Welche Felle im Studio

  • Hallo,


    Ich werde im Januar das erste mal ins Studio gehen und dort auch mein eigenes Set spielen.
    Nun bin ich am grübeln, welche Felle ich verwenden sollte.


    Zur Zeit habe ich auf der Bass ein Remo Powerstroke 2 drauf und auf den Toms und der Snare Remo Ambassador.


    Musikrichtung ist Metal - Eigene Songs - in richtung Nightwish, Within Temptation...


    Der Produzent meinte, super fürs Studio wären die Felle mit Öl.
    Live bin ich mit Ambassador-Fellen immer super gefahren (bis auf die schnelle Abnutzung, wenn mehrere Bands über mein Set gespielt haben).
    Ich persönlich stehe nicht wirklich auf nen toten Tom-Sound à la Plop, Plop, Plop.


    Wie sind eure Erfahrungen mit Studioaufnahmen. Sollte da das Set etwas weniger offen klingen oder warum wurden mir die Felle mit Öl empfohlen ?

    Sonor Force 2005 10",12",14",22"
    HiHat: Murat Diril 14" Luminous HiHat | Crashs: Murat Diril Luminous Chrash 16" + 18" | Ride: Murat Diril 19" Atatürk Crash/Ride | Ufip 18" Natural Series China | Splash: Paiste 10" Alpha Splash


    Meine Bands:
    Symphonic Metal aus dem Saarland: Siren's Legacy
    Alternative Metal/Rock: Samarah

  • Ich hab mit emperors und pinstripes ganz gute erfahrungen gemacht... wenn der herr hinter der scheibe dann noch bescheidweiß, was er im cubase zu tun hat klingen die toms meiner meinung nach super. dumpf, aber trotzdem angenehmes sustain und fülle...


    mit ambassadors fährst aber sicher auch im studio gut, sind halt dann ein paar obertöne mehr dabei, das ist dann geschmackssache! sollte jedenfalls nicht zusätzlich gedämpft sein. lieber ein paar unerwünschte klänge mehr, die man hinterher dann entfernt, als dass irgednwas verloren geht.


    mit evans tomfellen kenn ich mich persönlich nicht aus... aber ein EMAD (nicht EMAD "2", das klingt nach tupperdose!!) macht auf der bassdrum nen riesen job!


    Grüße
    Christoph

  • Fürs Studio wären Ambassadors am besten oder halt das Gegenstück von Evans. Das du ein Powerstroke 2 auf der Bass hast zweifel ich mal an, da das Powerstroke 2 ein Marchingfell ist und nur in Snaregrößen 13", 14" und 15" verfügbar ist.
    Das Ölfelle gut fürs Studio sind ist mir neu, allerdings gibt es auch nur ein Ölfell von Evans.

  • Ganz ehrlich?
    Wenn mir ein Produzent eine Öl-Fell-Empfehlung geben würde, hätte ich eine Ahnung seiner Soundvorstellung und er wäre nicht mein Produzent...
    Für diesen Sound kannst Du Deine Ambas drauflassen und je ein Handtuch auf die Toms legen - das kommt dem sehr nahe.


    Du wirst im Studio nichts von dem wahrnehmen, was Du gewohnt bist (Sound und Spielgefühl) und wirst Dich dabei die ganze Zeit unwohl fühlen.


    Emperor wäre für mich die maximale Alternative, aber auch nur zähneknirschend....


    .

    Schöne Grüße - Rainer K. aus B. an der W.

  • Der Produzent meinte, super fürs Studio wären die Felle mit Öl.


    Das hat er mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit vom Freund der Schwester seines Schwager's Busfahrer gehört 8|
    Super ist das nur, wenn Du einen absolut toten, plock-artigen Sound haben willst. Da muss man dann nämlich tontechnisch nix mehr machen, weil da ist sowieso alles für'n A****.
    Wenn's um Sound geht, fragt man den Tontechniker, nicht den Produzenten. Wenn Du nen Gehweg zementiert haben willst, fragst Du ja auch den Maurer und nicht seinen Steuerberater, oder?


    Btw.: wahrscheinlich meinte er gar keine Evans Hydaulic-Felle, sondern Pinstripes, die sehen manchmal so aus, als wären sie mit etwas gefüllt. Es bleibt aber bei dem oben (und von den anderen Postern) Gesagten.


    Wie gut, daß es das Forum gibt 8o


    Beste Grüße und viel Spaß im Studio,


    S.

  • Auf einer Aufnahme konkurrieren verschiedene Instrumente um das gleiche Frequenzspektrum.
    Im Mix müssen dann Entscheidungen getroffen werden, welchem Instrument man welchen Frequenzbereich zugesteht.
    Oft konkurrieren beispielsweise der Bassist und die Bassdrum um die gleichen tiefen Frequenzen,
    und da wird dann oft die Entscheidung zugunsten eines fetten Bass-Sounds und gegen die voluminöse Bassdrum gefällt.
    Beide haben keinen Platz im selben Frequenzbereich und so bleibt der Bassdrum oft nur ein klickiges Attack, damit der Bass richtig schieben kann.
    und der Schlagzeuger ist enttäuscht, daß seine 24" Bassdrum auf der Aufnahme nicht mit vollem Volumen zu hören ist.
    Das wäre aber nur möglich gewesen, wenn man dafür den Bass flach klingen lassen würde.



    Dein Schlagzeug mit Ambassador-Fellen und einem offenen, vollen, voluminösen Klang aus dem ganzen Spektrum,
    also von Subbässen bis zu den xten Obertonreihen klingt eventuell für Dich und uns Schlagzeuger am besten.


    Auf einer Aufnahme mit Deiner Band würdest Du so aber den anderen Instrumenten so viel Platz im Spektrum wegnehmen,
    das da nur noch dünne Gitarren Platz haben und definitv kein "Brett" mehr entstehen kann.


    Gerade im Metallbereich mit "Brettbedarf" bei Gitarren und Bässen empfiehlt es sich daher,
    dicke und gedämpfte Felle aufzulegen, die den Sound auf einen stark begrenzten Frequenzbereich einschränken.
    Für sich genommen, klingt so ein Drumsound vielleicht enttäuschend für Dich (plopp, klack, tumb),
    im Mix mit den anderen Instrumenten wiederum erfüllt er vielleicht genau seinen Zweck.


    Am Ende alles eine Frage von Entscheidungen im Mix und Mastering, wo man im Bandsound die Prioritäten setzen will.
    Ein guter Mixer gibt jedem Instrument genug Raum, um auch im Mix noch gut zu klingen.

  • Das du ein Powerstroke 2 auf der Bass hast zweifel ich mal an, da das Powerstroke 2 ein Marchingfell ist und nur in Snaregrößen 13", 14" und 15" verfügbar ist.

    Richtig gezweifelt. :D Ich meinte natürlich ein Powerstroke 3.

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  • Also Referenz, in welche Richtung sich der Drumsound gehen sollte könnte ich das hier anbieten: http://www.youtube.com/watch?v=lqThcjI6ho4&feature=related


    Kann man aufgrund der Soundvorstellung entscheiden, welche Felle man benutzen sollte ?


    Sorry, falls es eventuell etwas blöde fragen sind, aber ist mein erster Studioaufenthalt.

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  • Kann man aufgrund der Soundvorstellung entscheiden, welche Felle man benutzen sollte ?


    Nein, aber im Zweifelsfall gilt: wenn der Sound schon im unmikrofonierten Original "tot" ist, kann ihn man später nicht mehr brilliant machen.
    Um das Post von JCVS aufzugreifen: der Mix entscheidet, wie das Set klingt, korrekt. Wenn Du aber versuchst vorzugreifen und die Arbeit vom Mischer zu machen, kann das nach hinten losgehen. Der Umkehrschluß zu o.g.: man kann ein offen und voll klingendes Tom sehr gut dämpfen und umstimmen, um den Sound kürzer und flacher zu machen. In die andere Richtung geht das nicht!

  • Gerade im Metallbereich mit "Brettbedarf" bei Gitarren und Bässen empfiehlt es sich daher,
    dicke und gedämpfte Felle aufzulegen, die den Sound auf einen stark begrenzten Frequenzbereich einschränken.
    Für sich genommen, klingt so ein Drumsound vielleicht enttäuschend für Dich (plopp, klack, tumb),
    im Mix mit den anderen Instrumenten wiederum erfüllt er vielleicht genau seinen Zweck.

    Seit Neuestem gibt es in vielen Studios Mischpulte und Software, die zur Lösung genau dieses Problems über ein kleines Zaubergerät namens "Equalizer" verfügen. ;) Und obwohl Du prinzipiell auf etwas Wichtiges hinweist, braucht man nur mal entsprechende Produktionen anzuhören, um zu erkennen, dass Du zwar hinsichtlich der Bassdrum Recht hast, aber nicht hinsichtlich der Toms. Die gehen eigentlich immer fett und offen.


    Edith hat sich gerade den Nightwish-Track, der als Referenz fungieren soll, angehört und findet, dass die Diskussion über Felle nunmehr völlig obsolet ist. Wir sollten stattdessen lieber über vernünftige Sound-Libraries reden. Ich wette mein Gesäß darauf, dass auf der Aufnahme kein Akustik-Anteil mehr im Drum-Sound zu hören ist.


    .

    Einmal editiert, zuletzt von crudpats ()

  • ... Der Umkehrschluß zu o.g.: man kann ein offen und voll klingendes Tom sehr gut dämpfen und umstimmen, um den Sound kürzer und flacher zu machen. In die andere Richtung geht das nicht!

    Prima. Dann heißt das für mich, ich nehme keine Öl-Felle sondern höchst wahrscheinlich die Ambassador.
    Im Studio wird ein fähiger Mensch vorhanden sein, der das dann auch so stimmen/dämpfen kann wie es für die Aufnahme benötigt wird.

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  • wenn du nen änlichen sound wie nightwish ereichen möchtest dann solltest du pinstripes auf die toms machen . ich war selber schon mal in enm studio und hab aber das vorhandene set benutzt ( starclassic performer ) da waren auch pinstripes drauf und die machen nen guten schönen punchigen sound , was auch gut zu deiner soundvorstellung passt

  • Prima. Dann heißt das für mich, ich nehme keine Öl-Felle sondern höchst wahrscheinlich die Ambassador.
    Im Studio wird ein fähiger Mensch vorhanden sein, der das dann auch so stimmen/dämpfen kann wie es für die Aufnahme benötigt wird.

    Ja, ich könnte mir auch vorstellen, dass die Damen und Herren im Studio im Zweifel gern verbreitete "Standard"-Felle sehen und hören würden.
    Würde aber dort auch einfach mal nachfragen, um Zweifel zu beseitigen.

    -
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  • Im Prinzip hast Deine Frage selbst beantwortet ;)
    Wenn Du bisher mit der Kombination gut gefahren bist, dann behalte sie bei. Es ist ein Trugschluss zu glauben dass dünnere Felle, gerade im Studio, nicht fett klingen können - sie haben genauso viel untere Mitten und Bassanteil wie dickere à la Emperor oder Pinstripe, nur das der Attack und Obertöne präsenter sind.


    Von meiner Erfahrung mit fetten runtergestimmten Stromgitarren kann ich sagen, dass es genau diese Obertöne und Mitten braucht, um sich gegen die Seiteninstrumente durchzusetzen und noch etwas zu produzieren, was man als "Sound" noch bezeichnen kann. Das ist mit Ölfellen und gesundem Gehör mit halbwegs Geschmack nicht zu erreichen. Wenn die Drums fett klingen sollen, stimme es tiefer und dämpfe so wenig wie möglich, auf Wunsch so viel wie nötig und Du wirst mit einem relativ natürlichen, kraftvollen und durchsetzungsstarkem Klang belohnt. Alternativ vielleicht Emperor als Alternative, dann kann man sich jegliches Dämpfen ersparen. Sauberstes Stimmen ist so oder so Pflicht!


    Ich muss dem Crudpat aber zum Teil beipflichten - viele solcher Produktionen klingen sehr nach produziertem, gesampeltem Sound. Wenn man das möchte ok. Sinnvoller ist es Snare und BD mit Samples zu stützen, damit es ordentlich wuchtet.

  • Also stimmen wirst du es vermutlich selber müßen.

    Da wird jemand vor Ort sein, hieß es.

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  • Zitat von »freak-928«
    Also stimmen wirst du es vermutlich selber müßen.
    Da wird jemand vor Ort sein, hieß es.



    Dann ist der einfachste Weg folgender:


    Produzenten anrufen und nach der Nummer vom Drumtech fragen.
    Mit dem einigst du dich dann in Rücksprache mit dem Produzenten auf eine Fellsorte, ob du sie schon aufziehst, oder er das machen möchte wird er dir dann auch direkt sagen.


    Ganz einfach.

  • Ich würd mir da garnicht so viele Gedanken machen, nimm deine Ambassador und wenn was nicht passt am ende, kann mans am Pc immernoch regulieren, außerdem wenn du mit Ambassadors auch Live spielst, dann sollte der Studiosound wohl auch am nähesten so an das Liveprodukt herankommen.
    Und das ist als Zuhörer eig immer am wichtigsten.

    Mein Zeug


    Meine Band


    "I'm not something like a talker, I'm a drummer" Michael "Moose" Thomas


    "I am not the best drummer, sue me! Well..just kidding don't sue me I hate paperwork"

  • Ähem, ich meinte das durchaus ernst. Wenn der Nightwish-Sound das ist, was Du haben willst, dann nimm einfach Felle, auf denen Du vernünftig spielen kannst, und stimm sie so, dass Du Dich damit wohlfühlst. Die Sound-Leute sollten dann nur darauf achten, dass die Trommeln keine störenden Frequenzen in die OHs schicken. Den Rest müsst Ihr dann im Rechner machen. Audiospuren in MIDI umwandeln, Samples drauflegen, fertig. Das werden die bei Nightwish kaum anders gemacht haben. Wenn akustische Signale vom Close-Miking die Samples ergänzen sollen, dann müsst Ihr vorher gucken, dass alles zusammen passt. Ist die Frage, ob das bei solch einem Dynamik-freien Gebretter überhaupt nötig ist.


    Ich bin kein Recording-Experte, daher sollte das noch mal jemand verifizieren, der sich besser auskennt, aber ich vermute mal, dass heute in solchen Genres in 90 Prozent der Fälle ohnehin so gearbeitet wird.


    .

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