Frage zu Tom und BD Fellen (bescheidener Klang)

  • ... aber alleine dieses komische Scheppern klingt überhaupt nicht normal. Das tritt aber auch erst dann so richtig auf, wenn ich das Tom aufgehängt habe.


    Sind die Toms nicht freischwingend? Dann ist es nämlich "normal" dass sich der Klang sich z.T. dramatisch (zum Schlechten verändert), da dann der Kessel nicht mehr ungehindert schwingen kann. Hab ich letztes Jahr an einem alten Sonor HiLite schmerzlich erfahren können (zum Glück war's nicht meins).

  • Hi Sandman86,


    Du hast nach wie vor nicht beschrieben, was für Dich ein guter/brauchbarer Klang ist. Es würde wirklich helfen, wenn Du für uns mal den Sound Deines Set im Raum aufnimmst. Ich hab Jahre gebraucht, bis ich das Stimmen einigermaßen drauf hatte (und bin noch heute kein Könner). Es ist anfangs frustrierend, aber auch Stimmen muss - leider - sehr intensiv geübt werden. Und zwischen "eieiei, klingt das übel" und "boa, hammer" liegt leider manchmal nur eine 1/16 Schraubendrehung. Hab Geduld und hol Dir Hilfe: Lehrer buchen, Workshop besuchen, Videos gucken (Bob Gatzens großartige DVD hat mir beispielsweise sehr geholfen).


    Viel Erfolg!
    Hajo K


    P.S.: User Matzdrums hat mal einen tollen "Stimmfilm" produziert, der lohnt!


    P.P.S: Ist in dem Behringer ein Gate drin (und vielleicht aktiviert?). Irgendwie klingt das nicht nach den Buffer-Knacksern, sondern nach einem Noisegate. (Ein Noisegate schneidet jedes Signal ab, das unterhalb einer eingestellten Lautstärkeschwelle liegt. Damit will man störenden Geräusche in ruhigen Passagen unterbinden. Falsch/versehentlich eingestellt kann so ein Ding eine Menge Mist produzieren.

  • Tach auch. Also ich hatte das Problem auch erst wieder vor kurzem. Habe mir der Stimmigkeithalber auch ein neues 10er BRX Tom zugelegt weil am Set gar nix passte. Aber das ist ein anderes Thema.


    Ich versuche mal meine Erfahrungen aufzugliedern.
    Ich habe, das weis ich jetzt 3 grobe Fehler gemacht:


    1. Meine Einstellung zum "Rocksound". - Dachte ein Tom müsse Fett klingen und riesig volumig sein. Im nachhinein blödsin. Die Spannung der Felle muss zum Tom passen. Hatte es für den "fetten" Klang eher tiefer vom Sound gestimmt und das Reso-Fell tiefer als das Schlagfell.


    2. Unterschiedliche Felle - Ich hatte als Schlagfell ein Remo Ambassador Coated und als Reso ein Remo Diplomat. Hatte mal gelesen das das Reso schön schwingen muss um den "fetten" Ton zu transportieren.


    Meine Lösung zu 1 und 2: Habe "gleiche" Felle als Schlag und Reso genommen. In meinem Fall oben das Ambassador Coated und unten ein Ambassador Clear. Da ging schon mal einiges voran. Zudem habe ich beide Felle auf die gleiche Stimmung am Ende gebracht, bzw. auch das Reso-Fell leicht in der Stimmung fester / höher was das Nachschwingen verringerte.


    3. Das stimmen an sich - Habe auch die Methode mit dem Stock gemacht. War ich der Meinung an der Stimmschraube einen tieferen Ton zu hören hab ich logischer weise daran gedreht um ihn höher zu bekommen.


    Meine Lösung: Ich habe mir doch das Drumdial zugelegt. Ich muss sagen es hat mich um zwei Dimensionen im Stimmen vorangebracht und das Stimmen um einiges schneller gebracht.
    Grundsätzlich habe ich es angefangen wie die Kollegen vorher beschrieben. Felle runter, Tom sowie Spannreifen sauber gemacht. Fell drauf, mit den Fingern die Schrauben angedreht bis alle "gerademal" Kontakt zum Spannreifen hatten. Mit dem Stimmschlüssel jede Schraube (über Kreuz) 2 x eine halbe Umdrehung fest gezogen. ALLERDINGS hatte ich hier schon das Drumdial mittig auf dem Fell plaziert um die allgemeine Spannung im Auge zu haben.
    Zum Feintuning habe ich dann das Drumdial zu jedem drehen an den Stimmschrauben mit ein wenig Abstand zu selbiger plaziert. Am Ende hatte ich an jeder Schraube die gleiche Fellspannung. Zu guter letzt Feintuning mit dem Abklopfen durch den Stock gemacht. Fertig.


    Was auch nützlich sein kann und mir auch persönlich gefällt sind Evans Min-Emad. Finde ich zum Reduzieren von Obertönen besser als hässliches Gaffa auf die Toms bzw. Felle zu kleben.


    Und noch was.. wenn du gestimmt hast, vorausgesetzt du hast die Möglichkeit, lasse jemanden dein Drum spielen und stelle dich davor. Ich habe festgestellt, dass sich das Set fast immer "irgendwie" bescheiden anhört wenn man selbst spielt und hören will wie es gestimmt ist. Schnapp dir den Basser, Gitarrist oder wen auch immer und stelle dich vors Set. Hört sich meist komplett anders an als wie wenn du aufm Stuhl dahinter spielst.


    Grüsse..

  • Das ist der momentane Sound mitm Handy aufgenommen:

    Ich muss zugeben, dass klingt äußerst bescheiden. Insbesondere die Bassdrum hat so gar kein Fundament.


    Bin gespannt, was die neuen Felle bringen! (Von dem Dial halte ich ganz persönlich nix. Ich bin überzeugt, dass man als Drummer sein Gehör schulen muss und dann kommen auch die Fortschritte. Auf dem Weg dahin gibt's leider keine Abkürzung.)


    Hast Du schon mal in Matz Stimmfilm reingeschaut? Ich finde, die Kombination aus sehen und gleichzeitig hören hilft viel. Bücher (wie die allseits beschworene Drum Tuning Bible) haben mir gerade am Anfang überhaupt nicht geholfen. Die Tipps waren erst später hilfreich.


    Viel Erfolg,
    Hajo K

  • Das Problem beim Stimmen ist, wenn man keine genaue Klangvorstellung vom Ergebnis hat, bringen die Anleitungen(Drum Tuning Bible) nicht sehr viel.
    Man bekommt so hin das sie klingen, aber nicht so wie man es sich vll wünscht.

  • Hi m4ster,

    Das Problem beim Stimmen ist, wenn man keine genaue Klangvorstellung vom Ergebnis hat, bringen die Anleitungen(Drum Tuning Bible) nicht sehr viel.

    Stimmt - und die muss sich erst einmal bilden. Mein Problem (und vermutlich das vieler Stimmanfänger) war anfangs, dass ich unter den vielen, vielen Obertönen eines Felles einfach keine Orientierung fand. Weder konnte ich ein Bild vom Grundton der jeweiligen Trommel finden, noch hören, ob die Tonhöhe an der jeweiligen Stimmschraube zu den anderen passt. Und dann noch die Komplexitätsverdopplung durch das zweite Fell, das ist einfach verdammt viel für Stimmanfänger. Mir war anfangs auch nicht klar, dass Trommeln Bereiche haben, in denen sie optimal klingen. Ich hatte mir das "linear" vorgestellt, als klänge die Trommel in jedem Stimmbereich gleich gut. Tja.


    Mir hat geholfen, Bob Gatzen auf seiner DVD zuzuschauen und gleichzeitig zuzuhören. Ich erinnere mich noch an einen Sound, den ich schon mal ok fand und eine Sek. später sagt er "Yikes! This is what I call the doggie doodoo." Was immer das genau bedeutet, er fand den Sound total mies und wenig später konnte ich hören, wie er das Ding sauber bekam. So hab ich peu a peu meine Ohren geschult. Naja ... nicht, dass ich jetzt der Stimmmeister wäre, aber die einfacheren Sachen krieg ich jetzt hin. Es braucht Zeit und gute Hörbeispiele. Dann kann man auch mit der "Bible" weiterarbeiten.


    Gruß
    Hajo K

  • Abgesehen davon das die Toms viel zu tief gestimmt sind!!!! Du solltest dich fragen ob du deinen Wunschsound mit den Kesselgrößen realisieren kannst! Das wabbelt mehr als das es klingt. Mein Tip geh mal zu einer örtlichen Musikschule und frag mal ob dir einer der Lehrer das Set mal stimmt und dir ein paar Tipps gibt. Wenn du dem nen Zwani in die Hand drückst hilft dir das mehr als für irgendwelche Felle die dir vielleicht gar nicht zusagen viel Geld auszugeben.
    Der kann dir dann mit sicherheit auch brauchbare Tips zum Fellkauf und deinen Soundwünschen geben! Ansonsten ab zum nächsten Musikgeschäft mit anständiger drumabteilung fahren und mal Snare,Bassdrum und ein Tom einpacken...vorher telefonisch abklären ob das ok ist und dir da rat holen......ansonsten wirds halt trial and error und das ist teuer!

  • Also die Ambassador Coated find ich vom Klang wesentlich besser als die PS4, soviel ist mal klar. Wahrscheinlich waren die wirklich zu abgenutzt. Die DrumDial, welche ich halt einfach mal ausprobieren wollte, ist dagegen ne ganz andere Geschichte. Entweder ist das Teil einfach nur super ungenau, ich bin zu blöd es zu benutzen oder ich mache beim Zentrieren des Fells bzw. Auflegen des Spannreifens schon einen so riesigen Fehler, der das Teil unbenutzbar macht. Ich tune z.B. jede Schraube auf 75. Bin ich wieder bei der ersten angelegt steht diese plötzlich auf 77 und auch alle anderen Schrauben stehen dann bei völlig unterschiedlichen Werten. hat das Fell an einer Schraube mal die Spannung 70 und auf der gegenüberliegenden Seite plötzlich nur 75 oder gar schon 75, obwohl die Schraube nur handfest angezogen ist. Da stimmt also irgendwas ganz gewaltig nicht.


    Auf jeden Fall habe ich mein Reso Fell neu gestimmt und das hat auch alles soweit gepasst, auch vom Hören her. Hab dann die neuen Ambassadors aufgezogen und vom Abklopfen der einzelnen Schrauben her auch ganz gut hinbekommen und dennoch habe ich bei der 10er Tom einfach nur einen total metallischen Sound. Das klingt mehr nach ner Snare als nach nem 10er Tom und dabei sind sowohl das Reso- als auch das Schlagfell nicht übermäßíg hoch gestimmt.


    Ich muss wohl doch einfach zu nem Musiklehrer oder zum Händler fahren, denn anscheinend bin ich einfach nur zu unfähig ein Schlagzeug auch nur annähernd gut zu stimmen. Ich hab gestern und heute jeweils 2 Stunden alleine an der 10er Tom verbracht und NICHTS auf die Reihe bekommen. Kann es evt. sein, dass die Spannreifen verzogen sind? Zumindest konnte ich beim Überprüfen nichts dergleichen feststellen, aber das muss ja nichts heißen.

  • Hi Sandman,

    Da stimmt also irgendwas ganz gewaltig nicht.

    doch das stimmt absolut. Ein Fell zu stimmen, bedeutet nicht, einzelne, voneinander unabhängige Schrauben anzuziehen, sondern mit der gegenseitigen *Abhängigkeit* zu leben.


    Und das heißt: Wenn Du die erste Schraube auf eine bestimmte Spannung bringst, hast Du das ganze Fell und eben nicht nur diese Stelle unter Spannung gesetzt. Ziehst Du eine weitere Schraube an, verändert sich nicht nur dort lokal die Spannung, sondern außerdem die an allen anderen Punkten, nur eben etwas geringer. Genau das zeigt Dir auch das Messgerät an. (Solche Dials gaukeln (gerade einem Anfänger) aber vor, dass man je Schraube einen Wert individuell einstellen könnte. Das wäre natürlich traumhaft.)


    Der Clou ist hier, *langsam* vorzugehen (= mit sehr kleine Schraubendrehungen) und die tiefer gestimmten Zonen des Felles behutsam auf die Spannung des höher gestimmten Bereiches zu ziehen. (Der, wie gesagt, seinerseits in der Tonhöhe/Fellspannung mit steigt.)


    Aber nimm doch den Rat an und lass Dir das einmal von einem Lehrer zeigen, das bringt Dich erheblich weiter.


    Viel Erfolg wünscht
    Hajo K


    P.S.: Nicht aufgeben, irgendwann klappt das. Stimmen sieht halt viel, viel leichter aus, als es tatsächlich ist.
    P.P.S.: Hat Dir der Stimmfilm von Matzdrums etwas weitergeholfen? ;)

  • Hatte die letzten Tage wenig Zeit um mich weiter mit meinem Set zu beschäftigen. Der Stimmfilm hat aber nochmal sehr geholfen, ja. Nächste Woche werd ich nen Termin beim Musikhaus bzw. Schlagzeuglehrer organisieren. Die DrumDial ist mMn ziemlich großer Müll. Hatte es die Woche mit dem Teil ja nochmal ausprobiert und nach ner Ewigkeit nen halbwegs akzeptablen Sound gehabt. Heute morgen waren die Werte dann wieder komplett anders, obwohl die Tom nur rumstand. Hab dann nach Gehör gestimmt und festgestellt, dass man sich einfach nur richtig drauf konzentrieren und sich drauf einlassen muss. Dann hatte ich in ca. 15 Min (das Fell hatte ich nochmal komplett runtergenommen) wieder den gleichen halbwegs akzeptablen Sound hinbekommen, für den ich mit der Dial gut 2 Stunden gebraucht hatte. Ich schick das Ding auf jeden Fall wieder zurück. Eines der größten Probleme ist für mich aber wirklich, dass ich noch garnet wirklich weiß wo ich mit dem Sound hin will und ob ich dann die Schrauben lieber nochmal ein Stückchen anziehe oder los drehe. Wenn man da als blutiger Anfänger nicht eine genaue Vorstellung hat, dann ist das ganze nur sehr schwer zu realisieren.


    Aber jetzt nochmal was anderes: Ist das Drum Tuning Buch von Nils Schröder zu empfehlen? Habe nur gutes drüber gehört. Ich glaube, da investiere ich lieber 15€ in so ein Buch als 70€ in irgendein Hilfsmittel, dass nicht mal ansatzweise funktioniert und einen nur in den Wahnsinn treibt.

  • Ich glaube, da investiere ich lieber 15€ in so ein Buch als 70€ in irgendein Hilfsmittel, dass nicht mal ansatzweise funktioniert und einen nur in den Wahnsinn treibt.


    Tu das. Meiner Meinung nach gut investiertes Geld.

    Gruß Gerd



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