• Hallo alle zusammen,


    was haltet Ihr von Kesseln aus Metall, und wenn ich sage aus Metall dann meine ich auch aus Metall und nicht aus 1 mm Blech?


    Ich bau mir gerade eine eigene Snare, und hab da nicht viel Erfahrung drin.
    Was Material und Verarbeitung angeht, da habe ich unbegrenzte Möglichkeiten ( die Materialkosten sollten schon im Rahmen gehalten werden).
    Ich habe ein kleinen Betrieb mit Fräsmaschinen und Drehbänken, also was das bearbeiten geht ist nichts unmöglich.


    Was müsste ich beachten um guten Sound zu bekommen?
    Den Kessel werde ich aus Alu drehen, ca. 8-10 mm Wandstärke in 14"x4".
    Die Hoops werde ich auch selber aus Alu fräsen, habe schon alles konstruiert.
    Spannböckchen werden aus VA gedreht, das einzige was ich kaufe ist der Snaretepich, die Abhebevorrichtung , und die Spannschrauben.


    Besteht vielleicht Interesse eurerseits an Metallkessel (Alu, Messing, Kupfer, Bronze, Stahl) oder anderer Hardware?


    Freu mich auf eure Antworten!

  • Seppel hat eine DIY Stahl Snare in extra dick.

    "Man muss das Grundgesetz vor seinen Vätern schützen und die Verfassung vor ihren Schützern."
    "Der Faschismus ist eine Spielart der freien Marktwirtschaft."
    Wolfgang Neuss


  • Spiele zwar Holz und kenne mich daher nicht mit Metallsnares aus, aber 8-10mm ist ja schon ´ne Autofelge.... 8|

    Es gibt auch Leute, die flexen sich Alufelgen zu Snares zurecht, such mal 'die Tuben' ab.


    14x4x.3 Zoll dürfte jedenfalls mehr als gut knallen.

    ...mh.

  • Hi Django3110,


    ich habe eine Worldmax Aluminium Snare in 13x7 mit einfacher Throw-off und Gußspannreifen. Der Kessel ist in der Mitte beim Schallloch ca. 3 mm dick und scheint sich zu den Gratungen etwas zu verjüngen, also eher 2 mm und ist vermutlich von der Wandstärke als dünner zu betrachten.


    Ich mag den Klang sehr, da Aluminium sich vom Sound eher wie Messing verhält, mit etwas weicherem Grundsound und weniger penetrant singenden Obertönen. Dafür sind die Mitten unheimlich druckvoll mit viel Ton und tiefer gestimmt wird die richtig fett. Hochgestimmt bleibt der Druck erhalten und es knallt ordentlich, aber ohne Dir gleich sämtliche Hirnwindungen zu verbrühen.
    Ich vermute daher, das sich die Wandstärke von Metallkesseln auf den Sound ähnlich verhält wie Holzkessel: Dicker Kessel = hoher Grundton = lauter/knalliger = mehr präsente Obertöne. Dünner Kessel = tiefer Grundton = leiser/weicher = weniger Obertöne und mehr Ton.


    Mir stellt sich nur die Frage, ob Du z.B. dickere Bleche rundbiegen und veschweißen möchtest, mit anschließendem Abdrehen auf die gewünschte Wandstärke, oder doch tatsächlich vorhast aus dem vollen Block zu Fräsen - das kostet doch ein Vermögen?!?!


    Ach ja, prinzipiell hätte ich Interesse an sowas.


    Grüße
    NoStyle

  • NoStyle
    Danke für deinen ausführlichen Beitrag! Der Hilft mir schon sehr gut weiter.


    Mein Vorhaben ist es, eine bezahlbare Snare herzustellen und damit Leuten wie dir eine Freude machen.
    Die Hersteller die man im Laden bekommt verdienen 200 % an jedem Stück was die verkaufen, das ärgert mich gewaltig.
    Dann kommt noch das der Laden ja auch noch verdienen muss, also kommen wir auf 230 %.
    Deswegen bekommt man auch Solche Stücke wie ich die vor habe zu bauen nicht im Geschäft, weil die sonnst ein Vermögen kosten würden.


    Die Kosten kann jeder für sich selbst überwachen, wenn man die Anbauteile wie z.B. die Hoops, Spannböckchen, Schrauben, Teppich und Abhebevorrichtung als Kaufteile vorher selber bestimmt.


    Sobald ich meie Snare fertig habe, und sie gut klingt, stelle ich hier ein paar Fotos aus.
    Dann kann ich dir auch gerne ein Angebot machen.


    Bei Interesse melde dich mal: info.wick@t-online.de

  • Schau Dir mal die Pearl Ultracast-Snares an. Die sind aus Alu und auch mit größerer Materialstärke.
    Das könnte evtl interessant für Dich sein.


    Viel Erfolg
    fwdrums



    d&p schrieb dazu:
    ...
    Darüber hinaus sind sie flexibel stimmbar und besitzen ein breites Dynamikspektrum, können sich demnach auch in einer lauten Band durchsetzen. Andererseits reagieren sie aber auch sensibel und sprechen ebenso filigran an. Das trifft ebenfalls auf das uns zum Test vorliegende Sondermodell zu. Hierbei handelt es sich um den gleichen 3 mm dicken Kessel mit eingegossenen Reinforcing-Hoops (dort beträgt die Wandstärke 4 mm), wie er auch bei den beiden übrigen UltraCast-Modellen eingesetzt wird. Abweichend davon sind beim Testmodell jedoch vier im Durchmesser jeweils circa 5 cm messende Luftausgleichsöffnungen vorhanden, die mit je einem verchromten »racing«-Zierring eingefasst sind und im Design solchen Versionen ähneln, die die Tankeinfüllstutzen von Renn- bzw. Sportwagen zieren.


    Sticks meinte:
    ...
    KONSTRUKTION/VERARBEITUNG
    Der Kessel der „Ultra Cast"-Snaredrum wird aus Aluminium gegossen. Die Oberfläche der Außenseite zeigt ein feines Riefen-Muster, und die Optik der Innenseite ist ähnlich einer Holzkessel-Snaredrum mit Verstärkungsreifen gestaltet. In dem Randbereichen ist also der Aluminium-Kessel auf einer Breite von je ca. 2,5cm verstärkt. Hier weist der Kessel eine Wandstärke von ca. 5,5 mm auf, im restlichen Bereich zwischen diesen angedeuteten „Verstärkungsreifen" ist der Kessel nur ca. 3 mm stark.

    Die Gratung zeigt einen leicht rundlichen Gegenschnitt, während die eigentliche Auflagekante sehr spitz ausgeführt ist. Die Abschrägung zur Innenseite ist im üblichen Winkel von ca. 45 Grad ausgeführt. Das Snarebed erstreckt sich über einen Bereich von ca. 18 cm, dabei ist der tiefste Bereich exakt zwischen zwei Spannböckchen platziert und ca. 3,2 mm tief gesetzt. Der Verlauf zum tiefsten Bereich ist recht steil gestaltet und schon hier verbreitert sich die Auflagekante auf die gesamte Kesselwandstärke.

    nontoxic: kurze lange CD-Pause

  • Sonor baut seine Gussbronzekesel auch so,dass sie beim abdrehen "Verstärkungsringe" stehen lassen, was die Projektion ein wenig beeinflusst (in meinen Ohren klingt es dann etwas weicher/zahmer)
    DW bspw aber hat diese Ringe nicht sonden den ganzen Kessel bei etwa 4mm Dicke belassen...8mm halte ich für übertrieben, vor allem wenn man bedenkt,dass der Kessel dann fast das doppelte wiegt!

    Signature temporarily not available (480)

  • Zitat

    Ich wollte einen eigenen Sound, einen den es nicht im Laden gibt!


    Dazu können wir uns dann natürlich schlecht äußern ;) . Von wegen der Ausgangsfrage "was haltet ihr von..."... was soll man von etwas halten was es noch nicht gibt. Dat is´ ja dann ´ne rein hypothetische Frage, gelle? :D


    Was es in der Tat gibt, sind die schon erwähnten Ultracast und mittlerweile diverse! aus Stahl und sonstigen Metallen gefräste oder eben gegossene Snares. Und zwar sehr, sehr viele. Die Exotenzeiten (oder "auf dem Markt kaum zu finden-Zeiten") für diese Dickhäuter sind offensichtlich längst um. Seit einigen Jahren springen jedes Jahr 2-3 weitere Anbieter auf und stellen neben ihren numerisch natürlich nach wie vor überweigenden regulären Snares auch spezielle, sehr "dickwandige" vor!


    Es gibt natürlich die seit ewigen Zeiten erhältlichen Cast Snares aus Glockenguß, von diversen Herstellern gibt, dann die Guß-Aluminium Snares (siehe Pearl, Peace etc.), Gußsnares aus Phosphor Bronze etc..


    Insbesondere aus Stahl gefräst/gedrehte gibt es mittlerweile mehrere dickwandige Modelle (auch schon von no Name Firmen und/oder OEM´s). Diese sind oft mittig ca. 3 Millimeter und oben zum Schlagfell sowie unten zum Reso nochmal dicker: ca. 5 Millimeter.


    Aber selbst Traditionalisten wie Gretsch haben vor einem Jahr diese dicken Phosphor Bronze Snares für sich erschlossen.
    Ein unendliches Thema mich mittlerweile reichlich Modellen von vielen, vielen Anbietern.


    Insofern dürfte spannend sein, was? Du neu machen willst. Denn wenn wir hier dickwandige "Exotensnares" listen kommen wir locker auf 2 - 3 Dutzend!, verschiedenster Hersteller die schon zig Sound- Material-und Optikraffinessen bieten.


    Und all diese "Special-Modelle von denen es wie erwähnt mittlerweile sehr viele gibt, "kämpfen" ja quasi um Absatzzahlen, da es immer noch genug Drummer gibt denen eine Supra Phonic "reicht". Das darf man auch nicht vergessen!


    Billiger... das wünschen wir uns alle. Aber auch da kratzt ja z.B: Drumcraft mit ihrer Gußbronzesnare unter 500 Euro massiv am bisherigen Preisgefüge.
    Trotzdem ist jeder neue Input begrüßenswert. Insofern halte ich Die Daumen für DeEin Anliegen fest gedrückt :thumbup: .


    Edit: only Rechtschreibung

  • man muss aber bedenken, dass zu dem 4 kg Kessel noch der ganze Klimbim drumrum kommt. Wenn die Böckchen aus Chrom-Nickel-Stahl sind, bringen die in der Summe auch nochmal vermutlich n reichliches Kilo auf die Waage. Leicht ist das nicht, aber probier es einfach aus. Es wird sowieso nicht bei einem Prototyp bleiben wenn du die ein odere andere Snare für Kunden fertigen willst. Ich drück dir die Daumen!


    Da fällt mir noch ein Spruch zum Gewicht des Kessels ein: "schwerr is gutt, wenn kapuut kanns du über Schädel ziehn."

  • Der erste der meine Anspielung verstanden hat. Thanks! :thumbup:


    Ein Problem mancher dicker Burschen ist nämlich, dass sie nicht so viele "luftige" (lebendige) Obertöne bereitstellen, die mancher aber von Snares erwartet bzw. hören mag. Insofern gibt es einfach sehr viele Drummer, die mit handelsüblichen Modellen glück(licher) werden.


    Edits: only Rechtschreibung: Bursche fehlte ein "r", ebenso "erwartet"

  • Django, mit Alu hast du natürlich recht, wollte das eher auf die anderen von dir avisierten Materialien zu bedenken geben. 8mm Gussbronze zB wiegen sicherlich ~20kg ;)
    Alu ist nich so schwer, ich habe selber eine 4m Aluguss, die problemlos zu transportieren ist:


    hier sieht man die Wandstärke, ob das Sinn macht diese doppelt so dick zu wählen kann ich dir nicht beantworten, aber falls du Infos über die Klangeigenschaften bezüglich Schwingung und Projektion, gefräste Verstärkungsringe oder nich, würde ich dir empfehlen dich durch Trommelbauforen zu lesen und speziell JaMess' Beiträge zu studieren oder sogar direkt mit ihm in Kontakt zu treten, ob diese Infos aber unter "berufsgeheimnis" fallen, kann ich dir nicht sagen ;)

    Signature temporarily not available (480)

  • Hi Django3110,


    auf Dein Angebot komme ich gerne unverbindlich zurück!



    ... Ein Problem mancher dicker Burschen ist nämlich, dass sie nicht so viele "luftige" (lebendige) Obertöne bereitstellen, die mancher aber von Snares erwartet bzw. hören mag ...


    Da ist allerdings was dran! Natürlich ist alles Geschmacksache, aber ich würde bei moderaten Wandstärken zwischen 2 und 5 mm bleiben. Auch 4" tiefe Trommeln brauchen etwas Ton und Bauch damit ein lebendiger Sound entsteht und dünnere Kessel sind in der Regel resonanter.


    Grüße
    NoStyle

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