Firmen: Produktion von China zurück nach Deutschland

  • Der Konsument durchsucht das Netz nach dem für ihn günstigsten Anbieter und ordert z.B. online bei T anstatt offline beim lokalen Y.


    "Der Chef" vom Konzern guckt sich die Zahlen an und entscheidet sich für den günstigsten Produktionsstandort, also z.b. für China und gegen Düsseldorf.


    Kann mir bei Gelegenheit mal jemand kaufmännisch begründet den Unterschied erklären? Wahrscheinlich niemand, aber was will man von einem Haufen erwarten, der sich vom lokalen Händler beraten und dann von einem Garagenverkäufer aus der Bucht beliefern lässt.


    Der Endverbraucher ist das größte Arschloch von allen. »Die Welt muss unbedingt besser werden, solange es nicht an meine eigene Geldbörse geht«.

    Wenn man das Knie sieht, ist die Bassdrum zu klein!

    Einmal editiert, zuletzt von Ballroom Schmitz ()

  • Bei einigen kleinen Händlern habe ich aber stark das Gefühl, dass sie auch bei Thomann oder Musikstore bestellen, wenn ich etwas bei denen bestelle (was sowohl Preise als auch Lieferzeiten angeht). Dann kann ich ja auch direkt dort bestellen (und spare mir den Zwischenhandel). Und Beratung findet in den kleinen Läden oft auch eher in der Richtung "haben wir da, das ist super gut" - und alles was nicht im Lager ist, wird einem madig gemacht. Dann bestelle ich doch besser und kann es bei Nichtgefallen anstandslos zurückschicken.
    Es gibt immer zwei Seiten einer Medaille.
    Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel, aber selten sie sind (Yoda).

  • warum sollte man auf etwas stolz sein für das man nix kann?



    Ich komme aus Deutschland,Sonor Drums kommen aus Deutschland.Die Qualiät ist weltweit anerkannt,"Made in Germany".


    Ich bin stolz darauf,dass solche Produkte bei uns hergestellt werden und das "Made in Germany" auch heute noch eine Qualitäts-"plakette" ist.


    Gib mir 2 Trommeln gleicher Qualität,eine aus China,eine aus Deutschland.Für die deutsche würde ich GERNE ein paar Euros mehr bezahlen und hätte kaum irgendwelche Bedenken.


    Gleiches gilt für die ganzen Haushaltsgeräte etc...

    SUCHE:

    - Sonor Designer Toms in Birdseye Maple/Birdseye Amber

    - Zildjian K Sweet 19" Crash


    "Wenn man das Knie sieht, ist die Bassdrum zu klein!", Ballroom Schmitz (RIP)

    Einmal editiert, zuletzt von DannyCarey ()

  • dummheit und stolz aus demselben holz?


    solang das holz dann in DEUTSCHLAND verarbeitet wird,wunderbar! :rolleyes:


    :thumbdown:

    SUCHE:

    - Sonor Designer Toms in Birdseye Maple/Birdseye Amber

    - Zildjian K Sweet 19" Crash


    "Wenn man das Knie sieht, ist die Bassdrum zu klein!", Ballroom Schmitz (RIP)


  • das kommt hin; mein silberfoliertes "action" in 20/10/14/14 hat anfang der siebziger (mit kompletter hardware) um 900 gekostet ... koblenzer ladenpreis.

  • Hoffentlich wirst Du dafür auch genug Geld verdienen, wenn Du mal "groß" bist.
    Die aktuellen Entwicklungen berücksichtigend halte ich es aber eher für unwahrscheinlich, dass sich die überwiegende Mehrheit diesem Anspruch dauerhaft anschliessen kann. Ich sehe "gefühlt" z.B. immer mehr hochwertige Autos vorm Aldi.....offensichtlich bahnt sich der "Kompromiss" seinen Weg. (Da freut sich der Mehdorn, aber die Medaille hat halt auch eine Kehrseite)
    Ich lehne es jedenfalls ab, als Konsument die Konsequenzen der vielumjubelten " freien (und sozialen?) Marktwirtschaft" abzufedern. Da nehme ich mir doch lieber die "Macher" als Vorbild und gucke einfach, was für MICH am besten ist.

  • ...kann man das heutige Taiwan eigentlich mit China vergleichen? Zu Anfang deren Industrialisierung und Kapitalisierung vielleicht schon, doch ging Taiwan hier eigentlich stehts einen Sonderweg und orientierte sich eher in Konkurrenz zu Japan, oder nicht? (Müsste man einmal genauer Nachforschen.) Grundsätzlich hat Taiwan mittlerweile aber einen recht westlichen Lebenstandart, soweit mir bekannt, und auch ein westlichens Produktionsneveau was die Qualität betrifft, vor allem in der Elektronik. Sicher ist der Lebenstandart nicht in den Sphären eines Münchens oder Berns, doch wenn man Städte wie Marseille, Budapest oder ähnliche kennt, relativiert sich der europäische Durchschnitt, den wir verwöhnte Deutsche so erwarten, auch recht schnell. Wahrscheinlich muss ich mich was Taiwan angeht noch besser informieren, doch würde ich meine Kritik derzeit eher an den völlig unkontrollierbaren chinesischen Produktionmarkt richten, und Taiwan, Singapur oder Süd Korea ersteinmal etwas Aussen vor lassen, da deren wirtschaftliche und auch gesellschaftliche Stabilität und 'Qualität' eigentlich auf eine recht gute Zukunft hoffen lässt. Hier steigt der Lebensstandart. China ist da ein ganz anderer Fall: Hier gibt es Abermillionen von Arbeitskräften die unbegrenzt ausgebeutet werden könnten. Ich meine, die Sonderwirtschaftzonen sind ja nur vereinzelt im Lande verteilt. Hier ist noch sehr viel mehr Horror vorstellbar und das macht mir Angst, vor allem, da das Regime anscheinend dazu im Stande ist, seine Macht über die soziale Frage hinweg so massiv zu erhalten. In der europäischen Geschichte gibt es da keinen vergleichbaren Fall...

  • das kommt hin; mein silberfoliertes "action" in 20/10/14/14 hat anfang der siebziger (mit kompletter hardware) um 900 gekostet ... koblenzer ladenpreis.

    Wobei man natürlich vorsichtig sein muss, wenn man Preise von 1970 mit heutigen Preisen vergleicht.
    Seitdem sind 38 Jahre vergangen...
    900 DM waren 1970 ne WStange Geld wenn man das mit dem durchschnittlichen Monatseinkommen in Deutschland vergleicht.
    Ich hab da folgende Zahlen gefunden:


    2005: durchschnittliches Einommen eines Angestellten in Deutschland: 2500 €
    1970: 590 €


    Der Preis eines Sonor Action von 1970 von rund 450€ entspricht also fast einem Monatseinkommen eines Arbeitnehmers von 1970.
    Wenn wir das auf heute übertragen, so müsste ein entsprechendes Set über 2000€ kosten, um den Geldbeutel genauso zu belasten.

  • Jau, da gibts erheblich Unterschiede zwischen Taiwan/ Südkorea und der VRC. Bei Waren aus China kann man nur hoffen, dass der Hersteller die Bedingungen und Umstände hinterfragt und kontrolliert. Hier besteht nach wie vor eine große Verantwortung von Politik und Wirtschaft auf Veränderungen zu drängen; leider werden sie dieser nicht immer gerecht, mit dem Argument, dass Demokratie und Menschenrechte mit dem wirtschaftlichen Aufschwung irgendwann von selbst kommen. Das geht aber imho in die Hose, ohne einen gewissen Druck auf die chinesische Regierung (von unten, d. h. durch Demokratisierung der Betriebe und Förderung der Opposition und oben, durch westliche Politiker) wird das nicht funktionieren.


    Grüße, Philip

  • Ohne irgendetwas in China verteidigen zu wollen, aber in der Frühphase des Kapitalismus in Europa sah es in vieler Hinsicht auch nicht anders aus als heute in China.
    Die Dimensionen sindim heutigen HiTech Turbo Kapitalismus nur etwas anders und hier katapultiert sich eine Zivilisation von der Agrargesellschaft in wenigen Jahrzehnten in die Postmoderne und das gleichzeitig unter gewaltigen gesellschaftlichen und kulturellen Verwerfungen.
    Hinzu kommt noch eine äusserst "eigene" Ausprägung eines china Kapitalismus mit oligarchen Strukturen aus der China Kommunismus Ära, die auf einen uns völlig fremden und anders funktionierenden Kulturkreis aufsetzt.
    Ich sag mal nur als Stichwort das fehlen einer Phase der Aufklärung, die das einzelne Individuum aus der Masse hervorhebt und die eigene individuelle Existenz als wichtig und schützenswert ansieht.
    Ohne die politische und kulturelle Aufklärung in Europa vor einigen Jahrhunderten, sähe es hier auch ganz schön anders aus...
    China ist schon ein sehr komplexer Fall und einzigartig in seiner Entwicklung der letzten 40 Jahre...

  • Das ist sicher richtig, aber befreit China nicht von seiner Verantwortung. Außerdem sollte man berücksichtigen, dass die Globalisierung auch die Werte betrifft, d.h. die Menschen in anderen Ländern rezipieren die und partizipieren v. a. medial an der westlichen Welt. Somit kann man sich nicht auf einen Kulturrelativismus bestehen. Vor 150 Jahren war das noch ganz anders. Ich denke bei allem Verständnis für andere Kulturen und andere Wege, sind die Entwicklungen doch so gravierend, dass man da stets ein Auge darauf haben muss.
    Das ist genauso sinnlos wenn heutige Entwicklungs- und Schwellenländer sagen: Wir haben auch ein Recht die Umwelt zu verschmutzen, genauso wie ihr. Problem dabei ist, dass wir alle auf der selben Erde leben.

  • Volle Zustimmung!
    Ich wollte damit nur sagen, das es natürlich leichter gesagt als getan ist, unsere Werte und Vorstellungen um- und durchzusetzen.
    Der gewaltige Umbruch in China, der schließlich fast die Hälfte der Weltbevölkerung betrifft, ist die "echte" Kulturrevolution in China, nicht diese Nummer, die Mao dortdamals abgezogen hat.
    Da wird es noch weitere Verwerfungen geben, die bei uns nur auf Unverständnis stossen und zu Kopfschütteln führen werden.
    Zum Vergleich muss man sich nur mal vor Augen führen, wie unfähig und unbeweglich unsere politischen "Führer" + Parteien in Deutschland und Europa sind und wie sehr sie vor grundlegenden Reformen und Veränderungen zurückschrecken.
    Wenn ich gerade an dieses unsägliche Roll-Back im Punkt Atomkraft denke, möchte ich an dieser Gesellschaft verzweifeln.
    Selbst bei uns hier sind so viele Dinge nicht möglich, die absolut erstrebenswert und vor allem auch notwendig wären und es sogar eine viel höhere gesellschaftliche Akzeptanz gibt. Alles auf einem anderen Niveau hinsichtlich gesellschaftlicher entwicklung, dafür aber nur mit 82 Mio Einwohnern und einem halbwegs demokratischen System...


    Natürlich sollte man im Rahmen des irgendwie möglichen seine Stimme erheben und anmerken, was im Interesse der Menschen und der Zukunft der Menschheit erstrebenswert wäre. Im kleinen versuche ich mein Leben auch so korrekt und gerecht zu leben wie irgendwie möglich und im Grossen würde ich mir das auch wünschen.
    Aber in China wird unterm Strich nur das passieren, was aus eigener Erfahrung und selbst erworbener Einsicht Einzug halten wird...
    Wenn natürlich dt. Unternehmen in China auf korrekte Bedingungen hinsichtlich Arbeitsumfeld und Umweltschutz achten und trotzdem ökonomisch erfolgreich sind, dann ist das der beste Weg.
    Deshalb verurteile ich z.b. so eine Firma wie sonor nicht dafür, das sie nach China geht und dort produziert.
    Wenn dadurch gutes Geld auch in China gemacht wird und das unter korrekten Bedingungen, ist das natürlich die grösste Garantie für Veränderung.
    Solche schwachsinnigen Ansätze wie z.b. der Amerikaner, Demokratie in Länder reinzubomben oder durch Sanktionen wie gegen Libyen oder Iran erzwingen zu wollen, sind völlig ungeeignet und führen nur zum Gegenteil.
    Das haben die bis heute nicht begriffen, das Deutschland nach Hitler nicht die selbe Nummer war und das deshalb diese Vergleiche, es habe in Deutschland ja geklappt, völlig unzutreffend sind...
    Echte Veränderung gründet immer auf Erkenntnis und Einsicht und niemals auf Zwang oder Druck...

  • Man muss halt klar machen, dass man auf einen Dialog und (Waren-)Austausch wert legt, aber gleichzeitig auf bestimmte Werte. Die Chinesen müssen lernen, dass ein deutsches Staatsoberhaupt sowohl mit dem Dalai Lama, als auch Hu Jintao/ Wen Jiabao konferiert. Im Kleinen sollte man selber anfangen sich Fragen zu stellen und entsprechend handeln.
    Die Situation hier ist auch schwer vergleichbar, da eine gewisse (positive) Sättigung vorliegt, so dass es einfacher scheint den Status Quo zu erhalten. Es mag zwar manchmal anstrengend sein, aber die Mühlen mahlen in einer Demokratie, besonders der parlamentarischen der BRD, eben langsamer. Sicher auch manchmal zu langsam, aber es ist der größte Irrtum eine "starke Figur" könnte die Problem besser und schneller lösen (siehe Fr und die USA), wie ihn sich anscheinend zahlreiche Deutsche wieder wünschen.
    Klar, das meintest du überhaupt nicht, sondern wolltest damit nur klar machen, dass selbst in Deutschland dringliche Problem hinten angestellt werden, weil die politische Elite (vermeintlich) mit sich selbst beschäftigt ist. Ich wollte den Gedanken einfach mal fortführen.


    Wir driften immer weiter ab :) , aber eine "richtige" Rückkehr der Atomkraft wird es nicht geben. Der nächste Unfall irgendwo wird nicht lange auf sich warten lassen und dann können die Befürworter einpacken. Die Leute werden schon die unsinnigen Argumente pro Atomkraft erkennen, spätestens wenn der Ausstieg oder sogar der Neubau und das Problem der Endlagerung ernsthaft debattiert werden. Vielleicht gibst bis dahin ja auch einen merklichen Fortschritt bei regenerativen Energien.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!