E-Drum für unser Kind?

  • Hallo,
    seit einem Jahr wohnt ein süßer 9-jähriger bei uns, dessen größter Wunsch es ist, Schlagzeug lernen zu dürfen. Wünsche erfüllen gehörte leider bis zu seinem Einzug bei uns noch nicht zu seinem Leben, aber diesen großen Wunsch, mit welchem er uns wirklich seit 12 Monaten in den Ohren liegt, konnten wir ihm bisher nicht erfüllen. Platz wäre in unserer Wohnung jede Menge, aber es ist eben eine Mietwohnung und unser Vermieter würde ein herkömmliches Schlagzeug nicht dulden.
    Ich habe nun ein wenig gegründelt, da Schmusemonsters Geburtstag in zwei Monaten ansteht und mein Mann und ich uns nun doch entschlossen haben, ihm wenn irgend möglich diesen Wunsch zu erfüllen. Meinerseits ist eine musikalische Vorbildung da (habe jahrelang Klavier und Gitarre gespielt), aber von Drums null Ahnung.
    Desterwegen erhoffe ich mir hier konstruktive Tipps.
    Eignen sich E-Drums für Kinder zum Schlagzeig-Erlernen und -Üben? Wenn ja, worauf sollten wir beim Kauf achten? Natürlich käme erst einmal nur etwas in überschaubarer Preislage in Frage, da Schmusemonsters Durchhaltevermögen erst einmal auf den Prüfstand muss. Ich möchte dann nicht irgendwann 700 bis 1000 Euro in einer Zimmerecke verstauben sehen.


    Ach ja, wie finde ich denn den richtigen Lehrer? (wohnen Nähe Dresden)


    In Erwartung erhellender Ratschläge beste Grüße
    Stella

  • Hallo,


    Als erstes solltest du tatsaechlich einen Lehrer ausfindig machen, denn ohne gezielten Unterricht ist die Gefahr Gross, das er sich falsche Techniken angewoehnt und ggf die Lust daran schneller verliert.


    Ich wuerde vorschlagen, nicht direkt ein Schlagzeug zu kaufen sondern ihm erstmal den Unterricht zu ermoeglichen.


    Beim Kauf eines E-drum Schalgzeugs solltet ihr euch bewusst sein, das auch das nicht voellig lautlos ist. Einerseits der Trittschall und guenstige Edrums haben oft Gummipads statt Meshheads und erzeugen so auch Gerausche. Vielleicht ist es ja doch moeglich, dass er auf einem akustischen Schlagzeug spielen darf, wenn er sich an 1-2 mit den anderen Mietern abgesprochene Stunden am Tag einigt. Ausserdem wird beim Unterricht hoechstwarscheinlich ein akustisches Schlagzeug verwendet. Der Umstieg von A-Set auf E-Set ist deutlich einfacher als umgekehrt!


    Damit der Wertverlust nicht ganz so gross ist koenntet ihr ausserdem ueber einen Gebrauchtkauf nachdenken. Da ist in der Preisklasse zumindest bei Akustik Sets schon ein gutes Mittelkasse Set drin. Bei den E-drums kenne ich mich da nicht wirklich aus.



    Gruss knobson

  • Von E-Drums habe ich keine Ahnung.
    Besser wäre wohl ein akustisches Set um die Spieldynamik zu lernen. Wenn die Möglichkeit dafür aber nicht gegeben ist ist ein elektronisches aber besser als nichts.
    Ich würde ihn gegebenfalls erstmal zum Unterricht schicken und dann weitersehen. Für den Anfang kommt man mit einem Übungspad schon sehr weit. Und wenn es sein Traum ist Schlagzeug zu lernen gehört das auch dazu.


    Zum Lehrer:
    Da gibt es einige Möglichkeiten in Dresden. Kommt drauf an was du suchst. Die Musikschulen gegeben nur in der Schulzeit Unterricht. Daneben gibt es einige private Lehrer die es hauptberuflich machen und durch die Hochschule für Musik und Kunst auch Studenten die ein paar Schüler haben. Letztere findet man über ihre Aushänge im Zoundhouse oder diverse Anzeigen.


    mein Lehrer:
    http://www.schlagzeugunterricht-dresden.de/index.php


    andere:
    http://www.ronnygarz.de/schlagzeugunterricht.html (bei dem war ich auch mal und kann ihn empfehlen)
    http://www.musik-anzeigen.com/detail.php?LNr=24974 (kenne ich nicht)
    http://www.jariivangohl.de/Home/Schlagzeugunterricht.html (unterrichtet teilweise bei meinem Lehrer mit und kann wohl besonders mit Kindern sehr gut)

  • Danke, das hilft mir schon mal sehr viel weiter.
    Dann würden wir uns doch erst einmal mit einem geeigneten Lehrer in Verbindung setzen. Vor allem suchen wir einen mit besonders hippeligen Kindern geduldigen Lehrer. Die Links zu den Dresdner Lehrern kommen da goldrichtig. Ganz besonderen Dank dafür.
    Eine Musikschule käme für uns aus genau diesem Grunde nicht infrage: dass dann eben kein Unterricht in den Ferien ist. Unser Schmusemonster braucht aber unbedingt Kontinuität.
    Ich setze mich also mal in Bewegung.
    Optimistische Grüße,
    Stella

  • Hallo,


    E-Drums eignen sich zum Erlernen des Schlagzeugs in etwa so gut wie ein Keyboard für Klavier, nämlich nur sehr eingeschränkt, manche Leute würden auch sagen gar nicht, andere wiederum sind da recht tolerant. Es kommt eben immer darauf an, was am Ende dabei herauskommen soll und wie die Ansprüche sind.


    Auf was ich übe, ist dem Mieter unter mir ziemlich egal.
    Er denkt ohnehin, dass gerade die Welt untergeht.
    Das Stichwort heißt "Trittschall" und es entsteht nicht nur beim Treten, sondern auch beim Schlagen.


    Grüße
    Jürgen

  • Hallo,


    ich spiele seit ca. 2 Jahren Schlagzeug. Ich habe von Anfang an ein Roland E-Drum mit Mesh-Heads auf den Toms und Snare.
    Wenn er die Möglichkeit hat regelmäßig auf einem Akkustischen Schlagzeug spielen zu können (z. B. Unterricht) kann ein Elektrisches Set nehmen.


    Ich hatte noch keine Stunde Unterricht, hab mir alles selbst beigebracht oder im Internet durch Tutorials angelernt.


    Wenn ich heute anfangen würde, Schlagzeug zu spielen würde ich versuchen, einen geigneten Platz für ein Akkustisches Schlagzeug zu finden, da es sich besser spielen lässt und dynamischeres Spielen möglich ist.


    Fals du noch Fragen hast kannst du mir gerne eine PN schicken ! ;)


    Grüße Mr D

    Roland TD-30 Sound-Modul, Roland TMC-6 Midi Converter, drum-tec Sapeli Pro-Series, dw & Gibraltar Hardware, Roland & Yamaha Cymbals, VicFirth Sticks

  • Hi,
    habe seit 1 Jahr auch eine 9 Jährige Schülerin. Bei ihr zuhause steht ein E-Dumset, auf dem ich auch sie unterrichte. Aber seitdem ich sie vor ein paar Monaten auf einem A-Drumset spielen lassen habe, ist die Wahl für die Kleine eindeutig geworden.
    Daher würd ich empfehlen, falls irgendwie möglich (man kann A-Drums auch dämpfen/leiser machen) sich ein A-Drumset zu kaufen. Meiner Meinung nach ist dann der Spaßfaktor auch größer und hält länger.


    In dieser Preiskategorie sind A-Drums qualitativ besser als E-Drums, zumindest hab ich die Erfahrung gemacht. Beispiel die HiHat, bei den E-Drums ist der HiHat-Controller meistens sehr schwer kontrollierbar.


    Lg
    Binh

  • Sorry, wenn ich jetzt mal zum Thema "Schlagzeug=laut" und Nachbarn etwas loswerden möchte.
    Es kommt wohl wirklich auf die Bauart des Hauses an. Uns hat jeder gesagt, das Schlagzeug vom Sohnemann muss in den Keller, sonst würde sich das so arg durch Wände und Decken übertragen, daß andere keine Ruhe mehr hätten.
    Nun habe ich es doch erst mal in seinem Zimmer (1.Stock) aufgebaut....und es ist überhaupt kein Problem!!!
    Eine Etage tiefer im Wohnzimmer höre ich ein leichtes wummern der BassDrum, wenn er übt, sonst stört niemanden etwas.
    Ich weiß nicht, wie sich ein E-Drum vergleichsweise anhören würde, aber ich bin für Sohnemann total weg davon.
    Außerdem hört sich ein Drum-Schüler tausendmal besser an, als Kids, die Flöte oder anderes lernen (müssen), so Drum-Übungen haben wenigstens etwas kontinuierliches, und es quietscht nicht ;)
    So sind zumindest meine Erfahrungen...natürlich denkt erst mal jeder Vermieter "Oh Gott", aber verbieten kann er es eh nicht ;)
    Grüssle
    macleho

  • sorry, gute Analyse der Akustik von Massenquartieren, aber nicht des eigentlichen Problems


    ich war neulich wieder in Brasilien und da darf jedes Kind mit nem Schlagzeug in nem Haus ohne Dach in einer Wohngegend trommeln und keiner regt sich auf


    Das Problem ist also: die Gesellschaft hier hasst Kinder und noch viel mehr, wenn sie laut sind


    Nix für ungut


    Meine Empfehlung: Nachbarn informieren, ne Rechtschutzversicherung, Jürgen K. anfragen and "fight for childrens rights"


    :thumbup:

  • Wie schon gesagt wurde, ein akkustisches Schlagzeug kann man durchaus etwas abdämmen. Dann reduziert sich die "Lärmbelästigung" für empfindliche und intolerante Nachbarn ganz entscheidend. Außerdem kann man ja eventuell Übezeiten festlegen, da kann der pingelige Nachbar dann einkaufen gehen... Und gegen 30 Minuten üben 3-mal die Woche sollte keiner was sagen.

  • Danke. Ich seh schon: Hier bin ich richtig :D


    Götterich und ich haben gestern Abend auch nochmal ausführlich drüber gesprochen. Unser Haus hier wurde 1998 gebaut und ist, was die Lautstärke von Gesprächen und Radio-Musik/Fernseher etc. anbelangt, gar nicht hellhörig. Über die Wände jedoch überträgt sich alles. Ich höre also zum Beispiel die Kids aus dem Erdgeschoss durch ihre Wohnung rennen, obwohl ich zwei Etagen über ihnen wohne, sogar im obersten Teil unserer Maisonette-Wohnung sitze. Also würde die Geräuschbelastung wohl eher mit dem Schlagen und Treten an sich als mit den akustischen Geräuschen des Instruments zusammenhängen.
    Unsere Wohnung besteht aus zwei Etagen und Schmusemonsters Zimmer befindet sich in der oberen, darunter unser Wohnzimmer, direkten Nachbarn hat er nur einen und das ist ein junger Mann, der selten zuhause ist und eher zu den Toleranten gehört :D


    Wir würden Schmusemonster erst einmal ein paar Übungswochen Unterricht schenken und wenn ein Schlagzeug dann immer noch sein sehnlichster Wunsch ist, dann soll es so sein. Und dann wird es wohl doch ein A-Drum. Zur Zeit spielen Schmusemonster und ich ja Bongos, was ihm sehr viel Spaß macht, aber eben kein Drum ist :rolleyes:


    Gern nehme ich Tipps entgegen, wie wir den Fußboden unter einem Drum präparieren können, um die Schallübertragung zu dämmen, und wie man Drums dämmt ?(

  • Rücksichtnahme ist auch ein Bestandteil von Sozialkompetenz, und wenn ich sehe, wieviel Eltern ihre Kinder zu kleine Prinzen heranziehen, wundert mich nicht mehr, wieso viele Jüngere sich zu Egoisten entwickeln.


    Es macht Sinn und ich halte es für wichtig sich mit den Nachbarn auseinanderzusetzen und auch auf deren Wünsche Rücksicht zu nehmen. Auch die Möglichkeit eines Proberaumes sollte man mittelfristig in Erwägung ziehen.


    Trommeln kann man dämpfen. Das geht dann soweit, dass sie so ziemlich tot sind. Inwieweit man dann noch gegenüber einem E-Drum Vorteile hat (Dynamik erfahren, Sounds kennen lernen), möchte ich nicht beurteilen.
    Zum Thema Trittschalldämpfung gibt es hier einen schönen umfassenden Thread.


    P.S. als ich in unserem Haus E-Drum gespielt habe, bin ich meinen Kindern am meisten auf den Geist gegangen, ich glaube wir leben in einem Eltern-unfreundlichen Land.

  • Auf einem E Drum, kann m.M nach sehr wohl seine ersten Schritte in die Welt des Schlagzeugspielens gehen. Allerdings sollte es schon ein Set der nicht ganz so billigen Preisklasse sein. Ich denke da an ein Roland TD4 KX mit Mashheads. Da die Gummieflitschen das Spielen doch sehr unnatürlich machen.Für so ein E Drum baut Ihr dann ein Trittschallpodest (Anleitung hier im Forum) und die Nachbarn fühlen sich dann auch nicht mehr gestört.
    Als alternative, würde vielleicht auch erst einmal ein Übungspad mit realen Sounds und Mashhead reichen.Gucks du hier.
    Die ersten Stunden wird der Junge eh nur an einer Trommel verbringen. Nämlich der Snare.
    Ich habe auch verschiedene Schüler, die zuhause aus den genannten Gründen auch nur ein E Set zu stehen haben. Und diese wollen zum größten Teil, auch nur auf einem E Set Unterrichtet werden.
    Mehreren Kinder die meinen Unterricht besuchen oder besucht haben, wollen am Anfang eh erstmal nur trommeln. Weil Sie Ihrem Idol aus dem Fernsehen nach eifern wollen. Ich glaube so ging es aber auch den meisten von uns.
    Deshalb ist es garnicht so falsch wenn jeder ein eigenes Set zuhause stehen hat.Erstens um die Übungen zu hause weiter ausbauen zu können, aber auch um zwischen durch einfach mal drauf los zu kloppen. Die wenigsten Kinder sind am Anfang so diszipliniert, regelmäßig nur die einfachen Snareübungen welche sehr wichtig sind zu trommeln.
    Und da machen wir uns auch nichts vor, wir dachten am Anfang doch alle, ich setze mich jetzt an so einem Schlagzeug, und kann sofort so spielen wie ( zu meiner Zeit) Ian Paice oder Cozy Powell. Es ist doch nur drauf kloppen.
    Ich persönlich fand die ganzen Übungen am Anfang auch sehr öde, und war froh wenn ich einfach mal mein eigenes Solo runter trommeln konnte. Ob es sich angehört hat oder nicht, das war erst einmal egal.
    Ich habe schon öfters von Eltern gehört, das Ihr Kind seit dem Schlagzeugspielen wesentlich ruhiger geworden ist. Weil es halt auch mal dazu gut ist, sich in irgendeiner Form ab zu reagieren.
    Ich gebe zu, das ich das auch heute noch bei mir feststelle. Wenn mir an einem Tag mal der Kragen schwillt bis geht nicht mehr, setze ich mich ans Set und prügel einfach mal los. Und komischerweise fallen mir dann immer die besten Solos ein 8o .
    Wie auch immer, ich bin der Meinung Ihr solltet euren Jungen den Herzenswunsch erfüllen wenn es geht. Und ein TD4 Set lässt sich auch wieder sehr gut verkaufen.

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