möchte Grundschülern Schlagzeugunterricht geben, brauche einen Rat


  • das Dir die Arbeit am "Brett" bzw an der Snare nichts gebracht hätte kannst du nicht wissen, denn du hast es nicht getan. Da musst du viel differenzierter denken. Nun setzt du dich heute mit Paradiddles und Co hin. Hättest du das damals gemacht, hättest du deine Möglichkeiten damals schon "multipliziert" und wärst heute 4x weiter.... aber mit dem Satz" nicht jeder will ein Profi werden" hast du auch sehr recht. Aber wenn du mal auf etwas andere Musikinstrumente gehst, läuft es SEHR rudimentär ab...Querflöte, Gitarre...usw ohne Rudiments wie zb Noten lernen geht da garnix! Oder Grifftechnik, oder Haltung. Und auch das langweilige Wiederholen der Tonleitern beim Singen...... so ist vernünftiger Unterricht nun mal. Nur für bummpack-Sessions bin ich mir auf Dauer zu schade, die Zeit stecke ich lieber in mein eigenes Spiel.

  • ohne Rudiments wie zb Noten lernen geht da garnix!... so ist vernünftiger Unterricht nun mal. Nur für bummpack-Sessions bin ich mir auf Dauer zu schade, die Zeit stecke ich lieber in mein eigenes Spiel.


    Hi,


    ich weiß ja nicht, jooverdup, aber hast Du mal überlegt, dass es noch andere Alternativen gibt als ent oder weder?


    Man kann durchaus beide Seiten ( Rudiments einerseits/ bummtschak andererseits) im Unterricht einbringen. Davon ab, möchtest Du die Begeisterung der Kinder für das Instrument wecken und dich doch nicht rudimental selbstverwirklichen auf Kosten Deiner Klienten, oder?


    LG

  • .....
    das Dir die Arbeit am "Brett" bzw an der Snare nichts gebracht hätte kannst du nicht wissen, denn du hast es nicht getan. ....


    Doch, doch, das weiß ich schon - da ich ja garnicht erst weitergemacht hätte, wenn ich nur Rudiments hätte üben sollen, das war mir in dem Alter viel zu öde.
    Ich habe es später getan, aber dann aus eigenem Antrieb heraus - und das motiviert imo viel stärker.


    Du mußt allerdings, wie du ja auch schriebst, selbst wissen, wofür du deine Freizeit opfern möchtest - den Kindern Spass geben oder kleine Supermusiker heranzüchten.
    Ich kenne natürlich auch Leute, die sagen: "Kindern unter 10 Jahren gebe ich keinen Unterricht, weil die Konzentration in diesem Alter viel zu schnell nachläßt".


    Wie immer, wird die Wahrheit in der Mitte liegen.

  • Man kann durchaus beide Seiten ( Rudiments einerseits/ bummtschak andererseits) im Unterricht einbringen. Davon ab, möchtest Du die Begeisterung der Kinder für das Instrument wecken und dich doch nicht rudimental selbstverwirklichen auf Kosten Deiner Klienten, oder?

    Sehr treffend formuliert - meine Meinung! :thumbup:

  • Zur Aussage "ohne Rudiments geht gar nix"...
    Soll ich jetzt hier mal ne Liste erfolgreicher und guter Trommler machen, die in ihrem Leben nie die 26 Rudiments geübt haben?
    Zum Thema Noten lesen: gerne bemüht, aber immer wieder gut: Buddy Rich konnte nie Noten lesen. Dennis Chambers kann es übrigens auch nicht.


    Es gibt kein entweder oder. Viele Wege führen zum Ziel. Manche bauen ihr Spiel auf Rudiments auf, andere benutzen andere Konzepte...

  • Immer wieder interessant, wie manche meinen, sie wüssten mehr als ausgebildete Pädagogen. :rolleyes:
    Gewisse Grundkenntnisse gehören einfach dazu, denn wie bereits angemerkt, ist nun mal jedes Kind anders und je nach Alter lernt man auch auf eine andere Weise. Die Diskussion über Bereiche, die begeisternd oder langweilig seien, ist in so fern überflüssig, da es vor allem darauf ankommt, wie der Lehrende das jeweilige Thema an den Lernenden heranträgt! Selbst Rudiments können interessant werden, wenn man sie nur auf den einzelnen Schüler angepasst aufbereitet und auch auf ihn eingeht.
    Für den Lernfortschritt ist Vorwissen am wichtigsten! Begabung und Motivation kommen erst danach. Da aber bei Grundschülern noch nicht "viel" Vorwissen vorhanden ist, muss man sie oft erst einmal für ein Thema begeistern, bzw. auf Vorwissen zurückgreifen, welches noch nicht direkt mit dem eigentlichen Thema zu tun hat.


    Als Schlagzeuger haben wir ja auch gerade den Vorteil, dass unseren Instrumenten sehr leicht ein Ton zu entlocken ist (die Qualität sei jetzt mal außen vor). Genau das ist in der Hinsicht der Bonus auf den Unterricht. Jedoch sollte man aufpassen, dass dem Schüler das nötige Gefühl für's Musizieren nicht verloren geht, er also lernen sollte, das Instrument zu beherrschen und nicht umgekehrt. Natürlich will nicht jeder ein nächster Minnemann, Portnoy, Lombardo,... werden, aber mit der Zeit sollte auch das vermeintlich "Einfache" schließlich nach etwas klingen (ich sage nur mal Phil Rudd). Wenn also dem Schüler das Rhythmusgefühl etwas fehlt, macht man eben mal ein paar Grundübungen - die müssen nicht zwingend langweilig sein, verpackt sie entsprechend, schmückt sie nach und nach aus. Das ist auf jeden Fall besser als ausnahmslos immer nur fanatisch auf Spaß und Jux aus zu sein und deswegen die Basics zu verschmähen. Man muss auch realistisch bleiben und auch zugestehen, dass man nicht jedes Kind beim Thema halten kann. Aber das ist eben genau ein Bestandteil in der Kindheit, dass man auch mal etwas ausprobieren kann oder hat hier jeder von euch schon mit 6, 7 Jahren angefangen?


    Ok, mehr sag ich jetzt erst mal nicht. Bin dann mal meine Hausarbeit weiter schreiben. :thumbup:

  • das Dir die Arbeit am "Brett" bzw an der Snare nichts gebracht hätte kannst du nicht wissen, denn du hast es nicht getan. Da musst du viel differenzierter denken. Nun setzt du dich heute mit Paradiddles und Co hin. Hättest du das damals gemacht, hättest du deine Möglichkeiten damals schon "multipliziert" und wärst heute 4x weiter.... aber mit dem Satz" nicht jeder will ein Profi werden" hast du auch sehr recht. Aber wenn du mal auf etwas andere Musikinstrumente gehst, läuft es SEHR rudimentär ab...Querflöte, Gitarre...usw ohne Rudiments wie zb Noten lernen geht da garnix! Oder Grifftechnik, oder Haltung. Und auch das langweilige Wiederholen der Tonleitern beim Singen...... so ist vernünftiger Unterricht nun mal. Nur für bummpack-Sessions bin ich mir auf Dauer zu schade, die Zeit stecke ich lieber in mein eigenes Spiel.

    Mal abgesehen, dass du in großen Teilen ja Recht hast machst du aber den großen Fehler, dass du vergisst, dass die Schüler nicht Dir zuliebe Schlagzeug spielen und je nach Alter und Umfeld die Motivation ganz woanders hernehmen als du, dessen Sichtweise Zeit hatte sich über Jahre herauszubilden. Du ignorierst die gesamte Persönlichkeitsentwicklung die diese Kids noch vor sich haben. Sie haben ein recht darauf, dass der Unterricht sich an ihnen ausrichtet weil sie dich bezahlen. Die Christianisierung der Inka und Atzteken hat genau aus dem Grund auch nicht so funktioniert wie es sich die katholische Kirche vorgestellt hat. Erzähl heute mal jemanden, dass die Welt christianisiert werden muss, weil wir überzeugt sind, dass es der richtige Glaube ist... :huh: . Wenn du forderst differenziert zu denken, dann vergiss nicht, dass differenziertes Denken bei deiner angestrebten Zielgruppe noch nicht so ausgebildet ist wie bei dir.
    Dogmata sind einfach nur kontraproduktiv. Sie ignorieren den Menschen in seinem Alter, seiner Persönlichkeit und seinem Entwicklungsstand und seinem sozialen Hintergrund. Auch wenn man das richtige sagt schalten die meisten auf Durchzug.


    Wenn du dir zu schade für andere Dinge bist, dann wär es vielleicht wirklich besser von dem Gedanken abstand zu nehmen. Selbst fortgeschrittene Schüler die den Sinn und Zweck von rudiments bereits für sich selbst erkannt haben würden sich nicht freiwillig in die Hände eines Lehrers begeben, der sowas von sich gibt. Solche Lehrer braucht niemand ;) .


    Genau aus dem Grund spiele ich heute kein Klavier, sonder Schlagzeug. Am Ende zählt ob man glücklich ist mit dem was man tut und nicht, ob der Lehrer darüber glücklich ist was er unterrichten kann.

  • Zur Aussage "ohne Rudiments geht gar nix"...
    Soll ich jetzt hier mal ne Liste erfolgreicher und guter Trommler machen, die in ihrem Leben nie die 26 Rudiments geübt haben?
    Zum Thema Noten lesen: gerne bemüht, aber immer wieder gut: Buddy Rich konnte nie Noten lesen. Dennis Chambers kann es übrigens auch nicht.


    Es gibt kein entweder oder. Viele Wege führen zum Ziel. Manche bauen ihr Spiel auf Rudiments auf, andere benutzen andere Konzepte...


    Der Herr Chambers meinte auch mal zum Thema Rudiments: "You dont have to master them, but you have to know them."


    Nur für bummpack-Sessions bin ich mir auf Dauer zu schade, die Zeit stecke ich lieber in mein eigenes Spiel.


    Das wars dann mal von meiner Seite ^^

    (19:45:39) _kaotical_: ich wollte schon immermal in irgendwessen signatur
    (01:13:44) seppel: unglücklich sein hat eine ganz besondere qualität. hält länger an als glücklich sein. das muss man auch mal positiv sehen.
    (21:32:33) Drummingguitaris: gube, hast du brüste? wenn ja, hoffe ich dass du ein mann bist

  • Paar Tipps vom Vielunterrichter:


    - Kinder, die Schlagzeug spielen, haben meistens sehr tolerante und entspannte Eltern, übertrieben ehrgeizig ist da kaum einer.


    - Wer Kinder von vornherein mit Rudimentbüchern traktiert, wird es als Drumlehrer schwer haben. Man könnte auch sagen: künstlerischer, pädagogischer und ökonomischer Totalausfall. Aber ausprobieren kann man das natürlich.


    - Ob ein Lehrer als "gut" wahrgenommen wird, hängt stark davon ab, ob er freundlich ist, den Schüler ernst nimmt und ausstrahlt, dass er selber größten Spaß am Instrument und der Musik hat. Strahlt er aus, dass er "kompetent" wirken möchte und tolle "Konzepte vermitteln" möchte, wird er mehr damit zu tun haben, als eine gute Zeit mit dem Schüler zu haben.


    Eine Frage an den Kollegen jooverdup: kannst du selbst was? Ein guter Lehrer sollte nämlich auch ein künstlerisches Vorbild sein, er muss durch das eigene gute Spiel den Schüler motivieren können. Mässig trommelnde Lehrer mit langweiliger Ausstrahlung und noch langweiligerem Unterricht gibt es viele. Schüler erzählen mir nicht selten von solchen. Bei denen waren sie bevor sie gewechselt sind. Ich habe gerade wieder einen übernommen, der zwei Jahre Rudimentalunterricht hatte.


    Er konnte genau eine Sache: R..L..........R.R...L.....R......LL. Er konnte sich nicht mehr genau erinnern, wie das heisst, irgendwas mit Pa...la...riddle oder so. Hatte noch nie zu nem Song gespielt, konnte sich aber daran erinnern, dass der Lehrer gemeint hatte, dass man ohne Rudiments eigentlich nicht trommeln kann.


    Das ist übrigens nur das aktuellste Beispiel, ich habe etliche solcher Schüler übernommen. Deren Eltern wurde von den damaligen Lehrern erzählt, dass das Kind nicht sonderlich talentiert sei. Viele davon haben jetzt Bands, können kleine Soli spielen. Manche auch nicht. Aber alle haben Spaß und entwickeln sich dadurch im Rahmen ihrer Möglichkeiten.


    lg
    max

  • Deiner Aussage zufolge entnehme ich mal das du keine Kinder hast, oder Dir derartige Gedanken nicht machst weil du nicht alleine erziehst... ^^

    Fail.


    Was ich Deinen Aussagen entnehme, schreibe ich lieber nicht, sonst gibt das wieder Ärger hier. Schönes Wochenende noch!


    .

  • Wer Kinder von vornherein mit Rudimentbüchern traktiert, wird es als Drumlehrer schwer haben. Man könnte auch sagen: künstlerischer, pädagogischer und ökonomischer Totalausfall. Aber ausprobieren kann man das natürlich.

    Ach nee, ich bin erst über die Schiene in der Bucht günstig an eine gar nicht üble Snare (kaum benutzt, ein Kratzer im Lack), einen unterirdisch eumeligen Ständer und Teil 1 von "Lerne & spiele Snare Drum" rangekommen. Das Heft geht wohl eher in die konzertante Richtung (Rudiments als solche werden darin nicht erwähnt), aber aus den Notizen darin schließe ich, dass er oder sie in etwa ein halbes Jahr in der Musikschule durchgehalten hat und kurz vor Schluss mit 5/4 traktiert wurde :(. Das muss echt nicht sein...


  • Ich hab nirgendwo geschrieben das ich nicht beides tun würde, leider wird hier vieles schwarz/weiß interpretiert. Vielleicht kann ich die Kids ja ganz hervorragend für Drums begeistern, nur bin ich eben kein Animateur bzw möchte keiner sein, soll heißen, der Unterricht sollte ein wenig Substanz haben. Oder?

  • Zur Aussage "ohne Rudiments geht gar nix"...
    Soll ich jetzt hier mal ne Liste erfolgreicher und guter Trommler machen, die in ihrem Leben nie die 26 Rudiments geübt haben?
    Zum Thema Noten lesen: gerne bemüht, aber immer wieder gut: Buddy Rich konnte nie Noten lesen. Dennis Chambers kann es übrigens auch nicht.


    Es gibt kein entweder oder. Viele Wege führen zum Ziel. Manche bauen ihr Spiel auf Rudiments auf, andere benutzen andere Konzepte...


    Nur weil ein paar wirklich passionierte Menschen, denen das "Schlagzeugblut" durch die Adern fließt, oder die musikalisch einfach super talentiert sind Supervollprofis geworden sind, ist das nicht wirklich ein Argument und auch undifferenziert, aber ich gebs jetz auf :rolleyes:

  • Wenn du die Tipps, die dir gegeben werden, noch derart kritisch bewerten kannst und scheinbar gut Bescheid weißt - was soll dann der Thread? Was für einen Rat suchst du?


  • Ich wurde 2 Jahre mit Rudiments gequält und hab dann weitere 10-12 Jahre nur Set gespielt, in verschiedenen Bands und mittlerweile konditioniere ich mich mit Youtube Drumlessons jeglicher Art und jame für mich, für die Band hab ich leider keine Zeit (noch nicht). Wenn wir mal davon ausgehen das ich sehr sehr viel zu Musik gespielt habe, bin ich also Vollprofi :) Halt ich kann Noten lesen, so gut bin ich also nicht ;) nein mal im Ernst, man selbst genügt sich ja nie was ein guter Anspruch ist, wie ich finde und ich möchte keinen hochprofessionellen Schlagzeug-Unterricht geben und morgen eine Schule eröffnen.

  • Wenn du die Tipps, die dir gegeben werden, noch derart kritisch bewerten kannst und scheinbar gut Bescheid weißt - was soll dann der Thread? Was für einen Rat suchst du?

    Das eine schliesst das andere (trotzdem mal im Forum einen Post eröffnen) jetzt aus?

  • Ach nee, ich bin erst über die Schiene in der Bucht günstig an eine gar nicht üble Snare (kaum benutzt, ein Kratzer im Lack), einen unterirdisch eumeligen Ständer und Teil 1 von "Lerne & spiele Snare Drum" rangekommen. Das Heft geht wohl eher in die konzertante Richtung (Rudiments als solche werden darin nicht erwähnt), aber aus den Notizen darin schließe ich, dass er oder sie in etwa ein halbes Jahr in der Musikschule durchgehalten hat und kurz vor Schluss mit 5/4 traktiert wurde :(. Das muss echt nicht sein...


    Ne muss es auch nicht, aber nur weil du gerade zufälligerweise n Schnapper von einem No-Rudiments-Kid gemacht hast, sagt das leider nichts aus. Es gibt Kinder die haben Spaß am Set, es gibt Kinder die haben Spaß an Rudiments, dann gibts Kids die haben, egal wovon wir hier reden, nach einem Jahr keinen Bock mehr auf Schlagzeug, und wenn es blau leuchtet und fliegen kann. Genau von so einem Kind/Menschen...kann eben diese Snare gewesen sein und zufällig war dieses Buch dabei...da gibts zig Möglichkeiten :) Was jetzt nicht heißen soll, das du unrecht hast. Ich habe lange nur Rudiments gemacht und irgendwann nervts einfach total ab. Das selbst erlebte würde ich deswegen NICHT UNBEDINGT komplett weglassen, nur weil ich drunter leiden musste ;)


    Im groben ist aber alles gesagt und wir drehen uns um Kaisers Bart. Ich werde einfach mal ausprobieren wie weit andere Kids so sind, was sie schon gemacht haben bei anderen Lehrern, dann werd ich mal schauen was sie wollen und sich so für Mucke reinziehn und schauen, ob ich da irgendwie eine vernünftige Hilfe sein kann. EInfach mal ausprobieren. Vielen Dank für alle Meinungen!!

  • Vielleicht kann ich die Kids ja ganz hervorragend für Drums begeistern, nur bin ich eben kein Animateur bzw möchte keiner sein, soll heißen, der Unterricht sollte ein wenig Substanz haben. Oder?


    Das liest sich jetzt ein bisschen so, als ob es begeisterndem Unterricht an Substanz mangelt. Und da müsste ich widersprechen!


    Da Du aber eigentlich nur in Deiner Meinung bestätigt werden möchtest, wünsche ich weiterhin fröhliches Gelingen.

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