Recording mit Click?

  • Ich will mit meiner Band wieder mal ein Demo aufnehmen. Nun wollte ich mal wissen wie Ihr es mit dem Aufnehmen macht. Spielt Ihr zu Click ein? Habe auch schon gehört das viele "grosse" Drummer zu programierten Tracks einspielen. Kann mir da jemand mehr sagen?

    Ich brauche keine Lebsversicherung. Ich möchte dass alle richtig traurig sind wenn ich einmal sterbe


  • Ich weis ja nicht wie eure tech. möglichkeiten sind aber wenn möglich lass dir eine "Schmutzspur" aufnehmen (im Click)
    d.h. Kompletten Song mit allen instrumenten + Gesang aber OHNE Drums.
    Das nimmst auf die Kopfhörer und spielst deinen Part ein.
    Hat den Vorteil daß du durch den kompletten Song immer eine Orientierung hast und da es im Click (produziert) wurde spielst du dann auch tide !
    So haben wir es damals gemacht..
    Logic sei dank :)

  • Zitat

    Original von CozzyP
    Ich weis ja nicht wie eure tech. möglichkeiten sind aber wenn möglich lass dir eine "Schmutzspur" aufnehmen (im Click)
    d.h. Kompletten Song mit allen instrumenten + Gesang aber OHNE Drums.


    wir arbeiten auch gerade an demos:
    wir spielen die leit- oder "schmutzspur" mit drums ein, allerdings ohne fills etc.
    dazu reicht ein einfaches mic gut positioniert im raum.
    danach spiele ich zur leitspur und bekomme mein live-signal + lead über den kopfhörer. den click würde ich unbedingt auf eine separate spur legen, damit er individuell zur leadspur regelbar ist.
    schwierig wird die sache, wenn das outtro im tempo absichtlich runter geht, dann im lead besser straight durchspielen, und an vorher mit mann am mischpult besprochener stelle den lead+click runterziehen lassen und nach gusto alleine verzögern...


    das ganze gilt allerdings wohl nur für track-by-track-recordings.
    allerdings bin ich persönlich eher ein freund von live-aufnahmen, ist allerdings u.U. einiges aufwendiger, je nach dem, wie "tough" die band ist....

  • Unser letztes Demoband haben wir auch mit Klick (ebenfalls Logic) aufgenommen. Eine Schmutzspur haben wir allerdings nicht gemacht. Ich habe mir den Klick vorher zuhause programmiert (inklusive vorhandener Tempowechsel), bei "Home" ging ich sogar soweit, mir den gesamten Track zu programmieren, was allerdings keinen spürbaren "Vorteil" brachte, woraufhin ich das bei den folgenden Songs dann wieder gelassen habe. Man macht sich ja nicht unnötig Arbeit!


    Bei Aufnahmen finde ich den Klick sehr sinnvoll und hilfreich, bei Live-Gigs würde ich nie mit Klick spielen.


    Naja, und der Rest war Stückwerk! Erst Schlagzeug auf Klick, wenn das sauber stand, dann halt Bass, Gitarren, Keyboard und zum Schluß die Gesangsstimmen.


    Ein paar Erfahrungen, die wir gemacht haben:


    Wichtig ist, daß die Harmonieinstrumente, und der Gesang nicht zum Ur-Klick einspielen/-singen, sondern zum Schlagzeug, bzw. zu allem was bereits aufgenommen ist. So nehmen sie die garantiert auftretenden kleinen Time-Schwankungen mit. In dieser Sache hat's der erste (meist eben Schlagzeug) am einfachsten, weil sich die anderen nach ihm richten müssen, und nicht umgekehrt.


    Wenn jeder isoliert zum Klick einspielt, klingt das beim Zusammenmixen meist unsauber und heterogen , weil jeder woanders "schwankt", die Leute sind nicht "Straight" beisammen, wie es so schön heisst.


    Sollte man Pausen in Liedern haben, kann man diese auch als Aufnahmepause nutzen, also in Ettapen aufnehmen, gerade bei langen Stücken ist dies sehr angenehm, mit der zeit schwindet die Konzentration doch sehr stark, gerade bei Leuten, die dies nicht jeden Tag machen. So kann ein kleiner Fehler nur einen teil der Aufnahme versauen, und nicht gleich das ganze Lied.


    Das Live-Aufnehmen der ganzen Band (hier kann man in der Regel nicht so einfach stückeln) ist natürlich die Königsdisziplin, und stellt höchste Konzentration, Können, und vor allem Sicherheit voraus. hat man dies, sind Aufnahmen recht zeitsparend und meiste um einiges "grooviger", kann man dies nicht, ist man mit Einzelaufnahmen zeitlich und fehlertechnisch besser bedient!


    Erst "live" zeigt sich, was eine "wirklich" gute Band ist! Da fallen auch einige "Bekannte" gnadenlos durch (Linkin' Park, Liquido,... )

    Fell- & Beckenriss wünscht


    Kai aus der Kiste


    SUCHE: Sonor Designer Thin Maple 10x08 Tom, möglichst durchgehende Böckchen und möglichst in Azur

  • Hi....
    Das ma´n guter Punkt der hier angesprochen wird....


    Hier meine 2 Cent dazu.....


    Gibt es ein Instrument, auf dass Du besonders hörst und an dem Du Dich besonders orientierst ? Lass von diesem Instrument ein Pilot machen.....Bei mir ist dass z.B. der Rhythmusgitarrist.....mit dem spiel ich schon einige Jahre zusammen und ich weiss was in dem vorgeht ;)


    Desweiteren bin ICH der Meinung, dass richtig zum Click spielen einiges an Übung erfordert.....es sei denn man ist das Megatalent
    Ich hab schon oft bei anderen Drummern erlebt, dass diese, zum ersten mal mit Click, dermassen verwirrt waren, dass garnix mehr geklappt hat.....notfalls ohne Click zum Pilot und dann alle am Drum orientieren.........
    Es kommt halt immer auf die Musik an, ob man mit Click aufnimmt oder ohne.......Am günstigsten sind da natürlich "Liveaufnahmen", also die ganze Band im Studio spielt gleichzeitig ein.
    Am besten vorher mal ein paar Proben mit Click spielen undselbst ein bisserl rumspielen damit....


    Noch was: Der Click ist Dein Freund ! Wie ein weiterer Musiker, spiel nicht gegen ihn an........Wenn Du ihn NICHT hörst, bist Du genau drauf.......


    Viel Spass und gutes Gelingen bei den Aufnahmen !!!


    Greeetz


    Seb

    nosig

  • nun ja... das liegt ganz bei dir.... es gibt leute, die spielen gern nach click, andere wiederum nicht!
    ich weiß z.B., dass der dennis von guano apes das wohl nich so gern macht.....ich allerdings auch nicht....


    wie gesagt, das sollte jeder selbst herausfinden......



    MfG


    Nik

  • Zitat

    Original von Kai aus der Kiste
    Das Live-Aufnehmen der ganzen Band (hier kann man in der Regel nicht so einfach stückeln) ist natürlich die Königsdisziplin, und stellt höchste Konzentration, Können, und vor allem Sicherheit voraus. hat man dies, sind Aufnahmen recht zeitsparend und meiste um einiges "grooviger", kann man dies nicht, ist man mit Einzelaufnahmen zeitlich und fehlertechnisch besser bedient!


    live-einspielungen haben wirklich viel mehr groove & punch, problematisch hier eben für viele die übersprechungen - die ich persönlich nicht als tragisch betrachte (man kann sie auch gut bekämpfen mit trennungswänden).
    man kann sich bei der micro-positionierung der ganzen band (wie oft spielt man da ein stück, um mit den mic-positionierungen aller instrumente zu experimentieren, bis der sound stimmt...?) für die soundchecks prima mit click einspielen, das spart zeit & gibt routine.


    vorteil bei der ganzen sache:
    man kann die soundmaschine mitlaufen lassen und hat jederzeit nen guten passablen mitschnitt einer probe/idee/ usw.
    ich HASSE beschissene mikro-ins-tape-steck-mitschnitte :D


    btw versteift man sich bei track-by-track-aufnahmen nach meiner erfahrung nach schnell nach soundvorstellungen, die im endergebnis wirklich beschissen klingen, rückgängig gemacht werden müssen usw....für mich verlorene zeit, die ich lieber in gute mic-positionierung & "songdienliche" soundeinstellungen investiere.


    beispielmaterial aus meinem eigenem erfahrungsschatz zum thema "live" or "track-by-track" stelle ich gerne zur verfügung - short message.

  • Ich habe schon öfters Aufnahem zu Click eingespielt. Bin bisjetzt eigentlich immer so vorgegangen wie bereits geschildert. Nur halt nit einem in meinem Harddiskrecorder integrierten Click(von Anfang bis Schluss das selbe Tempo). Ich wollte hier vorallem erfahren wie es in grösseren Studios gemacht wird.
    Habe mal in einem Dennis Chambers Video gesehen wie er zu einer DrumMachine spielt. Kennt das jemand? Ich könnte mir vorstellen dass das dem Song gut tut, da man das ganze relaxter angehen kann.

    Ich brauche keine Lebsversicherung. Ich möchte dass alle richtig traurig sind wenn ich einmal sterbe


  • für drumthing: clicktracks funzen in "grösseren" studios genauso wie bei mir im keller. zu einer programierten sequenz zu spielen bedeutet allerdings keinesfalls irgendetwas "relaxter" anzugehen. der part den du selber spielst muss nämlich dummerweise mit dem progamierten funzen, es sei den du schmeisst im mix einen von beiden weg ;)







    stay tuned



    matz™

  • DBDDW,


    erst mal Glückwunsch zu deinem neuen "outfit" (jetzt ohne Knick am linken Rand; wie angenehm !).


    Also zum Thema Click kann ich nur sagen, daß wir bei neuen Stücken im Proberaum immer erst eine "Clicksession" machen, damit jeder erst mal das Grundtempo einigermaßen "drin hat" (ebenso vor Aufnahmen im Proberaum).


    Im Studio habe ich noch nichts aufnehmen lassen, da das nach meiner Meinung bei Nichtprofis wie uns reine Abzocke ist.


    Bei späteren Meinungsverschiedenheiten, was das Tempo betrifft, wird nur noch vor dem Stück oder bei der Kontrolle von Aufnahmen das Metro eingeschaltet.


    Voll auf Click gespielt hört sich meiner Meinung nach Musik zu steril an.

    Einmal editiert, zuletzt von kurt ()

  • Kann mich den Autoren in dieser Sparte mit ihren vielen Tipps nur anschliessen. Aber man sollte den Click auch anders definieren u. ihn nicht nur als schrillen Temposklaven einsetzen. Viele Drummer legen sich auch als
    optionale Hilfssequenzen, diverse Percussion-Instrumente wie z.B. Shaker, Tamburin, Bongos oder Congas als Click-Ergänzung/Ersatz auf ihren Kopfhörer.
    Das kann bei Latingrooves sehr inspirierend wirken,
    wenn man sich ein lockeres Conga-Pattern u. ein Tamburin im Offbeat-Feel als Sequenz vorprogrammiert
    u. dazu seinen Beat einspielt.
    Da gibt es wie immer unzählige Möglichkeiten ohne gleich den Click als nervend u. einengend abzustufen.
    Click....ähh Greetz ARMIN

  • Also wir sind auch gerade noch im Studio beschäftigt und ich bin der Meinung, dass Click eigentlich Pflicht ist. OK, da mag es Leute wie den Portnoy geben, die Alben in eins durch ohne Pause und Click einspielen, aber das ist denk ich doch mal die Ausnahme...
    Jedenfalls machen wir das so: Die bpm-Rate wird dem Feeling angepasst, dann die Clicks auf die Viertel. Die netten Spielereien bei Logic wie z.b. die Eins mit nem hohen Piepser zu versehen lassen wir sein, denn dann haste da mal nen 7/8 Takt zwischen und schon läuft alles aus dem Ruder... ;) Und sich deswegen die Arbeit zu machen, einen ganzen Clicktrack zu programmieren, halte ich für wenig sinnvoll.
    Wie gesagt, keine Clicktracks, sondern nur einen simplen Metronomclick, der sich auch nicht an Time-Shifts anpasst. Alle klassischen Instrumente machen's doch auch nicht anders...
    Generell ist das Spielen zum Click finde ich sehr wichtig. Denn gerade wenn man wie ich noch nicht so lange spielt (3 1/2 Jahre) kann man sich zum Spielen zum Click ein ziemlich sicheres Timingfeel aneignen.
    Auf Aufnahmen sollte Click eigentlich ebenfalls Pflicht sein. Klar, es gibt auch Songs, die gerade davon leben, dass sie nicht tight an den Click gebunden sind, aber das ist doch eher die Ausnahme.
    Zurück zum Studio: Ich spiele grundsätzlich immer zu Anfang die Drums zum Click ein. Setzt natürlich voraus, dass man den Song sehr gut im Kopf hat. Danach kommt dann halt Bass & Gitarre und zum Schluss Gesang. Es kam auch schonmal vor, dass ich die Drums nachträglich wieder eingespielt habe. Da bevorzuge ich es, dass der Click lautstärkemäßig im Vordergrund ist und die Instrumente eher im Hintergrund.

  • Zitat

    Original von KickSomeAZZ
    Die netten Spielereien bei Logic wie z.b. die Eins mit nem hohen Piepser zu versehen lassen wir sein, denn dann haste da mal nen 7/8 Takt zwischen und schon läuft alles aus dem Ruder... Und sich deswegen die Arbeit zu machen, einen ganzen Clicktrack zu programmieren, halte ich für wenig sinnvoll.


    Gerade bei Logic ist das doch sehr einfach, mal einen krummen Takt einzufügen...


    Vorteil bei dem ganzen ist doch, daß du die Takte beim Aufnehmen und Abmischen graphisch dargestellt bekommst. Hast du zwischen durch was krummes, was du nicht einprogrammiert hast, verschiebt sich das ganze, und schon wirds wieder kompliziert.

    Fell- & Beckenriss wünscht


    Kai aus der Kiste


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  • Zitat

    Original von Kai aus der Kiste
    [quote]Hast du zwischen durch was krummes, was du nicht einprogrammiert hast, verschiebt sich das ganze, und schon wirds wieder kompliziert.


    Genau das meine ich doch. Und für einen Takt oder zwei in einem ganzen Stück dafür die Markierungen zu verschieben bzw. abzuändern find ich zu aufwändig. Ich bevorzuge einen nicht markierten Click, damit kann man ohne Aufwand eigentlich alles mit begleiten. Aber gut, jeder so wie er mag.

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