Wie Radfahren - trotz Pause nichts verlernt?

  • Ich spiele seit 3 Jahren keinen Metal mehr (nicht wegen meiner geschmacklichen Ausrichtung, allein wegen der Auftragslage). Mein Drumming liegt seit dem eher zwischen Jazz, Pop und gemäßigtem Rock. Meine Füße waren niemals superschnell und haben daher auch relativ wenig "gelitten", zumindest nix, was mir große Bauchschmerzen gemacht hätte.
    Meine Probleme liegen aber in der Handarbeit, denn die will, gerade bei filigraneren Grooves, immer trainiert sein - Ghostnotes, und ähnliches - in allen Dynamikbereichen - leiden bei mir leider sehr schnell unter mangelndem Training. Die Lautstärkestufen nehmen quasi wöchentlich um eine weitere ab. Wenn ich nur laut ODER leise bräuchte, um meine Grooves zu realisieren, dann wärs scheißegal, aber ich habe leider einen gewissen Spass daran, und lege wirklich großen Wert auf unterschiedliche Grauzonen.


    Um es mit dem vollbärtigen ZEN-Meister Bob Ross (hey Tom - optisch könntet ihr fast Brüder sein!) zu sagen: each layer helps to get more and more depth...

  • In dem Zusammenhang hab ich bei mir was Interessantes beobachtet: klar, die Motorik muss nach einer Auszeit erst wieder ein bischen trainiert werden, vor Allem, wenn man handwerklich oder sonstwie neue Muskullatur oder Bewegungsmuster aufgebaut hat. Das geht aber relativ fix (bei mir). Was wirklich spannend ist, ist die Erfahrung, dass nach einer Übungspause vorher neu gelernte Ablläufe auf Anhieb viel besser laufen. Beispiel Links-Fuss-Clave (brauch ich zwar nicht, aber man kann ja mal seinen Horizonz erweitern): was hab ich mir einen abgebrochen und geflucht, ich musste nach jedem Mal "rausfliegen" erst wieder mühsam "reinfinden" usw. Nach ca. 4 Clave-Übebefreien Wochen setz ich mich mal wieder dran - was soll ich sagen, irgendwie haben sich die Bewegungsabläufe auch ohne Üben eingeprägt, das "Einsteigen" und "durchhalten" ging sehr viel leichter. Mentales Üben ist also keine Illusion, es funktioniert - welche Erleichterung ;)

    “If you end up with a boring miserable life because you listened to your mom, your dad, your teacher, your priest, or some guy on television telling you how to do your shit, then you deserve it.”
    Frank Zappa (1940-1993)

  • Nach ca. 4 Clave-Übebefreien Wochen setz ich mich mal wieder dran - was soll ich sagen, irgendwie haben sich die Bewegungsabläufe auch ohne Üben eingeprägt, das "Einsteigen" und "durchhalten" ging sehr viel leichter. Mentales Üben ist also keine Illusion, es funktioniert - welche Erleichterung


    Genau diese Erfahrung habe ich für mich auch gemacht. Das ist manchmal so, als müßte man das ganze gedanklich erstmal "sacken" lassen!


    Auch bei Abläufen einzelner Stücke und Passagen innerhalb der Stücke ist mir dies aufgefallen.


    Gruß Ferdi

  • Ich habe mein Schlagzeug im Keller von meinem Kumpel stehen, wo wir einmal wöchentlich proben. Mir reicht das natürlich nicht, weshalb ich überlege, mir ein E-Drum fürs Üben und Spielen dahoam anzuschaffen und meine Bandmitglieder zu einer Probe zweimal wöchentlich zu überzeugen.


    Vor 5 Jahren habe ich mit dem Schlagzeugunterricht angefangen. Damals hatte ich kein eigenes Schlagzeug, weshalb ich nur einmal wöchentlich spielen konnte. 3 Jahre später habe ich mit dem Schlagzeugspielen aufgehört, vor einem halben Jahr habe ich wieder angefangen und mein erstes (billiges) eigenes Schlagzeug gekauft.
    Nach der fast 2-jährigen Pause habe ich komischerweise nichts verlernt. Ich habe die Sticks in die Hand genommen und drauf losgespielt. Es hat problemlos funktioniert. :)

  • Nachdem ich mittlerweile wieder mit und in Bands spielen kann, meine Erfahrungen: Zu Anfang war es irgendwie ungewohnt, aber, es wurde dann schnell wieder vertrauter. Dass ich viel verlernt habe, konnte ich nicht feststellen, zum Glück!

    Wer leichter glaubt, wird schwerer klug!

  • ...hab ich wieder angefangen..(Pause min. 15 Jahre) ...
    Problem...alles was die Hände machen sollen , machen sie problemlos...wie gehabt.
    Aber meine Bassdrum Fusstechnik ist dermaßen beschissen geworden... :cursing:
    sorry für die Ausdrucksweise,aber anders kann ich es selber nicht mehr betiteln. ?(


    Wenn ich mit Sticks einen Bassdrum & Snaregroove auf meinem SPD-S spiele...tadellos :thumbup:
    genau auf den Punkt,wie es sein soll, aber wehe ich mache das mit einem Bassdrumpedal... ;(
    Gibt es da spezielle Übungstechniken ?
    Wäre echt über jeden Tip dankbar !

    Was ist grün und stinkt nach Fisch ? :cursing:

  • Ich kann für mich selbst behaupten, dass ich mit den Füßen deutlich mehr anstellen kann und ein deutlich sichereres und "musikalischeres" Gefühl über sie hab, seitdem ich mich ernsthaft um Sitzhaltung und dadurch auch um Bauch-, Rücken- und Oberschenkelmuskulatur kümmer. Ich mache seit gut einem halben Jahr regelmäßig Muskeltraining, nicht vorrangig fürs Trommeln, aber ich fühl mich deutlich wohler und agiler hinterm Set und hab mitlerweile auch keine Probleme mehr, mehrere Stunden (natürlich mit Pausen zwischendurch) zu spielen.


    Ich denke, man muss sich aber auch mal klar machen, wie groß der Unterschied der jeweiligen Zeit ist, die man sich für Hände oder für Füße nimmt (bei Vielen zumindest). Noch dazu kommt ja, dass man mit den Händen deutlich mehr sonstige filigrane Bewegungen im Alltag macht als mit den Füßen und daher kommen die Hände auch nicht so schnell aus der Form.
    Unser Körper kann von Natur aus halt besser mit den Händen umgehen als mit den Füßen. Deswegen müsste man sich eigentlich beim Üben noch viel mehr um die untere Häfte kümmern. Zumal dies auch einen sehr positiven Effekt auf Agilität der Arme/Hände und das Bewusstsein über diese hat.

    3 Mal editiert, zuletzt von R_S_W ()

  • Moin,


    da es ja hier schon wieder um untenrum geht:
    bei mir hat es geholfen, mit den Füßen zu üben. Seitdem sind sie besser.
    Man ist so gut wie das schwächste Glied. Üben hilft.


    Und für die Motivation kann eine Kapelle hilfreich sein, wer dazu in
    die Kirche geht, macht halt einen Umweg, fühlt sich vielleicht aber besser.


    Grüße
    Jürgen

  • Eigendlich ist den Posts von RSW und Jürgen nichs mehr Hinzuzufügen, ausser vielleicht, dass man durch das indensivere Trainig der Hände eben auch einen Langfristigeren Lerneffekt erzielt. Je mehr man was gut übt, umso bleibender sind die Ergebnisse und auch lange Pausen löschen das nicht komplett aus.


    Aber wie RSW Schon sagte: Durch einen Tritt auf ein Pdal kann unter UMständen die gesamte Ballance des körpers Betroffen sein und der effekt ist wegen des hohen Beingewichts nicht gerade gering, wenn man keine Ballancierte Sitzposition gefunden hat.


    Hier gilt wie immer Üben, probleme auftun und keine Scheu haben die dinge mal etwas hin und her zu bewegen. Der einfluss auf die Ballance kann einen Unterschied wie tag und nacht ausmachen. Das wird seine Zeit Brauchen, bis die Füße wieder das tun, was man denkt. War bei mir genauso. Wenn du heute übst, wird es morgen noch schlechter laufen :D .
    Dann schläfst du ne nacht drüber und die füße sind wieder aufnahemefähig. Mühsam ernärt sich das Eichhörnchen.


    Du musst dir über 2 effekte bewusst sein, die deinen start hemmen können: Grundsätzlich unergonomische sitzweise und die noch nicht ausgebildete Muskulatur . Es ist gerade bei den Füßen immer schwer zu sagen, ob es an der tagesform liegt, man vielleicht über kleine veränderungen im aufbau und der sitzposition nachdenken sollte, oder erstmal so weiterzumachen, weil die fehlende Übung eben noch keine Wunder erwarten lässt, egal wie gut die Gedanken zur Sitzposition auch sind. ;) .


    Versuch einfach das entspannteste für dich zu finden und in dich hineinzuhorchen und ggf. ungesunde Verkrampfungen aufzuspühren. Der schlegel sollte ich leicht anfühlen, dann kannst du sichergehen, dass du nicht an unnötigen stellen gegen das Pedal anarbeitest.


    Das alles hat bei armen eine weniger folgenreiche Wirkung auf den rest des körpers und das macht den großen unterschied aus.


    LG

  • Gestern lief die Probe über 3 Stunden, mit kleinen Pausen. Da ich aber nicht sehr laut spielen durfte/konnte, hielt sich die körperliche Anstrengung in Grenzen. So langsam ist meine alte Kondition wohl wieder da, zum Glück.
    Bin mal gespannt, wie es in zwei Wochen wird, wenn wir auf einem Geburtstag unsere 21 Songs zum Besten geben.

    Wer leichter glaubt, wird schwerer klug!

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!