Tipps für präzises und gleichmäßiges Spiel gesucht

  • Also mein Tipp wäre ALLES was Du übst wirklich so langsam zu spielen, dass Du die entsprechende Figur PROBLEMLOS spielen kannst und zum Klingen bringst. Du hast NIX davon, Dich mit irgendwelchen bpm-Zahlen irre zu machen. Ich selbst bin jetzt wirklich nicht die Geduld in Menschengestalt, aber ein Ereignis hat mir ein Quäntchen Geduld spendiert: Hab mich mal (wie wohl jeder irgendwann ;) ) an den Song "Rosanna" rangemacht und den mal einfach wirklich "idiotisch" langsam gespielt, bis es sich gut angefühlt hat und ich hatte, UNGELOGEN, dieses eine Mal richtige Gänsehaut, weil das Ding wirklich auch geklungen hat. Dann das Tempo angezogen und wie gesagt, an diesem Tag gelang mir das. Heisst leider nicht, dass ich ihn auf Abruf gut spielen kann, ABER: Ich weiß, ich bin in der Lage, diese Erkenntnis is wichtig und das war ein Sprung in meiner Entwicklung.


    Fazit: Mach es so... Kontrolle kommt vor Geschwindigkeit oder Geschwindigkeit kommt durch Kontrolle... KEINESFALLS andersrum... Dann bist aufm richtigen Weg ;) Gutes Gelingen wünsch ich ;)

    Wer beim Üben gut klingt, wird nicht besser. - Sinngemäß nach Jojo Mayer



    Meine Spielsachen

  • Vielen Dank für Eure sehr hilfreichen Beiträge!


    Die Musik auf meiner MySpace-Seite ist (bis auf "Metataxi") nur ein Teil des Repertoires, welches die eingangs genannten Anforderungen voraussetzt.


    Ich spiele aber auch einiges an Pop- und Funksachen, die dahingehend ungleich präziser und beständiger sein müssen. Im musikalischen Kontext einer Big Band "verschwimmt" manchmal einiges an Dynamik und Präsenzen (nicht aber an Energie), in einem Singer-/Songwriter Kontext fällt man mit derlei Unregelmäßigkeiten aber umso mehr auf die Nase.


    Das ist dahingehend noch nicht wirklich passiert, und der Anspruch nach Präzision und Energie ist vielleicht "nur" mein eigener, aber ich weiss, wie es sich anhören sollte, es das aber zeitweise eben nicht tut.


    Den meisten Mitmusikern der Big Band fällt es gar nicht erst auf, wenn ich sie auf die ein oder andere unsaubere Stelle meinerseits anspreche, dennoch möchte ich diese damit nicht gutheissen.


    Und natürlich steht die Musikalität an erster Stelle. Es geht hier nicht darum die für den Song "richtige" Phrasierung herauszufinden, sondern die von mir und ggf. meinen Kollegen einmal festgelegte Phrasierung kontinuierlich beizubehalten.


    Und da höre ich (auch hier) immer wieder (heute morgen in einem Andy Newmark-Interview gelesen): Langsam üben!


    Ich bin da wohl zu ungeduldig....


    lG
    Daniel

  • Zitat

    Den meisten Mitmusikern der Big Band fällt es gar nicht erst auf, wenn ich sie auf die ein oder andere unsaubere Stelle meinerseits anspreche, dennoch möchte ich diese damit nicht gutheissen.


    Das is normal. Ich kenn das, wenn wir was aufnehmen, da hör ich auch Sachen und will die nochmals spielen und die anderen hören am Ende meist keinen Unterschied. DEIN Urteil is wichtig, recht so...

    Wer beim Üben gut klingt, wird nicht besser. - Sinngemäß nach Jojo Mayer



    Meine Spielsachen


  • Vielen Dank Hontes!!!!!



    MEGABEITRAG!!! Ich glaube an diesen (paar) Worten hab ich noch einige Jahre sogar zu beissen.


    Vielen Dank


    Omi

  • Hab nochmal über das Thema nachgedacht...


    Eigentlich hängt die ganze gleichmäßigkeit doch auch ganz stark mit Selbstbewußtsein zusammen.


    Glaube ich, dass ich an meinem Instrument etwas zu sagen hab (auch wenn es 5.10 min. das selbe ist), oder begleite ich eben was gerade gespielt wird so gut wie möglich, bin mir aber über meine eigene Rolle und Intensität nicht wirklich bewußt.


    Es geht bei diesem Teilaspekti ja um eine innere Haltung und ein Selbstvertändnis.


    Was denkt Ihr darüber?


    Omi

  • Ich muss da gerade an einen ehemaligen Schlagzeuger der Band meines Vaters denken. Dem hat man immer nachgesagt: "Du spielst ja wie ein Drumcomputer/Roboter". Und das mit einem etwas abschätzigen Unterton. Mein Vater fand das aber sehr gut. Mit der Meinung war er alleine in der Band.
    Jedenfalls hat man das auch über Jaki Liebezeit (Can) gesagt und ich finde seine Rhythmen genial. Allerdings wusste ich ihn früher nicht zu schätzen. So ändert sich auch der Geschmack. Ich mag beides. Es hängt auch von der Musik ab. Jazz lebt meiner Meinung nach u.a. von Variationen eines Grundmotivs, während beim Techno oder Disco eher das sehr gleichmäßige Spiel verwendet wird.

  • Sicherlich ist bei den genannten Leuten (und vielen mehr, die ihr Instrument scheinbar gerade mal ausgepackt haben und bereits nach einigen Stunden grooven wie die Irren) eine gehörige Portion Talent in die Wiege gelegt worden.


    Auch kommt sicherlich jeder auf anderen Wegen diesem gesteckten Ziel näher.


    Bei mir gehört sicherlich das manchmal eingeschüchterte Selbstvertrauen dazu, gepaart mit Konzentrationsmangel.


    Bin halt "Gala-geschädigt". Bei einem mehrstündigen Gig schaltet man bei musikalisch nicht so anspruchsvollen Titeln einfach mal ab. :rolleyes:


    Daran (in Kombination mit Soundentwicklung) muss ich arbeiten.


    Zusätzlich werde ich die bisher genannten Hinweise integrieren.


    Gruß
    Daniel

  • Endlich mal wieder ein spannender Thread...


    Ich bin der Meinung daß das viel mit Entspannung zu tun hat. Je sicherer ich mich in einem (musikalischen) Umfeld bewege desto
    leichter fällt es mir eine Sache konzentriert, aber nicht verkrampft (!!), zu tun.


    Dies geht durch Erfahrung und Übung, was Zeit braucht. Der Weg dahin kann bei dem einen stundenlanges Üben sein,
    beim anderen lockeres Zocken auf der Session - vorausgesetzt das Vokabular ist grundlegend vorhanden.


    Wie alles im Leben sehr individuell, aber entscheidend is dasses Spaß macht und Zufriedenheit bringt.


    Es grüßt


    der Sebo

    nosig

  • Mir hat die "Scope" Funktion meines E-drum Sets dabei ziemlich gut geholfen. Das Ding lügt nämlich nicht, man sieht jede Abweichung ganz genau. Ich hab damit glaub ich schon ganz gute Fortschritte bzgl. Timing gemacht.


    mfg Schnär

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