Freier Marktwirtschaft............Bestellung / Lieferung

  • Ich habe mein Tama Hyperdrive in den Niederlanden gekauft weil der genau so war als ich wollte, und ich ne Superpreis raus handeln konnte. Auch sehr schön, der Laden hatte ein Masterworks Aktion und auf alle Cymbals bekam man 20% Rabatt.


    Nach 2 Wochen entschloss ich mich 2 Toms zu kaufen. 8“ und 14“. Ich den Händler angerufen und meine Bestellung abgegeben und best möglicher Preis gefragt. Auf meine Frage wann ich damit rechnen kann kam prompt seine Antwort: 4 – 6 Monate. ??


    Nun, ich hier in Deutschland auch ein Anfrage gestartet und von 4 Geschäfte bekam ich nur 1 Antwort zurück, es gab sogar ein Tama Händler in der Nähe der ist noch nicht mal ans Telefon gegangen. Merkwürdig denn dass ganze hat doch ne Wert von 545,00 Euro. Egal steht ja jetzt nicht zu Debatte. Auch der Ladeninhaber in Deutschland erwähnte 4 - 5 Monate.


    Da ich ja lange abwesend war meine Frage:


    Sind solche Lieferzeiten heute normal und wenn ja auch so gewollt?


    DD

    See you at: myspace.com/mottenengel

  • Ich finde die Lieferzeit für "Stangenware" zu lang, allerdings hört man ja immer von langen Lieferzeiten bei Tama, ich weiß nicht wie das bei anderen Firmen ist, ich habe schon ewig keine Toms im Laden
    zusätzlich bestellt, das letzte Mal 1982 für mein Sonor Signature - 10" + 14", da war die Lieferzeit ca. eine Woche :rolleyes:


    scheinbar haben ja dann die europäischen oder deutschen Vertriebspartner keine Lagerhaltung mehr wie früher, Pearl hatte damals bei Musik Meyer in Marburg quasi alles vorrätig, ob das bei dem heutigen eigenen Vertrieb noch ähnlich ist entzieht sich meiner Kenntnis, aber allgemein auch in der Industrie ist Lagerhaltung ja mittlerweile ein Fremdwort, lagern verursacht Kosten, die drückt man gerne an andere ab, Lagerhaltung heutzutage findet auf der Strasse statt -
    JUST IN TIME

  • Ich glaube du unterschätzt die Größe und Kapazität dieser Drumcompanies um ein vielfaches. Da werden die Drums nicht zu hunderten am Tag in allen Formen, Farben und Variationen produziert und auf Halde gestellt. Da werden die regionalen Vertriebe bedient, die wiederum die Shops bedienen. Und da werden auch nur die gängigen Kombinationen geliefert. Alles andere, besonders Einzeltrommeln, sind da Sonderaufträge. Du als Key Account Manager mit kaufmännischem Background solltest wissen, daß Lagerhaltung zum größten Teil nicht mehr gewünscht ist. Einen Abverkauf gibt es also in diesem Sinne (wir produzieren die Läger voll und verkaufen dann) gar nicht.


    Dazu kommt dann noch, daß die Factories in Übersee wegen der Frachtkosten nicht jedes Teil einzeln verschicken können, sondern warten müssen, bis ein Container voll ist. Und dann eben noch die Seefracht dazu. So ist man dann bei dieser Lieferzeit, die in diesem Zweig ganz normal ist. Und mal ehrlich, 550,- EUR sind auch kein Betrag, bei dem sich die Händler die Hände lecken und versuchen "das unmögliche möglich zu machen". Da bist du dann halt Ottonormalkunde.

    [color=#000000][b][size=8]Schießbude
    In meinem Herz schlagen zwei Brüste.

  • Ich denke Wer qualität will nimmt auch ruhig in kauf ein bisschen zu warten.


    ansonsten gibt es da ja immer noch die ausstellungstücke die der händler direkt auf lager hatt.

    Yo ist für mich auch kein Problem, jedoch finde ich es verwunderlich. Denn der Roebel sollte doch rollen.

    See you at: myspace.com/mottenengel

  • Just in Time ist genau das richtige Stichwort: Es dauert halt einfach bis die Dinger aus Fernost hergeschippert kommen; gewollt kann man das nicht nennen, am ehesten noch ökonomisches Handeln (großer Lagerraum oder Flugzeug zu teuer). Tama ist mit den Lieferzeiten heutzutage bei weitem nicht alleine, mehrere Wochen/ wenige Monate sind Minimum bei allen Herstellern, wenn die Ware nicht auf Lager oder im Laden ist.

  • Lieferzeiten zwischen 3 und 9 Monaten sind bei Schlagzeugen eher die Regel denn die Ausnahme.


    Wie von den Schreibern weiter oben aufgeführt, gibt es mehrere Gründe, warum dies so ist. Lange Lieferzeiten
    alleine wegen der weiten Wege will ich so allerdings nicht gelten lassen. Bei Sonor (Produktion hier in Deutschland)
    liegt die Lieferzeit auch nicht viel besser.


    Ob das verkaufsfördernd ist? So lange man keine Wahl hat und/oder was spezielles will, kann es den Firmen schnuppe sein.

    Grüße,


    De' Maddin Set
    ________________________________


    Dängdäng-Dängdäng-Dängdäng
    Bababababaaa-baba - Brack........Meet you all the way....dadadab...usw.

  • Ich glaube du unterschätzt die Größe und Kapazität dieser Drumcompanies um ein vielfaches. Da werden die Drums nicht zu hunderten am Tag in allen Formen, Farben und Variationen produziert und auf Halde gestellt. Da werden die regionalen Vertriebe bedient, die wiederum die Shops bedienen. Und da werden auch nur die gängigen Kombinationen geliefert. Alles andere, besonders Einzeltrommeln, sind da Sonderaufträge. Du als Key Account Manager mit kaufmännischem Background solltest wissen, daß Lagerhaltung zum größten Teil nicht mehr gewünscht ist. Einen Abverkauf gibt es also in diesem Sinne (wir produzieren die Läger voll und verkaufen dann) gar nicht.


    Dazu kommt dann noch, daß die Factories in Übersee wegen der Frachtkosten nicht jedes Teil einzeln verschicken können, sondern warten müssen, bis ein Container voll ist. Und dann eben noch die Seefracht dazu. So ist man dann bei dieser Lieferzeit, die in diesem Zweig ganz normal ist. Und mal ehrlich, 550,- EUR sind auch kein Betrag, bei dem sich die Händler die Hände lecken und versuchen "das unmögliche möglich zu machen". Da bist du dann halt Ottonormalkunde.



    Sehe ich ein, jedoch muss es doch ne Europa zentrale Anlieferung finden, wo dezentral geliefert werden kann. Als Key Acc Man muss man ein sog. Casting abgeben und sein Produktportfolio immer was anbieten können................Lösungen. Aber OK ich denke darauf sollte meine Frage gar nicht Zielen sondern ich wollte nur wissen ab es normal ist. Es ist auch keine Beschwerde, ich kann damit gut Leben.


    ABER.....Der Betrag darf NIE ausschlaggebend sein. Wir reden hier von ein runtergehandelter Preis. 2 x Toms 2 x Double Tomhalter plus Evans EC2 Felle. Da kommt schon mehr zusammen, Brutto.


    Der Laden wo ich jetzt alles kaufe..... nun sagen wir mal so, ich habe da 4.000 Euro gelassen wenn alles da ist. Ich sehe mich da nicht als was besonderes, sonder als ein Ottonormalkunde.


    Wenn man eine Kunde als Ottonormalkunde betrachtet, denkt man sehr kurzfristig denn auch ein kleiner kann ein großer werden.


    DD

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    Einmal editiert, zuletzt von Doubledutch ()

  • Zitat

    Lieferzeiten zwischen 3 und 9 Monaten sind bei Schlagzeugen eher die Regel denn die Ausnahme.


    Wie von den Schreibern weiter oben aufgeführt, gibt es mehrere Gründe, warum dies so ist. Lange Lieferzeiten
    alleine wegen der weiten Wege will ich so allerdings nicht gelten lassen. Bei Sonor (Produktion hier in Deutschland)
    liegt die Lieferzeit auch nicht viel besser.


    Ob das verkaufsfördernd ist? So lange man keine Wahl hat und/oder was spezielles will, kann es den Firmen schnuppe sein.

    OK, habe ich verstanden

    See you at: myspace.com/mottenengel

  • Leicht Off-Topic von mir und weder in Bezug zur oben erwähnten Firma noch anderen Firmen oder Vertrieben:


    Es ist unübersehbar das in den letzten Jahren einige ausgewählte Firmen dazu übergehen, Produkte ganz knapp am Markt-Bedarf zu produzieren bzw. auf Lager zu haben.


    Viele vermuten neben vielen anderen Motiven u.a. folgende "Beweggründe":
    a.) Der Preis für das Produkt kann stabil gehalten werden - da die Zahl potentieller Käufer eher etwas höher ist als Sets vorrätig sind
    b.) unflexible genauergesagt veraltete Lieferlogistik bzw. Bestellwesen (bis zur Software)


    Dies wirkt sich umso schlimmer für Endkunden aus, wenn riesen Marketing-Kampagnen gefahren werden, teilweise ein 3/4 Jahr vor Lieferbarkeit - auch Prospekte und Broschüren tausendfach seit Monaten in der Drumcommunity und in den Shops ausliegen - nur die gezeigte Ware garnicht da ist.


    Es mag siehe oben zunächst vermeintlich "logische" Gründe für so ein Vorgehen geben. Ich behaupte aber, dass es langfristig ein Fehler ist:
    1.) Man verprellt Kunden - heutzutage wartet kaum noch einer gerne lange
    2.) Viele entscheiden sich bei zu langer Wartezeit für ein Konkurrenzprodukt eines Mitbewerbers das JETZT lieferbar ist. Denn es ist offensichtlich, dass es bnach wie vor Firmen gibt die sehr schnell und flexibel Ware liefern.


    Ich persönlich gehöre zu denen die ungerne lange Warten (jeder Tag kann der letzte sein). Andere Menschen sind gelassener...


    Manche Produkte, Ersatzteile oder Add-ons entsprechen auch nicht den häufigst georderten bzw. "Bestselling-Artikeln". Dies kann dann nochmals zu Erschwernissen bzw. langen Wartezeiten führen, da toll laufende "Prepacked-Artikel" auch monetär in besserem Verhältnis zum Produzenten- bzw. -Vertriebsaufwand stehen, als spezielle Add-Ons die in Relation 100 mal seltener nachgefragt werden. Sollte man auch nicht vergessen...

  • Bezüglich Sonor: Die SQ2 werden nun mal erst auf Nachfrage gebaut, dass dauert eben ein bisschen (es waren wohl Anfangs wirklich nur 2 Monate oder sogar schneller, die sind dann aber aufgrund der Nachfrage nicht mehr mitgekommen, mittlerweile hat sich das wohl bei 3-5 Monaten eingependelt). Zumal man sich vorstellen muss, das auch viele Teile der Hochpreiskits aus Fernost kommen - wenn die nicht vorrätig sind, bedeutet das (bei ähnlicher Lagerlogik wie bei allen anderen Herstellern) wieder Wartezeit.
    Und die preiswerten Kits kommen ja komplett aus Fernost, das ist also das gleich wie bei anderen Herstellern.


    Ich denke auch, dass insgesamt ein wenig flotter nicht schaden könnte; es gibt ja genug Leute, die dann auf verfügbare Alternativen ausweichen.

  • Drumstudio hat recht.
    Aber:
    Jetzt überleg mal, Tama legt sich jede Tom in jeder Konfi. und jeder Farbe 5 mal aufs Lager. WUUUUUAAAAAAA, gleich mal nen neues Lager anbauen.
    Und das kostet auch.Die Kosten werden auf dich als Käufer umgelegt und schwupps kostet die Tom 50-100 euro mehr weils der Hersteller oder Vertrieb ans Lager legen muss.


    Ich warte gerne ein wenig auf meine Sachen,und hoffe das der Preis nicht zu hoch ist. :thumbup:


    Natürlich werden spezielle und tolle Sachen auch mit Absicht kurz gehalten.Schafft halt exklusivität.



    Dass einige Händler oft auf Anfragen gar nicht oder sehr spät reagieren ist schade und m.M. nach einfach nur dumm von denen. X(
    Ich weiss von einem nicht grade kleinem Händler in Südhessen, dass Mails die auf der Info@... ankommen gar nicht bearbeitet werden.Bewusst!!!Weil es ist ja soviel Spam dabei. :thumbdown:
    Selbst schuld.
    Bitte aber jetzt keine Spekulationen wer das ist. :rolleyes:


    gruß

  • Der Persönliche Einsatz eines Händlers kann zum Teil Wunder wirken, wir hatten in unserer Gegend einen winzigen Musikladen dessen Inhaber über Connections verfügte die einfach unglaublich waren,
    habe das ja schon mal in meinem Galerieeintrag erwähnt, der kannte die kpl. Branche persönlich, egal um was es ging, es wurde innerhalb kürzester Zeit besorgt, leider ist der Mann vor ein paar Jahren
    verstorben.

  • aber mal ganz ehrlich:
    schon mal einen Neuwagen gekauft?
    Da sind Lieferzeiten 3 Monate und mehr völlig normal.
    Die Dinger werden nämlich erst gebaut, wenn ein Auftrag da ist, selbst wenn man die absolute 0815 Standard Ausstattung ohne jeden Schnick ordert ist das so.
    Ansonsten gilt dann da auch, wer nicht warten kann, kauft halt irgendeine Karre, die vor Ort steht.
    Auf Lager/Halde produzieren gibt es doch eigentlich in keiner Branche mehr.
    Wenn das Instrument auch noch von Übersee/Fernost kommt, dann muss der Kram dazu auch noch in einen Container und um die halbe Welt verschifft werden.
    Das kann man erst machen, wenn der Container voll ist und nicht gerade für ein paar Sets, die jemand gerne hätte.
    Die Produktion von einem Set dauert also schon eine bestimmte Zeit (und länger als vielleicht viele denken), dann die Auslieferung und zack hat man 3 Monate und mehr.
    Finde ich auch nicht schön, ist aber so.
    Mein Vater hat bis kurz vor seinem Tod als Leiter der Materialwirtschaft/Einkaufs eines grossen unternehmens gearbeitet.
    Da wurde im Prinzip immer nur für ddie nächsten paar Tage im Voraus, manche Dinge sogar nur für den nächsten tag für die Produktion geordert, denn die Ware sollte nach Fertigstellung sofort ausgeliefert werden, damit möglichst geringe Lagerbestände existieren.
    Das hatte schon mit grossen Schwankungen und Unabwägbarkeiten in der Produktion und in den Marktbedingungen zu tun und das man heutzutage permanent neue Produkte am Markt haben muss. Zudem kann sich heute kaum ein Unternehmen leisten, viel Kapital in Lagerbestände zu binden.
    Mein Vater hat mir das damals gross und breit erklärt, weil ich das auch irgendwie absurd fand, das heute z.b. nur 99 Schrauben geordert werden, weil morgen genau 99 gebraucht werden und man am nächsten Tag dann 65 Schrauben ordert und die wieder liefern lässt usw...
    Er hat das auch immer beklagt, weil er es von früher anders kannte, aber immer gesagt, das es einfach nicht mehr anders geht.
    Der Drummarkt ist ja auch mittlerweile extrem modisch und trendy geworden, wenn man sich mal jedes Jahr die Musikmesse anschaut.
    Genau wie in der Autobranche verkürzen sich die Modellzyklen immer mehr und ständig muss was "Neues" her. Wer da auf Lager produziert kann halt auch ganz schnell alt aussehen...

  • Double dutch, bester Ansprechpartner hier in D waere Rainer von der Drumstation Maintal. Allerdings haben die genauso mit den langen Lieferzeiten zu kaempfen. In Standardschwarz gehts wahrscheinlich schneller

  • Wiederum nochmals off-topic und in keinem Bezug zu aktuell genannten Firmen oder Vertrieben!


    Zitat

    Der Drummarkt ist ja auch mittlerweile extrem modisch und trendy geworden, wenn man sich mal jedes Jahr die Musikmesse anschaut.


    Und genau deswegen sind Lieferzeiten von 6 - 12 Monaten (die es durchaus gibt) sehr, sehr unschön. Weil mitunter eine eben bestellte Setfarbe, erst dann im Inland an den Endkunden ausgeliefert wird, wenn wieder die nächste Messe vor der Tür steht - und das eben komplettes Drumset des Kunden schon wieder "dated" - also etwas veraltet ist. Es gibt zig Beispiele, wo ein Kunde dann (s)ein Modell erstmals komplett im Proberaum stehen hat - wenn der Markt schon wieder die upgedatete Version ankündet - im schlimmsten Fall sogar bereithält. Das ärgert viele, viele Kunden. Was ich gut verstehen kann.

    Dies in Zusammenhang mit den Werbe-Broschüren und den Händlerplacements mancher Produkte in Web-Bestellmasken der Shops (die enthalten nämlich oftmals keinen oder nur einen ganz kleingedruckten Hinweis, dass die Ware auf zig Monate garnicht lieferbar ist) ist ein riesen Fehler einiger Firmen. Bei manchen Händlern die dann doch noch eiens Tages kleingedruckt einen derartigen Hinweis in der Bestellmaske hinter das Produkt einfügen, sind erst zig Bestellungen, Nachfragen warum die Ware nicht kommt bis hin zu Beschwerden eingegangen, bis dieser Schritt erfolgte.


    Lange oder gar überlange Lieferzeiten sind keinesfalls per se Ausdruck unserer Zeit - dass wäre eine einseitige Verkürzung der internen Zusammenhänge mancher Firmen, sondern manchmal eben auch in klassischen Mißmanagement begründet. Ich würde gerne konkreter werden... darf nicht.

    Nochmals: dies hat in manchen! nachgewiesenen Fällen nichts - garnichts mit "Just in Time" oder "nicht auf Halde produzieren" zu tun, sondern mit Mißmanagement u.a. teilweise auch mit völlig unzureichender Logistik-Software in Bezug auf das Liefer- und Bestellwesen. Da hilft auch kein Schönreden, oder pauschalisieren, da es durchaus Firmen gibt, die das oftmals anders, nämlich zeitnäher und effektiv(er) für den Endkunden aber auch die Musikshops handeln.

    Was viele Kunden im Automobilbereich erdulden, sollte ja wohl nicht die Blaupause für andere Branchen werden. Wenn wir das Anstreben, dann gute Nacht Deutschland. Aber auch ohne zu polemisieren :) : der Vergleich mit der Automobilbranche hinkt auch insofern, da gerade in den letzten Jahren viele namhafte Drumfirmen ihre Produktionen in China zentral hochgezogen bzw. dort von der Grundsteinlegung an radikal und konsequent "autonomisiert" haben. Da gibt es im Unterschied zum Automobil wo die "halbe Welt ´dranhängt (Luftschlangen aus Winnipeg, Zierleiste aus Prag, Hupe aus Ulan Bator:-) ) deutlich weniger Zulieferbetriebe - sondern fast alles wird vor Ort hergestellt. Das macht somit das Kalkulieren von Zeitphasen bzw. das Verhindern von etwaigen Engpässen oder Verzögerungen durch krisengeschüttelte Subunternehmer oder unzuverlässige Zulieferbetriebe viel kalkulierbarer bzw. geringer!


    Damit es versöhnlich und unfreiwillig lustig endet, hier mal ein kurioses Beispiel:
    Ich zitiere einen Mitarbeiter eines großes Vertriebes (ein Zitat aus der Gegenwart - aus welcher Branche, dass soll hier keine Rolle spielen):
    Auf die Frage, warum auf das Logistiksystem des Vertriebes nicht die soliden Partner (über Jahre etablierte, vertrauensvolle Händler) zugreifen können (wie es übrigens diverse moderne Vertriebe heutzutage gestatten) um nämlich nachzuschauen, ob die Produkt-Konfiguration, die ein Kunde heute im Geschäft nachfragt, überhaupt beim Vertrieb lieferbar ist... also man dem Kunden schon im Shop die berechtigte! Frage zur Lieferbarkeit des Wunschartikels beantworten kann, entgegnet er:

    "So ein System brauchen wir nicht. Wenn sie etwas zur Lieferbarkeit wissen wollen, brauchen sie mich nur anzurufen".

    Wer denkt dass sei die Pointe, der irrt. Es kommt noch besser:
    "Sie brauchen diesen Zugriff auf unser System nicht!" "Ich habe alles im Kopf, jeden Artikel unseres Lagers - also rufen sie mich an, wenn sie etwas zu einem Artikel wissen wollen."

    Wunderbar! Es geht nichts über gesundes Selbstvertrauen - und wenn Außenstehende einem sagen was man selbst wirklich braucht und was nicht. Aber zu behaupten das Lager der Größe eines halben Fußballfeldes inklusive des täglichen Waren- ein und Augangs könne ein einzelner Mitarbeiter im Kopf haben, da rotiert selbst Einstein im Sarg. Diese fast schon sympathische Selbstüberschätzung hilft mir täglich :) wenn ich daran denke, ein Erklärungsmuster für das hakende Agieren vieler Firmen zu entwickeln.

    Wir alle machen Fehler - das ist menschlich und KEINESFALLS kritisierenswert. Schlimm und kritisierenswert ist es erst dann, wenn systemimmanente Fehler auf Dauer verleugnet werden und eine Verbesserung der Unternehmensabläufe und des Service am Kunden so auf Dauer VERUNMÖGLICHT wird.

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