Gretsch-Sound

  • Zitat

    Original von maetes
    Der Thread hat doch ganz anders angefangen: Da ging es um den Gretsch-Sound, oder?


    richtig.
    aber der wird hier offensichtlich sehr widersprüchlich definiert.


    wie isser denn nun genau, der sound? colaiuta, watts oder maetes? ;)





    Zitat

    Original von matzdrums
    von gretsch gibt es nur ein schlagzeug, das dafür in zwei farben: braun und rot


    ist das hier das braune?
    das sieht so "natur" aus ...



    edith hat URL gegen IMG getauscht. ;)

    Einmal editiert, zuletzt von macmarkus ()

  • Nö, das ist das braun:



    Sound-Beschreibungen sind für mich genau so schwer wie Weinbeschreibungen: Es fällt mir immer schwer, den richtigen Ausdruck für Klang oder Geschmack zu finden.
    Vinnie Colaiuta spielt natürlich ein USA Custom. Wenn Du Stücke von ihm hörst, passt das natürlich.


    Wenn ich es beschreiben soll:
    Die Toms (12" und 14") haben eine sehr präzise schnelle Ansprache und ein großes Volumen. Im Vergleich zu meinem vorherigen Premier Artist Birch klingen sie etwa eine Zollgröße tiefer und haben wesentlich mehr Körper, wenn ich da mal die Weinsprache zitieren darf. Das kommt mir entgegen, da ich sie -eher jazz-untypisch- nicht zu hoch stimme.
    Selbst die 20" Bass-Drum hat soviel Wumme, dass ich inzwischem mit Kuschelwoll-Schlägel und mit Dämpfungskissen spiele. Trotz dieser Massnahmen hat sie einen sehr vollen Klang.


    Besser kann ich's nicht beschreiben. Bin jedenfalls rundum glücklich mit meinem Set.


    Edith sagt: Matz war schneller. Mein Nö bezieht sich auf das Posting davor.


    Zitat

    Original von matzdrums
    .... ich will ein braunes. ;(


    Matz, komm doch mal in Köln vorbei. Ist doch nicht so weit. Dann würde mein Schlagzeug wenigstens mal standesgemäß bespielt :)

  • danke für die aufklärung, ihr zwei.


    den "sie-klingen-ein-zoll-tiefer"-klang kenne ich und kann ihn mir gut vorstellen. könnte man denn sagen, dass der colaiuta-sound dem "great" nahekommt?


    ich habe genau diesen im ohr, wenn ich an meinen livekontakt mit einem custom denke ... ein wenig kürzer als der eines collectors, aber ähnlich "reichlich" und irgendwie muffig markant. in der weinsprache vielleicht "erdig"?


    wie dem auch sei, ich würde dann das olle watts'sche naturbelassene nehmen. als drittes einziges, quasi.

  • Zitat

    könnte man denn sagen, dass der colaiuta-sound dem "great" nahekommt?


    Eigentlich überhaupt nicht. Das geht schon damit los, dass der typische Gretsch Sound nicht von den heute üblichen Fusiongrößen geprägt ist.


    Den 1"-tiefer-Effekt kenne ich nicht. USA Custom Toms tönen extrem offen, beinahe bellend, haben sehr viel Ton und Wärme im Mittenbereich,
    einen feinen Attack, eine große Dynamikbandbreite und einen schnurgeraden, ausgeprägten Sustainverlauf.

    Das ist fein beobachtet!

  • Meins ist rot. Zu meiner Zeit hieß die Farbe aber noch "Red Rosewood".


    Ich hab es jetzt seit 1982 und kann sagen: es ist im Sound sehr flexibel. Das einzige was sich wirklich wie ein goldener Faden durchzieht - egal was für Felle (ja in den 80ern hatte ich auch mal Pinstripes drauf) - ist das klare Sustain der Toms und die gute Durchsetzungskraft des leicht mittigen runden Tons. Die Hörbeispiele auf meiner Myspace-Seite sind da auch ein Beispiel (Nur die Loretta Nummer wurde auf einem Ludwig mit 26" Bd eingespielt.).


    Dass der größere Fell-Kessel-Kontakt der 30°-Gratung einen "erdigeren" oder gar "muffligeren" Sound ergäbe, kann ich so nicht nachvollziehen - die Kessel sind so dünn, wie bei keiner anderen Marke (ohne Verstärkungsringe).


    Wer den typischen Sound haben will, sollte auch eher das Renown nehmen, als das New-Classic, denn die Kessel des Renown sind in im Prinzip gleicher Bauweise gemacht, wie die der USA Sets, nur eben in Taiwan gebaut - zu diesem Unterschied kommt beim New-Classic dagegen noch dazu, dass die Kesselwände mit zunehmendem Trommeldurchmesser dicker werden.

  • Zitat

    Wer den typischen Sound haben will, sollte auch eher das Renown nehmen, als das New-Classic, denn die Kessel des Renown sind in im Prinzip gleicher Bauweise gemacht, wie die der USA Sets, nur eben in Taiwan gebaut - zu diesem Unterschied kommt beim New-Classic dagegen noch dazu, dass die Kesselwände mit zunehmendem Trommeldurchmesser dicker werden.


    Wenn schon »That Great Gretsch Sound«, dann bitte USA Custom - alles andere ist Kaffee. :)

    Das ist fein beobachtet!

  • »That Great Gretsch Sound«


    wo du vorhin colaiutas weißes set ausgeklammert hast (das für mich muffig und erdig klang), wer hat ihn denn nun? ;)
    maetes beschreibt ihn auch irgendwie anders als du ... es muss doch eine art "referenzsound" nachzuhören geben. ?/


    Hier ist übrigens ein sehr schönes Gretsch New Classic Video ...


    ... mit unserem freund edwin van der sar. ;)

  • Zitat

    Wenn schon »That Great Gretsch Sound«, dann bitte USA Custom - alles andere ist Kaffee. :)

    ... stimmt! Deswegen spiele ich ein Renown und spare/trommele für ein USA Custom ... bald ... ja bald ... *freu* ...

  • Das war ja früher so: Es gab von Gretsch nur eine Serie - dann kamen Power Drums dazu, mit längeren Kesseln. Die brachten als einzige Neuerung mit, dass die Federn die in den Spannböckchen die Gewindehülsen halten, mit Filz gedämpft waren.
    Aber um den Sound musste man sich keine Gedanken machen.


    Und Standard Kombi war immer 22" 12" 13" 16" - nie dieser Fusion Quatsch den uns diverse Yamaha-Endorser beschert haben.... 8)
    Und Tony Williams spielte Jazz auf einem 24" 13" 14" 16 18" Set.
    Und.....
    Und.....
    Und...........

  • Der vielbeschriebene GREAT GRETSCH SOUND ist meiner Ansicht nach der überaus geglückte Mix
    von dünnen Maple-Kesseln (früher auch eine Mischung) mit eher flach gehaltener Gratung, sowie nicht zu allzu massiven Gussreifen.
    Was der silberfarbene Innenbelag dazu beiträgt, kann ich nicht beurteilen.
    Sicherlich spielt auch der Zustand des Holzes (Lagerung) eine Rolle.
    Es ist ein Sound, der sich in allen akustischen Situationen gut durchsetzt, klar, kernig und mit der nötigen Wärme.
    Ich spiele seit den 80er Jahren ein Gretsch Walnut und hatte (ausser der Snare) seither nie das Bedürfnis, das Set zu wechseln.
    Das klassische, zeitlose Design trägt sicher ebenso dazu bei, dass einen diese Trommeln oft ein Leben lang begleiten.
    Erstaunlich ist, dass viele Gretsch-Drummer andere Snares spielen. (z.B. Charlie Watts: Ludwig Supra, Lang-Gladstone oder DW Maple
    oder Bill Stewart: Ludwig hammered Bronze.
    Ich selber war mit meiner Gretsch Snare auch nie ganz zufrieden (zu trocken, zu wenig sensibel). Daher spielte ich in all den Jahren
    verschiedene Snares. Heute würde ich wahrscheinlich nur den Teppich wechseln, ev. das Snare-Bed bearbeiten und das Problem wäre gelöst.

    ol'pete

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