BD/OH Mics, die auch für andere Instrumente/ Richtung 70's Jazz Funk

  • Hey (ganz unten steht ne Zusammenfassung, dann müsst nicht alles lesen ^^)
    ich hab mir vor nem Monat nach 7 Jahren vergeblichem Bfd und Superior Programmieren ein Gretsch Catalina Set gekauft und dank E-Drums-Erfahrung konnte ich auch ganz gut loslegen (umstieg ist trotzdem nicht so easy, wie ich gedacht habe). Ich favorisiere nun einen möglichst funkigen Sound und das hat mich bei dem Set auch überzeugt, weswegen ich es gekauft habe. Also es soll möglichst nach 70's JazzFunk klingen. Jetzt stellt sich nur die Frage, welche Mics ich dafür nehmen soll?
    Ich hab hier bereits ein Shure Sm57 (vor Snare) und ein Rode Nt1a (das hab gezwungener maßen vor die BD gehängt). Sind halt meine einzigen Mics. Nach allem was ich hier und woanders gelesen hab, fehlen eigentlich nur noch zwei OH Mics um dem Sound recht nah zu kommen. Snare und Sm57 sind ja früher glaub auch nicht unüblich gewesen. Das Nt1 vor ner BD wahrscheinlich schon, der Sound überzeugt mich auch (im Vergleich) zur Snare nicht so richtig, is halt ein typisches Gesangmic. Weiß jetzt nicht ob ein 112 oder Beta52 inordnung sind für die BD...ich hab hier gelesen das das Standard Rock-Pop Mics sind und viel aus ner billigen BD rausholen, aber auch wenig aus ner hochwertigen BD und eventuell zuviel färben (Meine BD ist jetzt auch nicht super hochwertig, kommt aber vielleicht noch ^^). Vielleicht liegts auch nur bisher an meinem Unvermögen mit dem NT1 und der BD ^^ ..?


    Zuerst wollte ich mir ja ein Set holen mit 8 Mics drinne, weil es einige Tracks gibt, die ich aus der Zeit mag, die auch schon ziemlich komplett abgenommen sind...so klingts jedenfalls, vielleicht sind die OH's auch nur sehr nah positinioert worden...k.a.?
    Jedenfalls will ich mri lieber n hochwertiges BD-Mic / OH Mics hollen. Dafür sollten diese aber auch noch gut sein, wenn ich mal andres Percussion zeug und Bläser Posaune/Trompete/Querflöte oder Git einspielen (lassen) will.
    Wär das EV RE20 da ein Kandidat für die BD? Ist ja auch wie das Nt1 Großmembran, aber soll wohl natürlicher sein und nicht so krasse Höhen haben wie das Nt1, mehr mittel/tief betont. Die OH Mics würde ich bei den anderen Instrumenten dann eben auch sozusagen als Room/Ambience Mic aufhängen.


    Also kurz zusammengefasst, hochwertige BD/OH Mics die ziemlich universell für andere Instrumente auch noch eingesetzt werden können. Und am besten für 70's Jazz Funk Zeug eingesetzt werden können :)


    Achso, Budget so ca. 400 Euro (wobei ich auch aufm gebraucht markt schau und da grad ein ev re20 für 300€ bekommen würde z.b.)

    2 Mal editiert, zuletzt von hazakua ()

  • Da mein billig BD Mik kaputtgegangen ist, habe ich auch ein NT1A vor meiner Bassdrum.
    Der Sound überzeugt mich - es ist zugegeben schwerer zu mischen, aber mit Den richtigen Tools klingt es gut. Ob das auch für Jazzfunk gilt, weiß ich nicht. Im Zweifel aber erst mischen lernen (bzw. es versuchen), bevor du unnötig Mics kaufst. Denn die werden auch nicht direkt vollkommen deinen Wünschen entsprechen.
    Als Overheads kannst du zu zwei Kleinmembranern greifen, wie etwa Rode NT5, Oktava Mk012 o.ä.
    Ich benutze zwei Akg Perception 170, geht auch gut. Die Lineaudio Kleinmembraner sollen unschlagbar sein für den Preis - schau dich um!

  • ich bin absoluter fan von den neumann tlm102ern.... 2 stück als overhead, eins vor die bassdrum und dein drumset klingt 1:1 so wie im raum hörbar.... du hast dann im mix alle freiheiten, das set nach deinen vorstellungen klingen zu lasssen...


    bei deiner budget grenze wirds schwierig, aber meine empfehlung:


    1x Audix F6 für die Bassdrum (geht auch für Amps und evtl. Blech Bläser) 125€
    2x Rode NT1a als Overheads (geht auch für Vocals, Amps, Flügel, Klavier, Streicher, Akustik Gitarre, Bläser, Percussion, etc. - bester Allrounder fürs Geld) 378€


    dann biste zwar bei 503€, hast aber wirklich was brauchbares

  • Zuerst wollte ich mir ja ein Set holen mit 8 Mics drinne, weil es einige Tracks gibt, die ich aus der Zeit mag, die auch schon ziemlich komplett abgenommen sind...so klingts jedenfalls, vielleicht sind die OH's auch nur sehr nah positinioert worden...k.a.?
    Jedenfalls will ich mri lieber n hochwertiges BD-Mic / OH Mics hollen. Dafür sollten diese aber auch noch gut sein, wenn ich mal andres Percussion zeug und Bläser Posaune/Trompete/Querflöte oder Git einspielen (lassen) will.
    Wär das EV RE20 da ein Kandidat für die BD? Ist ja auch wie das Nt1 Großmembran, aber soll wohl natürlicher sein und nicht so krasse Höhen haben wie das Nt1, mehr mittel/tief betont. Die OH Mics würde ich bei den anderen Instrumenten dann eben auch sozusagen als Room/Ambience Mic aufhängen.


    das re 20 ist ein dynamisches Mikrofon und für den angedachten zweck vermutlich die bessere Wahl.

  • Schade, ich hatte schon gehofft, 'nen D6 für den von Note The Ghos genannten Preis zu bekommen ;)


    Nachdem die von Luddie erwähnten Punkte abgehakt sind...


    Geh ich recht in der Annahme, dass du einen eher warmen BD-Sound mit wenig Kick suchst?


    Ich würde es mit einem D112 (auch preislich am attraktivsten) versuchen.
    Als Ausgangspunkt: außerhalb der BD am Reso mit etwa 20 cm Abstand und auf etwa der Hälfte zwischen Mitte und Rand der BD (zur, falls Vorhanden, dem Loch abgewandten Seite) ggf. Popkiller noch dazwischen.
    Letztendlich muss du es aber selber für dich ausprobieren, da Spielweise, Fellwahl, Klang der Trommel, Stimmung, Art des Beaters und einige weiter Punkte ebenfalls mit in den Klang einfließen.


    Das D6 besitzt, wenn ich mich recht entsinne, eine Anhebung bei den Bässen und den Höhen, so dass ein recht moderner BD-Sound die Folge ist... definitiv ein gutes Mikrofon, was ein durchsetzungsstarkes Signal liefert, aber man sollte schauen, ob dieser Sound einem gefällt. Wenn nicht, ist man mit einem der anderen Klassiker besser beraten.


    "Tricks" wie z.B. ein gegateter Sinus bei ~50-60 Hz sind natürlich weitere Möglichkeiten, die es zu probieren gilt, um sich dem vorgestellten Klang zu nähern.

    3 Mal editiert, zuletzt von openwater ()

  • danke für die flotten antworten, geht hier doch immer deutlich schneller als im recording.de/drums forum ;)
    Luddie: danke das du mich erinnert hast, das man nicht der gear-sucht verfallen sollte ... an der bd werd ich erstma noch n bisschen rumschrauben müssen...klar der erste gedanke war "andret geileret mic, dann klingts auch geil" ... das catalina jazz kommt ohne resoloch, das klingt für jazz finde ich geil, bei funk gefällts mir auch gut, aber um bisschen mehr kick zu kriegen werd ich erstma ein reso mit loch bestellen und ich werd glaub auch nich mit nem Re20 anfangen (dann kann ich mir ja schlecht behringer OH Mics kaufen). Lieber erstma mim Beta52 oder wie erwähnt D112 anfangen, sollten ja auch schon gute Ergebnisse liefern und das Nt1 dann vielleicht ma als OH probieren.


    Sind denn das Beta52 bzw. D112 genauso Evergreens wie z.B. das Shure Sm57?


    Denkt ihr, dass wenn ich mir in nem Jahr eventuell doch n Re20 hol, das Beta52/D112 nich mehr benutzen werde? ALso klar, ihr könnt das nich für mich beantworten, aber meine erste Git für 100 Euro hab ich seit dem kauf einer 500 Euro Git auch nich mehr angepackt...ich glaub ich muss das Schwaben(Sparen)-Syndrom unterdrücken :D.


    Werd mir nochma den super Beitrag von Hajo reinziehen, wo er das Beta52 mit dem D112 vergleicht (und noch zwei weitere)

  • Sorry, kam von mir etwas von oben herab daher!


    Ich wollte eigentlich sagen, dass man Geld sparen kann, wenn man diese Recordinggeschichten immer dort anfängt zu denken, wo es noch gar nicht um sie geht. Oder eben anders gesagt: einen 70er Vintage Sound bekommst du dann am ehesten hin, wenn das, was du in deinem Raum erzeugst, schon so klingt. Das ist auch der Ansatz guter Tonleute, auch solcher, die einen Haufen teures Zeug zur Auswahl haben.


    Ich würde an deiner Stelle folgendes machen: Preisbereich abstecken und dann das Netz nach den Typen durchforsten, von denen du glaubst, dass sie passen könnten. Klingt dein Raum beckenmässig eher spitz, würde ich von Mikros die Finger lassen, die eher scharf färben. Das tun zB dynamische Mics als Overheads mehr als Großmembraner. Bei denen wiedrum gibt es günstige Kandidaten, die sich durch die sogenannten "China-Höhen" bemerkbar machen, also relativ harsche Klanganteile besitzen.


    Bei Overheads würde ich zu Großmembran Kondensatoren raten, die dürften deinem Sound entgegenkommen und sind vielseitig einsetzbar. Rode NT2 gebraucht zB. Erstaunlich gut sind auch (und bei dem Preis natürlich aus China) die Studio Projects B1.


    Zum Thema Kickdrummikrofonierung ist dieser Artikel sicherlich nicht uninteressant:


    http://recordinghacks.com/2010/09/07/bass-drum-microphones/


    Ich selber benutze ein Beta52 (klingt runder als das recht mittige D112, wie ich finde), oft in Kombination mit einer Yamaha Subkick oder einem Großmembran Kondensator. Da funktioniert zB auch ein Audio Technica 4033 gut, sehr schön auch ein AT 4047. Funktionieren tun dafür auch wieder zig andere.


    Wenn du einen natürlichen BD-Sound haben möchtest und nur ein Mic verwenden willst, ist vermutlich ein Kondensator-Großmembraner vor dem Reso eine gute Wahl. Da empfiehlt sich was, was pegelfest ist (hohe SPL) und möglicherweise auch ein bisschen färbt.


    Dann musst du dich nur noch ein paar Wochen mit deinem Kit und den Mics einschliessen, alles im Netz verfügbare lesen und dann wirst du irgendwann die Mics auswählen können, die dann wirklich maßgeschneidert passen. ich wage mal zu behaupten, dass es beim Thema Recording ungefähr so ist, wie beim Thema Handtechnik oder Setstimmen: man kann sich Tipps im Netz holen aber das wars dann auch. Wie man per Internet aus deinem unbekannten Spiel mit deinem unbekannten Raum auf einem unbekannt gestimmten Set einen bestimmten Sound herausholen kann, könnte dir wahrscheinlich nichtmal einer der besten Tonleute der Welt mitteilen.


    Fazit: vielseitige Grundausstattung zulegen und dann schrauben.


    lg
    max

  • Hi hazakua,

    Weiß jetzt nicht ob ein 112 oder Beta52 inordnung sind für die BD...ich hab hier gelesen das das Standard Rock-Pop Mics sind und viel aus ner billigen BD rausholen, aber auch wenig aus ner hochwertigen BD und eventuell zuviel färben (Meine BD ist jetzt auch nicht super hochwertig, kommt aber vielleicht noch ).

    zu RE20 kann ich nicht viel sagen, außer dass es jemand mal mit Erfolg vor meine Jazz Bass gepackt hat. Aber ich hab mal einen ausführlichen Test mit D112 und Beta52 gemacht. (Und mich danach für das Beta52 entschieden.) Dass BD-Mikros färben ist nicht selten, weil oft gewünscht. Das D112 empfinde ich persönlich als "old school", mir ist es etwas zu mufig, aber der Sound war ja früher häufig zu hören. Am anderen Ende der Skala sind das Audix und das Sennheiser e902 zu Hause. Prima für mehr Metalklick, nervig für meine Ohren. Das Beta52 liegt dazwischen. Das RE20 hat mir jemand mal vor die Jazz Bass gepackt und das sehe ich häufiger.



    Bei den Overheads sind Neumänner ganz sicher keine falsche Wahl, aber dem dürfte Dein Budget von vornherein (auch gebraucht) Grenzen setzen. Ich nutze inzwischen zwei Oktava MK-102, die hier - mit Recht, finde ich - einen ausgezeichneten Ruf haben. (Da sie nicht so extrem/künstlich auf Höhen getrimmt sind, wie m.E. die Rode NT5, kannst Du sie ganz sicher auch erfolgreich für andere Instrumente einsetzen.) Gebraucht gekauft solltest Du im Budgetrahmen bleiben.


    Am Ende bleibt's natürlich bei den wichtigen Hinweisen von Luddie: It's you and your kit!


    Viel Erfolg!
    Hajo K


    P.S.: Ich kann mir nicht vorstellen, dass Du das Beta52 z. B. wieder hergeben wolltest. Aber wenn ... das Ding kennt nun wirklich jeder.
    P.P.s.: Stichwort Großmembraner: Die OHs im obigen Test sind sind günstige (aber überraschend gute) T-Bone SC450. Mit Rode NT2 liegst Du ganz sicher qualitativ drüber. Meine Oktava haben den Vorteil, dass man sie wechselweise mit Großmembranaufsatz oder Kleinmembranaufsätzen (mit Kugel, Niere, Superniere) versehen kann.

  • Luddie: hat nicht von oben erhab gewirkt, das war schon ernst gemeint, das ich dein Tipp erst ma auf den Klang zu achten, vor die Auswahl von teuren mics, setzen werde ;). Übrigens, danke für den Link und die Infos, auch an Hajo, wobei Neumänner wie gesagt mein budget sprengen würden. Ich glaub am Ende wirds erstmal ein D112/Beta52 und Oktava Mk102 (hab hier auch viel gutes über die gelesen)
    danke

  • Habe ich das richtig verstanden? Du hast bereits ein Rode NT1 Großmembran-Kondensator-Mic und ein SM57 - und Du möchtest erweitern mit Mikros, mit denen Du Dein Set abnehmen kannst, die aber auch universell für andere Aufnahmesituationen tauglich sein sollen?


    Dann würde ich Dir von Beta52, D6, D112 etc. eher abraten - denn diese Mikrofone sind Spezialisten, die sich nicht sonderlich gut universell einsetzen lassen. Sie eignen sich neben der BD vielleicht noch für tiefe Toms oder für den Bassamp, aber nicht z.B. für Vocals oder eine Akustikgitarre oder eine Panflöte oder was auch immer...


    Aus diesem Grund fand ich Deinen Ansatz, ein Mikro zu kaufen, dass BD kann aber eben auch anderes, ziemlich sinnvoll - das RE20 (oder auch das RE27N/D und vielleicht auch das neue RE 320) wäre hier ein solcher Kandidat, schauen könntest Du auch nach einem Sennheiser MD441 (bzw. der Blackfire-Variante BF541). Mit diesen Mikros kannst Du alles aufnehmen und: sie können auch BD. Am EQ wirst Du bei diesen Teilen etwas mehr für die BD schrauben müssen, weil sie eben die Bassbetonung und die Senke in den Tiefmitten nicht schon eingebaut haben - deshalb solltest Du für diesen Kanal einen EQ mit mindestens zwei parametrischen Bändern verfügbar haben, besser drei. Wie diese Mics (von EV das RE27N/D, ist aber dem RE20 sehr ähnlich) in der BD klingen, kannst Du hier hören.


    Wenn Du eines der genannten Mics nehmen würdest, hättest Du:


    1x RE20 / MD441 (BD)
    1x SM57 (Snare)
    1x NT1 (OH)


    Wenn Du später nochmal zwei Kleinmembraner dazu nimmst, dann könntest Du das NT1 zusätzlich zum dynamischen Mic in der BD vor das Reso stellen für den Tiefbass. Beispiele, wie das dann klingt, findest Du oben in dem Link auch - dort war es ein C414B-ULS für das Reso (Dein NT1 würde vielleicht etwas weniger Tiefen einfangen, aber prinzipiell würde es damit genauso gehen).

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