auch wenn es nur ein tick schneller ist. aber oft macht es eben genau dieser tick, das die leute und die band so richtig abgehen lässt =)

  • hallo matze,


    wenn ich früher dem klatschen so einiger gefolgt wäre, hätte so manches konzert nur ´ne schwache halbe stunde gedauert :D es geht auch nicht ums rumklatschen, sondern ums rumwippen und tanzen der leute. wenn die ab und an (nicht durch alkohol) dem tempo nicht ganz folgen können muss man halt handeln, damit der groove beisst. und das mit dem adrenalin mag auf viele zutreffen, aber ich schwitz weniger als ´n chellist beim konzert von megadeth ^^. ich groove innerlich und schau lieber dem publikum bei ihrem treiben zu, und werfe auch den einen oder anderen zu meinen bandkollegen. wenn ich beginne körperlich aufzudrehen ist mindestens ein stück im arsch. da ich das weiss bleibe ich lieber gelassen hinter der schiessbude und spiel in ruhe auf :)

  • Passiert unserem Gitarrissten in letzter Zeit ziemlich oft und regelmäßig. Er will sich perfekt präsentieren und alles gut machen, vergisst aber auf die wesentlichen Sachen (Drummer einzählen lassen,...).
    Da fehlt vielleicht ein bischen Coolness.

    Alles wird gut

  • Zitat

    Original von Der Paddy
    Warum ist es so schwer, sich bei Livegigs zu beherrschen? Man kann 20 mal vor einem Auftritt proben und alles passt perfekt nur um dann festzustellen, dass die Gitarristen beim Auftritt selber wieder nicht mehr hinterher kommen.


    Ich will nicht wissen wie ich das verhindern kann ich will nur den Grund wissen. Habt ihr ähnliche Erfahrungen?


    BTW: Nervosität schließe ich mal aus. Bin eigentlich nur beim Becken aufhängen nervös. Nach dem ersten Beat isses verflogen.


    wie matzdrums gesagt hat, liegt es am herzschlag. dein normales herzschlagtempo ist deine referenzgeschwindigkeit an der du dich orientierst um die tempi für die songs zu finden. herz schneller --> lied schneller.
    20x proben für den gig hilft da gar nix. 20 gigs hintereinander spielen bringt die ruhe und das richtige tempo. (bühnenroutine)


    LgHeli

  • 1)zu schnell spielen ist reines "Lampenfieber", also cool bleiben (weil langsam ist schwerer als schnell) !
    2)die Gitarreros müssen "unbedingt" das Tempo des Drummers spielen (das geht über den Basser) !

    my generation (the who, 1965) hat für mich eine ganz andere dimension erhalten, seit harald schmidt (2005) das statement "wer die alten nicht mag, der soll sich jung aufhängen" von sich gegeben hat ! ;--)

  • Zitat

    Original von seelanne
    Therapie: Besorg dir nen Click ( bsp. Tama Rythm Watch), notier vorher die Geschwindigkeit und ruf vor jedem Stück kurz die BPM ab.


    See


    Genau das hab ich schon ins Auge gefasst. ;)

    Dieser Beitrag wurde 453 mal editiert, zum letzten Mal von Der Paddy: Morgen, 10:10.

  • Zitat

    Original von seppel
    randalica


    kommt auf die musik an. spielst du "jumping jack flash" 10 bpm schneller ist das wurscht. spielst du "every breath you take" (was bei den meisten bands im originaltempo schon ne katastrophe ist) 10 bpm schneller, geht das voll in die hose.
    das sind nur 2 beispiele. es kommt wirklich auf die musik an, die man spielt. manche sachen funktionieren einfach nicht, wenn sie auch nur etwas schneller gespielt werden, andere schon.
    so siehts aus.



    so ist das in der Tat: auf diese Geschichte wird gemehinhin viel zu wenig Wert gelegt. Die meisten achten zu sehr ausschließlich auf das Timing, dagegen nicht so sehr auf das Tempo. Das kann sich übelst rächen, wie Seppel anmerkte. Man sollte ausreichend Zeit drauf verwendnen, die Stücke in Sachen Geschwindigkeit besser einzunorden: manchmal reichen 2 oder 3 Bpm Änderung, um einem Stück den richtigen Groove einzuhauchen. Die Mühe sollte dann auch nicht Live vergebens sein, von daher Click als Orientierung aufm Gig nie verkehrt ist.


    See

    "Pommes/currywurst hat einfach seine eigenen Gesetze."
    (c) by frint / 2008


    "Es macht so viel Spaß, ein Mann zu sein, das können sich Frauen gar nicht
    vorstellen!" (c) by Lippe / 2006

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!