• Ich greife hier mal einen alten Thread auf, da ich hier ein paar Eindrücke verewigen will, die dort wohl am besten rein passen.


    Nachdem ich kürzlich, relativ plötzlich und etwas unerwartet ein TD20 via ebay (Vorführgerät eines Musikladens, ohne Gebrauchsspuren und mit voller Garantie) zu einem super Kurs bekommen habe, reihe ich mich nun also nach ca. 8 Jahren TD10 in die Riege der TD10-Umsteiger ein.


    Es wurde zwar schon viel drüber geschrieben, aber je mehr Eindrücke man ggf. vor einem Entscheidung hat, umso besser ist es ja normalerweise :) . Meist hat man ja nicht die Gelegenheit, alles vor dem Kauf ausführlich auszutesten.


    Vorneweg: Ich habe noch keine Live-Erfahrung damit gesammelt und werde das Thema mit der Live-Abstimmung der programmierten Sets dann hier in ein paar Wochen ergänzend einfügen.


    Einsatzgebiet: Live Drumming in einer "Top-40 Band", Von Galas über Tanzschulen-gigs, Weinfeste, Ü-30 Partys, etc. ist alles dabei. Das Repertoire erstreckt sich dementsprechend von oldies über Pop/Rock/Disco/"klassischer" Tanzmusik/Charthits durch die Jahrzehnte und entspr. Stile. Die geforderte Bandbreite ist für mich auch der Hauptgrund, ein E-Drum zu verwenden, welches die zu den jeweiligen Stilen passende Sounds bereitstellt. Natürlich machen es die anderen Vorteile, z.B. der "Total Recall" Sound natürlich an sich schon leichter und schneller für mich, das Set abzustimmen, und die Kollegen genießen den vergleichsweise niedrigen Geräuschpegel auf der Bühne.


    Aber jetzt zu den Eindrücken:


    Der Realismus der TD20 A-Sets ist IMHO deutlich besser als beim TD10, was vor allem an der besser gelösten Dynamik liegen dürfte (wobei die Sounds an sich natürlich auch schon z.t. deutlich besser klingen). Das TD10 verhält sich da schnell "statischer". Ob das Live relevant ist, steht auf einem anderen Blatt, aber es macht schon mehr spass :-).
    Es ist sehr leicht auf einen großen Dynamikumfang abzustimmen (und macht das soundmäßig auch prima mit), so das dynamisches spielen mehr belohnt wird, oder anders gesagt: man muß nicht immer volle pulle spielen, damit es gut und einigermassen Konstant in der Lautstärke klingt.


    Wenn man sich nach einer Session am TD20 an's TD10 setzt, fühlt man echt den doch gravierenden techn. Unterschied bei der Umsetzung der Spieltechniken. Ohne sich jetzt in techn. Details der Unterschiede zu verlieren: Es macht dann einfach keinen so großen spass mehr, Natursets am TD10 zu spielen.


    Bei den E-Sounds hat man halt leider ein paar tolle Sounds einfach weg
    gelassen und auch die Editiermöglichkeiten teilweise stark eingeschränkt, so das
    hier ein klarer und herber Rückschritt statt gefunden hat - sehr hart für
    mich als bekennender 80/90's dance music Freak - hier halte ich das TD10 für das bessere Teil, alleine schon die Nachbildung der alten Simmons mit Modellierung der Originalparameter war sehr genial. Die E-Sounds des TD20 sind einfach nur noch pitchbare Samples, und die Auswahl ist auch recht beschränkt - sehr schade.
    Wenn es eine Wunschliste für die Features der erwarteten Erweiterungskarte gibt, möge doch bitte jemand das im TD10 ja schonmal vorhandene V-Edit für die klassischen E-drum Sounds mit drauf setzen.


    Das anpassen der vorhandenen T10 Sets auf dem TD20 war eigentlich recht gut machbar, nach einer Nacht hatte ich die meisten Sets charakterlich und von der Soundbelegung her ganz passend nachgebaut - die Live-Erprobung steht aber, wie erwähnt, noch aus.
    Die Anzahl der E-sound-Sets musste ich halt aufgrund der o.g. Tatsache reduzieren und ein paar Effekte künftig halt weg lassen.


    Das Display ist schon aufgrund seiner schieren Größe eine echte Offenbarung
    leider hat es nach dem Einschalten mehrere Minuten schwache Kontraste, wie das bei den alten TD10-Displays auch war (die hatten dann auch oft Zeilenausfälle, mir sind 2 kaputt gegangen, bis eine neue Revision das gelöst hatte und seither auch das Kontrastproblem nicht mehr auftrat - ich hoffe, das das hier nicht passiert).
    Auch die zusätzlichen Tasten zur Direktanwahl der Effekte und des Mischpultes lernt man schnell zu schätzen.
    Die Programmierung ist wirklich sehr gut gelöst, und die neuen Features sowie das große Display und die sinnvollen neuen Funktionstasten bringen einen soundmäßig leichter und schneller an's Ziel.
    Für einen TD10-User stellt der Umstieg keine ernsthafte Hürde dar, auch wenn manches neu angeordnet wurde und manches dazugekommen ist.
    Es ist intuitiv zu bedienen und man findet eigentlich alles dort, wo man es auch erwarten würde. Wer prinzipiell ein Effektgerät/EQ/Kompressor etc. bedienen kann, wird auch hier keine Probleme haben.


    Die Möglichkeit, mehrere Backups auf der CF-Card zu bannen, und auch beliebige Triggersetups, Kits etc. aus beliebigen Backups einzulesen, ist Gold wert. Und die CF-Card bleibt weiterhin PC-lesbar, so das einem regen Datenaustausch mit anderen TD-20 Usern nichts im Wege steht. (danke an dieser Stelle schon mal an Ruby und BuddyPoor für das Bereitstellen ihrer Sets :) ).


    Das man nun endlich auch einzelne Instrumente mit ihren Parametern zwischen den Sets kopieren kann ist ebenfalls die Erfüllung eines lange gehegten Wunsches. So kann man "funktionierende" Sounds in anderen Sets verwenden, ohne sich langwierig die ganzen Pasrameter merken/aufschreiben zu müssen.
    Das Firmware-Update geht übrigens auch über die Karte, habe ich gleich als erstes erledigt -> File drauf kopieren, mit eingelegter Karte einschalten, bestätigen, und 2 Minuten später war's erledigt - super.


    Das war's mal für's erste. Für ein definitives Fazit ist's jetzt noch zu früh, aber ich bereue nichts ;)

    Entscheidend ist nur was dabei raus kommt!

  • Hi heizer,


    toller Bericht. Ich wünsche Dir noch viel Spaß mit dem TD-20.


    Kleiner Einwurf noch. Wegen dem Display gibt es bereits ein Post. Wenn das Diyplay kalt ist, ist es Kontrast-schwach. Laut Roland ist das so. Es gibt ja einen Hot-Key um da schnell eingreifen zu können.


    Instrumente kopieren
    Da gibt es leider einen kleinen Haken. Die Einstellungen des Instrumentes werden zwar kopiert, leider aber nicht die Effekte! Ist nur wichtig zu wissen, wenn man am Set sitzt und sich wundert warum es so unterschiedlich klingt. Das steht u.a. auf meiner Wunschliste für die Erweiterungskarte :D


    Mit den typischen E-Drumsounds hast du vollkommen Recht. Die Bearbeitung wurde sehr eingeschränkt.


    Aber wie gesagt, viel Spaß mit dem Teil!


    Gruß Ruby

  • Hi Ruby,


    danke für die Ergänzung zum kopieren der Instrumente. Das war mir bisher noch nicht aufgefallen, ich hatte die Funktion bisher noch nicht so ausgiebig genutzt.


    Hast Du zufällig so eine Übersicht der Hotkeys parat ?
    Das wäre mal sehr interessant, da im Handbuch das eher stiefmütterlich behandelt wird.
    Braucht man die "Shift"-Taste bisher eigentlich schon ?


    Ein paar Deiner Kits habe ich mir übrigens auch ins TD20 kopiert, um ggf. bei den erste Liveeinsätzen dann schon erprobte Sets in der Hinterhand zu haben :) .


    BTW: Ich habe gestern abend ein Soundbeispiel eines meiner neu programmierten Sets in der Hörzone eingestellt.


    Gruß,
    Kai

    Entscheidend ist nur was dabei raus kommt!

  • Zitat

    Ein paar Deiner Kits habe ich mir übrigens auch ins TD20 kopiert, um ggf. bei den erste Liveeinsätzen dann schon erprobte Sets in der Hinterhand zu haben .


    Ob das funktioniert ? Ruby wird die triggerparameter sicher anders einstellen als du.
    Glückwunsch zum TD20 !!!

  • Zitat

    Original von Buddy Poor


    Ob das funktioniert ? Ruby wird die Triggerparameter sicher anders einstellen als du.


    Ich habe nur ein paar einzelne Sets aus dem Backup rauskopiert, kein Komplettbackup und auch nicht die Triggerbänke.
    Deine Sets habe ich übrigens auch mal aus Deinem Backup rauskopiert :) .
    Die sind zwar für meine Anwendungen nach erstem Eindruck eher nicht so geeignet, aber ich werde sie trotzdem mal über die PA antesten.
    Danke auch an Dich für das Bereitstellen Deiner Soundbank.


    Gruß,
    Kai

    Entscheidend ist nur was dabei raus kommt!

  • Hi,


    einzelne Sets kopieren funktioniert problemlos, da werden auch die Effekt-Einstellungen mit kopiert. Du darfst nur nicht das Backup aufspielen, sonst hast du meine Konfig.
    Überprüfen musst du natürlich die Instrumentenbelegung. Im Prinzip ist alles standarmäßig belegt. Die Aux-Belegung musst du überprüfen.


    Ja, Roland ist sehr mager mit der Beschreibung der Hotkeys.
    So viele gibt es auch gar nicht, zumindest habe ich noch keine anderen Hotkeys gefunden:


    Kit +Value Rad Einstellung des Display-Kontrastes
    Kit + Trigger Kalibrierung des Hihat´s (nur VH-12)
    Shit + Value Rad scrollen in 10er Schritten


    Gruß Ruby

  • Zitat

    Original von Ruby
    Überprüfen musst du natürlich die Instrumentenbelegung. Im Prinzip ist alles standarmäßig belegt.


    Das hat problemlos gepasst :)
    Logo hatte ich beim ersten mal das ganze Backup reingehauen und bin dann schon zunächst über das von Buddypoor schon angesprochene Problem beim Triggersetup gestolpert. Fieserweise hat die Triggerabstimmung ja ziemlich gepasst, nur habe ich mich über Deine leisen Bassdrums gewundert.... (der Triggerschlegel hat weniger Output als das KD120). Das habe ich dann aber doch recht schnell gemerkt und mich dann umso mehr über die flexible Kopiermatrix des TD20 gefreut :D .


    Der scroll-Hotkey ist Gold wert, danke :)


    Gruß,
    Kai

    Entscheidend ist nur was dabei raus kommt!

  • so, gestern war's soweit; Das TD-20 durfte zum ersten mal live ran.
    Die Location war nicht gerade prädistiniert für einen filigranen Soundvergleich - In die Halle gehen bei normalen Konzerten ca. 7000 Leute rein und akustisch sind die Bedingungen nicht gerade leicht.


    Wir haben einen Abschlußball vor ca. 1500 Leuten gespielt (Halle mit Tischen und Stühlen sowie einer großzügigen Tanzfläche versehen).
    Wir spielen dort seit mehreren Jahren ca. 2 mal/Jahr, so das mir der Sound einigermassen vertraut ist.


    Die Abstimmung des Saalmixes ist meine Aufgabe, wozu sich unser Keyboarder ans Drumset bemüht und ein paar einfache Beats haut, zus. mit Bass und Gitarre (der Gitarrist spielt über Funk und kann so auch im Saal bei der Beurteilung der Abstimmung helfen), später auch Gesang.
    Der erste Eindruck war schon sehr positiv:
    Das Drumset klang "luftiger" und lebendiger als ich das in dieser Halle vom alten Set her kannte, die BD hatte schon in der noch leeren Halle einen angenehmen "wumms", ohne das es arg wummerte- sehr gut!. Becken und Snare waren sehr präsent, ohne jedoch aufdringlich zu wirken. Meine Erwartungen und Hoffnungen wurden hier direkt erfüllt und so ganz nebenbei war ich dann auch echt erleichtert - das sicherheitshalber mitgebrachte TD10 kann also im Koffer bleiben =) .
    Um ein akustisches Set in der Soundqualität abzunehmen die hier geboten wird, bedarf es IMHo schon einiges an Equipment und Erfahrung im Umgang damit.
    Die Abstimmung der höhen war mir etwas zu "crisp", so das ich die am Kanal-EQ "verdachtsmäßig" leicht angehobenen höhen direkt wirder auf neutral gestellt habe.
    Nach 2-3 Korrekturen am Summen-EQ hatten wir einen sehr angenehmen und präsenten Gesamtsound. Das war auch gut so, denn nach 5 Minuten Soundcheck war die Zeit rum - Tanzgruppen und die zweite Band (Nonstop-Dancing mit 2 abwechselnd spielenden Bands) wollten auch noch ran.


    So blieb leider auch keine Zeit, um alle neu programmierten Sets zu testen.
    Ein disco-Kit konnten wir noch probehören, dann war die Zeit rum.


    Der Monitorsound war etwas gewöhnungsbedürftig (kein Wunder - nach vielen Jahren TD10), und die Lautstärkeabstimmung der Sounds musste natürlich auch noch nachgebessert werden, aber alle neuen Kits waren verwendbar und haben auch in der Grundabstimmung schon gut gepasst.
    Ich habe ca. 7 verschiedene Kits eingesetzt. Logo, das mir dann bei einigen Songs aufgefallen ist, das man doch irgendwo einen Sound für irgendeinen Song vergessen hat, oder manche halt ersetzen musste, weil die eigentlich benötigten einfach nicht im TD20 vorhanden sind. Aber das sind Details, die man durchaus verschmerzen kann; Mein Kollege von der Band rechts neben uns kommt ja mit seinem edlen akustischen Pearl-Set mit weitaus weniger Variationsmöglichkeiten auch gut über den Abend....


    Tendenziell habe ich die dynamischen Möglichkeiten des TD20 etwas weniger einsetzen können als im Proberaum. Live geht das filigrane im Mix bei uns nämlich schon mal etwas unter und man muß schauen, das man sich in der Summe behauptet. Trotzdem hat es spass gemacht, mehr mit velocity und Positionen/Zonen zu "spielen", es reagiert einfach "natürlicher" und bringt mehr leben in den Mix.


    Je nach Song haben über den Abend einige male unsere Sängerin und einmal der Basser die Möglichkeit, sich mal teilweise einen Song "von unten" anzuhören. Der Daumen war hier immer oben bez. des Gesamtsounds. Auch vom Veranstalter gab's Lob für unsere Leistung. Das hat dann zwar nix mit dem TD20 im speziellen zu tun, zeigt aber, das das Gesamtpaket gepasst hat - und das ist ja letztlich das, worauf es ankommt.


    Also auch von mir - Daumen hoch für's TD20 - der Umstieg hat sich gelohnt.

    Entscheidend ist nur was dabei raus kommt!

  • ...sind aktuell auf meiner Liste.
    Vielleicht kann mir da einer von Euch weiter helfen.
    "Auf die schnelle" habe ich noch keine Lösung gefunden:


    - Kann ich - bzw. wenn ja - wie/wo kann ich das Lautstärkeverhältnis von geschlossener zu offener HiHat im Kit einstellen ?


    - Ich habe mein Yamaha BP80 (Tubetrigger mit zwei Spielflächen) gewohnheitsmäßig mit einem Splitkabel an 2 Aux-Eingänge angeschlossen. Diese Eingänge verarbeiten ja aber auch Dualtrigger-Pads, so das ich im Prinzip nur einen Eingang dafür "verbraten" müsste. Ich habe aber kein Triggerpreset gefunden, bei dem beide Signale identisch ausgewertet werden. Hat da jemand einen Tipp parat ?

    Entscheidend ist nur was dabei raus kommt!

  • Hallo Kai,


    ich habe ein BP80 an meinem TD-20 an AUX 4 mit einem Stereokabel angeschlossen und als Pad das PD-125 gewählt. Danach noch die Empfindlichkeit am BP80 über die Potentiometer gleichmäßig eingestellt und schon kann es losgehen. Funktioniert einwandfrei.


    Gruß


    Wolfram

  • Zitat

    Original von Wolfram
    Hallo Kai,


    ich habe ein BP80 an meinem TD-20 an AUX 4 mit einem Stereokabel angeschlossen und als Pad das PD-125 gewählt. Danach noch die Empfindlichkeit am BP80 über die Potentiometer gleichmäßig eingestellt und schon kann es losgehen. Funktioniert einwandfrei.


    Hi Wolfram,


    an diese mini-potis habe ich gar nicht gedacht (habe sie zugegebenermassen auch noch nie verstellt). Das werde ich bei der nächsten Probe gleich mal ausprobieren.


    Vielen Dank für den Tipp :)


    Gruß aus Rheinhessen,
    Kai

    Entscheidend ist nur was dabei raus kommt!

  • Hallole,


    wir haben am Samstag einen Gig bei der Ü30 Party in Ühlingen Birkendorf.
    und da werden wir über einen Saalmischer auf einer fetten PA abgemischt.


    Bin gespannt auf die Soundqualität und ganz besonders über den Druck vom Drumset...


    Da ich mir ein paar Vexpressions hierfür zusammengesucht habe, ist meine Erwartungshaltung sehr groß!


    Mal sehen, ich werde jedenfalls meinen Senf dazu noch beisteuern :D


    Vielleicht ist ja einer von euch auch vor Ort... 8)


    Bis denne

    Gruß Bernd Rombach =)
    die MICH Seite
    Gittarist zum Drummer: " Spiel bitte doch mit etwas mehr Dynamik"
    Drummer zum Gitarristen: " Geht nicht, ich kann nicht mehr lauter"

  • Hi Bernd,


    na dann mal viel Erfolg beim Gig.
    Ich denke, am TD20 wird's nicht scheitern :) .


    Ich bin schon gespannt auf Dein Urteil über die Kits.


    Vorbeischauen werde ich aber nicht - wir müssen am WE auch wieder ran und es wäre wohl auch etwas weit .


    Dann bis Sonntag hier im Thread :)


    Gruß aus Rheinhessen,
    Kai

    Entscheidend ist nur was dabei raus kommt!

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!